Früher Start ins neue Jahr...bei Schneefall

Ein absolutes Novum was uns hier passiert...hm...eins??? Nee, eigentlich mehrere.

Ich habe noch nie in so hoher Höhe in einem Camper übernachtet

Wir starten das neue Jahr 2018 extrem früh

Auch Schnee am 1. Januar gab es noch nicht so häufig

Schlafen auf einem Autobahnparkplatz....ts ts ts...

 

Aber der Reihe nach.

1. Januar, ich werde wach, neben mir raschelt meine Freundin mit ihrer Zudecke, ein untrügliches Zeichen, dass sie auch gerade wach ist. Ein Blick aufs Handy: oh man...is ja erst 5:00 Uhr. Weiterschlafen.

 

Hm, aber ich bin neugierig, wie ist das Wetter? Es soll ja am 1. Januar am Morgen eine Schneefront die Alpen treffen. Wobei, eh sowas bis ins hintere Graubünden verstößt, verstreicht oft ein weiterer halber Tag. Somit hier also Schneeflocken erst so gegen Mittag...denke ich.

Alles ist still, drinnen wie draußen. Dann höre ich ein komisches Geräusch. Ein leichtes Knistern auf Zottls Dach. Hm...was is das denn? Ich mache das Rollo hoch, sehe erstmal...wenig. Es ist dunkel, logisch, der blöde Turm brennt (also ich meine das Licht darin), nix außergewöhnliches zu sehen. Aber immer noch dieses Geräusch vom Dach.

Ich öffne das Fenster und Blicke nach hinten raus, auf die schwarze Straße...öhm...warum ist die nicht mehr schwarz? Ach du Schreck, es schneit leicht!!! Die is ja schon am weiß werden. 

 

Auch einen Schlag bin ich hellwach. Meine Freundin, etwas blinder als ich, fragt was los sei. Ich so: es schneit! Sie: hellwach!

Normalerweise würde mich das total kalt lassen. Solls doch schneien, das können wir in Zottl ja locker aussitzen. Aber: wir müssen bis 14:00 Uhr zu Hause sein. Jemand (nicht ich) hat heute noch einen Termin. Und wenn es hier oben mal richtig schneit, dann sitzen wir sicher ein paar Stunden fest. Was tun fragen wir uns?

Nun, wir waren beide sehr wach. Warum nicht jetzt ins Tal fahren? Noch schneit es nur leicht. Wir hatten ein wenig mit dem frühen eintreffen von Schnee gerechnet und Zottl somit am Abend schon abfahrbereit gemacht. Wir müssen nur noch in die Jogginghose hüpfen (ja, geht nix über bequeme Kleidung), Cockpit Stühle drehen, Motor an und los.

 

Und genau so lief es ab. Keine 10 min nach Aufwachen, lief der Motor und ich hoffte nur, dass ich auf dem Parkplatz jetzt nicht noch Probleme mit der Traktion bekomme. Im letzten Moment fällt mir noch der Müll ein, welchen wir unter Zottl gelegt hatten. Der war schön gefroren.

 

Aus dem Parkplatz kommen wir glücklicherweise gut. Jetzt ging es bergab. Um zu prüfen, wie rutschig es ist, muss ein Bremstest her. Blick in den Rückspiegel, niemand da, festhalten.....brrrrreeeeemmmmssss. Okay, kein Glatteis, auch nicht übermäßig rutschig. ABS kommt nicht. Gut!

 

Bei leichtem Schneefall, kaum Verkehr, ziehen wir etwas angespannt aber stressfrei unsere Bahnen vom Julier Pass runter. Mal ist mehr mal weniger Schnee auf der Strecke, eine geschlossene Schneedecke sehen wir nur kurz vor Bivio, was mich etwas mehr schreckt. Aber kaum in Bivio, alles wieder schwarz geräumt. Uff...ich dachte schon....

 

Wir fahren weiter, meistern alle Gefälle und Kurven ohne rutschen, irgendwo auf der Strecke kommt uns ein Schneepflug entgegen, der so mittig streut, dass er beide Fahrspuren mit seinem guten Salz bestreut. Danke! So haben wir auch was davon.

 

Kurz hinter Savognin geht der Schnee in starken Regen über. Ich denke nur: oh je, die Menge an Niederschlag als Schnee, oben auf dem Pass, na Prost Mahlzeit. Gut sind wir schon unten und lassen den Regen Zottls Pelz vom Salz säubern.

 

Der Regen begleitet uns bis zu Autobahn. Erst hinter Chur ist Schluss, mit Regen wie auch mit unserer Wachheit. In "Sicherheit" vor dem Schnee werden wir müde. Hm, was machen? Ich wollte ja nie auf einem Autobahnparkplatz länger parken geschweige denn schlafen. Aber hey, es ist 1. Januar, 06:45 Uhr und wir sind in der Schweiz und nicht sonst wo in Europa. Selbst die Kriminellen feiern doch Sylvester und haben am 1. Januar Feiertag, oder?

Genau, Blinker rechts, Parkplatz (46°57'24.3"N 9°32'55.0"E). Rollos runter, alles sichern, ab ins Bett. Oh man is das toll alles dabei zu haben. Wir schlafen ungestört bis viertel vor neun. Erwachen entspannt und ausgeruht. Die Ganze Fahrt fühlt sich wie ein spannender Traum an. Nur das wir tatsächlich im Grünen stehen auf einem Autobahnparkplatz. 

 

Hunger! Frühstück! Anschließend geht es weiter Richtung Zürich. Wir entsorgen noch kurz (Rastplatz Herrlisberg 47°13'15.3"N 8°39'39.1"E), mittlerweile Scheint die Sonne von einem wenig bewölkten blauen Himmel. So macht entsorgen Spaß. 

Und hier endet die Tour, es geht nach Hause, Mittagessen, ausladen. Zottl ist noch immer sehr versalzen, so beschließe ich ihn noch abzustrahlen. Das ist ein ganz schöner Aufwand. Er ist mal echt groß. 14 Franken später stahlt er wieder in schönstem Weiß. Die Wäsche hat sich gelohnt.

Ab nach Hause und ihn auf seinen überdachten Parkplatz stellen. Sicher vor Schnee, Regen und Salz.Die nächste Tour kann kommen.

 

Das war ein durchaus interessanter Jahresstart. Mal was ganz anderes. Und keine Kopfschmerzen. :) 

 

 

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