Entspannte Nacht in Vals mit spannender Abfahrt

Was für eine Ruhe! Vals könnte zu meinem geheimen Favoriten werden was den Mix aus Ruhe und Kontakt zur Zivilisation bedeutet. Zumindest in der Nebensaison. Ich schlief top, kein Van-Wackeln oder Sturm. Was mir blieb war die Kälte draußen. Nun, innen war es schön warm, auch auf 1300 m arbeitete die Dieselheizung super.

Der Sensor der Außentemperaturanzeige meiner Wetterstation, mit Magnet versehen kann ich ihn innen und außen verwenden, zeigte……hm….ich fühlte mich ausgelacht….das Display zeigte „HH“ an…na dann halt nicht. Ich warf einen Blick aus‘m Fenster. Keine Sonne. Hochnebel. Ich schaue etwas genauer, was’n das? Was fällt da vom Himmel? Wieso schneit es denn jetzt? War das so geplant? Je länger ich schaute, desto stärker schneite es. Ich nahm einfach mal an, dass es Schnee aus dem Hochnebel sei und sich das schon wieder legen würde.

Somit warf ich die Frühstücksroutine an mit Kaffee kochen und Futterzubereitung. Ein verschämter Blick auf die Temperaturanzeige ließ mich dann erahnen, dass es doch recht kühl war draußen. Statt mich auszulachen, zeigte sie diesmal minus 9,schlagmichtot °C an. Obwohl deutlich tiefer gelegen als gestern (1.915 m) war es nicht wirklich wesentlich wärmer in Vals. Aber auch egal, so lange es in Zottl schön warm war, konnte es draußen von mir aus Polartemperaturen annehmen. Einziger Nachteil, der Abfluss im Bad war weiterhin gefroren. Aber was solls, der in der Küche reichte aus.

 

Nach einem entspannten Frühstück machte ich mich auf einen Erkundungsausflug. Ich musste ja noch die Parkplatz Rampe wieder hoch und den anschließenden leichten Hügel auch bewältigen. Also machte ich eine Begehung. Schaute auch, ob die Kasse geöffnet war. Ich wollte ja gerne noch die Stellplatzgebühr und Kurtaxe begleichen. War aber nix, Kasse zu. Auf der Rampe fand ich heraus, dass die Traktion im unteren Bereich linksseitig ganz in Ordnung schien und im oberen Bereich auf der rechten Seite griffiger. Somit war der Plan klar, Schwung holen und links halten, mittig kreuzen und rechts halten. Gut zu wissen!

Das zweite Hügeli schaute ich mir auch noch an, konnte dort jedoch keine Traktionszonen ausmachen, somit für diesen Hügel: Gas und hoch! Der Plan stand, ich lief zurück zu Zottl. Kalt! Der Schneefall hatte sich zum Glück gelegt, der Hochnebel sich zurückgezogen oder aufgelöst und der Himmel sah nach Sonne aus. Einige der umliegenden Berge erstrahlten schon im Sonnenlicht. 

 

Ich machte mich so langsam daran, Zottl fahrbereit zu machen. Hatte jedoch noch mit der von innen gefrorenen Frontscheibe zu kämpfen, die im unteren Bereich wieder stark zugefroren war. Da half nur eins, Motor an, Lüftung auf Umluft und warten. Umluft ist dabei wichtig, da so die warme Innenraum Luft angesogen wird und der Auftauprozess schneller geht.

Im weiteren Verlauf des „Fahrbereitmachens“ musste ich noch den (Zwiebel)müll wieder reinholen. Der hing über Nacht draußen an Zottl (Türgriff Beifahrertür) um mir nicht das ganze Fahrzeug vollzustinken. Da es vor Ort keinen Mülleimer gab, durfte der Müll noch etwas mitfahren. Hat ihn unheimlich gefreut und zum Dank durfte ich ihn gut zuschnüren und er stank nicht (so sehr).

Bei Videoaufnahmen stellt ich fest, dass meine MPOW LED Solarleuchte noch außen über der Schiebetür anmagnetisiert war. Puh, gut hab ich das gesehen. Daher macht es durchaus Sinn, vor der Abfahrt noch eine Runde um das Fahrzeug zu machen. Die Trittstufe fuhr ich auch noch ein. 

Im Anschluss wurde es ernst. Die Rampe wartete. Gedanklich nochmal durchgehen, Schwung holen, links, rechts, hoch. Nicht hängenbleiben. Los gings!

Frontscheibe war mittlerweile gut frei. Motor war schon an, 1. Gang rein, Traktion+ aktiviert,….hoffentlich komme ich überhaupt aus meinem kleinen Schneefeld wieder raus, ging mir noch so durch den Kopf. Wieder mal ging der Puls etwas höher auf meiner Tour. Und wieder mal überraschten mich meine Vanco Four Seaons von Continental positiv. Ohne auch nur einen Mucks zu machen zog Zottl an und setzte sich in Bewegung. Gut!

Ich zog nach links, beschleunigte, 2. Gang und fuhr auf die Rampe zu. Jetzt bitte bloß keine Fußgänger oder womöglich ein entgegenkommendes Auto. Das wäre sau blöd und hätte meinen kompletten Plan zu Nichte gemacht. Am Fuß der Rampe hatte ich gut Schwung und fuhr links den ersten Abschnitt, Mittig auf der Rampe zog ich nach rechts rüber und fuhr bis hoch. Kein durchdrehen der Reifen, kein Rutschen, nicht mal Traktion+ hatte aufgeblinkt soweit ich das gesehen hatte. Zumindest hatte ich nichts gespürt. Man war ich erleichtert und wieder ein Mal überzeugt, dass die Reifen echt top sind. (Nein, ich werde nicht von Continental gesponsert, bin aber nun bereits drei Mal bei Schnee gefahren und hatte jedes Mal einen sehr positiven Eindruck). 

Von meinem Zwischenziel nach der Rampe, fuhr ich über die Brücke mit max. Belastung 16 T (das reichte so gerade für Zottl…haha) und nahm die nächste Steigung in Angriff. Diesmal mit etwas weniger Schwung, aufgrund der Platzverhältnisse. Aber auch hier, erster Gang, zweiter Gang und hoch. Kurz bevor ich oben war, musste ich jedoch vom Gas gehen, da es auf der Straße sofort wieder bergab ging und diese eisig und schneeig wirkte. Somit, sobald ich auf der Straße war, sofort die Bergabfahrhilfe aktiviert und runter gekrochen. Auch hier, kein Rutschen, kein Problem.

Nach 300 m war die Straße besser, ich konnte die Bergabfahrhilfe deaktivieren und normal bis zum Hügelfuß fahren. In Sicherheit J.

Durch Vals tuckerte ich gemütlich mit 30 km/h, aus dem Schatten in den Sonnenschein. Bei Valser Wasser am Ortseingang vorbei und dann ging es bergab, in zweierlei Hinsicht.

Als ich so richtig schön im Kurvenflow war, kein Verkehr, freie Straße, kein Schnee, Sonne, Schatten im Wechsel, ertönte plötzlich ein recht lauter Piepton. Hä….was‘n das?? Da ich auf die Kurven konzentriert war, brauchte ich einen Moment um festzustellen was los war. Ein kurze Blick aufs Display zeigte mir ein beleuchtetes orangenes Symbol. Öl? Kühlwasser? Spritzwasser…bitte lass es Spritzwasser sein!!!! NEIN, ein genauer Blick zeigte: es ist die Motorkontrolllampe. Zusätzlich gab es die Information: „bitte Motor kontrollieren“. Ooookaaaayyy….WTF…das Auto ist nagelneu, 3.000 km gelaufen.

Immerhin hieß es nicht noch: "sofort anhalten, nicht weiterfahren!" Da es bergab ging, konnte ich nicht richtig feststellen ob der Notlauf aktiviert war. Im Rückspiegel, soweit ich es sah, war zumindest kein Russ oder blauer Rauch zu sehen. Gut. Da es keine Anweisung gab, sofort zu stoppen, fuhr ich weiter. Eventuell nur eine Störung eines blöden Sensors, hoffte ich. Auf der nächsten Geraden fragte ich Leistung ab, sie war da. Also kein Notlauf. Auch ein gutes Zeichen. Evtl. geht die Funzel ja beim nächsten Motor AUS/AN wieder aus.

Ich nervte mich nicht weiter dran, ist ja ohnehin noch Garantie auf der ganzen Sache, und genoss die Abfahrt von Vals. Tolle Strecke, eine Kurve nach der anderen und wiedermal war ich froh einen Kasten zu fahren und keine breite Weißware. Zottl war flott zu bewegen, ging gut um die Ecken, ein echter Spaß für diese Größe. Die Strasse ist grundsätzlich gut ausgebaut, es gibt nur hier und da etwas engere Stellen und Kurven. 

Im Tal angekommen fuhr ich weiter Richtung Flims/Laax mit dem Ziel Autobahn. Wenig los, alles ruhig. Ab auf die Autobahn. Es war bereits Mittagszeit, ein Hungergefühl machte sich breit und ich fuhr einen der ersten Rastplätze an. Ein recht schöner sogar, mit Bäumen und Schatten. Wobei der Schatten eher mein Feind war. Ich suchte mir lieber einen Platz an der Sonne, parkte so, dass meine eingefrorene Badseite in die Sonne schaute und machte mir mein Essen heiß. Rest von gestern gab es.

Für mich ist das immer noch neu: irgendwohin zu fahren, zu parken und alles dabei zu haben. Kurz nach hinten gehen, Gas anmachen, aufwärmen und schon was leckeres zu Essen. Obwohl man ja eigentlich unterwegs ist und nicht zu Hause. Einfach der Hammer und besser als ich es mir je vorgestellt hatte!

Entspanntes Mittagessen in dem von der Sonne beschienen Zottl. Ein Rundgang danach bei gutem Licht zeigte: ganz schön schmutzig der Gute! Ich sollte ihn nachher noch kurz waschen.

 

Die weitere Fahrt verlief problemlos, beim Anlassen grüßte jedoch sofort wieder die Motorkontrollleuchte.

Auf Höhe Wädenswil am Zürichsee war ein weiterer Stopp notwendig: Entsorgen. An dieser Tankstelle (Shell) soll es eine Ver- und Entsorgestation geben. Zumindest sagte dies das Internet, denn das weiß alles, und auch ein Schild vor der Rastplatz Ausfahrt wies darauf hin. Blinker rechts und rausgefahren. Die Entsorgungsspur sofort gefunden. Ist eine abgetrennte Spur, es besteht also keine Gefahr von einem Auto oder LKW über den Haufen gemäht zu werden wenn man am Entsorgen ist.

Als erstes entleerte ich die Toilettenkassette. Als ich die Kassette im Anschluss ausspülen wollte, kam kein Wasser. Abgestellt. Frost. Nix Wasser. Oh….! Was für ein Glück hatte ich mein Frischwasser noch nicht parallel abgelassen. So zapfte ich in Zottl 4 Liter Wasser in meinen für das WC vorgesehenen Wassertransportcontainer, sogar Warmwasser, und spülte mehrfach meine Kassette.

Im Anschluss öffnete ich alle Wasserhähne in Mittelstellung und entleerte Boiler, Grauwasser und Frischwasser. Ein fröhliches Plätscherkonzert unter Zottl. Nachdem alle Tanks leer waren, Diesel natürlich nicht J, bestieg ich Zottl wieder und fuhr gen Fitnessstudio. Von dort aus wollte ich ja dann noch Zottl waschen, allerdings wurde das nix: kein Kleingeld.

 

Somit stellte ich Zottl schmutzig zu Hause ab, entlud ihn und entspannte den Rest des Abends in dem ich alle Videos sicherte und schon mal dies und das sichtete. Am nächsten Tag würde ich dann Citroen anrufen bzgl. Werkstattermin um den Fehler auslesen zu lassen.

 

Koordinaten:

Autobahn Rastplatz Apfelwuhr bei Zizers: 46°57'26.2"N 9°32'56.0"E

Vals Bergbahnen Parkplatz: 46°36'35.2"N 9°10'24.8"E

Entsorgung Autobahn vor Zürich: 47°13'16.1"N 8°39'37.1"E

Kommentar schreiben

Kommentare: 0