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#2 Ein Treffen am Steingletscher mit YouTubern und Freunden

Guten Morgen,

 

ein ungewohntes Gefühl lässt mich aus meinem Schlummerschlaf erwachen…Nein, es ist nicht der Co-Pilot der mich als Trampolin verwendet und auch nicht Friedrich der nach meiner Nase greift um zu schauen ob ich schon wach bin.

Nein, es ist viel ungewohnter….es ist WÄRME! Unter meinem Federbett ist mir wärmer als sonst! Hat da jemand Schabernack mit der Heizung gespielt heute Nacht? Oder hab ich die Einstellung in meiner Müdigkeit von gestern irgendwie verpeilt…oder…hm…schauen wir mal durchs Dachfenster raus…

Okay, jetzt ist klar, warum es hier drin warm wird. Der gelbe Ball da oben am Himmel brennt auf Zottl nieder. Steht für 8 Uhr schon ordentlich hoch am Himmel und gibt alles. Kein Wölkli, freie Sicht auf Berge, Gletscher und oh… Menschen. Da sind schon welche draußen, stehen im Kreis und unterhalten sich. Bin ich hier in eine Gruppe Frühaufsteher geraten? Aber hey, ich bin ja auch schon wach.

 

Also dann, mal raus aus den Federn und ne Dusche nehmen. Schnell wird das Wasser heiß geboostet und schon auf 2000 m geduscht. Herrlich! Und ich kann sogar etwas länger duschen, hab ja genug Wasser und bin nur am Wochenende unterwegs. Kein Sparzwang also J.

 

Im Anschluss wage ich mich mal vor die Tür. Oh, schön warm in der Sonne. Noch kein kalter Wind. Die meisten sind irgendwie schon wach. Drohnen fliegen, Gesprächsfetzen sind zu vernehmen. Es ist sicherlich schon 9 Uhr und jetzt wird die große Tafel wieder aufgebaut. Frühstück! Jeder bringt was er hat, ich habe viel braune Masse, Monika hat Zopf dabei (vielen Dank, das passt perfekt zu braunem Zeug)! Andere liefern Tomate, Käse, Schinken und so weiter, hungrig muss hier keiner aufstehen.

 

Es ist schön mit soo vielen unkomplizierten Mensch zusammen zu sein und zu frühstücken. Man merkt schon jetzt, dass hier normale Menschen am Tisch sitzen, gute Stimmung, harmonisch das Ganze, einfach toll. Das Futtern zieht sich hin, niemand hat heute Stress, es gibt ja auch kein Programm und weiterfahren steht auch nicht an. Somit, alles easy.

 

Am späten Vormittag kommt auch noch der Ticket Kontrolleur vorbei. Also wer hier hinkommt, unbedingt ein Ticket kaufen unten am Automaten. Ich wurde bisher fast jedes Mal kontrolliert. Feuer machen ist eigentlich nicht erlaubt, Dirks Feuerschale in der wir feuern und grillen, findet der Kontrolleur aber gut. Denn man hinterlässt so keine verbrannten Stellen. Auch unser Campingverhalten steht kurz auf dem Prüfstein, aber unsere Mädels haben die richtigen Argumente dabei und überzeugen ihn damit schnell, so dass wir weitermachen können wie bisher. Danke dafür…an die Mädels und den verständnisvollen Kontrolleur, der übrigens sehr nett war.

 

Irgendwann gegen Mittag kommt Bewegung in die Truppe. So ein wenig wollen wir ja heute schon noch was machen. Nur rumsitzen wäre zwar auch eine schöne Option, aber eben, gegen das faule schlechte Gewissen, machen wir noch eine kleine Wanderung. Ziel: Steingletscher!

 

Fast alle sind am Start, Monika müssen wir leider zurück lassen, sie hat Beschwerden am Fuß und darf nicht belasten. Sie wird aber nicht lange mit Phoenix, ihrem Hund, alleine sein.....

 

So latschen wir also los, ab zum Gletscher, in der Mittagsglut. Denn da wo wir laufen, ist urplötzlich auch kein kalter Wind mehr. Schon komisch, wenn man ihn brauchen könnte, verschwindet er. Auf nix ist mehr verlass heutzutage.

 

Der erste Anstieg hat es in sich, über ein langes Schneefeld bergauf. Wir kommen alle heftig ins Schwitzen und Schnaufen. Die Spreu trennt sich vom Weizen an diesem Berg. Dirk von Avanti on Tour und Diana von Kai kehren um. Bei ersterem macht das Schuhwerk nicht mit, bei Diana die Gesundheit noch nicht. Somit also Monika & Phoenix auch nicht mehr alleine! Sehr gut.

 

Der Rest quält sich den Berg hoch über den rutschigen Schnee. Gut wussten wir das nicht im Voraus…dann hätte ich auch falsche Schuhe angezogen und wäre umgedreht. Sehr clever von Dir Dirk, sehr clever!!! J

 

 

Und irgendwann…völlig verschwitzt, haben wir das Schneefeld bezwungen. Nach kurzer Pause, so dass alle wieder Luft bekommen, geht es weiter. Leicht ansteigend, über Pfade und Steine. Bis zur nächsten Herausforderung. Wir müssen zwei lange Schneefelder am Hang queren. Man, ich hasse das. Hanglage, ziemlich steil, wer hier ausrutscht, wird sich wehtun. Das ist nicht so ganz meins. Letztes Jahr zu ähnlicher Zeit war das Schneefeld deutlich kleiner und besser zu laufen. 

             

Mit ungutem Gefühl laufe ich diese blöde Passage. Links meine Canon mit Joby Stativ, rechts meine DJI Osmo Action mit Selfistick dran. Falls ich stürze, kann ich mich damit im Fall vielleicht in den Schnee krallen um den Sturz zu stoppen oder zumindest zu mildern.

 

Aber…ich überlebe die Querung ohne Sturz. Kreuze beide Schneefelder und bin froh, als ich wieder auf Fels stehe. Jetzt nur noch ein paar hundert Meter und der Blick auf den Gletscher wird frei.

 

Gewaltig liegt er da in seinem Tal, die Zunge sieht verändert aus im Vergleich zum Vorjahr, leider kann man nicht runter bis an die Gletscherzunge, zu viel Schnee und keine Spikes.

 

Jens und Silvio laufen noch weiter, wollen bis seitlich hoch auf den Gletscher über weitere Schneefelder mit Steigungen. Ich für meinen Teil halte das für meinen Teil für keine gute Idee und so bleibe wo ich bin. Pack im weiteren Verlauf die Drohne aus und fliege eine Runde. Verliere gleich zweimal die Verbindung zur Drohne. Einmal als sie noch ein Stück weg ist, einmal als sie mir DIREKT vor der Nase in der Luft steht. Das versteh mal jemand.

 

Da an so einer Location natürlich jeder gerne fliegen möchte, steigen auch noch diverse andere Ding in den Himmel, gesteuert von Acky und Jens. Im Anschluss machen wir uns an den Abstieg. Wieder über die verdammten Schneefelder, zurück zu den Vans.

 

Dort angekommen, mache ich mich daran, ein paar Zimtschnecken zu produzieren. Dafür muss ich erstmal Schnecken sammeln hier oben, gar nicht so einfach. Viele finde ich nämlich nicht….doch nach einer Stunde hab ich genug zusammen. Sie kommen lebendig in einen Topf, Zimt, Kakao drüber und dann ab in den Omnia….naja…oder aber es war wie folgt:

 

Fertiger Blätterteig, Butter, Kakaopulver, Zimt…leider vergesse ich den Zucker. Gut, ich vergesse ihn nicht, ich war einfach davon ausgegangen, dass der Teig süßer wäre. Ein Trugschluss. Drei Teige werden verarbeitet, Jens‘, Kai’s und mein Omnia backen vor sich hin und nach einer Stunde liegt das Gebäck auf’m Tisch. Nicht süß, aber essbar. Und es lässt uns bis zum abendlichen Grill überleben. Und zusammen mit brauner Masse auch sehr lecker!

Ädu bekommt davon leider nix mehr mit, er „muss“ los und in Urlaub. Mal nicht mit dem Camper sondern mit dem Moped. Schönen Urlaub, Ädu! Fahr vorsichtig und komm gesund wieder. Danke, dass Du dabei warst!

 

Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit nichts tun…faul sein und ausruhen. Ganz nach meinem Geschmack!

Gegen 19 Uhr wirft Dirk wieder seine Feuerschale an, erst Holz dann Kohle und schon bald ist eine gute Glut am Start und wir beladen das Grillrost bis es sich durchbiegt. Auch jetzt muss niemand hungern.

 

Allerdings sind wir beim Essen X-1. Denn: Silvio ist mit Jens' eBike auf und davon. Er wollte mal eine "Probefahrt" machen. Sieht nach einer ausgedehnten Runde aus. Erst als wir schon alle fast mit Essen fertig sind, kommt er den Berg hochgefahren. Ein wenig geschafft sieht er aus. Später stellt sich heraus, dass er mal kurz noch auf den Sustenpass gefahren war. Kein Wunder war er ne Weile weg, das ist ne ziemliche Strecke und verbunden mit einigen Höhenmetern.

Gut ist noch viel übrig, wir bekommen also auch Silvio noch satt.

 

Nach dem Abendessen wird wieder ein Sitzkreis um Dirk’s Feuerschale gebildet und ordentlich angeheizt. Obwohl wir Rusty als Windblocker aufgestellt haben, ist der Wind noch immer deutlich präsent. Also entweder frieren oder am Feuer im Rauch sitzen. Ich entscheide mich für letzteres und ende wieder als Räucher-Kai an diesem Abend.

 

Je später der Abend, desto kleiner wird unser Kreis ums Feuer. Am Ende sitzen noch Jens, Uwe, Silvio und ich um die Feuerstelle. Marshmallows wären jetzt cool…und da fällt Uwe ein: haben wir ja!!! Tobias hat uns eine Tüte da gelassen! Jetzt nur noch schnell ein paar Stecken suchen…hm…gibt’s hier nicht…keine Bäume! Also hole ich meine Essstäbchen aus Zottl und in der Marshmallows Verpackung finden sich auch noch 2 Stöckli. Somit sitzen wir nun um 23 Uhr um ein Lagerfeuer und grillen Marshmallows. Wie geil ist das denn?! Schwer zu toppen.

 

Doch um Mitternacht sind die Marshmellows alle, das Feuerholz zu Ende und es wird kühler. Somit beschließen wir einen tollen Tag und Abend und begeben uns in unsere rollenden Zuhause.

 

Viele Grüsse und gute Nacht.

 

Kai

 

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