Guten Morgen,
oh verdammt….ich bin wach…ein paar Minuten vor dem Wecker sogar. Aber irgendwie noch hundemüde. Einschlafen lohnt jedoch nicht mehr, es ist gleich 6 Uhr. Wieder wartet eine Fähre auf uns. Die fährt um 8 Uhr irgendwas und wir wollen ja nicht, dass sie ohne uns fährt. Obwohl...hm...also schön wäre das schon irgendwie, aber es würde viele Probleme nach sich ziehen.
Also, raus aus den Federn. Nicht so leicht getan wie gesagt. 5 Stunden weiter weiterschlafen wäre mir lieber.
Immerhin bin ich nicht der Einzige der raus muss. Auch Co-Pilot und Friedrich haben sich bereit erklärt, heute zu „arbeiten“. Immerhin eine lange Strecke zu bewältigen und ab morgen können sich die beiden ja wieder zu Hause erholen. Unsereins nicht, muss wieder ins Bergwerk. Daher sollten wir die Fähre heute tunlichst nicht verpassen und den Weg nach Hause finden.
Wie gestern, bin ich um 06:30 Uhr abfahrbereit. Die zwei Camper, die neben mir nächtigten, sind auch noch da. Rühren tut sich dort jedoch nix. Bei Sonnenschein und angenehmer Temperatur mache ich mich also wieder mal auf den Weg zu einem Schiff. Google weist mir wie immer den Weg.
So stehe ich 15 Minuten später am Dover P&O Ferries Terminal, warte auf die Grenzkontrolle und den Check-in. Ersteres verläuft problemlos, letzteres auch. Und wieder hab ich Glück: ich bin sooo früh, dass ich es sogar noch locker auf die Fähre früher schaffe. Gewinne also ca. eine Stunde. Im Prinzip also die Stunde, die ich durch die Zeitumstellung wieder verliere.
Danke an P&O für die große Flexibilität bei der Fährbuchung...versucht das mal bei einer Airline! Schiffen ist mir daher deutlich angenehmer als fliegen.
Nach dem erfolgreichen Check-in fahre ich durch den ganzen Hafen bis ich endlich meine Lane finde, parke und wieder warte. Die Zeit nutze ich, um die Eurolite Kleber auf Zottls Scheinwerfern zu entfernen und noch ein wenig zu filmen. Wirklich viel ist um diese Uhrzeit auch noch nicht los. Denke, auch diese Fähre wird nicht ausgebucht sein.
Nach 15 Minuten setzt sich die Karawane der Mitreisenden in Bewegung, wir tuckern auf die Fähre, werden eingewiesen und ich schnappe mein Zeug, verlasse Zottl. Vorher ermahne ich jedoch noch meine Mitreisenden, keinen Scheiß zu machen. Sie schauen ganz harmlos, als hätten sie KEINE Ahnung wovon ich spreche. What ever….ich muss los.
Auf Deck angekommen, kurzer Toiletten Stopp zwischendurch, legen wir auch schon ab und verlassen gerade den Quai. Im Vergleich zur Hinfahrt: nix, aber auch gar nix los. Die Aussenterrasse fast leer. Auch innen kaum Leute. Sehr angenehm. Den Laptop hab ich diesmal nicht mit, lohnt nicht. Dafür natürlich die Kamera. So filme ich ein wenig, besuche den Duty Free Shop, schaue mich etwas um, finde interessante Dinge, bis mich ein Bediensteter anspricht. Hier sei filmen verboten…huch…echt…so geheim alles…okay….dann hör ich mal auf. Gut, hatte ich alles Wichtige schon im Kasten. J Ein "filmen verboten" Schild war mir vorab nicht aufgefallen. Er begründet das Filmverbot mit Sicherheitsbedenken. Na dann….ich kauf mir zwei Packungen Reese’s Erdnussbutter Dinger und mach mich vom Acker.
So begebe ich mich nochmal an die frische Luft, beobachte zwei Möwen die sich auf Deck unterhalten. Gut, ist der Co-Pilot nicht hier, der würd sich gleich einmischen und die Möwen verwirren und Friedrich wohl aufsteigen und sich nach Hause fliegen lassen.
Kaum sind meine Gedanken durch, wieder die Durchsage: alle Mann und Frau zu den Fahrzeugen. Wir sind bald da!
In Zottl diesmal auch alles normal, keine Mitreisenden die irgendwie außer Atem scheinen, mein Machtwort scheint gewirkt zu haben. Jetzt heißt es warten bis wir vom Boot können.
Das bekommen wir diesmal sogar ohne Riffelstahl Passage hin. Das freut auch Zottl. Und Zack, haben wir wieder Kontinent Asphalt unter Zottl’s Puschen. Wir machen uns auf die letzten ca. 800 km bis nach Hause. Es ist 10 Uhr rum. Ab auf die Autobahn und Strecke machen.
Gegen Mittag stoppe ich an einem französischen Rastplatz, esse einen Happen, gönn mir noch eine schöne Dusche in Zottl und putze ihn danach noch kurz druch. Denn ich weiss genau: zu Hause komm ich dazu nicht mehr. Morgen Bergwerk und nächstes Wochenende schon wieder unterwegs. Also jetzt putzen! Ausfegen, mit einem feuchten Tuch durchwischen, Küche säubern usw. Nix spannendes aber notwendig.
Um 14 Uhr fahren wir weiter, über Autobahn, Nationalstraße, an den Vogesen vorbei…die Streckenführung ist etwas schräg. Bei Basel verlassen wir Frankreich und befahren wieder Schweizer Boden.
Freu ich mich auf zu Hause? Hm…schwer zu sagen. Irgendwie hätte ich auch nix dagegen, jetzt einfach weiter zu fahren, irgendwohin wo es auch schön ist. Wo aber Arbeit und Probleme irgendwie nicht hinfinden.
Die letzten 160 km gehen auch noch rum und am späteren Abend laufen wir zu Hause ein. Vorher noch kurz bei Zug an der Autobahn entsorgt. Das Kapitel Schottland schließt sich hier nun. 3 tolle Reisewochen gehen zu Ende. Wehmütig schaue ich zurück auf schöne Landschaften, tolle Straßen, nette Menschen, geniale Übernachtungsspots, kurzweilige Streckenführungen und auf zwei Mitreisende, die über alles sehr angenehme Mitfahrer waren.
Das Einzige, was mich gerade noch positiv stimmt: nächstes Wochenende ist Kastenwagen Treffen am Steingletscher. Viele nette Menschen und Freunde werden dort sein. Mal wieder Gesellschaft. Nach 3
Wochen alleine, ist das auch sehr willkommen.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, wenn ihr bis hier durchgehalten habt, danke ich euch ganz herzlich fürs Mitreisen und Miterleben und gebe euch zwei diche Daumen nach oben! War wieder eine tolle Reise mit euch und sicher nicht die Letzte.
Und für mich und euch geht es ja nun auch noch weiter: ich darf die ganzen Videos erstellen und ihr habt hoffentlich Spaß daran, sie zu schauen. Faire Arbeitsteilung also! J
Bis demnächst mal wieder und viele Grüsse
Kai
PS: ein spezielles Fazit zu der Reise ist nicht geplant. Die Kosten, hauptsächlich Diesel und Fähren variieren je nach Strecke, Fahrweise und Jahreszeit. Fährkosten daher am
besten auf Vergleichsportalen oder bei den Anbietern checken. Vor Ort brauchte ich kaum Geld, hier und da mal einkaufen, sonst selbst versorgt und lieber abseits von Restaurants und Orten
genächtigt.
Es war ein sehr genialer Urlaub, jedem zu empfehlen der Natur mag und zum Freistehen in der Vorsaison absolut zu empfehlen. Hot Spots vermeiden dann ist das ein tolles Urlaubsland. Ich habe jeden Meter genossen! Das Wetter...ja mei, ist halt Wetter...ich hab versucht, es zu nehmen wie es kam. Manchmal nervt es, manchmal nicht...eigentlich wie zu Hause.
Die Highlights gibts in den Videos oder im Blog, alles gezeigt und gesagt. Dem ist nix hinzuzufügen.
Link zu meinen Schlafplätzen oder evtl. auch möglichen Schlafplätzen:
Verwendung auf eigene Gefahr! Nicht alle Plätze hatte ich verwendet. Einige sind von Park4Night, andere hab ich selber gesucht.
GPS Koordinaten:
Dover: 51.146905, 1.266788
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