Guten Morgen zusammen,
am Rhein stehend erwache ich aus meinem Schlummerschlaf. Neben mir ist noch alles ruhig. Friedrich und der Co-Pilot schnarchen noch gemütlich vor sich hin. Es ist um die 8 Uhr und ich kann nicht mehr einschlafen. Mein Hirn beginnt schon zu arbeiten. Was sind die nächsten Schritte? Wie mach ich es? Wie lange dauert es? Wann können wir dann hier los? Hab ich alles…ratter, ratter, ratter. Ich glaub, ich steh mal auf, stell die Heizung höher und sortiere mein Hirn. Das geht mit frischer Luft vielleicht besser, somit: Tür auf, raus!
Was mich verwundert: ich bin ja hier mit Jens. Aber heute Morgen hörte ich noch kein Drohnen Surrgeräusch. Fliegt er jetzt lautlos? Oder hat er die Drohne zu Hause vergessen? Komisch….
Als ich darüber so sinniere, läuft mit Stefan über den Weg. Moin!
Wir stehen an Oskis Heck und unterhalten uns, lachen ein wenig, reißen Witze und plötzlich geht bei Oski die Hecktür auf. Ein verschlafener Jens schaut etwas brummig aus Oski….wie werden ihn doch
wohl nicht geweckt haben? Doch nicht etwas unsere zarten Stimmen?
Hm…naja…seiner Aussage nach, scheint aber genau das der Fall zu sein…wir haben ihn durch unser Reden und Gelächter geweckt. Ach, muss das schön sein, von unseren lieblichen Stimmen aus dem Schlaf
gerissen zu werden. So ein Glückskeks!
Komischerweise sieht Jens das irgendwie ein klein wenig anders….völlig unverständlich für mich.
J
Nach kurzem Gespräch schließt sich Oski‘s Tür wieder. Jetzt wo Jens ja schon wach ist, kann er ja auch aufstehen!
Kurz darauf ist unsere Unterhaltung dann auch durch. Ich muss zurück zu Zottl. Denn die Entscheidung steht: ich beginne jetzt mit meine Projekt! Ich will nochmals einen Omnia Schoko Kuchen
backen. Soll ein Geburtstagskuchen für Kai geben, denn wir ja heute in der Pfalz treffen werden. Diana hat eine Überraschungsparty für ihn organisiert und dein ein oder anderen dazu eingeladen.
Daher unser Treffen hier und unsere gemeinsame Weiterfahrt später.
Aber jetzt müssen den Worten Taten folgen. Die Butter ist weich, die hatte ich vorher schon raus genommen. Schnell alles zusammen mischen, zum Schluss Mehl und Kakao noch schnell vermengen. Jens
meint, das Ergebnis sehe ein wenig aus wie der Boden auf dem wir stünden…na prima…! Da ich draußen die Vermengung vornehme, sieht man den Vergleich auch gleich 1:1. Irgendwie hat Jens also
recht.
Zum Schluss kommt alles in die Omnia Form und alles kommt 30 Minuten auf kleiner Flamme auf den Herd. Angaben laut Omnia Kochbuch. Das kommt mir aber schon etwas komisch vor und scheint mir
wieder kurz.
Nach 30 Minuten, lupfe ich kurz den Deckel, steche mit einem Zahnstocher rein (danke Stefan!!!) und stelle fest: aufgegangen ist er schön, innen ist er jedoch noch flüssig! Die Angabe im Kochbuch
ist also für den A….
Ich gebe weitere 10 Minuten hinzu, erhöhe etwas die Gaszufuhr. Später nochmals 10 Minuten dazu, bei wieder geringerer Gaszufuhr. Ein neuerlicher Zahnstochertest zeigt: fertig!
Gas aus. 10 Minuten auskühlen lassen. Stürzen! Ups…ein klein, klein wenig angeschwärzt an ein paar wenigen Stellen. Aber nicht schlimm und dafür hab ich ja Couverture dabei. Zum Übermalen!
J
Während der Kuchen auskühlt, putze ich mal kurz Zottl durch, einmal ausfegen und mit feuchten Tüchern den Boden aufnehmen. Kann ja nicht schaden. Und so ein frisch gesäuberter Kasten ist doch gleich noch ein wenig wohnlicher.
Gegen 10 Uhr wird der Kuchen mit Kuvertüre bestrichen. Danach gibt’s Standfrühstück vor den Kästen. Und anschließen warte ich mir einen Elch bis die Kuvertüre endlich getrocknet ist. Als es auf 11:30 Uhr zugeht, wird Jens unruhig. Er muss noch ins Nachbardorf, ein Paket aufgeben. Ich kann jedoch noch nicht los. Kuchen gerade erst trocken, muss noch verpackt werden und Zottl abfahrbereit gemacht werden.
Wir entscheiden: Jens macht sich vom Acker, gibt sein Paket ab und wir kommen in 20 Minuten nach. Im Anschluss fahren wir gemeinsam weiter in die Pfalz.
Nachdem ich dann mal endlich bereit bin, den Kuchen in der (sauberen) Spüle mit Alu drüber gesichert habe, können wir los. Stefan und ich werfen die Motoren an und verlassen diesen schönen Platz
am Rhein. 15 Minuten später treffen wir Jens an einem Friedhof. Diese Koordinaten hatte er mir unterwegs kurz als neuen Treffpunkt geschickt. Und als wir anreisen, ist er gerade am Drohne
fliegen. Immerhin stört er hier niemanden!
Die nächsten 2 Stunden fahren wir durch die Gegen, links, rechts, hoch runter…in den Pfälzer Wald rein. Immer tiefer, Jens macht mal wieder den Lead, ich folge und Stefan übernimmt den Schluss.
Erst als wir in Dahl ankommen, wird gehalten. Und zwar an einem alten Gemäuer (49.150132, 7.800226). Wir haben das Zwischenziel erreicht, die Burgruine Altdahn und Grafendahn.
Mit gesundem Geläuf erklimmen wir die Burg vom Wanderparkplatz aus, ein asphaltierter aber steiler Weg führt den Berg hoch. Oben erkunden die vielen Treppen, Gänge, und Burgteile. Eine richtig
coole Burgruine in der man sich ohne Probleme 1-2 Stunden aufhalten kann, ohne das Langeweile aufkommt. Tolle Aussicht, immer wieder neue Wege die man findet und viel los war auch nicht. Gut,
letzteres mag sich am Wochenende oder in der Saison etwas ändern. Wir haben den Besuch sehr genossen und hatten unseren Spaß. Jens stellte die Drohne in die Luft und ich lief mit meiner Kamera
bewaffnet über die verschiedenen Burgteile.
Nach gefühlt 1,5 h auf der Ruine, machen wir uns wieder auf den Weg zu unseren Fahrzeugen. Kaum haben wir den unebenen Weg der Burg verlassen und laufen auf Asphalt den Berg herunter passiert es.
Aus dem nichts. Ich kann es mir auch im Nachhinein nicht erklären. Weiss auch nicht, was mit meinen Hacksen los ist. Wie auch immer, der dritte Schritt auf Asphalt bedeutet Schmerz. Ich knicke
mit dem rechten Fuß böse um. Höre sogar ein leises Knacken. Ein böser Schmerz durchfährt meinen Fuss/Knöchelbereich. Ich gehe kurz in die Knie. Es tut höllisch weh. Wahrscheinlich fluche ich
parallel auch noch, denn Stefan wie auch Jens, die vor mir laufen, drehen sich um und schauen mich fragend an.
Nachdem der erste üble Schmerz durch is, versuche ich den Fuß zu belasten. Es geht noch, schmerzt zwar, aber ist auszuhalten. So humpel ich den Weg runter, betrachte meinen Fuss in Zottl und
sehe….nix. Weder wird er dick noch verfärbt er sich noch hängt er komisch am Rest des Beines. Auch der Schmerz ist besser, Autofahren wird gehen.
Gut…warten wir mal ab…gut weiss ich jetzt noch nicht, was heute Abend ist… So lasse ich erstmal noch die Drohne kurz in die Luft, wir Essen ein paar Reste von gestern Abend und machen dann die
letzten Kilometer Richtung Pirmasens und weiter nach Dittweiler, unserem heutigen Ziel wo die Geburtstagsparty steigt.
Gegen 16 Uhr rollen wir durch Dittweiler, sogar bei Kai & Diana vor der Tür vorbei, sehen Carlos dort stehen und hoffen inständig, dass Kai zu Hause unseren kleinen Konvoi nicht sieht. Das
Ganze ist sooo geheim, dass ich sogar nicht mehr auf Instagram gepostet habe um nicht zu zeigen, dass ich Dittweiler näher komme und noch Kumpels dabei haben.
Kurz darauf parken wir vor dem Bürgerhaus, dort empfängt uns Melanie und kurz darauf trabt Diana an. Wir begrüssen uns alle herzlich und kurz darauf geht Diana den lieben Kai holen. Der wird mit
Hilfe eines Vorwands zusammen mit Carlos und Diana dann nochmal kurz am Bürgerhaus vorbei kommen und hoffentlich dann sehr überrascht sein.
Als wir wenig später Carlos vorfahren sehen, verstecken wir uns so gut es geht. Was natürlich gewissermaßen Schwachsinn ist, stehen doch unsere Vans direkt vor der Tür. Aber egal….Jens presst
sich in eine Ecke, ich verstecke mich hinter einem Pfosten und Stefan macht sich unsichtbar. Nur meine Kamera lugt um den Pfosten und filmt wie Diana & Kai anmarschiert kommen.
Kurz darauf betritt Kai den Raum, mit großen Augen und Freude im Gesicht. Nach einer herzlichen Begrüßung, gesteht Kai, er müsse sich jetzt erstmal sammeln. Die Überraschung ist geglückt! Die
Freude bei Kai (und uns) groß!
Im Anschluss setzen wir uns erstmal und genießen Geschnetzeltes mit Spätzle, gekocht von Melanie. Lecker und genau das Richtige, das Mittagessen war ja eher schmal.
Das sitzen tut auch meine Fuß gut, der noch immer schmerzt und mich humpeln lässt. Noch immer ist dem Gelenk/Fuss nix anzusehen.
Nach dem Essen geht für alle die Arbeit los. Jens muss Holz tragen und kümmert sich um den Grill. Stefan wird auch rekrutiert…nur ich…ich hab Glück, aufgrund meiner Behinderung und Humpelei werde ich verschont. Somit Zeit zum Filmen und kann Jens beim Anfeuern der Glut anfeuern. J
Er macht das auch mit der Professionalität eines Angrillers. Als irgendwann das Feuer brennt, wird’s auch etwas wärmer. Verdammt frisch ist es jetzt am Abend.
Das Schwenken am Schwenker übernimmt dann aber ein Schwenker. Wir werden zu Zuschauern, trinken ein Bierchen, stehen um den Grill und beobachten wie der Schwenker arbeitet.
Irgendwann gibt’s die Schwenker und Würstli dann zu essen. Lecker und genau das Richtige nach einem langen Reisetag. Und so vergeht der Abend. Die Stimmung wird immer besser. Was mich jedoch betrübt, mein Fuß beginnt immer mehr zu schmerzen. Ich kann kaum noch laufen, auch im Sitzen jetzt Schmerzen. Man schlägt mir schon vor, mich zum Arzt oder Krankenhaus zu bringen. Ich lehne ab. Ich habe Hoffnung, dass über Nacht ein Wunder geschieht. Und ich beschließe, dem Wunder nachzuhelfen.
Alkohol hat ja eine heilende Wirkung…oder so….und so versuche ich, zum einen den Schmerz generell zu betäuben als auch mit Alkohol von innen den Heilungsprozess in Gang zu bringen. Am besten eignet sich dazu: Schnaps! Der hat gut Alkohol drin und den benötige ich. So beginnt unser Tisch, mit Jens, Stefan, Silvio & Karin, Acky von VanFan und dem ein oder anderen neuen Gesicht, Schnaps zu trinken. Wohl aus Solidarität! Danke dafür, Jungs und Mädels.
Um Mitternacht wird dann gesungen, angestoßen und Kai zum Geburtstag gratuliert. Ein Kuchen in Form eines Vans wird überreicht. Zu diesem Zeitpunkt wird meine Fortbewegung immer schlechter, mein Fuss kann ich kaum noch belasten vor Schmerz. Da hilft nur eins: MEHR! Mehr Alkohol. Mehr Schnaps. Meine Umsitzer helfen mit, schenken immer Fleißig mein Glas voll, irgendwann trinke ich aus einem Wasserglas Schnaps. Nur gut, komme ich irgendwann spät in der Nacht auch noch auf die Idee, dass ich Wasser trinken sollte.
Der Abend ist enorm lustig, ich werde als Wassermelone geoutet von Diana aufgrund meiner Kleidung (Watermelon farbene GANT Sweatjacke und darüber eine grüne GANZ Weste), Friedrich bekomme noch
zwei Miniatur Poloshirts die ich den restlichen Abend auf meiner Brust liegen habe, es wird getanzt und weiter getrunken.
Ich meine, um 3 Uhr war irgendwann Schluss. Leicht betäubt humpel ich unter Schmerzen zu Zottl. Werfe mich ins Bett und mein letzter Gedanke: Fuß, bitte sei morgen weder schwarz noch ab, sondern
bitte, bitte: besser!!! Zack…Licht aus…Ende.
Gute Nacht und drückt mir die Daumen, dass die Welt Fuß technisch besser aussieht morgen.
Viele Grüsse
Kai
GPS Koordinaten:
Rhein am Morgen: 48.972832, 8.243129
Burg bei Dahn: 49.150211, 7.800090
Ditteweiler: kein Stellplatz, parken nur mit Ausnahmegenehmigung des Bürgermeisters von Dittweiler! Herzlichen Dank!
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