Irgendwann gegen 8:00 Uhr wache ich auf meinem Schlafplatz Kaltenbronn im Schwarzwald (48°42'42.3"N 8°25'24.0"E) auf. War eine schöne ruhige Nacht.

Doch irgendwie fühle ich mich jetzt nicht mehr ganz so alleine. Ich höre hier und da ein Auto oder eine Autotür. Auch der Schneepflug kam schon vorbei.

Gut, mir ist schon klar, dass ich nicht alleine auf diesem Planeten bin. Aber irgendwie kommt es mir vor, als sei da draußen etwas mehr los. Dabei hatte ich mich doch extra weit hinten auf den Parkplatz gestellt. Auch um niemandem im Weg zu stehen, und um Ruhe zu haben. 

Die Neugier, was um mich läuft ist aber nicht sooo groß, ich öffne nur mal die Dachfenster um Licht rein zulassen. Geschneit hat es nicht, aber es nieselt wohl noch. Die Fenster sind von außen nass. 

Um das Hirn in Gang zu bekommen, werfe ich erstmal meine Bialetti an und bereite mein Frühstück vor. 

Währenddessen öffne ich eines meiner seitlichen Rollos und just in dem Moment skatet ein älterer Herr auf der parallel zum Parkplatz führenden Langlauf Loipe dahin. Aha...die Frühaufsteher sind schon unterwegs. Einen Tag vor Weihnachten noch was für die Ausdauer machen. Ich schließe das Rollo wieder.

Während ich in Ruhe frühstücke, höre ich draußen immer mehr Aktivitäten. Autos, Gespräche, Türen, Leute latschen an meinem Kasten vorbei. Ist ja fast wie aufm Jahrmarkt! Bin etwas verwundert, dass hier soooo viel los ist. Ein Tag vor Heiligabend.

Nach dem Frühstück gehts durchs Bad, anziehen und dann mal vorne raus schauen. Die Scheiben sind angelaufen, aber was ich sehe, lässt mich nachdenken. Da stehen zig Autos in Reih und Glied vor mir. Wir erinnern uns, ich stehe parallel zum Bordstein, belege sicher 3 Parkplätze der Länge nach. Ups....   Es herrscht ein ordentliches Treiben, alle mit Langlaufskie unterwegs. Am kommen oder gehen. Umziehen oder parken. Ach du Schreck...und ich stehe mitten drin und blockiere 3 Parkplätze. Tut mir leid Kaltenbronn. Das hatte ich, als ich am Abend vorher eintraf, bei Dunkelheit und Nebel, nicht erahnen können. Zumal ich das erste mal überhaupt hier bin.

So steig ich aus und laufe eine Runde der Loipe entlang und Kreuze den Parkplatz. Richtig gut besucht und sau glatt.

Und ich Held stehe quer auf den wohl begehrtesten Parkplätzen, ca. 30 m vom Loipeneinstieg entfern. Doppel Ups....

Aber was soll ich machen, steh ja schon. Also schau ich mich noch ein wenig um. Verwerfe aber den Plan, im Hochmoor noch groß zu einem der Seen zu laufen. Das Wetter ist zu schlecht. Ich muss hier wohl nochmal hin, bei schönem Wetter im Frühling.

Somit steht der Plan, ich verkürze meinen Aufenthalt hier und fahre in Kürze weiter gen Weihnachten.

So laufe ich zurück zu Zottl, bleibe in etwas Entfernung vor ihm stehen und denke: Oooookaaay, und wie komme ich da jetzt aus der Parklücke? Vor und hinter mir stehen Autos. Die dankenswerter Weise auch nicht viel Rangierabstand gelassen haben. Okay, kanns verstehen, ich stehe schon sehr frech im Weg (ohne Absicht), aber dennoch wäre etwas mehr Abstand echt nett gewesen. Egal, ich schaus mir vorne und hinten an und komme zu dem Entschluss: wird schon irgendwie gehen. Wiedermal bin ich sau froh, hab ich einen Rückfahrkamera. Ohne diese wäre es ein ziemlich gewagtes Spiel alleine.

So mache ich Zottl abfahrbereit. Auch das klappt immer besser, die Handgriffe sitzen und die Routine kommt so langsam. Nur mit dem Sichern der Schubladen hapert es hier und da noch.

Zottl spring schön an und ich beginne meine Rangierarbeit. Etliche mal vor und zurück bis Zottl endlich frei ist. Es war eng, aber dann doch gut zu schaffen.

Entspannt und mit sehr wenig Verkehr geht es durch den Schwarzwald, hoch, runter, links, rechts, in Richtung Leonberg und dort auf die Autobahn. Fett Stau...jedoch zum Glück nur Richtung München. Meine Fahrbahn Richtung Heilbronn ist frei. So zottle ich in Ruhe rechts am Stau vorbei und weiter Richtung Norden. 

Weihnachten kann kommen.

In meinem Heimatort Weinsberg komme ich ca. 1 h später an. Dort schaue ich mir noch einen Freihsteh-Platz an, Wanderparkplatz Stadtseetal, 49°08'13.2"N 9°17'51.6"E. Am Park gelegen, in Gehdistanz zum Freibad, Mülleimer vorhanden, gutes Restaurant Rappenhof auch zu Fuß zu erreichen.

Parkplatz eignet sich perfekt für 5,40 m Fahrzeuge. Etwas längere Camper müssen leicht schräg oder parallel parken. Für Mobile über 8 m ist der Platz nix.

Ich stehe auf festem Untergrund, auch bei Regen, ist aber etwas matschig. Mehr oder weniger eben das Ganze.

Er liegt nahe an der Autobahn (Weinsberger Kreuz), dennoch ruhig. Könnte mir den Platz für Durchreisende gut vorstellen. Kurze Erholungsnacht und morgens weiter. 

Und es kommt noch besser: Weinsberg verfügt auch über einen offiziellen Womo-Stellplatz (49°08'56.1"N 9°17'00.7"E). Da ich entsorgen durfte, fuhr ich den Platz an. 

Kostenlose Entsorgung erwartete mich. Wasserhähne zum Toilette spülen und Frischwasser tanken schön getrennt. Strom gibt es gegen Geld, Frischwasser auch. Platz ist großzügig angelegt, genug Platz zum rangieren.

Gelegen relativ ruhig an einem Bahndamm. Hier verkehrt hauptsächlich die recht leise Stadtbahn. Die hinteren Plätze sind ruhiger als jene vorne zur Straße hin. 

Soweit von hier, jetzt ist Weihnachten angesagt. Die Kamera bleibt (fast) aus. Weiter gehts es mit einem Bericht über die Rückfahrt nach den Festtagen.