Es soll Menschen geben, denen Klappern nix ausmacht. Sie denken einfach: oh, mein Fahrzeug spricht zu mir....dauernd und in verschiedenen Lautstärken. Ich beneide diese Menschen um ihre Gelassenheit diesbezüglich.
Ich komme mit Klappern nicht zurecht, es nervt mich. Es macht mich auf Dauer verrückt. Nun, fährt man einen Kastenwagen, muss man mit einer gewissen Geräuschkulisse aus dem Wohnbereich rechnen. Ist mir klar, damit komme ich auch zurecht. Dennoch befestigte ich nun einen etwas dickeren Vorhang zwischen Fahrerhaus und Wohnbereich um die Geräusche etwas zu dämpfen. Allerdings auch um im Sommer Hitze und im Winter Kälte davon abzuhalten, in den Wohnbereich zu strömen. Ich schweife ab....
Der Aufbau macht natürlich gewisse Geräusche. Aber auch die Dinge, die ich als User noch zusätzlich einlade, können ordentlich Lärm machen. In erster Linie wäre da der Küchenbereich mit Geschirr, Besteck, Töpfen, Kaffee-Zubehör und so weiter. Das kann ein ganzes Klapper-Orchester ergeben. Um dies zu vermeiden überlegte lange hin und her um nach einer klapperfreien Lösung zu suchen.
1. Nur Plastik Zeug verwenden?
2. Schubladen so voll stopfen dass sich nix mehr bewegt?
3. Antirutschmatte und Schaumstoff verwenden und entsprechend zuschneiden?
4. Nur Antirutschmatte verwenden?
5. Gar nix machen und Noise Cancelling Kopfhörer aufsetzen?
War ich froh, dass ich 11 Monate Wartezeit auf das Fahrzeug hatte. So konnte ich hin und her und her und hin überlegen. Doch als Zottl dann vor der Tür stand, war ich noch immer nicht bei einer Entscheidung angelangt. Letztlich half mir folgende Frage: was von den oben genannten Überlegung führt meinem Ziel, keine/kaum Geräusche aus der Küche, am nächsten? Das wäre wohl Punkt 3: Schaumstoff mit Antirutschmatte.
Amazon lieferte mir den Schaumstoff, 5 cm hoch, weiß, nicht fusselnd, leicht mit Teppichmesser zu schneiden. Bei Ikea besorgte ich mir noch Antirutschmatten, die transparenten Dinger. Kennt jeder, oder?
All dies sollte nun passend zurecht geschnitten werden um auch halbwegs sauber in die Schubladen und Hängeschränke zu passen. Wie geht man da nun vor?
Ich verbrachte einen Abend in Zottl. Stapel Papier, Schere und Tesafilm und Heizung AN waren dabei. Im kuschelig warmen Zottl baute ich mir Schnittmuster. Legte das Papier in die Schubladen, schnitt und klebte, so dass ich am Ende den Grundriss einer jeden Schublade nachgebaut hatte. Diese schleppte ich wieder zurück in die Wohnung, legte sie auf meinen Schaumstoff sowie die Antirutschmatte und begann mit dem Teppichmesser bzw. einer Schere entsprechende Formen auszuschneiden. Toll, so eine Bastelarbeit. Fühlte mich zurückversetzt in den Kindergarten.... :) Bin sonst kein Bastelbär.
Nachdem alle Schaumstoff-Formteile zugeschnitten waren, begann die Denkarbeit. Da ich kein Pferd bin, war das gar nicht so einfach. Schließlich musste ich jetzt festlegen, wo welcher Topf, Teller, Wasserkessel, Bialetti hinkommt. Denn dafür musste ich nun die passenden Aushöhlungen in den Schaumstoff schneiden.
er Nachteil dieser klapperfreien Lösung, ist, dass man die Schubladen nicht so voll laden kann. Man muss den Abstand zu den Schubladenwänden berücksichtigen und die Töpfe und Teller sollen sich möglichst auch nicht berühren, sonst klapperts ja wieder.
In Gedanken ging ich die Beladung der Schubladen durch, verwarf es zig mal, dachte neu, schrieb es auf, änderte wieder, ging an die frische Luft, kam zurück, ass etwas, überlegte weiter.... Bis ich irgendwann die Schnauze voll hatte, und mir sagte: Perfektionismus führt nirgendwohin hin! Die jetzt vorliegende Lösung wird schon passen. Und wenn nicht, dreht sich die Welt auch weiter!
Also ging es los, alle Gerätschaften die in die Schublade sollen auf den Schaumstoff gestellt, eingezeichnet und die entsprechenden Löcher in die Formteile rein geschnitten. Dieses Vorgehen für alle Schubladen. Dauerte einen Moment, aber lief.
Im Anschluss alles wieder runter in Zottl geschleppt, Antirutschmatten und Schaumstoffteile in die Schubladen gewürgt. Gewürgt, weil ich die Schaumstoffteile lieber etwas zu groß als zu klein schnitt. Aber alles passte.
Im Anschluss wieder in die Wohnung und alle Töpfe, Teller, Pfanne etc in den Kasten geschleppt und in die im Schaumstoff vorgesehenen Ausschnitte gestellt. Hier und da musste ich noch ein wenig Material wegnehmen, im Großen und Ganzen passte es aber prima.
Und was soll ich sagen, der Plan ging voll auf. Auf dem Schwarzwald Trip über Landstraßen mit tausend Kurven, gute und schlechte Strassen sowie Autobahn: kein Klappern! Nix! Das schweigen im Walde...äh...Zottl.
Viel Spaß beim Nachbasteln...oder Geklapper genießen.
Kommentar schreiben
Walter aka mirror (Sonntag, 28 Januar 2018 10:28)
Hej Kai, hast Du für deine grüne "Quetsch"-Wasserkanne mal einen Bezugslink ?
Thx in advance
Walter
www.hinterdenhorizont.segelnblogs.de
Kai (Sonntag, 28 Januar 2018 12:56)
Hallo Walter,
das ist ein faltbarer Wasserkessel von Outwell. Macht bisher einen guten Eindruck. Bin zufrieden, findest Du bei Amazon:
https://www.amazon.de/Outwell-Kessel-Collaps-Green-650127/dp/B00AV641MG/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1517140583&sr=8-1&keywords=outwell+wasserkessel+faltbar
Viele Grüsse
Kai