Heiligabend und der erste Weihnachtsfeiertag verstrichen ohne auch nur eine Video Aufnahme, Blog schreiben oder schneiden. Zwei Tage Urlaub. Das muss dann aber auch reichen.
Am 2. Weihnachtsfeiertag starte ich morgens damit, meinen Krempel so langsam zusammen zu packen, in Zottl zu schleppen und alles für die Abfahrt parat zu machen. Alles entspannt und ohne Stress.
Nebenbei schaue ich mir noch kurz mein Weihnachtsgeschenk von mir an mich an. Ich hab mir ein Tesla gekauft….NEIN…nicht das Auto das mit Strom läuft, ein Tesla USB Stab-Feuerzeug. Einzige Gemeinsamkeit mit Tesla: nicht ganz billig und eine Lithium Batterie ist drin, wieder aufladbar, so 80-90 Zündungsvorgänge pro Ladung. Die ersten Tests funktionieren gut, ich bekomme den Adventskranz angebrannt…lösche ihn aber zügig wieder, will ja nicht die Bude abbrennen…hahah…nur Spaß, die Kerzen des Adventskranzes illuminiere ich natürlich nur und das funktioniert hervorragend. Erste Eindruck also sehr positiv, stabil verarbeitet, funktional und cool. :)
Ein fleißiger Blogleser (Robbie) hatte mir das Feuerzeug vorgeschlagen, von solchen Dingen bin ich schnell zu begeistern und Amazon war so freundlich, super schnell zu liefern. Danke euch beiden! J
Das Feuerzeug bekommt einen festen Platz im Kasten. Wird mit selbstklebendem Magnet versehen und an die Küchenwand des Kastens „magnetisiert“. Immer in Griffweite zur Gaskochstelle. Und ein fester Platz ist wichtig, ich kenne mich, stehe sonst irgendwann mal irgendwo in der Pampa, will kochen….wo ist das Feuerzeug…? Nee, nee, das brauch ich nicht. Nebenbei, mein Gasherd hat keine Piezozündung.
On Top hat sich meine Schwester mit Familie noch einen kleinen Scherz erlaubt und mir einen kleinen USB Weihnachtsbaum geschenkt. Der Leuchtet und wechselt sogar die Farbe. Und schön klein ist er, so passt er top in den Kasten.
Ich versehe auch diesen mit einem selbstklebenden Magnet, das Magnet Gegenstück klebe ich seitlich auf die Tischplatte. Der „Baum“ steht bombenfest. Und ich könnte ihn jederzeit abnehmen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass nun das ganze Jahr Weihnachten ist in Zottel.
Um die Mittagszeit mache ich mich auf den Weg. Werfe Zottl an, der freudig losdieselt und ab geht’s. Tanken in Weinsberg, dann läuft mir noch ein alter Kumpel über den Weg (Bert, war schön Dich zu treffen!!!) und anschließend geht’s auf die Autobahn. Nächster Stopp: Schwarzwald, Glaswaldsee Wanderparkplatz.
Es stürmt bis Stuttgart ziemlich, starker Westwind drückt Zottl immer wieder mal etwas nach links. Bin somit mit korrigieren beschäftigt. Nach Stuttgart hat es sich mit Wind und kurz darauf fahre ich von der Autobahn ab gen Freudenstadt und immer tiefer in den schwarzen Wald. Die Sonne, welche noch in Weinsberg schien, verabschiedet sich hinter grauen Wolken. Immerhin noch trocken.
Die Zufahrt zum Glaswaldsee Wanderparkplatz ist schneefrei, was’n Glück. Bei Schnee wollt ich die nicht unbedingt fahren. Einspurig, teils etwas steil und seitlich geht’s doch einige Meter runter, die Zufahrt ist 4 km lang. Bei „ohne Schnee“ aber gut zu fahren. Und dann passiert etwas, das gab es bisher nur selten während meiner Zottl-Trips. Aber es ist etwas, dass ich mir vorgenommen habe und ich freue mich, es endlich mal wahr werden lassen zu können. Ihr fragt euch was das ist? Ihr wollt es wirklich wissen….ich nerve euch damit, dass ich es so herauszögere? Ja, das Leben ist hart….okay, ich hab ein Einsehen:
ICH KOMME BEI HELLIGKEIT AN! Ich sehe tatsächlich ALLES! TAGHELL! Wahnsinn! :)
Ich sehe: einen teilweise von Schnee geräumten Wanderparkplatz (48°25'33.3"N 8°16'29.6"E), der deutlich schräger ist als ich es auf Google Maps wahrgenommen hatte. Aber schräg macht mir (fast) nix. Ich parke Zottl rückwärts, auch das klappt immer besser, und stehe nun etwas abfallend gen Küche. Aber alles noch im Rahmen. Da es noch immer hell ist, erkunde ich den Platz. Aha, hinter mir fließt ein Bach, der Parkplatz ist eigentlich auch größer, ein Teil liegt jedoch unter Schnee. Oben am Hang steht noch ein Haus, das stört aber nicht wirklich…und…oh…da war noch was. Ein großes Schild weist bei der Anfahrt darauf hin: hier muss man fürs Parken zahlen. Kostenpflichtig von 8:00-20:00 Uhr. Es ist 16 Uhr. Tagesticket kostet 1,5 EUR. Ein Schnäppchen. Zahle ich gerne. Werfe eine 2 EUR Münze in den Automaten. Und das ist ein cleveres Kerlchen: er zweigt sich gleich 50 Cent Trinkgeld ab in dem er kein Rückgeld gibt. Oder ich hab was falsch gesehen/gemacht, keine Ahnung, auf jeden Fall sind 2 EUR verschwunden. Aber hey, was solls. Vielleicht Pflanzen sie mit diesem Betrag einen neuen Baum….
Um noch hoch zum Glaswaldsee zu laufen, ist es bereits zu spät. Das Tageslicht verabschiedet sich langsam. Ich hoffe nur, dass es über Nacht keinen Schnee gibt. Die Strecke bergab bei Schnee muss ich nicht haben. Ich ziehe mich zurück in Zottl, wärme mir Kartoffeln und Rouladen auf, die ich von meinen Eltern mitgenommen hatte. Ein Festessen in Zottl.
Im Anschluss nehme ich meine Video und Schnittbearbeitung wieder auf, irgendwann schaue ich raus und sehe….oh, da ist etwas Mond, schön hinter einer Tanne durchscheinend. Ich stehe auf, will schnell meine Canon vom Bett holen um zu filmen. Und, Leute, SCHNELL im Kasten ist NIE gut! Wenig Platz und ne Menge Dinge an denen man sich Stoßen kann. Zudem vergesse ich, dass ich schief stehe und schaffe es, mir brutal den linken Fuss, bzw. den Zeh, den linken vom Großen Zeh um genau zu sein, beim Kühlschrank unten anzuschlagen. Zum Glück ist der Kühlschrank nah am Bett, auf das ich mich nur fallen lassen muss um den Schmerz zu „genießen“. Den darauf folgenden Schrei und die Fluchtirade hört zum Glück niemand, bin ja alleine auf weiter Flur. Nun, möglicherweise bekommt aber auch gerade ein Fuchs oder Reh von dem Lärm einen halben Herzinfarkt. Es wurde mir jedoch nichts dergleichen überliefert. Schmerz lass nach!
Er lässt zum Glück etwas nach und ich rapple mich auf, nehme meine Canon und filme direkt durch das geöffnete Dachfenster. Raus gehen ist nicht. Der Shot ist zwar nicht so gut wie ich dachte, es ist etwas diesig, aber auch nicht ganz schlecht. Auf den Schmerz hätte ich dennoch gerne verzichtet. Erst am Abend sehe ich das Ausmaß des Zusammenstoßes…der Zeh gestaltet sich farbig…Details erspare ich euch. Aber er ist noch dran.
Die Nacht verläuft schräg. Ich drehe mich gen bergauf und schlafe fast quer, gut hab ich eine große Liegefläche und bin alleine unterwegs, so bekommt man jede Schräglage ausbalanciert.
Morgen geht’s weiter mit Regen, einer Schneewanderung, der Rückfahrt bei der mein Cockpit wieder mal mit mir Spricht und Entsorgung an der Autobahn.
Danke schön fürs Mitreisen.
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Jens (Mittwoch, 03 Januar 2018 11:19)
Kai, zuerst mal noch alles Gute für 2018! Möge Zottl dich immer ohne Blessuren an Mensch und Maschine zu neuen Abenteuern führen ;-)
DAS ist ja mal eine echte Revolution: Ankommen bei Tageslicht. Meine Prognose - es wird zunehmend öfter vorkommen, haha. Und das Bild "Tanne vor Mondlicht" ist auch sehr gelungen.
Wie alle deine Blogs ist auch dieser hier so locker-flockig geschrieben, dass man einfach mal die Mundwinkel nach oben ziehen muss. Danke dafür und beste Grüsse,
Jens
Kai (Mittwoch, 03 Januar 2018 20:04)
Hallo Jens,
besten Dank für die guten Wünsche! Auch Dir ein gutes und gesundes neues Jahr! Mit hoffentlich reibungslosen Test-Touren und guter Vorbereitung auf das Großereignis 2019.
Haha...ja...die Tage werden endlich wieder LÄNGER! Was ein Glück! Wie wird das erst im Sommer? So viel filmen kann ich da gar nicht wie es Tageslicht gibt. :)
Freut mich sehr wenn mein Blog zur Mundwinkelgymnastik anregt. :)
Viele Grüsse
Kai
Jörg Freiler (Freitag, 05 Januar 2018 05:03)
Hallo Kai,
natürlich auch von meiner Seite alles Gute für 2018. Ich verfolge Deine Veröffentlichungen mit Spannung. Seit gestern im Besitz eines VW T6 California, sind mir all Deine Tipps willkommen und ich profitiere von und habe Freude an Deinen Berichten. Grüsse aus dem Züricher Oberland..Jörg
Kai (Freitag, 05 Januar 2018 09:15)
Hallo Jörg,
herzlichen Glückwunsch zum VW T6 California! Viel Freude damit und immer gute Fahrt. Viel besser kann das Jahr ja fast nicht starten. Auch Dir ein gutes und gesundes neues Jahr, mit interessanten Reisen und Eindrücken.
Danke schön für das positive Feedback. Freut mich sehr und motiviert enorm.
Viele Grüsse aus der Zentralschweiz.
Kai