· 

#2 Eine Bootsfahrt auf dem Steingletschersee mit Beobachtung aus der Luft

Guten Morgen zusammen,

 

Augen auf....Blick nach draußen...Jackpot: blauer Himmel und Sonne. Yeah! Angenehm warm wars heute Nacht, die Heizung lief wunderbar durch. Ich werf mal noch einen Blick nach rechts rüber zu Sandras Knaus Boxer 540. Da sind noch alle Verdunkelungen unten. Die Uhr sagt, es ist 9. Angenehme Aufwachzeit für einen Sonntag. Ich halte mal die Rübe aus der geöffneten Schiebetür, stelle aber fest, es ist noch recht frisch hier, zudem geht noch immer ein zügiger Wind. Tür wieder zu.

 

Was machen? Mit dem Frühstück warte ich mal noch bis meine Nachbarin aufgewacht ist. Also….Laptop an, YouTube Kommentar bearbeiten. Zu meinem Norwegen Fazit kamen soooo viele Kommentare wie noch nie. Das hat mich etwas überfahren. So sitzt ich nun eine Stunde vor dem Laptop und tipp wie wild. Komme aber nur langsam vorwärts. Gegen 10 Uhr sehe ich, dass sich drüben was rührt. Ich brauche ohnehin eine Pause, so auf leeren Magen schon „arbeiten“ ist anstrengend. Tür auf….oh…schon etwas wärmer, der Wind etwas weniger.

 

Nicht dass hier ein falscher Eindruck entstehe, Sandra war um 05:30 Uhr schon auf und hat den Sonnenaufgang verfolgt und sich danach nochmal hingelegt. Wenn hier einer also der verpennte Langschläfer ist, dann ich, und nicht sie. :)

Wir gehen es ganz entspannt an heute Morgen, Sonntag halt. Sitzen, reden, frühstücken in der Sonne. Es ist wärmer und schöner als gestern. Auch der Wind legt sich immer mehr. Ja, und irgendwann ist es Mittag und wir sitzen immer noch rum und haben noch nix gemacht. Soll das so den ganzen Tag weiter gehen?

 

Naja, grundsätzlich kann ich sowas auch ganz gut, aber so ein wenig Action wäre schon noch lustig. Aber was machen? Zum Gletscher laufen? Angeln? Baden? Laptop Arbeit? Nee, nee, nee und nochmal nee!

 

Wir machen was anderes. Wir begeben uns AUF das Wasser. Sandra nennt ein Packraft zweier Kajak ihr Eigen. Damit können wir auf den kleinen Gletschersee, in Richtung Blumenwiese paddeln, uns mit der Drohne filmen und etwas Spaß haben. Das Wetter ist genau richtig für einen solchen Ausflug. Also warum nicht? Kentern werden wir ja wohl hoffentlich nicht. Und wenn doch, Schwimmwesten hat sie auch zwei. Genial!

 

So schleifen wir mein Elektronik Equipment und ihr 4 Kg Einkammer-Boot plus Paddel und Schwimmwesten runter ans Wasser. Scheuchen noch einen Frosch aus seinem Versteck, sorry dafür lieber Frosch. Aber es stellt sich heraus, dass Sandra ihn schon kennt. Der Kollege war bei ihrem letzten Besuch hier nämlich an ähnlicher Stelle auch schon unterwegs. Beim nächsten Besuch wird sie ihm dann wohl einen Namen geben!

 

Wir verstauen alles was wichtig ist in einem wasserdichten Sack und anschließend legt Sandra los und ich stehe dumm rum und filme. Was sie macht? Sie pumpt das Boot auf. Wie? Mit einem Luftsack der am Lufteinlassventil des Bootes befestigt ist. Sau coole Lösung und schnell geht das. Wow! Für mich bleibt nicht viel zu tun. So stehe ich weiter dumm rum…das kann ich extrem gut.

Wenn ihr mal einen Statisten sucht, der einfach nur dumm rum steht, lasst es mich wissen. Da bin ich euer Mann! :)

 

5 Minuten später ist das Boot voll Luft, groß und stabil. Genähte, verklebte und verschweißt Nähte. Anschließend wird noch etwas mit dem Mund Luft eingeblasen, die Sitzkissen und Rückenlehnen aufgeblasen. Das wars. Ready to go. Schwimmweste an, alles verstauen was mit muss. Dann darf ich einsteigen. Da ich der Filmer bin, muss ich nicht paddeln und sitze vorne. Clever oder? Nehme einfach meine Canon mit und lass mich über den See paddeln. Kann es noch besser werden?

 

Man sitzt ziemlich bequem in dem Boot, Sandra steigt hinter mir ein und wir legen ganz professionell ab und gleiten anschließend mit starken Paddelschlägen von Sandra durch das ziemlich kalte Wasser. Das spürt man durch den Bootsboden. Ich hab ja leider keine passenden Schuhe für so einen Ausflug und bin barfuß unterwegs.

      

Es macht tierisch Spaß, sich so über den See paddeln zu lassen. Auf der anderen Seite paddeln wir in einen Miniatur „Fjord“ und legen an. Der Untergrund ist rutschig, somit ist aufpassen angesagt. Wir versenken uns jedoch nicht und kommen wieder gut an Land. Dort gibt’s eine kurze Pause, ich baue die DJI Mavic Pro auf und mach mich flugbereit.

 

Die Drohen geht in die Luft, ich fliege ein paar Runden, lande wieder, wechsle den Akku. Und dann zählt es. Drohne wieder in die Luft, ich filme uns, wie wir ins Boot einsteigen und ablegen. Sandra paddelt uns flüssig über den See, während ich die Dohne steuere und uns filme. Gar nicht so einfach. Es macht mörder Spaß und mir gelingen (hoffentlich) ein paar schöne Aufnahmen. Sandra paddelt uns bis zum Abflussbereich des Sees, da nimmt die Strömung deutlich zu, wir machen noch einen schönen Drohnenshot und dann äußere ich den Wunsch, zurück gepaddelt zu werden. Denn: der Akku der Dohne hat 50% erreicht. Somit dreht sie das Kajak und paddelt, jetzt gegen den Wind zurück. Das dauert länger als hin, da zwar komischerweise auch Gegenwind, aber nicht so stark. Ich fliege und filme und sehe mit Bedenken, wie der Akku der Drohne sich leert. Oh, oh….ob wir rechtzeitig an Land kommen, so dass ich die Drohne auf Sicht landen kann? Sandra gibt alles, ich fliege die Drohne schon mal voraus an Land. Kann sie natürlich auch landen, ohne vor ihr zu stehen. Aber erstmal muss ich mich orientieren wo ich landen kann, ich finde unseren zurück gelassenen Rucksack nicht. Fliege hin und her…die Akkuwarnung beginnt zu nerven, noch 30% Leistung. Ich suche und suche bis ich endlich den Startplatz finde. In dem Moment orientiere ich mich nur über die Kamera, diese richte ich nun ganz nach unten und suche mir einen grasfreien Fleck über dem ich die Drohne nun im Schwebeflug auf 2m Höhe halte. So müsste ich sie landen können auch wenn ich nicht direkt vor Ort bin.
Aber Sandra ist wie ein Duracell Hase….sie paddelt und paddelt wie eine Weltmeisterin. Wir sind fast da, die Drohne zeigt 20% Akku. Okay, das reicht. Jetzt aber kein Stress beim Anlegen und Aussteigen. Nicht, dass ich/wir noch ins Wasser falle(n) und die Steuerung der DJI versenke oder aus versehen an einen der Steuerknüppel komme, mir die Drohne abschmiert….somit…laaaagsam und besonnen. Bei 15% Akku Leistung stehe ich neben der Drohne und lande sie ohne Probleme vor meinen Füssen.

Danke Sandra für die starke Paddelleistung!!! :)

 

Jetzt heißt es erstmal: PAUSE! Sandra, in weiser Voraussicht, hat die angeknabberte M&Ms Packung mitgenommen, mit denen stärken wir uns nun…naja…ich eigentlich nicht, hab mich ja nicht groß angestrengt….aber essen kann ich trotzdem. Nach einer Ausgiebigen Pause die wir mit filmen, fotografieren und Landschaft genießen verbringen, stechen wir wieder in See. Hissen die Segel und schippern in den Sonnenuntergang….naja…möglicherweise jetzt etwas übertrieben das Ganze.

 

Bei praller Sonnen paddelt uns Sandra wieder dorthin zurück, wo wir herkamen. Legen an, tragen das Boot zu unseren Kästen und schnaufen durch. Anschließend das Boot noch kurz von innen und außen reinigen. Tocknen tut es in der Sonne fast von selbst. Ich stehe dabei wieder dumm rum, aber jetzt im Schatten, bin leicht gerötete worden vorhin, hatte meine Basecap in Zottl vergessen.

 

Den Rest des Nachmittags nehmen wir es wieder ruhig. Essen noch einen Happen und lassen das Wochenende ausklingen. Gegen 18 Uhr räumen wir alles so langsam zusammen und machen unsere beiden Kästen abfahrbereit. Bevor es doch gen Heimat geht, zeige ich Sandra noch kurz die oberen Parkplätze. Gemeinsam fahren wir in Zottl das schmale Strässchen weiter bergauf. Am letzten und obersten Parkplatz angekommen, machen wir noch einige Fotos und fahren wieder runter zum Parkplatz wo Sandra’s Kasten noch steht.

Hier verabschieden wir uns nun und fahren in getrennte Richtungen gen Heimat. Sie bergab gen Bern, ich bergauf über den Sustenpass und dann weiter gen Schwyz.

 

Liebe Sandra, war ein tolles Wochenende mit Dir! Es ist schön, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Erfahrungen zu teilen. Und die Bootsfahrt war einfach nur cool! Würde mich freue, wenn wir es nochmals hinbekommen würden, eine gemeinsame Tour zu machen!


Viele Grüsse in die Runde, danke fürs Mitreisen!

 

Kai

 

 

GPS Koordinaten: 
Sustenpass: 46°43'46.8"N 8°26'48.3"E 46.729658, 8.446760

Unser Parkplatz am Steingletscher: 46°43'27.8"N 8°25'49.7"E  //  46.724393, 8.430476

Kommentar schreiben

Kommentare: 0