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#972 Schweiz Tour - Sustenpass und mit Panne zum Gotthard

16.07.2024 Ein Tag Stillstand

        

Schönen guten Morgen, 

 

ruhig war die Nacht. Erst gegen 8 Uhr die ersten Autos und Mopeds die über den Pass Knattern und brüllen. 

 

Das der Mensch es so toll findet, ein lautes Auto oder Motorrad zu fahren geht mir langsam nicht mehr in den Kopf. Was ist so toll daran, seine gesamte Umwelt mit Lärm zu belästigen? Natur, Menschen, Tiere....LÄRM! Nix anderes ist eine laute Auspuffanlage, Motoraufheulen lassen und rumrasen in hohen Gängen.

 

Das Schlimmer ist ja, solche Leute machen es nicht nur hier auf den Pässen, sondern auch da, wo andere Leute an Straßen wohnen und versuchen, zu leben und zu wohnen. Klar, der Einzelne, lärmende Depp (ich erlaube ihn mir einfach mal so zu nennen!) denkt sich...ist ja nur mein Auto/Motorrad, das hier kurz Lärm macht. Was der Depp jedoch vergisst, er ist nicht alleine auf der Welt. Hier fahren noch mehr Deppen entlang, die genauso denken. Am Ende des Tages waren es dann 100 Deppen, die dem hier wohnenden enorm auf den Sack gehen! Eine völlig unnötige Lärmbelästigung. Für NIX gut!

 

Und ich schreibe das nicht, weil es hier auf dem Pass halt auch diese Deppen gibt, nein! Ich wohnte lange an einer viel befahrenen Straße auf der die Deppen so richtig Gas gegeben haben. Hochjagen, Fehlzündungen provozieren, Klappen auf...ohne Rücksicht auf Anwohner, Mensch und Tier. Eine echte Sauerei ist das! Sowas von unnütz! Und ich danke jedem Motorrad- und Autofahrer, der normal fährt und Rücksicht nimmt auf sein Umfeld. Der Rest...möge in der Hölle schmoren irgendwann...findet der Co-Pilot. Dem geht es nämlich auch tierisch auf den pelzigen Sack! Ich schließe mich ihm an.

 

Gut, wäre das mal mitgeteilt. Auch dies etwas, dass ihr nicht im Video findet...nur im Blog! Wie gesagt, Blog Leser wissen mehr. Bekommen tiefer Einblicke in unser Leben und unsere (Watte)Seelen. 

 

Das Wetter noch etwas wolkig, sollte sich im Lauf des Tages aber bessern und erst am Abend wieder regnen. Dann mal gegen 10 Uhr und nach etwas Arbeit vor die Tür. Stuhl raus...moin Monika, moin Phoenix. Der streckt schon wieder neugierig seine Nase in alle Türöffnungen von Zottl wenn ich was aus dem Van hole. So lustig...und ich erschrecke mich immer wieder über ihn wenn er plötzlich bei mir auftaucht. Glaub, er hat da echt Spaß dran. 

 

Ansonsten läuft heute nicht viel. Fauler Tag, ich lasse Arbeit, Arbeit sein und genieße die Zeit hier oben mit den beiden. Wandern gehe ich mit meiner Canon EOS R6 und ihrem 600 mm Objektiv. Hoch zum Gletscher, da liegt noch Schnee, Tierberglihütte steht auch noch, Schweizer Fahne...check....und noch viele andere Dinge. 

 

In einer Wanderpause kümmere ich um Zottls Motor. Fülle einen 3/4 Liter rosa Kühlmittel ein. Die Anzeige nun knapp unterhalb der MAX Kennzeichnung. Prima! Hoffen wir, sie bleibt dort. Immerhin, im Motorraum ist sonst nix versifft oder gibt es Anzeichen, dass irgendwo Kühlzeug austritt. 

 

 




Der Tag verrinnt, wir reden und haben eine gute Zeit hier oben. Erkannt werde ich noch ein oder zwei mal von Vorbeireisenden. 

 

Und so schleicht die Zeit an uns vorbei. Wir werden unmerklich einige Stunden älter und werfen, als die Wolken tiefer kommen und der Nebel die Berge verhüllt, den Hobo Grill an. Zeit für ein Würstli. Einstimmung auf die nächsten Tage. Wir werden auf Dirk und Sonja treffen. 

 

Der Hobo macht einen guten Job und wir bekommen Würstli, Aubergine und Grillkäse gut hin. Die Temperatur ist gefühlt im freien Fall. Nach T-shirt Wetter über Tag, jetzt herbstliche Temperaturen und null Aussicht. Nix mehr zu sehen. Alles grau und feucht. 

 

Wir beschließen den Tag draußen, gehen in die Vans. Ich schmeisse noch den Rechner an und schneide gegen das schlechte Gewissen an. Rumänien, Rumänien...ach war das ne schöne Tour. Beim Schneiden erlebe ich alles nochmal...ich glaub, deswegen schneide ich so gerne. Die ganzen schönen Erinnerungen kommen wieder. 

 

Irgendwann fängt es an zu regnen und hört auch nicht mehr auf. Unter starkem tropfen geht unser Team irgendwann ins Bett. Die Heizung sprang heute an, mit heftigem qualmen. Aber immerhin lief sie. Auf Winter hin muss ich mir aber was überlegen. Denn wir wollen auch in der kalten Jahreszeit weiter unterwegs sein. Doch mit der angeschlagenen Truma wird das nix. Wir müssen wohl nochmal 1.200 Euro in die Hand nehmen und ne neue Brennkammer und Glühkerze einbauen lassen. Das nervt etwas! Vor allem Friedrich. Der findet: leg dir nen Pelz zu, dann geht das schon!

 

Jetzt aber mal gute Nacht und bis morgen. Da gehts weiter...bergab mit uns. Und unten lest ihr auch genau, was so alles passiert. 

 

Viele Grüsse

Kai und Team

 

 

 

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17.07.2024 Panne in Wassen an der Gotthardpass Strecke

 

Moin,

 

gute Nacht und guten Morgen. Draussen kühl und Nebel. Drinnen E122H. Die Heizung will nicht auf Vollast anspringen. Also Teillast...irgendwann wird es laaangsam wärmer. Aufstehen, an den Rechner und gegen Mittag heisst es Abfahrt. 

So verabschieden wir uns von Monika und Phoenix, nicht wissend, dass wir uns noch zwei weitere Mal heute von ihr verabschieden werden. Aber ich will nicht vorgreifen. 

 

Motor an, durch den Passtunnel und wieder gen Wassen den Sustenpass runter. Unser Ziel: Gotthardpass. Jedoch ohne Monika und Phoenix, die müssen morgen wieder arbeiten. 

 

Als wir Wassen erreichen, immerhin wieder 20 Grad warm jedoch noch immer bewölkt. Das mit der Sonne wird heute wohl nix mehr. 

 

Mit Dirk hatte ich heute morgen schon Kontakt, die sind im Anflug auf die Schweiz. Früh los gefahren heute morgen...was auch sonst!

 

In Wassen stoppe ich kurz bevor es auf die Autobahn geht beim Straßenbauamt. Dort steht ne Mülltonne in die mein Müll der letzten Tag fliegt. Und ein Audi 3 steht dort. Motorhaube offen, belgisches Nummernschild. Junges Pärchen mit noch jüngerem Hund schaut etwas verloren und ist am telefonieren. Hm...was ist bei denen los? Monika stopp ebenfalls.

 

Kurz darauf spricht mich der junge Mann an und fragt auf Englisch, ob ich helfen könne. Anruf tätigen beim Pannendienst. Sein Auto macht keinen Wank mehr. Getriebe blockiert. Da er nur Französisch und Englisch spricht, nehme ich ihm das Telefon ab, drücke auf wählen und komme bei einer hier ansässigen Garage raus. Kurz erkläre ich die Situation. Auf der anderen Seite heisst es: ja, wir kommen. Sind in 40 Minuten da!

 

Ich gebe diese Information an mein Gegenüber weiter was sichtliche Erleichterung hervorruft. Und da wir keinen Stress haben, biete ich an, zusammen mit ihnen auf den Pannendienst zu warten. Das freut ihn noch mehr! Evtl. kann ich ja beim Übersetzen helfen zwischen Fahrer und Pannendienst. 

 

So stehen wir hier nun rum, warten ziemlich exakt 40. Minuten und dann rollt der TCS mit Anhänger vor. Gelber Pickup. Unübersehbar. So wie wir. Zwei Kastenwagen und ein Audi A3. Pannenhilfe Gotthard Nord. Ein älterer Herr begrüsst und gut gelaunt und schaut sich den Audi an. Lässt ihn an...Gang rein...oh..tut wieder...überraschte Gesichter bei allen. Dennoch, Cockpit zeigt Fehlermeldung an. Schnell mal auslesen, Resultat: 

Das DSG Getriebe zickt. Das Getriebe hat zwei Kupplungen und eine davon hatte sich verabschiedet. Ist nun aber wieder da, doch kann das Problem jederzeit wieder auftreten. Dann heisst es stoppen, kurz warten, wieder starten. Im Notfall kann man auch mit nur einer Kupplung weiterfahren. Dann tut halt auch nur die Hälfte der Gänge. Momentan aber alles gut. Kurze Testfahrt zusammen mit dem TCS Helfer....alles bestens. 

 

Ich übersetzte etwas hin und her, doch der TCS Herr spricht auch etwas Englisch. Am Ende müssen die beiden Belgier 250 CHF für die Anfahrt des TCS (Touring Club Schweiz) zahlen. Heftig...aber nicht überraschend. Wir geben ihnen noch den Tipp, besser nicht durch den 17 km langen Tunnel zu fahren, sondern es lieber über den Pass zu probieren. Dort kann man eher mal stoppen als im Tunnel. 

 

So ziehen sie dann auch weiter, über Landstraße rüber ins Tessin und bis Bergamo, ihrem Urlaubsziel auf ihrem Roadtrip. Hoffen wir mal, dass der Audi durchhält

 

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So verabschiede ich mich nun auch ein zweites Mal von Monika. Sie muss bergab, ich weiter berghoch. Als wir beide in unseren Fahrzeugen sitzen, schickt mir Dirk seinen Live Standort per WhatsApp. 20 km ist er noch weg. Hm...er kommt hier vorbei, ich glaub, ich warte hier auf ihn.

 

Diese Info gebe ich noch schnell an Monika weiter. Da sie Dirk und Sonja auch kennt und schon ewig nicht mehr gesehen hat, entscheidet sie, auch zu bleiben und auf die beiden zu warten.

 

20 Minuten später fahren 3 belgische Autos auf unseren Hof. Einer macht die Motorhaube auf und 3 Leute schauen rein. Ein Maserati...ist hier heute Tag der Belgier. Natürlich stehen sie voll in der Einfahrt und als Dirk kommt, kann er nicht rein fahren. Muss umständlich durch die eigentlich Ausfahrt auf den Hof einbiegen. Das erfreut ihn sichtlich...haha.

 

Nach großem Hallo und 15 Minuten Unterhaltung fahren wir dann ab. Ein dritte und letztes mal verabschiede ich mich von Monika und Phoenix. Sonja, Dirk und ich fahren nun auf den Gotthardpass. Monika und Phoenix definitiv in die entgegengesetzte Richtung. 

 

Wir düsen die Göschenenschlucht hoch, kommen den Wolken näher. Erreichen Teufelsbrücke und Andermatt, fahre über das eine drüber und am anderen vorbei. Kreisverkehr und ab gen Gotthard. Hier geht es dem ein oder anderen PKW Fahrer dann nicht schnell genug, obwohl wir mit 60-70 km/h unterwegs sind. Wir werden riskant überholt, Fäuste werden gereckt von Deppen in billigen Mietwagen. Was ist eigentlich los hier? Nur noch Idioten unterwegs? 

 

Klar, wir hätten hier oder da rechts ranfahren können, aber eh wir dann wieder in Schwung kommen bergauf, haben wir wieder ne Schlange hinter uns. Überholen kann man stellenweise auch gut, es gibt Geraden, warum dann noch ein Geschiss machen? 

 

Weit unterhalb der Passhöhe fahren wir rechts, auf die Kopfstein bepflasterte alte Passstrecke und haben endlich unsere Ruhe vor Deppen. Fahren noch ein Stück der Straße lang, sehen andere Camper und ganze riesen Zelte. Unfassbar was manche hier in die Gegend stellen. Wie lange das wohl noch erlaubt sein wird? Großfamilien mit PKW und Zelt...hoffentlich haben die auch an ne Toilette gedacht. 

 

Unser angedachter Platz ist von einem HippiVan beparkt. Wir fahren weiter und stellen uns ein Stück höher an die Straße. Schön...noch unter der Wokengrenze. Ich stelle Zottl so, dass wir von der Straße nicht sofort gesehen werden wenn wir draußen sitzen. Im Anschluss gibts einen ersten Feierabend Kaffee mit etwas Schuss und ausruhen. 

 

Gegen Abend wird das Highfire angeworfen, Racelttekäse schmilzt und wir genießen ein leckeres Essen. Der ein odere andere Rum findet noch den Weg in uns und als es dunkel wird und immer kühler, beschließen wir den Abend. Ab in den Van und ins Bett. Zeit für ein paar Stunden Schlaf. Die nächsten Tage werden anstrengend. 

Gute Nacht und bis morgen. 

Kai und das Raclette Team

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: Sustenpass

abends: unterhalb des Gotthardpasses

 

Unsere heutige Route: ca. 55 km

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Paula (Dienstag, 13 August 2024 00:22)

    Hallo Kai,
    Tja, welch eine merkwürdige Zeit! Auch hier in D ist häufig Empathielosigkeit zu finden, Respektlosigkeit dazu und eine Perspektive nur bis zum eigenen Bauchnabel. Und auch hier nicht in Form von Einzelfällen. Aber es lohnt sich nicht, in solches Erleben Energie zu stecken, wenn das irgendwie möglich ist. Sonst wird das zu Energievampiren, die einem die Kraft rauben und Magensäure liefern.
    Ihr habt das letztendlich doch super gelöst, mit guten Freunden und einem schönen Abend.
    Bzgl. der Truma: könnte da vielleicht eine Planar (jetzt autotherm) die Lösung sein?
    Danke für den Blog, der mir sehr gut gefällt� Das aktuelle Video schaffe ich erst morgen.
    Gut‘s Nächtle!