Flauschy Sonntag, 30.06.2024 Waschtag und 1.300 km
Schönen guten Morgen,
7 Uhr bin ich wach. Die Sonne ist schon am Himmel. Die Temperatur im Schatten aber noch angenehm. Aufstehen, Starlink Schüssel abbauen, Van klar machen, Flauschy wecken. Wir haben einiges vor heute.
Erstmal müssen wir jetzt aber wieder Asphalt finden. Um 8 Uhr lasse ich den Motor an und verlasse unseren schönen Platz oberhalb der blauen Lagune.
Unser Ziel: Four Elements, Oradea! Hört sich an wie eine Bar oder n Club. Ist aber ein Waschsalon. 2 h Fahrt liegen vor uns. Sonntag Morgen dürfte das aber flott gehen. So rumpeln wir oberhalb des Sees entlang, durch den kleinen Wald, bergab runter zum See und die rumpelig-schräge Zufahrt wieder runter. Der Ford machte das wie schon auf der Herfahrt problemlos. Danach durch Gebüsch über Kopfsteinpflaster, Schotter, Beton zurück Richtung Asphalt. Doch irgendwo fahre ich falsch....schottrig den Berg hoch und stehe dann vor einem abgesperrten Gelände. Kamera überwacht und Hunde die rumbellen. Ein älterer Mann ist zu sehen der an der Hüfte eine Waffe trägt. Flasuchy macht große Augen...ich auch! Er sieht uns aber wohl nicht als Bedrohung an, zieht die Waffe nicht, und läuft davon. Vermute, er hat Flauschy gesehen und gedacht: sowas flauschiges kann nicht gefährlich sein! Uff...gut saß da heut nicht der Co-Pilot.
Ich weiss aber definitiv, dass ich hier falsch bin, drehe schnell und fahre wieder zurück. Den Weg runter und dann auf richtigem Weg weiter gen Asphalt. Den finden wir, nix los auf den Straßen, Störche auf den Strommasten, wir rollen bei sonnigem Wetter vor uns hin. Erreichen die Hauptstraße und wenden uns gen Oradea. Autobahn gibt es leider keine, also 2 h Landstraße. Anfangs wenig los, später gut Verkehr. Aber kein Stau. Hoch, runter, links rechts und irgendwann sind wir in Oradea. Soll ne schöne Stadt sein, doch ist das heute nicht unser Fokus. Zudem war Dirk ja schon hier und hat sie gefilmt. So für uns heute also nur ein Arbeitsstopp.
Die Suche nach dem Waschsalon hatte auf Google Maps ne ganze Weile und einige Anläufe gedauert. Man muss die richtigen Schlagworte nutzen und Glück haben. Und das hatten wir.
So rollen wir nun in eine Art Wohngebiet mit hohen Wohnhäusern und unten Restaurants und Geschäften. Den Waschsalon finden wir fast problemlos, zwei Parkplätze gibts direkt davor, angeschrieben. Einer ist frei. Genial. Ich zwirble uns rein, recht eng alles aber mit 6 m geht es noch.
Dann mal rein in den Waschsalon. Nix los. Keiner da. Hinten aber eine Tür offen und Stimmen höre ich.
Als nächstes versuche ich zu verstehen, wie die ganze Geschichte funktioniert. Alles auf rumänisch angeschrieben...hm...so ganz werd ich nicht schlau.
Bevor ich Google Translate nutze, kommt eine Dame aus den hinteren Räumlichkeiten. Scheint vom Salon zu sein und so frag ich sie kurz, wie die Sache hier läuft. Glücklicherweise spricht sie gut Englisch und ist super nett. So bekomme ich eine gute Einweisung in die Maschinen. Jeton kaufen, einwerfen, zwei Maschinen können per App bezahlt werden... Okay...verstanden.
Ich hole Kamera und Wäsche und lege los. Füttere den Zahlautomat mit nem 10er. 30 Lei, also 6 Euro kostet ein Waschdurchgang der rund 30 Minuten geht. Leider akzeptiert der Automat aber meine Scheine nicht. Hm...komisch...erst beim vierten Durchgang merke ich: falsches Geld! Ich versuche hier die ganze Zeit mit einem 10 Pfund Schein zu zahlen. Kann ja nicht funktionieren!
Mit der richtigen Währung klappt es dann. 30 Lei werden in 3 Jetons getauscht, eine 15 kg Maschine lade ich und los. Witzigerweise sind die gewerblichen Maschinen von LG Electronics. Da war ja mal was....
Und während die Maschine nun ihren Job macht, sitze ich in der Lounge und beantworte YouTube Kommentar. Die Maschine läuft leise und ruhig. Der Salon in top Zustand, sauber, gut riechend und klimatisiert. Besser geht nicht. Auch bin ich völlig alleine, die Dame ist weg.
Nach ner halben Stunde topfe ich in den Trockner um, 20 Lei kosten 40 Minuten wenn ich das noch richtig im Kopf habe. Hier gibts übrigens auch kostenfreies Wifi. Der Salon selbst komplett Kamera überwacht. In den Trockner kommt nicht alles rein, Jeans, Pullover, Bettzeug wandert feucht in den KaiFORD und muss da zu Ende trocknen. Der Rest kommt in den Trockner.
40 Minuten später ist meine Wäsche knochentrockne, ich werfe alles aufs Bett und fahre ab. Geiler Waschsalon. 100% Empfehlung!
5 Minuten später stehen wir schon wieder. Tanken. Ich hab noch 100 Lei in Bar...tanke aber für 300 Lei. An der Kasse frage ich, ob ich 100 in bar und den Rest mit Kreditkarte zahlen kann. Klar, kein Problem, ist die Antwort auf Englisch. Ich liebe Rumänien!
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20 Minuten später verlassen wir Rumänien! Ein Land, dass mich enorm überrascht hat. Positiv! Meine Vorstellung war eine komplett andere.
Danke Rumänien für 4 genial Wochen. Wir haben das Land sehr genossen und ich hoffe, wir haben mit unseren Blogs und Videos euch auch Lust auf dieses Land gemacht. Statt im Sommer nach Spanien, fahrt nach Rumänien. Ruhiger, schöner, abwechslungsreich und freundlich.
An der Grenze 5 Minuten kurzer Stau, bei der Einreise nach Ungarn darf ich kurz die Hecktüren öffnen...das wars aber auch. Schon sind wir drin, Vigentte ist online gekauft und die nächsten 500 km jagen wir durch Ungarn. Das Wetter immer heisser, der KaiFORD zeigt 35 Grad an. Uff....
Verkehr ist wenig, durchgängig gute Autobahn, Budapest erreichen wir problemlos und wenig später stehen wir an der Grenze zu Österreich. 18 Uhr. Und jetzt?
eVignette kaufen, Tagesvigentte kostet 8,20 Euro. So haben wir bis Mitternacht Zeit für Österreich. Das sollte reichen. Also los...an Wien vorbei, graue Wolken, kurz Regen, tanken...und immer weiter. Vor Linz halte ich kurz an einem Burger King und werfe zwei Whopper ein. Uff...einer hätte es wohl auch getan. Ich platze gleich.
Der Tag neigt sich langsam dem Ende, es wird dunkel. Kurz vor Deutschland nochmal tanken. Grenze...nix los...hallo Deutschland. Im Team die Entscheidung: Jetzt ziehen wir es durch. Sind noch rund 350 km bis zum Ziel. Also weiter...
Verkehr ist kaum, wir kommen gut durch. Die Geschwindigkeit steigt, statt 100 kmh steht der Tacho nun bei 120-130 km/h. Geht auch super mit dem Ford.
Langsam merke ich aber, dass ich müde werde. Irgendwann zwischen München und Ziel muss ich pausieren. Mache mir einen Schoko- Cappuccino, genieße ihn, bin wieder wach und weiter.
Später nochmal eine kurze Pause, Wäsche zusammenlegen, und gegen 3 Uhr rum erreiche ich unser Ziel: MegaMobil Campervans in Wolfurt. Keiner da, war zu erwarten. Ich parke mich....rede noch ein paar Worte in die Kamera, gehe nach hinten. Dort liegt der Co-Pilot, um ihn rum gerollte T-Shirts, er liegt mittendrin und pennt. Naja....er hat es immerhin versucht.
So schiebe ich ihn zur Seite, räume die T-Shirts weg, schnappe mir Flauschy und gehe pennen. Bin durch für heute. Draußen regnet es, super Wetter hier in Österreich. Das wird sicher mir in die Schuhe geschoben morgen.
Und so endet die Rumänien Tour heute irgendwie. Schneller als geplant, aber wenns halt mal läuft, dann läufts. Aber macht ja nix, hier ist es ja auch schön und so kann ich die nächsten Tage noch in Arbeit und relaxen investieren.
Wie es hier nun weiter geht? Wo die nächste Tour hin geht. Tja....ich weiss auch nicht. Was großes ist erstmal nicht geplant. Wir werden sehen was sich ergibt. Im Juli bin ich hier in der Ecke unterwegs, im August woanders, dann Caravan Salon Düsseldorf und im Anschluss...mal sehen.
An euch ein großes Dankeschön, dass ihr wieder so fleissig hier mitgereist seid. Freut uns sehr und wir hoffen, ihr seid auch bei den nächsten kleinen oder großen Touren wieder mit dabei. Würde uns riesig freuen.
Jetzt erstmal gute Nacht und bis die Tage.
Viele Grüsse
Kai und Team
GPS Koordinaten:
morgens: siehe Blog vom Vortag, abends
abends: MegaMobil Campervans, Wolfurt
Unsere heutige Route: ca. 1300 km
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Jutta Schmidt (Dienstag, 30 Juli 2024 09:05)
Hallo Kai,
eine interessante Van-Tour ist zuende. "Rumänien "! Ich hatte gewisse Vorurteile, wie auch schon bei "Marokko ". Beide Länder sehe ich jetzt in einem anderen Licht.
Seit fast drei Jahren folge ich dir auf deinen spannenden Reisen. Danke für's Mitnehmen. Danke für deinen gewaltigen Arbeitsaufwand. Laß dich von Nörglern nicht beeindrucken! Die weitaus größere Zahl von Mitreisenden ist begeistert und schaut sich einige Reisen mehrmals an.
Großes Pech, - der Drohnenabsturz! Da bricht erst einmal eine Welt zusammen! Doch,so wie ich dich einschätze, wird sich das Team nicht unterkriegen lassen. Ihr vier seid ein positiv denkendes Team, na ja, bei Friedrich bin ich mir nicht sicher. Du wirst ihn immer wieder aufmuntern.
Die Fahraufnahmen sind für mich o.k. Gut ist der Wechsel zwischen den Kameras,mit unterschiedlichen Blickwinkeln auf die Umgebung.
Dirk und du, ihr seid ein super Team! Es gefällt mir, dass jeder auch mal seiner Wege geht und "sein Ding" macht.
Ihr beide habt eine unterschiedliche Art zu filmen, das macht es interessant. Weiter so!
Danke für's Mitnehmen. Ich freue mich auf neue Videos. (Schaue mir die meisten Reisen 2 - 3 x, Skandinavien 5x an) . Doch,die Natur selber genießen, ist auch sehr wichtig.
Herzliche Grüße von Jutta