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#962 Rumänien - Salina Turda, Die Volksfest Salzmine

Dienstag, 25.06.2024 120 m unter Tage für ein Volksfest

        

Schönen guten Morgen, 

 

muss man da hin? Hm...naja....kann man machen...muss aber nicht sein! Worum es geht...abwarten!

 

7 Uhr....wach...Wecker steht auf 7:30 Uhr. Was ist nur los mit meinem Schlaf? Um kurz vor zwei lag ich im Bett, um 7 Uhr wieder wach. 5 h Schlaf ist irgendwie etwas wenig. Kurz bleibe ich noch liegen, stehe dann jedoch auf und mache Dinge, die ich halt morgens so mache. BioToi bespaßen zum Beispiel. Die macht weiterhin einen top Job ohne Abluftventilation. Keine Problem. Auch der Grassitz aus Bambus von Thomas ist weiterhin ein absoluter Traum. Sehr bequem und sitzt bombenfest. 

 

Kurz noch an den Rechner, heute sollen ein Video und ein weiterer Blogbeitrag zu Rumänien online gehen. Doch geht das nicht von selbst. Handarbeit ist gefragt. 

All das und noch ein Drohnen Flug ist bis 9 Uhr erledigt. Um 9:06 Uhr rollen wir von unserem ruhigen, schönen und schon sonnigen Schlafplatz. Gut gepennt hier. Doch nun heisst es 1,5 h fahren. Zurück aus den Bergen nach Turda. Dort gibts ne Saline die wir uns heute anschauen wollen. Salzabbau unter Tage. Heute nicht mehr, aber viele Jahrzehnte lang früher. 

 

Die Fahrt eine Gurkerei. In Turda führt uns Apple Karten falsch, drehen, korrigieren, durch die Stadt, hoch den Berg und zack...sehen wir die Parkplätze der Saline. 27 Grad mittlerweile, 10:30 Uhr. Parken und los. Bewaffnet mit Kamera, Handy und Geldbeutel laufen wir zum Haupteingang. 50 Lei, also 10 Euro kostet der Zutritt in die Mine. Nicht die Welt. Doch ein Schild macht uns stutzig: Filmen und fotografieren verboten...oh.... Wir zahlen das Ticket und gehen zum Einlass. Dort wird gesagt, die Kameras dürfen nicht mit runter. Müssen in ein Schliessfach. Scheisse...mir vergeht gerade massiv die Lust. Tickets aber gekauft...also Kameras wegschliessen und mit Handy filmen. Das ist witzigerweise kein Problem. Das versteh wer will. 

 

 




Erstmal nun einen Marathon laufen. Durch einen hoizontalen Tunnel laufen und laufen wir. Wohin...wissen wir auch nicht so genau. Nur wird der Gang immer leerer...komisch! Wo sind alle?! Irgendwann kommt ein Schild Exit und ne Tür. Wir treten raus und ins Tageslicht. Sehen ein Kaffee und sind falsch. Wir müssen den 900 m Gang 2/3 wieder zurück laufen. Haben den Abzweig zum Fahrstuhl in die Grube verpasst. Scheisse! Also latschen wir zurück, im Salzgang ziemlich kühl, gut haben wir Jacken dabei. 

 

Bevor es in die Grube geht, jedoch noch ein Blick auf ein paar andere Dinge. So steht hier noch so einiges aus der alten Zeit rum. Mit Hilfe von Pferden wurde hier zum Beispiel das Salz aus der Grube geholt. 

Und irgendwann finden wir dann auch den Aufzug. Können vorher aber noch einen Blick in die riesigen Hallen unter uns werfen. 80 m tief geht es runter, reine große Halle erstreckt sich unter uns. Hier haben sie das Salz damals in Blöcken aus dem Boden geschnitten und ans Tageslicht befördert. Wow...sieht imposant aus. Allerdings erblicke ich auch etwas merkwürdig Dinge am Boden der Mine. Aber jetzt erstmal mit dem Aufzug runter. 

Man kann übrigens auch hoch und runter laufen! Treppen jedoch eng und aus Holz. 

 

Unten angekommen gehen Dirk und ich wir getrennte Wege. Ich schaue mich um und wundere mich. Es gibt keine Infotafeln über die Grube hier unten. Keine Darstellungen, nix. Stattdessen eine kleine Minigolfanlage, Tischtennisplatten, ein kleines Riesenrad, Souvenir Shop, ein kleines Amphitheater, Massagesessel. Alles etwas befremdlich. Hat doch all das nix mit Bergbau zu tun. Ein wenig fühlt es sich hier eher an wie Volksfest oder Kinderspielplatz. Ah, den gibts hier übrigens auch. Um Bergbau geht es auf jeden Fall nicht. Wenn ich das z.B. mit der Kohlemine in Wales vergleiche...das war cool. Dagegen ist das hier...ein Volksfest, dass man nicht unbedingt sehen muss. 

 

Was aber imposant ist: der Dom in dem wir hier stehen. Der ist gewaltig. Riesig! Und überall ist Salz. Mit dem Aufzug geht es noch eine Etage tiefer. Dort läuft man über eine Holzbrücke auf eine Insel. Drumherum ist Wasser mit über 200g Salz pro Liter. Auf dem unterirdischen See kann man für 30 Lei 20 Minuten Paddelboot fahren. Hier kostet alles extra. Billard, Tischtennis, Riesenrad. 

 

Nach einer kurzen Rund über die Insel stelle ich mich am Aufzug an, fahre wenig später wieder hoch und treffe dort auch auf Dirk. Der sitzt neben einem Mülleimer und will abgeholt werden. Raus hier, beschließen wir. Hier ist zu viel, was nix mit Bergbau zu tun hat. Keine Würdigung der Menschen, die hier schufteten und vermutlich auch ums Leben kamen, kaum Infos zur Geschichte...nur Kommerz. Schade!

 

20 Minuten später stehen wir wieder im gleissenden Sonnenlicht bei 30 Grad. Links von uns dunkle Wolken. Das Fazit: kann man sich anschauen, muss man aber nicht. Unsere Kameras haben wir auch wieder in Händen, so geht es zurück zu den Vans, 40 Lei für 2 h parken, am Automat per VISA Karte zahlen. Motor an und los. 

 

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Wohin jetzt? Den grauen Wolken entgegen!

 

Wir fahren weiter gen Westen, wieder in die Berge. Dort ist es kühl und ruhig. Und nach dem Trubel in der Mine, kommt Abgeschiedenheit gerade recht. 130 km, 2,5 Stunden fahrt. Alles Landstraße und praktisch einer Schlucht folgend. Kurven ohne Ende. Dazu auch noch Regen. Nach ner knappen Stunde stoppe ich auf einem Parkplatz. Brauche dringend etwas zu Essen. Schnell ein paar Cornflakes einwerfen. Endlich auch mal nicht heiss im Van. draußen nur knapp über 20 Grad. Der Regen sorgt für schöne Abkühlung. Herrlich! 

 

Nach 20 Minuten Pause ziehen wir weiter. Die Strecke zieht sich unheimlich, die Kilometer wollen einfach nicht weniger werden. 50 km vor dem Ziel fahre ich eine Tanke an. Doch funktioniert das mit der Kartenzahlung irgendwie nicht. Nach drei Versuchen kackt es mich an und ich fahre ohne frischen Diesel weiter. 5 Minuten später...andere Tanke...läuft. Friedrich, erst happy...dann aber wieder deprimiert. Aber immerhin bricht er nicht wieder zusammen. Ein Fortschritt?!

 

Mit vollem Tank geht es weiter. Immer auf der 75 entlang gen Westen. Irgendwann meint Google: links! 

Wir folgen. Die Strecke nun einspurig für einige Kilometer. Dazu kommen enge Kehren und ordentliche Steigungen und plötzlich ist der Asphalt weg und Schotter liegt unter uns. Zudem meint Google: bitte wenden! Hm...wir sind eigentlich kurz vom Ziel. Wo bin ich falsch gefahren, frage ich mich. 

 

Wir drehen, fahren 200 m zurück, dort hin, wo Google Maps sagt: hier rechts. Doch ist dort keine Straße! Da steht ein Hühnerstall und Privatgelände. Aber keine Straße. Dirk und ich beratschlagen uns...Co-Pilot ist leicht genervt, Friedrich sowieso. Tanken und jetzt noch in der Landschaft umher irren, gar nicht sein Ding. 

Wir drehen wieder. Unser Team fährt den Schotterweg weiter. Dirk wartet. 4G Empfang haben wir hier oben noch. Das Mobilfunknetz in Rumänien top! Davon können die Deutschen nur träumen!

 

Ich folge der Piste durch einen Wald, treffe auf Kühe die im Wald stehen und nach einigen hundert Metern sind wieder Wiesen um mich rum. Und ich sehe: wir sind hier richtig. Dort ist ein Parkplatz und eine Hütte steht auch rum. Meldung an Dirk: Kannst kommen! Alles richtig!

 

Und während Dirk anrollt, parke ich und erfreue mich am Spot. Hier liegt sogar Holz rum, einen Grill gibt es auch. Wow! Und das hier, am gefühlten Ende der Welt. Selbst eine Grillhütte steht neben dem Parkplatz. 

 

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Als Dirk kommt, sitze ich schon am PC und arbeite ein wenig vor mich hin. Das Wetter bewölkt, die Sonne weg, die Temperatur angenehm. Die nächsten 2 Stunden wird geschnitten. Dann baut Dirk seinen Grill auf, wirft 4 Würstli drauf und ich erwärme Pasta von gestern. Das dürfte uns gut sättigen. 

 

Als Nachtisch gibts n Schoko-Cappuccino, Eis, n Whisky und n Rum. Dazu sogar noch etwas Sonne. 

 

Wir blicken von unserem Berg auf die Ländereien unter uns und vernehmen plötzlich einen Schuss. Hört sich nach etwas größerem an. Und nicht weit weg von uns. Was geht denn hier? Die Schüsse bleiben, alle Paar Minuten knallt es heftig. Mal näher mal weiter weg. Echt komisch. Selbst jetzt um 23 Uhr noch immer. Allerdings deutlich weiter weg als noch um 20 Uhr. Geschossen wird wohl auch nicht in unsere Richtung. Bisher konnten wir noch keine Einschusslöcher ausmachen an uns oder unseren Vans. 

 

Seit 21:30 Uhr sitze ich nun hier im KaiFORD vom Autohaus Melzer und arbeite vor mich hin. Dirk ist schlafen gegangen. Ich muss noch ein wenig was tun. 

 

Morgen ziehen wir weiter. Unser vermutlich letzter ganzer gemeinsamer Tag. Donnerstag will Dirk gen Ungarn aufbrechen und Sonntag zu Hause in Neuwied sein. Unsereins hat noch etwas mehr Zeit. Denke, ich werde noch etwas alleine hier in Rumänien abhängen, etwas ruhiger machen, ausruhen und dann auch in einem zweitages Gewaltmarsch gen Österreich, Wolfurt fahren. Dort will ich nächste Woche sein. Denn von dort geht es zusammen mit Mona und Niko zum MegaMobil Treffen im Schwarzwald. Da darf ich mit meinem Carado auch hin. Und am 8. Juli gebe ich dann den Ford schweren Herzens wieder beim Autohaus Melzer ab. Wie schnell die Zeit doch verging...

 

Jetzt aber erstmal gleich ins Bett. Morgen geht es nochmals unter Tage. Hoffentlich mit weniger Volksfest. 

 

Gute Nacht und immer schön den Kopf unten halten. Bis morgen. 

Viele Grüsse


Kai und die Geduckten.

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: siehe Blog von gestern, abends.

abends: 46.456076, 22.769543

 

Unsere heutige Route: ca. 120 km

 

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