16.06.2024 2.100 m, Nationalpark, Bären!
Schönen guten Morgen,
was heute läuft, ist einfach krass. Und kommt total anders als gedacht.
Um vor 8 Uhr schon wieder wach. Draußen sonnig, blauer Himmel, warm. Drinnen knackt es.
Als erstes an den Lapi und Video für heute 9 Uhr klar machen. Doch...oh Mist, da stimmt was nicht. Ich habe das Video für heute noch nicht hochgeladen. Shit! In zwei h soll das Video jedoch live gehen. Verdammt. Und der Blog ist auch noch nicht getippt. Verdammt! Was ist hier eigentlich los im Team???
Jetzt kommt etwas Stress auf. Starlink aktivieren, Video hochladen. 1:45 h für 7 GB. Okay...das passt. Also los. Die Daten brummen über den Starlink Satellit und ich haue nebenher in die Tasten und schreibe den Blog. Thema ist Starlink und unser Umstieg auf Satelliteninternet.
Und als der Upload sowie Blog fast fertig sind, lasse ich noch meine alte DJI Mavic Pro in die Luft. Meine Mavic 3 Pro hab ich ja am Strand des Schwarzen Meeres zerlegt. Die Liegt in Teilen im Kamera Rucksack.
Die Mavic Pro funktioniert auch, doch zeigt sie kein Bild auf dem Handy. Fuck! Ohne Videobild auf dem Handy fliegen, ist scheisse. Ein anderes Kabel als jenes was gerade Controller und Handy verbinden, hab ich nicht dabei. Doch sagt mir mein Gefühl: es liegt am Kabel.
Ich frage Dirk...hast du Apple Kabel auf USB Anschluss? Erst verneint er....dann geht er suchen...und kommt mir einem Kabel zurück. Und...anschließen....es tut. Ich habe Bild. Dann wollen wir mal schauen, ob die DJI noch weiss, wie man fliegt.
Jo, was soll ich sagen, sie macht ihren Job. Langsamer, behäbiger als die Mavic 3 Pro, aber wir bekommen ein paar Aufnahmen auf SD Karte. Gut! Wir sind also nicht ganz aufgeschmissen was Drohnenaufnahmen angeht.
Nach dem Flug: Abfahrt! Heute die ersten Kilometer bis Sinai zusammen, dort fährt Dirk weiter zu irgendeinem Schloss und ich biege gen Kloster ab. Doch als ich dort ankomme, es ist Flauschy Sonntag, keine freien Parkplätze. Alles voll. Der Parkplatzwärter winkt ab, meint ich solle weiter fahren. Scherzkeks...wohin denn?
Ich folge einfach mal einem großen Bus weiter den Berg hoch...kurvig, immer höher...irgendwann stoppt der Bus, fährt wieder an...oh...Schranke...ich ziehe ein Ticket, schaue nach Links: Oh...Gondelbahn. Und das hier ist der Parkplatz dazu. Hm...naja...immerhin können wir hier kurz parken und checken, wie es nun weiter geht.
Aus kurz wird lang. Denn ich entscheide zu bleiben. Mache mir schnell Nudeln von vorvorgestern warm. So sind die auch mal endlich Geschichte und schnappe im Anschluss meinen Kamerarucksack und laufe los. Wir sind auf 1000 m, die Gondel geht von hier auf 1.400 m. Versuchen wir mal, ob wir hoch kommen.
An der Kasse, 95 Lei für auf 2.100 m. Oh...cool... wir kommen bis hoch. Also gut...20 Euro...machen wir.
Kurz darauf, es ist nix los, sitz ich in der Gondel von 1000 m auf 1400 m. Durch Waldschneisen geht es eher unspektakulär hoch.
Auf 1.400 m muss ich umsteigen. Wieder eine Gondelbahn. Und wir steigen auf 2100 m auf. 50-60 m hoch über dem Boden schweben wir in einer rumänischen Gondelbahn in die Höhe. Etwas mulmig ist mir dabei schon. Die erste Gondel war von Doppelmayr. Diese hier nicht.
Doch alles geht gut, ich komme oben an, fast in den Wolken. Der Himmel mit Quellwolken überzogen. Die Gipfel teils in den Wolken. Drohnenflug...hm...ich laufe erstmal und schaue mich um. Eine Beiz gibts hier, ich laufe noch etwas bergan, komme zu einem Skilift und Blicke auf weitere Liftanlagen. Großes Skigebiet mit 15 Liften.
Der Blick nach hinten raus auf eine Hochebene und ansonsten 1000 m runter ins Tal und auf umliegende Berge. Ziemlich grandios und ich bin heil froh, war im Kloster kein Parkplatz frei. Das hier ist deutlich geiler!
Die Wolken heben sich wieder etwas, also Drohne in die Luft. Der Flug schwierig, die Lichtverhältnisse mit wenig Sonne nicht gut. Zudem stört der riesige Funkmast an der Bergstation die Frequenzen. Die Verbindung zur Drohne ist diverse male kurz davor, abzubrechen. Dennoch....einige schöne Aufnahmen gelingen.
Nach dem Flug, packe ich mein Zeug und laufe zurück zur Bergstation und fahre zurück ins Tal. Wieder habe ich die Gondeln für mich alleine und komme wohlbehalten unten an. Mittlerweile hat Dirk sich gemeldet, er ist schon länger fertig mit seinem Castle und wartet auf mich. Dann mal los.
Aber wo zahle ich mein Parkticket? Keine Automaten. Auf dem Ticket ein QR Code, doch der bringt mich nicht weiter. Also übersetze ich mir ein Parkplatzschild...aha...zahlen an der Schranke per Karte, beim Parkplatzwächter oder online. Ich fahre zur Schranke, treffe dort einen Englisch sprechenden, netten Parkplatzwächter, zahle 30 Lei und er lässt mich raus. 10 Minuten später bin ich wieder unten im Dorf Sinaia und nochmal 10 Minuten später treffe ich auf Dirk. Er wartet auf einem Schotterparkplatz an der 71 auf mich.
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Zusammen folgen wir nun der 71, biegen irgendwann nach vielen Serpentinen rechts ab und kommen in den Nationalpark Parcul Natural "Bucegi". Eintritt kostet 10 Lei doch ist unklar, wie man die zahlen soll. Aber vermutlich per QR Code irgendwie. Egal...weiter. Durch dichten Wald fahren wir, massenweise PKW kommen uns entgegen. Sonntagnachmittag 16 Uhr...alle auf dem Heimweg. Bis auf uns.
Die Strecke zieht sich, Wald, Wald und irgendwann keiner mehr. Dafür Sicht gefühlt bis ans Schwarze Meer und eine coole Strecke am Berg entlang. Oben ein Parkplatz. Dort treffe ich auf einen Esel, Schafe, Pandabären und Aussicht.
Wir fahren weiter, weichen aber von der Route ab, fahren statt links, rechts. Folgen der Strecke bergan, kommen in das Hochtal, welches ich vorhin vom Berggipfel
aus sah. So sehe ich nun das Skigebiet und den Gipfel auf dem ich vorhin Stand. Cool!
Und am Ende...Volksfest. Autos über Autos, die Straße ist eine Sackgasse und alles parkt dort wild durcheinander. Auch ein Hotel steht noch rum und ne Beiz. Wir parken kurz, entscheiden aber, zu
drehen und abzuhauen. Zu viel Trubel. Also wieder zurück bis zu der Stelle wo wir rechts statt links fuhren. Nun fahren wir rechts...verwirrend...sind aber so wieder auf unserer Route zum
Schlafplatz mit Bärenpotential.
Die Strecke zieht sich brutal. Erst durch Wald bergab. Eine Kurve jagt die nächste, weiterhin viel Gegenverkehr, die Strecke eng. Später kommen wir noch an einem Stausee vorbei, vorher geht es wieder heftig steil und enge den Berg hoch bis zur Staumauer Oberkannte, Lacul Bolboci. Wieder einiges an Verkehr. Landschaftlich hier aber der Hammer. Kein Wunder ist das ein Nationalpark!
Wir fahren der Küstenlinie des Sees entlang, biegen irgendwann nochmal rechts und nochmal rechts ab. Es geht gefühlt ewig durch Wald und Wiesen bis wir endlich um 17 Uhr unseren Schlafplatz erreichen. Nicht wirklich einsam, aber gut. 100 m weg von der Straße die in wenigen 100 m eine Sackgasse bildet. Erst Gras dann Betonuntergrund. Wir parken uns auf den Beton, gegenüber, etwas den Berg hoch, ein riesen Hotel, dessen Wlan bis runter zu uns strahlt. Das Wlan unverschlüsselt...Danke dafür!
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Und weil der Hunger groß ist, schnell ein paar Maultschen in den Topf. Dirk entscheidet sich für Rührei mit Speck und Brot. Seine Eier müssen weg.
So sitzen wir gegen 18:30 Uhr gemeinsam draußen und futtern. Danach Abwasch, ein kurzes Regenschauer folgt. War ja klar...eine verdammte Regenwolke heut in den Karpaten...und die ist hier! Unfassbar! Doch zum Glück nur ein Streifschuss.
Starlink funktioniert hier mit den Bäumen auch gut. Doch hat Dirks System definitiv einen Sockenschuß. Vermutung liegt nahe, dass seine Starlink Antenne im Arsch ist. Dabei hatte er die neu bekommen. Seine vorherige hatte auch schon einen Defekt.
Und wie wir so draußen sitzen, halten wir auch Ausschau nach Bären. Die soll es hier geben. Einmal sehe ich etwas durch den nahen Wald laufen und bin mir ziemlich sicher, es ist ein kleiner Bär. Doch bei dem dichten Wald mit vielen Baumstämmen, kann ich es nicht richtig erkenne und als ich endlich die Kamera in der Hand halte, ist nix mehr zu sehen. Scheisse!
So sitzen Dirk und ich draußen, alles wieder trocken, trinken noch n Whisky und n Rum, essen Chips und Schoggi und warten auf Bären. Die Dämmerung setzt langsam ein, was das Filmen schwieriger machen wird.
Und als wir gegen 21:30 Uhr gerade dabei sind, die Stühle zu verräumen, geht es Schlag auf Schlag. Die Hunde, die hier schon den ganzen Abend am rumbellen sind, jagen plötzlich einen Bären die Straße entlang. 100 m von uns entfernt. Und da ein Bär nicht genug ist, folgt auch noch ein zweiter Braunbär. Alter...das Ganze geht so schnell...es ist der Hammer. Wir bekommen die Bären aber gefilmt, auch wenn das Licht nicht mehr gut ist. Zum Glück gibts Straßenlaternen die ein wenig Licht geben. Sonst hätten wir keine Chance gehabt. Warum haben unsere Vans auch keine Zusatzscheinwerfer! Jetzt die Funzeln vom KaiMAN oder von Zottl. Das wäre geil. Aber nein, unsere Vans haben nix dergleichen.
Aber immerhin: wir haben Bären gesehen. Echte Bären! Flauschy ist völlig aus dem Häuschen, sie sitzt im Cockpit und hat alles live gesehen. Auch bei mir geht der Puls hoch und ich freu mich riesig, hier mittelgroße Braunbären im Kampf mit Hunden filmen zu können. Genial! Ziel erreicht! Bären vor der Kamera. Geil, geil, geil!
So schnell wie es kam, geh t es auch wieder. Ruhe herrscht. 45 Minuten später geht dann wieder alles schnell. Hundegebell und wieder rauscht ein Bär an unserem Spot vorbei. Doch diesmal alles so schnell, dass filmen nicht möglich ist. Wir sind mittlerweile in den Vans, zu kühl draußen.
Aber egal....wir haben es gesehen...Hammer!
Nach dieser Aktion wird es still um uns. Ab und an höre ich noch in der ferne Hundegebell. Bei uns aber Ruhe. Hunde wie Bären scheinen das auch irgendwie als Spiel zu sehen. Von beiden Seiten kein aggressives oder angriffslustiges, bissiges Verhalten. Man jagt sich, bellt und tut sich aber nichts.
So sitze ich nun um 23:18 Uhr im KaiFORD und tippe diese Zeilen. Geiler Tag. Er verlief anders als geplant aber der Bärenabschluss war der Hammer.
So sage ich an dieser Stelle mal gute Nacht und bis morgen.
Viele Grüsse
Kai und Flauschy
GPS Koordinaten:
morgens: siehe Blog vom Vortag, abends.
abends: 45.393391, 25.440329
Unsere heutige Route: ca. 100 km
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