· 

#948 Rumänien - Crash, Fischerdorf und Römer!

Montag, 10.06.2024, übler Crash am Strand

        

Schönen guten Morgen, 

 

7 Uhr. Wach. Draussen sonnig. Drinnen warm. Hm...was machen...aufstehen, Drohne fliegen?

 

STOPP! An dieser Stelle hätte ich mich einfach wieder hinlegen sollen und nochmal weiterschlafen. Ohne Zudecke...dann weniger warm...aber einfach nicht vor die Tür gehen und fliegen!!!

 

Doch...das mache ich nicht! Ich ziehe mich an, schnappe die DJI Mavic 3 Pro, eine Drohne die mich deutlich über 2.000 Euro gekostet hat vor einem 3/4 Jahr. Eine Investition in unser Projekt, die sich gelohnt hat. Tolles Fluggerät, atemberaubende Flughöhen und geniale Bilder aus der Luft.

 

Ich stelle sie auf den Boden, starte. Alles normal. Fliege die ersten Meter, mache Fotos. Bin vielleicht 20-30 m hoch, wenn überhaupt. Alles normal. Keine Fehlermeldungen. Nichts deutet daraufhin, was gleich passiert.

 

Dann beginne ich den richtigen Flug. Fliege rückwärts aufs Meer raus. Noch immer nicht hoch. Sehe wir die Vans kleiner werden, wie Strand und dann Meer auf dem Bildschirm in Sicht kommen. Bekomme dann plötzlich eine Meldung bzgl. der Flugöhe (vielleicht 40 m) und einen Countdown eingeblendet, mit der Mitteilung: in 90 Sekunden landet die Drohne automatisch. 

WHAT? Was soll das denn? Ich nehme die Meldung ernst! 

 

Ich hole die Drohne zurück von ihrer über Wasser Position. Mache noch schnell ein paar Fotos. Der Countdown bei 60 Sekunden. Doch plötzlich spinnt die Drohne. Beginnt einen seitlichen, unkontrollierten, schnellen Sinkflug. Ich kann nicht gegensteuern, hab keinerlei Kontrolle an der Steuerung in meinen Händen. Die Drohne reagiert nicht und knallt in ungefähr 150 m Entfernung in die Dünen. FUCK! Was war das denn????

 

Ich laufe los in Richtung der Absturzstelle. Laufe durch die Dünen, schaue gen Boden und nach der Drohne. Sehe nix. In 50 m Entfernung winkt mir eine ältere Frau....grüsst sie....nein...sie winkt....ich laufe auf sie zu. Und sehe das Elend. Zu ihren Füssen meine Drohne. Fuck. Direkt neben ihrem Auto eingeschlagen. Ich frage, ob die Drohne das Auto beschädigt hat. 

Ihr Mann schüttelt den Kopf, meint: Alles ok. No Problem. 

 

Die Drohne ist auf dem PKW Reifen eingeschlagen, hat die Karosserie nicht touchiert. Ist aber an dem Reifen übel zerschellt. Der Gimbal ist abgebrochen. Die Drohne ist im Arsch! Die Drohnenkamera hängt nur noch an einem Kabel, ohne weitere Befestigung. Die ist im Eimer und fliegt hier nicht mehr. Scheisse, scheisse, scheisse!

 

Ich entschuldige mich tausend mal bei dem älteren Ehepaar, die nehmen es aber völlig entspannt. Im Fall von Schäden, habe ich natürlich eine Haftpflichtversicherung, die das begleichen würde. Doch scheint, außer der Drohen, sonst niemandem was passiert zu sein. Glück im Unglück! 

 




Bedröppelt nehme ich meine kaputte Drohne und laufe zurück zum Van. Sehe dabei Dirk, der gerade seine Drohne in die Luft lässt. Da renne ich los...rufe...doch vor lauter Wind hört Dirk nix...ich laufe schneller und mache ihm Zeichen, die Drohne sofort zu landen. Was er dann auch zum Glück macht, weil er Fehlermeldungen auf dem Display erhält. Als ich bei ihm bin, ist seine Drohne am Boden. Nix passiert. Uff. Nicht noch eine zweite Drohne hier schrotten. 

 

So verräume ich meine DJI Mavic 3 Pro, hab zum Glück als Backup meine alte DJI Mavic 1 Pro dabei. Zuletzt geflogen auf Island. Dort sponn sie auch...Videoabbrüche waren dort immer das Problem. Ich hoffe, die Pause von fast einem Jahr tat ihr gut und sie fliegt nun wieder normal. 

 

Aus letzter Hoffnung schreibe ich DJI Rumänien auf Insta an und frage nach Hilfe und schneller Reparatur. Bis abends kommt jedoch noch keine Antwort. 

Bis heute, 28. Juni, kommt keine Antwort. Da war DJI auf Island vor einem Jahr deutlich besser und schneller. 

 

Tja...alles Scheisse an diesem Montag. Der Co-Pilot auch schwer bedröppelt, hat er doch auch die Tatzen im Flugspiel. Friedrich ist komplett ausgeknockt. Der Schock sitzt tief, die Angst vor hohen Reparaturkosten hat ihn ins Wattekoma verfrachtet. Alles Scheisse! DJI Care & Refresh haben wir nicht abgeschlossen. 

 

Aber aufregen hilft nix. Dirk bietet mir noch an, seine DJI Mini 4 Pro zu fliegen. Doch lehne ich lieber ab...wenn ich die auch noch crashe auf diesem Trip, wird das ein Fass ohne Boden. 

 

Dirk fährt wenig später ab, wir sind heute auf unterschiedlichen Pfaden unterwegs. Treffen uns aber am Abend wieder irgendwo. Ich frühstücke noch, mache den Blog für heute Abend klar und gegen 10:30 Uhr starte ich den Motor. Abfahrt. Ohne Probleme aus dem Sand raus. Allrad ist einfach geil. Dennoch ziemlich deprimiert. Am Anfang einer Tour einen der wichtigsten Bausteine zu zerstören, ist einfach nur deprimierend.

 

Amazon Link für alle anderen Einkäufe:

Wir fahren den Sandweg zurück bis zum Lost Place. Dort schaue ich nochmal, ob es einen Weg rein gibt. Doch ist alles verrammelt und verriegelt. Keine Chance. Ich umkreise die Location mit dem Van, treffe auf ein Storchennest mit 4 Kids und haue ab.

Die Schlaglochpiste zurück und bis nach Tulcea. Streife die Stadt und erreiche wenig später unser Ziel: Ein altes Fischerdorf bestehend aus vielen alten Fischerhäusern hier aus der Region. Ein Freilichtmuseum sozusagen (45.166927, 28.844740).

 

Parke problemlos, genug Platz. Das Dorf an einem leichten Hügel gelegen. Alles sieht ziemlich zu aus. Hoffentlich war der Weg nicht umsonst. 

 

War er nicht, im Kassengebäude sitzt eine Dame. Ich zahle 20 Lei. Eigentlich zahlt man 10 Lei, jedoch nur, wenn man nicht fotografiert. Wer filmt oder fotografiert zahlt mehr. Das ist nicht nur hier so, auch andern Orts. So drücke ich 20 Lei (4 Euro) ab und darf frei filmen. 

 

Die Fischerhäuser, ca. 10 an der Zahl und 2 Windmühlen sind gut in Schuss. Alle hier her transportiert. Alle aus dem Donau Delta. Alle ähnlicher Stiel. Alle in gutem Zustand, schön hergerichtet und gestrichen und eingerichtet. Meist 2,5 Zimmer. Wohnstube, Schlafbereich mit Kochgelegenheit und ein kleiner weiterer Raum mal mit mal ohne Fenster. Als Bad oder Vorratsraum. 

Lange bin ich der einzige Besucher, später treffe ich noch auf zwei weitere "Bewohner". Heiss ist es mit knapp über 30°C. Doch geht ein ordentlicher Wind, der es erträglicher macht. Ins Schwitzen komme ich dennoch.

 

Nach der Dorfrunde kurze Pause bei den schlafenden Hunden im Schatten. Wohin jetzt. Oh...Whatsapp von Dirk. Bootstour...morgen...vom Campingplatz aus...aha...jo, warum nicht, antworte ich. 

 

Doch stellt sich raus: der angedachte Camping ist voll. Doch Dirk ist bereits vor Ort und checkt einen anderen Campingplatz. Der hat noch Platz und bietet auch Touren an. Super! Morgen also Donau Delta Bootstour. 

 

Ich fahre also in Richtung des Campings, jedoch noch daran vorbei. Will noch zu den Römern, die hier auch schon waren. Über rumpelige Zufahrt erreiche ich die Ausgrabungsstätte mit kleiner Ausstellung von Fundstücken. 18 LEI kostet der Besuch. Nicht die Welt. Immerhin ist parken kostenlos. 

 

In der Ausstellung einige Infos über die Lokalität, dann raus ins Feld. In den 90ern und 2000ern haben sie hier gegraben und einiges freigelegt. Dann ging jedoch wohl das Geld aus und die Grabungen stoppten. Nun überwuchert Unkraut vieles und alles verfällt weiter. Schade eigentlich. 1981 haben sie hier angefangen zu graben. Vieles freigelegt, Kirche, Türme, Bad, Behausungen. Und vermutlich liegt noch einiges verborgen unter dem vielen Gras. Doch ohne Moos, nix los. 

 

Zwei Bereich sind überdacht, Bad und Kirche. Auch Wandmalereien haben sie hier freigelegt, doch sind die mit Stroh vor Wind und Wetter geschützt. Fragt sich, wie lange. Das Grabungsgebäude sieht nicht mehr taufrisch. 

 

Der Kassierer spricht übrigens Deutsch, Englisch und Französisch. Netter, älterer Herr. Ich mache mich nach einer Stunde auf den Weg gen Campingplatz. 

 

Amazon Link für alle anderen Einkäufe:

Den Camping Casa din Delta Murighiol erreiche ich nach 2,5 km, die Strecke zurück, die ich gerade gekommen war. Von außen unscheinbar, von innen schön. Gepflegt, kleiner Pool, grünes Gras, geschotterte Stellplätze. Dirk schon dort. 60 Lei kostet die Übernachtung, also 12 Euro. Ohne Strom. Gelegen direkt am Donau Delta. Mit Terrasse Richtung Wasser. Schön!

 

Ich parke, Solar raus, Starlink aufs Dach, hallo Dirk...und nach kurzem Umschauen, ab an den Rechner. Blog für gestern und heute schreiben. Morgen werde ich zu nix kommen, denn wie sich rausstellt, sind wir morgen den ganzen Tag auf Donau Delta Tour. 300 Lei, also so 60 Euro. Von 9:30 Uhr bis 18 Uhr. Wir sind gespannt was uns erwartet. Ist ne Stange Geld, Friedrich beichte ich das, wenn er aus dem Wattekoma erwacht....also so in einer Woche. 

 

Was mich jetzt allerdings beschäftigt: was essen? Nach etwas Überlegung kommt dabei heraus: Ein ein Topf Gericht. 

 

Zwiebeln und Knobi anschmoren, Fleisch in Öl und Curry marinieren. Mit in den Topf damit. Paprika und Zucchini schneiden und später auch dazu. Anbraten...so gut es geht mit dem Gasbrenner. Danach Gemüse rein, Salz, Pfeffer, Curry. Etwas Wasser und Gemüsesuppenpulver und Butter. Ganz am Ende Fertigreis. 45 Minuten später können wir essen. Dirks Zutaten heute: nix! Aber es schmeckt ihm, das ist mir Freude genug. Ist auch verdammt gut geworden. 

 

Danach kurz abwaschen und wieder raussetzen. Ruhig auf dem kleinen Camping mit 10 Stellplätzen. Die Campingdame kommt noch vorbei und brieft uns wegen morgen. Donau Delta Fahrt. Von 9:30 Uhr bis 18 Uhr. 60 Euro. Passt. Gebucht. 

 

So sitzen Dirk und ich draußen, genießen Eis, Whisky und Rum. Morgen aufs Wasser und vermutlich übermorgen weiter mit den Vans. Mal sehen wie alles kommt. 

 

Um 21:30 Uhr brechen wir draußen ab. Die Mücken kommen und wir gehen. Zurück in die Vans. Noch etwas schneiden. Co-Pi noch immer schwer bedröppelt. Friedrich weiter im Wattekoma.

 

Ich werd jetzt noch ne Runde duschen. Morgen können wir hier ja nochmal Wasser bunkern. Praktisch! Es gibt zwar Duschen am Camping, doch unsere Nachbarn meinten, Wasser sei echt nicht sehr warm. Daher...wird jetzt noch im Van geduscht. 

 

Gute Nacht und bis morgen. 


Kai

 

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: siehe Blog Vortag, abends. 

abends: Camping Casa din Delta Murighiol, 45°02'15.6"N 29°09'59.0"E

 

Unsere heutige Route: ca. 200 km

 

Amazon Link für alle anderen Einkäufe:



Amazon Link für alle anderen Einkäufe:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0