05.03.2024 Rumänien, Maramures - Erste Eindrücke, viel Holz, ein Friedhof und ne Suche
Schönen guten Morgen,
ich wache von Regen auf, der auf den Carado plätschert. Zudem klappert irgendeine Verdunklung. Es muss weit vor 7 Uhr sein, ist jedoch schon hell...ich schlafe wieder ein. Wache irgendwann wieder auf. Noch immer Regen. Schlafe wieder ein. Um 8 Uhr ist Schluss...mein Wecker klingelt. Wir müssen zwar kein Boot bekommen, doch will ich Dirk von Avanti on Tour auch nicht ewig warten lassen. Er ist zum Glück nur 20 km weg von uns. Daher erstmal aufstehen, arbeiten und vor die Tür als es mal trocken ist. Die Wolken hängen tief, viel zu sehen ist nicht.
Außer die freilaufenden Hunde. Und wie sich herausstellt, sind die hier echt nervig und aufdringlich. Vor allem die großen Biester.
Wir stehen am Waldrand, etwas weg von der Straße. War ruhig. Doch jetzt ist die Straße gut befahren und im Wald herrscht Betrieb. Ich vernehme Kettensägengeräusche in einiger Entfernung.
Vorne am Parkplatz gibt es einige Verkaufsstände mit Käse und Honig, ein Feuer brennt und die Hunde kommen mir verdammt nah. Und zeigen auch keine Scheue. Durchaus unangenehm. Erst als einer der Budenbesitzer sie von mir vertreibt, hab ich etwas Ruhe. Lange halte ich mich hier dennoch nicht auf, die Hunde lauern und das Wetter lädt auch nicht zum verweilen ein.
Als ich wieder zurück zum Van laufe, kommen mir die Hunde wieder ganz nah. Ich glaub, ich muss mir auf lange Sicht einen Stock zulegen um sie auf Distanz zu halten. Verhungert sieht keiner aus, alle gut im Futter. Ich steige ein, lasse den Motor an und haue ab. Trotz Regen und nassem Gras mit etwas Matsch, kommen wir problemlos wieder auf Asphalt und auf die Straße. Bergab. Gen Dirk. Dabei folgen wir nun immer der ukrainischen Grenze.
Wir sehen immer mal wieder Polizeifahrzeuge, doch sonst ist hier alles ruhig. Lebendig wird es wieder, als wir Săpânța erreichen. Mitten im Dorf links, nochmal n knappen Kilometer, wieder raus aus der Stadt, durch Wald und..zack...Holzzaun, offenes Tor, wir sind da. Und dort sehen wir auch den Hymer ....äh...nee, sehen wir nicht! Nix Hymer. Dirk ist auch mit einem Fremdfabrikat unterwegs. Mit einem VanTourer, lustigerweise auch auf Ford Transit, ohne Allrad, Frontantrieb, 140 PS, Automatik.
Ich parke unseren Autohaus Melzer Carado auf Ford Transit mit 170 PS neben ihn, wir begrüssen uns und erzählen gleich mal von unseren Fahrzeugen. Obwohl die Basis, also der Ford, gleich ist, sind sie sonst sehr unterschiedlich. So ist Dirk mit Automatik unterwegs, wir mit Handschalter und Allrad. Letzteres fehlt Dirk. Und auch sonst ist Dirk mit etwas spartanischer Ausstattung unterwegs. So hat er nur 80 AH AGM Batterie an Bord. Unsereins 200 AH Lithium. Er dafür diverse Powerstations, unsereins nur die ECOFLOW.
Nach ner Stunde fachsimpeln, macht sich Dirk auf den Weg. Er will noch einige Ziele abklappern. Gibt mir noch einen Friedhofstip und ist weg. Unsereins frühstückt erstmal, schneidet nebenher. Das Wetter wird immer besser. Kein Regen mehr, dafür Sonne und blaue Lücken am Himmel. Und im Van immer wärmer.
Mit gefülltem 3Bears Porridge Bauch, begebe ich mich Richtung Kloster Peri-Săpânţa Monastery. Das steht hier zufällig auch rum Hier sollen sechs Nonnen leben, riesen Holzkirchturm und Hauptgebäude. Für 6 Nonnen echt vornehm viel Platz. Der Kirchturm ist 78 m hoch, trägt ein 7 m hohes Kreuz das mal mit 4 kg Gold verzieht war. Die Gebäude top in Schuss. Anfang des 18. Jahrhunderts brannten Kirche und Kloster ab. Seit 1997 wird hier wieder saniert und allem Leben eingehaucht. Besuch lohnt sich. Die Holzarbeiten sind eindrücklich. Die Kirche jedoch nicht offen. Dafür kann ich einen Blick in den Gewölbekeller werfen. Hier verkaufen die Nonnen Ketten, Armbänder etc.
Nach dieser kleinen Geschichtsstunde, trete ich den Rückzug an, laufe zum KaiFORD und mache mich vom Acker. Hier gibts noch mehr zu sehen im Dorf. Ab zum Friedhof.
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Zurück zur Hauptstraße....rechts fahren...kurz darauf links abbiegen und schon sehen des Co-Piloten Augen Souvenirstände. Hier wird es nun deutlich touristischer. Friedrich jedoch nicht alarmiert. Das ich keine Souvenirs kaufe, ist ihm bekannt. Dafür lobt er mich auch ab und an auf seine ganz besondere Braunbär Art.
Ich parke, betrete Friedhof mit großer, farbenfroher Kirche und werde gleich mal heftig ausgebremst. Der Friedhof kostet Eintritt. 10 Lei, ca. 2 Euro, doch Euro nehmen sie keine. Na toll...die Dame an der Kasse meint: Gleich da vorne ist ein Bankautomat.
Also laufe ich hin, ziehe 400 Lei, also so rund 90 Euro und trabe wieder zurück zur Dame. Zahle und darf auf den Friedhof.
Auf dem Friedhof ist gut Betrieb. Und er unterscheidet sich massiv zu allen Friedhöfen, die ich bisher besucht habe. Hier stehen an jedem Grab blaue Holzkreuze. Mit einem gemalten Bild der Person, die hier begraben liegt und einem Text. Dieser handelt entweder von der Person zu Lebzeiten oder wie sie verstarb.
So treffe ich auf Schriftsteller, Schafhirten, Zuckerwatte Produktion, Bergbau und vieles mehr.
Das also der Fröhliche Friedhof, weltbekannt und ein Besuch lohnt sich durchaus. Auch ein Blick in die Kirche macht Sinn. Selten ein so farbenfrohes Innenleben gesehen. Eine fröhliche und einladende Kirche.
Zurück im Van, erstmal ne kurze Hose an. Unglaublich warm in der Sonne und im Bus. Motor an, Klima an und schauen wo es nun hin geht. Tanken müssen wir noch und Dirk hat Koordinaten unseren Schlafplatzes geschickt. 60 km von hier. Also los.
Schon im Sighetu Marmației treffen wir auf eine Tankstelle mit Premium Diesel. Vorsicht mit sehr günstigem Diesel. Es gibt hier unterschiedliche Dieselqualitäten. 7,99 Lei kostet der Liter, rund 1,60 Euro. Zahlung mit VISA kein Problem. Und danach...weiter!
Durch waldiges und etwas hügeliges Rumänien folgen wir der 18 bis wir auf die 185 abbiegen, ins Valea Vișeului. Nochmal 10 km ein Tal hinter. Bach und Zug mal links oder rechts von uns. Bahnübergänge ungesichert und der Ort, wo die Rumänen am langsamsten drüber fahren. Hier wird stärker abgebremst als vor einem Bremshügel, die Gleise nämlich meist sehr ramponiert und nicht eben mit dem Fahrbahnbelag.
Am Ortseingang von Valea Vișeului treffe ich auf Dirk. Der eröffnet mir, dass der Schlafplatz bei den Gleisen nix ist. So entscheiden wir, die 158 weiter zu fahren. Keine Gute Idee, wie sich 4 km später herausstellt. Asphalt durchs Dorf, dann etwas bergauf und Dirt Road, später grobe Schottersteine und kein Ende in Sicht. Als der Weg vor uns dann auch noch notdürftig von einem Hangrutsch repariert wurde, legen wir den Rückwärtsgang ein, drehen um. Das Risiko, hier am Ende Rumäniens ein Problem zu kreieren, ist einfach zu hoch. Rückwärts, drehen und zurück. Aber wo schlafen? Rechts von uns, auf der anderen Flussseite ist übrigens die Ukraine.
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Als wir das letzte Dorf erreichen, das 4G Netz zurück ist, schaue ich auch P4N nach Schlafplätzen. Hm...in 30 km ist einer. Den steuern wir nun an. Der muss funktioniere, viel mehr gibts hier nicht. Gut, einen Campingplatz für 20 Euro die Nacht sehen wir noch...das wollen wir aber beide nicht.
So folgen wir der 158 wieder vor zur 18 und fahren diese 10 km weiter bis wir auf die 187 abbiegen und nach weiteren knapp 15 km auf eine NebenNebenNebenstraße kommen. Durch bewohntes Gebiet und an einem Fluss entlang, fahren wir immer weiter in das kleine Tal hinein. Die Straße einspurig und am Ende erreichen wir einen leicht schrägen Parkplatz der zu einer Picknickarea gehört. Dixiklo und volle Mülleimer runden das Bild ab. Hm...nicht sooo toll.
So entscheiden wir, 300 m zurück zu fahren um uns auf eine Schotter-Wiese zu stellen, die am Bach liegt. Nicht super sexy aber okay für eine Nacht. Der Untergrund trägt unsere Vans gut und somit wird geparkt, die Starlink Antenne aufs Dach gepappt und ein Video hoch geladen. Mit Mobilfunk nur noch Edge, mit Starlink 50 Mbits Down und 10 Mbits Up. Geil!
Als das erledigt ist, Zucchini, Aubergine, Zwiebel und Knobi schnibbeln und andünsten. Wasser kochen und Nudeln rein. Dirk brät das Cevapcici. Gemeinschaftliches Kochen meiner Zutaten. Nach 30 Minuten ist alles fertig. Nudeln und Gemüse werden in einem Topf verheiratet, Pesto kommt hinzu. Sau lecker am Ende. Gibt sogar Dirk zu und haut ordentlich rein. Was mich natürlich sehr freut.
Nach dem Essen heisst es abwaschen und noch bis 21 Uhr zusammen draußen sitzen. Ein Rum und Whisky werden noch getrunken, auf die anstehende Tour angestoßen und als es frisch wird und die Viecher immer mehr werden, zieht sich jeder in seinen Van zurück. Ich muss noch arbeiten. Dirk will noch duschen.
Und so sitze ich hier nun um 22:30 Uhr. Hab den Blog von gestern und heute getippt und schneide nun noch 2 Stündchen. Morgen muss ich um 8 Uhr auf sein. Wecker ist gestellt.
Gute Nacht und bis dann.
Viele Grüsse
Kai und Team 8 Uhr
GPS Koordinaten:
morgens: siehe Blog vom Vortag.
abends: 47.861423, 24.403865
Unsere heutige Route: ca. 100 km
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