Donnerstag, 23.05.2024, Flucht vor dem Regen!
Schönen guten Morgen,
moin aus der Ecke von Glasgow. Überraschend ist, es regnet nicht. Und wir hatten hier eine super ruhige Nacht auf unserem Parkplatz an einem Natur Reservat. Top Spot. Gerade mal 30. Min von Glasgow weg. Sollte man nicht meinen.
Um 9:30 Uhr bin ich wach, stelle die Heizung an und warte. Stehe auf, setze mich in die Dinette und starte den Rechner. Draußen kommen und gehen Autos und Gassiegeher. Ganze Kinderhorden mit Eltern spielen hier im Matsch. Niemand nimmt Kenntnis von uns. Niemand scheint sich zu stören. Ich verhalte mich absolut ruhig. Der Van könnte genauso gut leer sein.
Gegen Mittag mache ich mir Essen von gestern warm und versuche eine Entscheidung für den heutigen Tag zu finden. Einbeziehen muss ich dabei: Wetter, Fahrstrecke, Plan Morgen, Co-Pilot und Friedrich und einkaufen plus tanken. Gar nicht so einfach.
So dauert es ne Weile bis klar ist, wie der Bär heute hoppelt. Um 15 Uhr starte ich den Motor, fahre zum Aldi, stolpere dabei über Lidl und gehe dort einkaufen. Milch, Wasser, Schoggi, Bonbons, Küchenrolle. Die wichtigen Dinge halt. Mittlerweile regnet es gut und hört auch ne ganze Weile nicht mehr auf.
Danach ab auf die Autobahn. Der Kompass steht auf Süd, Harwich ist das Ziel. Unser Fährhafen für Samstag...denke ich. Was ich gerade nicht so auf der Palette habe: Die Fähre geht erst Sonntag. Doch das soll ich erst morgen merken.
Bei Dauerregen, der vor 2 h wieder einsetzte, ziehen wir also unsere Bahnen gen Süden. Fahren Autobahn, die auch mal einspurig wird zwischendurch und ich höre Hörbuch. Der Rest pennt vor sich hin neben mir. Der Regen hört irgendwann auf. Dafür kommen wir den Wolken näher, stecken irgendwann sogar mittendrin und werden wenig später wieder ausgespuckt. Wir folgen brav der Google Maps Route. 400 Meilen sind es bis Harwich. 200 heute, 200 morgen. Doch es werden heute einige mehr. Wenn Zottl mal rollt, rollt er.
Gebremst werden wir noch von einem Tankstopp irgendwo jenseits der Autobahn. 1,55 Pfund, auf der Autobahn über 1,70 Pfund.
Das Wetter wird, mit jeder Meile gen Süden, ein klein wenig besser. Unterwegs sehen wir sogar noch einen kleinen Fetzen blauen Himmel und wenig später fahren wir 500 m durch Sonnenschein. Wahnsinn! Unsere Wetterflucht scheint zu funktionieren.
120 Meilen vor Harwich fahre ich kurz ab und stoppe. Wo pennen wir heute eigentlich? Um mich rum finde ich nichts passendes. So kommt mir ein Gedanke: was spricht dagegen, nochmal am gleichen Spot zu pennen wie auf der Herfahrt?
Eigentlich nix...also...wo war das noch...bei Cambridge...genau...am See...40 Meilen noch. Die bringen wir um 22 Uhr noch problemlos hinter uns. Die Autobahn allerdings streckenweise noch immer gesperrt, so juckeln wir über die Landstraße. Um 23 Uhr, bei Vollmond der knapp hinter Wolken versteckt ist, erreichen wir den großen Schotterparkplatz am See bei Cambridge. Hier hatten wir die erste Nacht unsere UK Tour verbracht. Und nun auch die vermeidlich vorletzte.
3 oder 4 andere Camper stehen auch rum, ich parke mich exakt dort hin, wo ich letztes mal schon stand. Feierabend. Und zu uns gesellt sich noch der Vollmond. Wie nett.
Als Abendessen werfe ich mir noch schnell zwei Caramel Puddings ein, die vorhin auch noch irgendwie in meinen Einkaufswagen gewandert sind. Danach gehts um Mitternacht ins Bett. Platt für heute.
Gute Nacht...und unten geht es direkt weiter
Viele Grüsse
Kai und Team
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Freitag, 24. Mai 2024 Waschen in Halstead, und irgendwas stimmt mit dem Datum nicht
Moin,
nach ruhiger Nacht hier bei Cambridge erwache ich um 8:30 Uhr weil mir leicht warm ist. Das Federbett eine Nuance zu warm...warum? Hm....ich war um 6 Uhr schonmal wach und hatte rausgeschaut, Wolken und grau.
Doch als ich nun rausschaue: Sonne und ein paar Wolken am Himmel, aber auch einige blaue Stellen. Cool! Wir haben unserer Wolke ein Schnippchen geschlagen. Sind dem Dreckwetter entkommen. In Schottland noch immer schlechtes Wetter. Hier in Südost England...sonnig.
Dann mal raus aus den Federn. Für heute haben wir mehr Plan als für gestern. Eine Sache will ich noch in England erledigen: Wäsche waschen! Also beginnt die Suche nach einem geeigneten Waschsalon. 30 Meilen von hier, nicht ganz auf dem Weg, aber mit guten Bewertungen. Nehmen wir. Die Maschinen nehmen jedoch nur Münzen...blöd...aber ich hab ein paar gesammelt über die letzten Wochen.
30 Meilen...los...Autobahn, Landstraße, Sonne-Wolken-Mix. Schön! Aber gut Verkehr. Sind die hier alle schon auf dem Weg ins Wochenende? Ist Freitag.
Den Waschsalon finde ich ohne Probleme, als ich den Namen sehe, muss ich doch lachen: SWISS WASH steht da in großen Buchstaben. Das hatte ich auf Google Maps nicht gesehen. Aber passt ja perfekt zu uns. Vor dem Salon sind Parkplätze, doch alle voll, also parke ich hinter dem Gebäude, vermutliche private Parkplätze, aber einiges frei, und irgendwo muss Zottl ja hin. Ich bin ja auch beim Auto und kann wegfahren während ich warte falls jemand kommt und seinen Parkplatz beansprucht.
Kurz zum Waschsalon, fast alle Maschinen frei, nur ein anderer am waschen. Super! Keine Wartezeit. Zurück zu Zottl, alle Schmutzwäsche in den Wäschesack und wieder zum Waschsalon. Maschine füllen, Waschmittel rein, Programm wählen, Geld einwerfen. Los. 4 Pfund kostet eine 16 kg Maschine. Die Maschinen aber auch schon ziemlich alt. Doch sieht alles sauber aus.
Danach wieder zu Zottl, Bett abziehen, noch eine Waschmaschine starten. Perfekt!
Weniger perfekt: kein Kleingeld mehr für den Trockner! Das muss dann wohl Zottl wieder machen. Immerhin heute kein feuchtes Wetter, sondern Sonne. Das sollte also problemlos gehen.
Die Maschinen zeigen leider nicht an, wie lange sie brauchen, hatte jedoch auf Google was gelesen von 30 Minuten. Mittlerweile ist vor dem Waschsalon ein Parkplatz frei geworden. So parke ich Zottl schnell um und stehe also auch niemanden mehr potentiell im Weg. Läuft!
Während ich warte, starte ich das MacBook und mache den Blog für heute Abend fertig, verfasse einen Inst/Facebook/YT Post und als ich wieder in die Wäscherei trete, sind meine beiden Maschinen fertig. Wohoooo! Die Klamotten für die Abenteuer & Allrad sowie die Rumänien Tour also wieder sauber.
Ich packe alles in meinen Wäschekorb, transportiere ihn in Zottl und hänge ALLES dort auf. Die Bettsachen von Hängeschrank zu Hängeschrank im Heck. Alles andere halt irgendwo, wo es gerade geht. Platz findet sich immer irgendwie.
Nachdem alles verteilt ist, Abfahrt nach Harwich. Dort soll das Wetter noch besser sein. Weniger Wolken als hier.
Weitere 30 Meilen später sind wir von Halstead nach Harwich gedüst. Nur einmal falsch gefahren, wie immer halt, einmal verhaut sich der Co-Pilot immer. Aber macht ja nix. Unsere Fähre fährt ja erst vermeintlich morgen. Also alles easy.
Ich stelle uns an den Westrand, kleiner Parkplatz, paar PKW und nun auch wir. Ich checke die Wäsche....wird langsam. Heizung läuft auf Volldampf, die ganze Fahrt über hatte ich vorne die Fenster auf, so dass die Feuchtigkeit raus kann. Jetzt schnell Dachfenster auf, Tür einen spalt und Fenster einen Spalt. Die Heizung soll mal brav weiter rennen. Macht sie heute auch problemlos, sieht man mal davon ab, dass sie vorhin vor der Wäscherei gequalmt hat wie die Hölle und es aussah, als würde Zottl gleich in Flammen stehen. Der Rauch zog unter dem Van durch. Irgendwann haben wir mal noch die Feuerwehr vor der Tür stehen.
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Und wie ich nun hier im Van sitze und den Blog von gestern tippe...fällt mein Blick auf das Datum. 24. Mai heute...hm...wann geht unsere Fähre? Die geht doch am...nee, oder? Doch, ich checke das Ticket: DIE GEHT ERST AM 26. MAI!!! Wir sind irgendwie einen Tag zu früh in Harwich! Verdammt! Wie konnte das denn passieren?
Ich checke den Kalender...dort steht für den 25. Mai "Rückfahrt". Oh man...ja, das hatte ich mal eingetragen. Am 25. Mai wollte ich spätestens aus Schottland abhauen und in einem Rutsch nach Harwich fahren. Doch nun...oh man. Unser Team und Termin...das kann man echt in der Pfeife rauchen. Nun sind wir wirklich einen Tag zu früh hier. Als ich den Co-Pilot damit konfrontiere, nimmt er es komplett gelassen. Ist sich keiner Schuld bewusst. Na super...wenn der Herr plant, kommt echt nur Mist raus...ach egal!
Besser n Tag zu früh als n Tag zu spät! Das wiederum findet Friedrich auch. Schön sind wir uns da einige, kleiner, brauner Pelzbär.
Auf den Schreck mache ich mir jetzt erstmal mein Essen von vorgestern warm. Immerhin komme ich so ums kochen und ums geldausgeben rum. Was wieder Friedrich und mich gleichermaßen freut.
Nach dem Futter nochmal die Wäsche umverteilen und umhängen. Der Trocknungsprozess läuft super. Einen Trockner braucht es echt nicht. Die Truma und Zottl packen das super. Die Truma läuft im Vollgasmodus ohne Probleme. Hab den Eindruck, wenn sie mal heiss ist, schafft sie auch Vollgas. Aber aus kaltem Zustand mit Vollgas starten, packt sie nicht und bringt E122H nach drei Startversuchen. Seltsam, oder?
Um 16:30 Uhr, der Wind etwas weniger, die Sonne etwas mehr da weniger Wolken, mache ich mich auf den Weg zu Fuss nach irgendwo. Ich folge einfach mal der Promenade in Richtung Downtown. Vorbei an hunderten kleinen Hütten die hier den Locals wohl als Strandhütten auf Gras dienen. Einen Strand gibts bei Flut nämlich fast nicht. Zudem ist hier der Küstenstreifen mit einer fetten Betonwand befestigt.
Auf meinem Weg seh ich dicke Pötte, einen Leuchtturm und ein Restaurant. Hm...erst laufe ich vorbei, komme auf meinem Rückweg aber wieder daran vorbei und hab Durst. So ein Zufall, mutig überquere ich die Straße und gehe rein, bestelle mir ein Guiness. Nehm es mit raus und setze mich auf die Terrasse in die Sonne. Herrlich! So lob ich mir einen Freitag Nachmittag. 1,5 Stunden sitze ich rum, arbeite ein wenig am Handy und trinke noch ein zweites Guiness. Somit 12 Pfund, also 6 Kilo versoffen. Sorry Friedrich. Aber er wollte, dass ich mich heute noch etwas zu Fuss bewege....selber Schuld also.
Leicht angeglüht laufe ich gegen 19 Uhr zurück zu Zottl. Der steht unversehrt auf seinem Parkplatz. Camping ist hier verboten....puh...was ein Glück parke ich nur. Es gibt kein No Overnight Parking Schild. Jetzt aber erstmal was zu Essen. Hunger! Die letzten Reste werden vernichtet, als Nachtisch ein oder zwei Twix und Arbeit. Die Sonne verschwindet hinter unserem Rücken im Westen. Wir werden sie morgen wieder sehen. Und da unser Boot ja morgen noch nicht fährt, haben wir nochmal einen gechillten Tag hier in Harwich. Auch ganz nett als Abschluss.
Den Abend kommen und gehen die Autos, ab 22 Uhr wird es ruhiger. Ich arbeite und schneide vor mich hin. Warte auf den Mond der irgendwann noch kommen soll. Aber wohl erst gegen Mitternacht. Gestern war er früher unterwegs.
Doch er kommt...ich verpasse leider den Aufgang, plötzlich hängt er tief am Himmel. Orange-Rot...wow...ein Blutmond. Schnell vor die Tür und ein paar Foto- und Filmaufnahmen machen. Hat sich das Aufbleiben doch gelohnt. Bis 1 Uhr sitze ich noch in Zottl, schaue dem Mond hinterher wie er steigt und schneide Video #931 fertig. Als das erledigt ist: ab ins Bett mit uns! Doch hat die Sache zwei Haken:
1. Die Jungs wollen noch ihre Honigmilch. Das haben wir im Video noch nie gezeigt...heute also Premiere
2. Jemand muss noch das Bett beziehen!
Also erstmal den Jungs ihre Milch zubereiten. Die sitzen schon durstig aufm Dinettetisch. Und als die den Topf mit Edelstahlstrohhalm vor sich haben, gehe ich nach hinten und bezieh das Bett. Höre dabei, wie die beiden mit der Milch spielen. Reinblubbern, Blasen und Sauerei machen. Oh man....ich lasse einen Schrei nach vorne....blubbern abgestellt.
15 Minuten später, Milch leer, Co-Pi und Frieder satt, gehts ab ins Bett für uns alle. Mit der Hoffnung auf einen weiteren sonnigen Tag morgen. Einen geschenkten Tag...denn eigentlich dachten wir ja, morgen ist Fährtag.
Gute Nacht und viele Grüsse
Kai und das Milchteam
GPS Koordinaten:
morgens: siehe Blog Vortag
abends: 51.923403, 1.266365
Unsere heutige Route: ca. 800 km
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