Flauschy Samstag, 18.05.2024 Ich kann es nicht lassen
Schönen guten Morgen,
8:30 Uhr wach und um 9 Uhr auf. Draußen nix mehr zu sehen von Sommer, Sonne, Sonnenschein. Grau, Hochnebel...unser Team Meteorologe Christian hatte also Recht. Mist! Dabei war es gestern Abend sooo schön hier.
Wir stehen am Strand, 200 m weg von der Straße, hatten eine ruhige Nacht und blicken über die Bucht auf die Bowmore Destillerie. Die Älteste der Insel. Aus dem 18. Jahrhundert.
Erstmal aber die normale morgendliche Routine aus Arbeit, rausschauen und genießen, Arbeit, 3Bears Porrdige gegen später. Um die Mittagszeit sind die wichtigsten Dinge erledigt. Videos alle hochgeladen via o2. 75 GB, 18 Euro. Die nächsten Tage sind also gesichert was Videoversorgung für euch angeht.
Die YESIM eSIM hat mich nun schon den dritten Tag in Folge verlassen. Kein Netz. Das Thema, "ja, sie können gesperrt werden, doch am nächsten Tag sind sie wieder online" ist also definitiv die Unwahrheit. Da kommt kein Netz zurück. Das nervt. Hab ich schon erwähnt, dass ich mich auf meine Starlink Antenne freue?
Gegen 13 Uhr drehe ich Zottl auf diesem schmalen Gras-Schotter Weg und fahre auf die Hauptstraße zurück und in die Richtung, aus der wir gestern Abend kamen. Ich will noch zur jüngsten Destillerie hier und einen Whisky probieren. Die haben am 10. Mai ihren ersten Single Malt Scotch Whisky abgefüllt. 5-jährig, die erste Abfüllung dieser Art überhaupt. Die Destillerie gibt es erst seit 2015. Familienbetrieb. So was mag ich! Kein verdammter Konzern im Hintergrund der Vorgaben macht und diktiert. Familiengeführt, wie Kilchoman. Ist mir auf anhieb sympathisch.
15 Meilen später, nach 2 Meilen Single Track Flickenteppich erreiche ich den Parkplatz der Ardnahoe Distillery. Camperfreundlicher Parkplatz, der Überhang kann in die Wiese überhängen. Nicht viel los. Der Parkplatz recht leer. Die Destillerie steht am Meer, mit Blick rüber nach Jura. Tolle Location.
Die Zufahrtswege nicht asphaltiert sonder grob geschottert. Der Fokus lag auf der Destillerie, nicht auf den Straßen. Dann mal rein in das neue Gebäude.
Innen empfängt mich ein schönes Visitor Center. Hohe Decke, viel Holz, lokales Gewerbe wie Töpferei und Seifenhersteller. Ich frage die Dame, ob ich filmen darf. Ja, aber keine Menschen....logisch, geht klar...kein Problem! Super. Ich schaue mich noch etwas um bevor ich loslege.
Den 5 jährigen Whisky hab ich natürlich sofort erspäht. Ob ich den probieren darf, frag ich allerdings erst nach getaner Arbeit. Sonst fehlt ja die Motivation.
Whiskys stehen hier einige rum, einen teuren Talisker finde ich sogar. Und direkt aus dem Fass kann man sich hier auch etwas abfüllen. Klamotten, Cafe, Ausblick vom Balkon aufs Meer und das umnebelte Jura. Schön! Gefällt mir alles.
Als die Aufnahmen gemacht sind, laufe ich zurück zum Mädel an der Kasse und frage, ob es möglich ist, den neuen Whisky zu probieren. Ich denke da an Whisky gegen Bezahlung. Doch sie nimmt ein Glas, schenkt einen Schluck ein und reicht es mir. Lass es dir schmecken, meint sie und grinst.
Da bin ich überrascht...Whisky für umsonst...cool. Farblich der Whisky whiskyfarben...das Wasser dafür kommt hier aus dem See. 50% Alohol hat er, recht viel für einen Whisky. Aber wie schmeckt er?
Ein erste zaghafter Schluck, auf die Zunge damit...hm...durch den Hals...hm.... Man schmeckt die 50% nicht, hatte einen heftigeren Abgang im Hals erwartet. Angenehm...geschmacklich, nicht torifg, eher rauchig, aber nicht zu stark. Ich stehe nicht auf torfig oder rauchig, bevorzuge daher normalerweise auch die irischen Whiskys. Doch dieser hier...das rauchige eher mild...das schmeckt. Der zweite kleine Schluck bestätigt den ersten. In mir reift ein Whisky...äh...Gedanke...
Ich laufe zum Regal, schnappe mir eine Flasche, kostet 70 Pfund und gehe zur Kasse. Heute ist Flauschy Samstag, Friedrich bekommt von dem Kauf nichts mit, hat ja frei heute. Morgen auch. Frühestens Montag sieht er die Kreditkarten Buchung. Dann bekommt er einen doppelten Whisky bei der Sichtung und übersieht vielleicht das ein oder andere. Ja, so mach ich das! Good Plan!
Ich bedanke mich bei dem Mädel an der Kasse für den ausgeschenkten Whisky, wünsche ein schönes Wochenende und verlasse das Gebäude happy. Eine weitere Erstabfüllung ergattert. Wisst ihr noch, wo ich schonmal eine ergattert habe? Letzte Flasche? Na?
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Zurück in Zottl. Was nun? Noch eine Destillerie. Jene von Bunnahabhain wäre noch ums Eck. Doch irgendwie hab ich das Gefühl, es reicht mit dem Thema. Will euch ja auch nicht langweilen und dies hier ist doch ein guter Abschluss. Aber was dann? Hm....okay...Plan steht.
12 Meilen zurück und nach Bowmore. Hauptstadt der Isle of Islay. 20 Minuten später erreichen wir sie, finden in der Hauptstraße längs einen praktischen Parkplatz. Kurzer Blick ins Städtchen zeigt überraschend breite Straßen, einen kleinen Hafen, Fähren fahren von hier keine, einen Supermarkt, Fish & Chips laden, Apotheke, Bank of Scotland.
Und die Bowmore Destilliery liegt hier in der Stadt. Ich werfe einen kurzen Blick rein. Bin überrascht, immerhin ist das hier die älteste Destillerie doch das Besucherzentrum ist sehr klein. Dafür ist oben im Barbereich gut Betrieb. Fast alle Tische besetzt. Es wird degustiert.
Ich halte mir nur kurz auf, wärme mich auf, kalt draußen und ich in Pullover und kurzer Hose unterwegs, und stehe 10 Minuten später wieder in der Kälte. Jetzt, 16 Uhr....Hunger. Aber erst einkaufen. Unser Küchenrollen Bestand ist 0. Also absoluter Notstand seit gestern. Der Supermarkt größer als von außen zu erahnen, ziemlich geschäftig, die Regaleinräumer hier in der Mehrzahl. Schleppen Zeug aus dem Lager in den Verkaufsraum wie verrückt. Irgendeinem stehe ich immer im Weg. Die haben heute wohl frische Ware bekommen. Ich schnappe mir meine Küchenrolle und zwei Tafeln Caramel Schoggi und zahle.
Im Anschluss, gleich daneben, Fish & Chips. Hunger! Also rein da. We are open, sagt ein Schild, die Tür offen, ein Inder empfängt mich. Eine Portion kostet mich mit Coke 14 Pfund. 10 Minuten warten, dann laufe ich mit duftendem Essen aus dem Shop, setze mich in Zottl und genieße. Lecker. Die Pommes zwar etwas lätschig, ein wenig krosser mag ich sie eigentlich lieber. Sonst aber gut.
Nach dem Essen bin ich kurz vor dem Fresskoma. Uff...hinlegen und schlafen...in der Dinette...das wäre jetzt was. Aber nein, Motor an, weiter! Schlafplatz am Flughafen suchen.
10 Meilen sind es, die sind schnell gefahren, vor dem Flughafen rechts, Schotterstrecke 700 m, durch ein offenes Gatter, nochmal 300 m und links. Dort steht schon auf Gras ein Joghurtbecher. So fahre ich in meiner Blechdose weiter, an Sandhügeln und Frontloadern vorbei. Hier schleppen sie wohl ab und an Sand weg. Hinter den Hügeln links...ups....da ist schon der Strand...und eh ich mich versehe, steht Zottl am Strand und ich kann es nicht fassen. Huch...geil! Ein Autostrand. Fahrspuren auf dem Sand. Ich bin also nicht der Erste der hier fährt. Aber außer mir, niemand hier. Geil!
Ich parke nah an der Zufahrt. Hammer...jetzt bräuchten wir nur noch etwas Sonne und weniger kalten Wind. Ersteres passiert 45 Minuten später.
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Der Himmel reisst aus Meeresrichtung immer mehr auf und schon bald scheint die Sonne von einem fast blauen Himmel. Wow...ein Traumspot hier. Einfach unfassbar. Wir haben einen riesen Autostrand für uns alleine! Auf dem Flughafen startet später noch eine kleine Maschine, sonst herrscht hier absolute Ruhe und Entspannung. Einer der geilsten Spots auf Islay. Man muss halt Ebbe und Flut im Auge behalten. Bei Sturm läuft der Strand wohl komplett bis zu den Dünen voll. Die nächsten 24 h aber alles easy. Wir bleiben. Flauschy zieht die Sonnenbrille tiefer über die Augen und genießt die Wärme auf ihrem Flausch. Mit dabei Finchen, die heute etwas unterstützt hat beim linksfahren. Das macht Flauschy immer noch etwas unflauschig.
Ich arbeite erstmal ne Runde, sitze im von der Sonne beschienen Zottl und freu mich über den geilen Platz. Schreibe noch eine etwas erboste eMail an YESIM. Erhalte 10 Minuten später eine Antwort vom Support. Schnell sind sie, dass muss man ihnen lassen. Und hab dann auch sofort wieder Netz. Prima!
Gegen 19 Uhr setze ich mich noch ne Stunde in die Sonne. Winterjacke an, Pudelmütze auf, Stuhl und TuttY-TablettY von www.styyl.de vor die Tür. Rotwein drauf. Uns gehts gut! Ich proste Flauschy zu, die flauscht zurück. Herrlich! Die Zeit sollte stillstehen...genau jetzt! Die Momente, die einfach unbezahlbar sind. Die auch so schnell nicht wieder kommen. Denn so langsam wandern die Gedanken gen Rückfahrt.
Und genau die Buche ich, als ich später wieder in Zottl sitze. Checke vorher zig online Plattformen für Fähre, doch bei Stena Line direkt ist es mit am günstigsten. Andere, wie z.B. Ferrycenter, rufen 50 Euro mehr auf. Wir zahlen am Ende 227 Euro. Fahren wieder von Harwich nach Hoek van Holland und von dort direkt weiter, 800 km gen STYYL. Dort will ich am 27. Mai sein. Somit geht die Fähre also am 26. Mai, 9:00 Uhr morgens. So sind wir um 17 Uhr in Holland. Ein Sonntag, wenig Verkehr hoffe ich, so kann ich in die Nacht reinfahren und sicher noch 500 km abreissen. Vielleicht bis Weinsberg? Mal schauen.
Jetzt aber erstmal ins Bett. Mitternacht. Müde und gut was weg gearbeitet heute. Gönnen wir uns ein paar Stunden Schlaf.
So sage ich gute Nacht zu euch und bis morgen. Vielleicht ein ruhiger Strandtag? Mal schauen was das Wetter so macht. Morgen unser letzter Tag auf der Insel. Montag um 7 Uhr geht die Fähre zurück aufs Inselfestland.
Gute Nacht und viele Grüsse
Kai und Sonnenbrillenflauschy
GPS Koordinaten:
morgens: siehe Blog vom Vortag
abends: 55.693528, -6.276870
Unsere heutige Route: ca. 60 km
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