16.03.2024 Machir Bay Beach, Kilchoman Destillerie
Schönen guten Morgen,
9 Uhr ist es, ruhig und gut war die Nacht. Draußen scheint schon der Stern vom Himmel, dieser präsentiert sich blau. Also wieder typisch schottisches Wetter. Das will genutzt werden.
Um kurz vor 10 Uhr stehe ich in voller Montur, also kurze Hose, Pullover und Schuhe mit Kameras in der Hand vor der Tür. Ab an den Strand. Der ist hier gerade ums Eck: Machir Bay Beach.
Zuerst laufe ich rechts. Komme so aber nur auf die Dünen und nicht an den Strand. Aber ein schöner Blick von hier. Zurück zum Parkplatz, sind ja nur ein paar Meter, und den linken Weg, über ne Brücke...aha...so kommt man über den Bach und durch die Dünen. Schöner Weg und zack...wow! Strand! Breit und lang und kaum ein Mensch. Grandios. Und das bei dem Wetter. Warm, kaum Wind. Viel besser geht nicht.
Den Strand darf man jedoch nicht unterschätzen, ein Schild warnt eindringlich vor starken Strömungen. Besser nicht ins Wasser. Ich laufe somit nach links den Strand entlang. Bis ans Ende, drehe und laufe zurück. Das Meer nur leicht wellig, rechts nun die Dünen die sicherlich 30-40 Co-Pilote hoch sind. Ich glaub, um das alles richtig zu erfassen, muss gleich noch der Aufklärer in die Luft.
Und so ist es dann auch. Kaum bei Zottl, gerade wenig los auf dem Parkplatz, schnell den Aufklärer in die Luft. Der Co-Pilot sitzt hinten auf dem Bett und steuert von dort. 25 Minuten später wird gelandet. Schnell die Drohne weg. Keinen hats gestört, fast niemand hats gesehen.
Zur Stärkung nun erstmal ne ordentliche Portion 3Bears (12% Rabatt Code KAI12). Die muss auch als Grundlage dienen, denn in gerade mal knapp 2 Meilen liegt eine Destillerie, die ich mir anschauen möchte.
So fahren wir letztlich um 14 Uhr los. Natürlich kam noch etwas Arbeit dazwischen, auch wenn das Netz mit einem Balken 4G hier schon recht schlapp ist. Dafür muss das Handy allerdings auch auf dem Dach des Vans liegen.
YESIM funktioniert gar nicht, die haben mich glaub wieder gesperrt. Gestern war auch schon kein Datendurchsatz mehr zu erreichen. Schöner Mist!
Nach 2 Meilen über Rumpel-Single-Track Road und am Ende Schotter, erreichen wir die Destillery Kilchoman. Familienbetrieb, aktiv seit 2005, Single Malt Farm Whisky ist ihr bestes Produkt. Alles von der Insel. Keine Zutaten-Zukäufe für diesen Whisky. 5-jährig. Alles kommt von Islay und von den eigenen Feldern.
Wir rollen auf das Betriebsgelände, parken auf einem großen Parkplatz und schon kurz darauf stehe ich in dem 2019 neu eröffneten Besucherzentrum mit Free Wifi, Cafe und Souvenir Shop.
Die Destillerie ist in Familenhand. Die Söhne machen Marketing und Vertrieb, der Vater hält den Betrieb am Laufen und die Mutter managet das Besucherzentrum.
An der Kasse frage ich nach einer Tour....japp...startet gleich, noch ein Platz frei. 25 Pfund wechseln den Besitzer. Ist die Highend Tour mit 4 Whisky tastings und einer Dauer von 1,5 Stunden. Durchgeführt wird die Tour von Alex, der das später ganz entspannt macht, obwohl er erst seit 2 Monaten hier ist. Locker, souverän und in einem Englisch, das besser verständlich ist als jedes schottische Gebrabbel. Danke dafür Alex! Er ist Tscheche.
Die Gruppe umfasst rund 15 Leute, jeder bekommt noch ein Glas um den Hals und los gehts. Erste einige Infos zur Firma, dann gehts zum Trockenraum. Hier wird die angefeuchtet Gerste wieder getrockent. Ganz ohne Maschinen, handarbeit, keine Belüftungsautomatiken. Alles traditionel. Das Getreide liegt ausgebreitet auf dem Boden. Einige Vögel fliegen durch die Halle und man sieht, wie sich die Sprossen schön öffenen. 4-10 Tonnen werden hier in einem Schwung getrocknet. Alle zwei Stunden wird Temperatur und Luftfeuchtigkeit geprüft. 18 Grad sollte die Halle stabil haben. Kilchoman ist einer von 7 Betrieben in ganz Schottland, die noch so trocknen. Andere Unternehmen geben die Gerste für diesen Prozess ausser Haus. Doch hier will man die wichtigsten Prozesse selbst in der Hand halten.
Nach dem die Gerste einen gewissen Keimungsgrad erreicht hat, wird dieser Prozess wieder gestoppt. Mit Hitze. Die Gerste wird machinell getrocknet, dem Feuer nasser Torf beigemischt. So kommt der torfige Geschmack am Ende in den Whisky. Eine Geschmacksnote, die nicht so ganz mein Fall ist.
Hier nun auch das erste Whisky tasting. Torfig-süss.
Von hier geht es nun weiter ins Still House. Hier stehen die Destillen rum, doch vorab wird die nun trockene Gerste gemahlen und danach in Eisentanks mit Wasser gegeben. Dort bleibt sie 24 Stunden, der Gährprozess startet. Danach wird umgepumpt und alles kommt in die Destillen und der Brennprozess beginnt. 3.000 Liter können hier auf einmal in Dampf aufgelöst werden. Es gibt zwei Destilliervorgänge. In Irland legen sie ja gerne noch einen dritten drauf. In Schottland nicht.
Amazon Link für alle anderen Einkäufe:
Es gibt hier zwei Destillierbereiche, den neuen und den alten, alle Töpfe sind aus Kupfer. Da gerade gebrannt wird, sehen wir schön, wie der Alkohol in Strömen fließt.
Als kleine Stärkung gibts hier das zweite Tasting. Etwas weniger torfig, aber weiterhin süsslich.
Nun aber weiter. Das Lager ruft. Hier stehen wir kurz darauf zwischen hunderten Fässer. Burbon 70% und Sherry 20%. Der Rest sind Test- und Experimentierfässer. Sherry Fässer sind mittlerweile immer schwerer zu bekommen und sehr teuer. Burbon ist einfacher, da laut USA Gesetz, die Burbon Fässer nur einmal verwendet werden dürfen. Somit sind mehr auf dem Markt verfügbar.
Hier nun auch das dritte Tasting. Wieder etwas torfiger, weiterhin eine süssliche Note.
Von hier geht es zurück ins Besucherzentrum wo es nun den Single Malt Farm Whisky zum Test gibt. Nicht überraschend, deutlich torfig. Aber ganz okay für mich. Ein Laphroaig ist schlimmer. Die sind hier auch auf der Insel am Brennen.
Gibt mittlerweile 10 Brennereien auf Islay. Nicht auszuschließen das noch 1 oder 2 hinzukommen in nächster Zeit.
Bei Kilchoman produzieren sie über 600.000 Liter Whisky im Jahr. Sind damit aber eher klein. Die großen produzieren über 6 Millionen Liter.
Mit leichtem Glimmer im Kopf, es ist 16:30 Uhr, verabschiede ich mich, zusammen mit einer kleinen Gruppe Holländer die auch mit an der Tour dabei waren, von Alex und laufe zu Zottl. Setze mich erstmal in die Dinette und sortiere mein Hirn. Ich glaub der Co-Pilot sollte fahren...doch hängt der auch total schräg auf seinem Sitz. Ich vermute, er hat hier an unseren Whisky Vorräten ein internes Tasting gemacht. Und da er nix verträgt...ja...besoffen der Gute. Fahruntüchtig....nüchtern allerdings irgendwie auch immer.
Und wohin jetzt?
Ich suche eine Weile, Richtung Port Ellen zurück will ich nicht, also weiter in die andere Richtung. An den Ardnave Loch. 10 Meilen. Single Track Road. Das geht. Motor an und los.
Einmal verfahren, diverser Gegenverkehr und miese unebene Single Track Roads später, sind wir da. Sehen das dicke Bimobil von letzter Nacht hier stehen. So parke ich mich mit gebührend Abstand daneben. Motor aus. Uff....Hunger!
Amazon Link für alle anderen Einkäufe:
Zwiiebeln Schneiden, Knobi zerlegen, King Prawns aus dem TIefkühler mit in den Topf nachdem die ersten zwei Zutaten etwas angeschmort wurden. Später noch ne Stange Lauch on top. Der muss weg.
All das weiter schmoren lasse, und am Ende Sahne und Milch drüber, Salz, etwas Gemüsebrühe Pulver, etwas Curry, 30 g Butter und alles auf kleiner Stufe ziehen lassen. Nicht mehr aufkochen.
Nebenher koche ich Spaghetti.
Total 40 Minuten später schaufle ich alles in mich hinein. Lecker! Muss ich öfter mal machen. Das Grundrezept hab ich von Katta, die Verfeinerung mit Lauch, Curry kommt von mir.
Im Anschluss...geht die Sonne wieder auf. Nachdem es vorhin kurz geregnet hatte auf der Fahrt hierher, ist es nun nicht nur trocken, sondern wieder voll sonnig. Also vor die Tür nach dem Abwasch. Die Dünen hoch, durchlöchert von Kaninchenbauten und Blick auf die riesige und tief eingeschnittene Bucht. Wow...das Licht gut jetzt um 19:30 Uhr... Aufklärer!
Co-Pilot zum Glück wieder halbwegs nüchtern und fliegt ne Runde. Tolle Aufnahmen, er ist über den Wolken...da wo die Freiheit grenzenlos ist...bis Sprit oder Akku alle sind. Landen, Drohne weg. Jetzt noch ein paar Hasen filmen und fotografieren. Das mache besser ich, der Co-Pilot kommt sonst womöglich noch auf dumme Ideen. Hasen gibts hier wie Sand am Meer.
Danach...wieder in Zottl. Schneiden und arbeiten. Blog tippen am Ende und jetzt um kurz nach Mitternacht, beschließe ich diesen schönen Tag. Hoffentlich passt das Wetter morgen auch wieder. Was wir treiben, ist allerdings noch unklar. Schauen wir mal
Jetzt erstmal gute Nacht und bis morgen.
Viele Grüsse
Kai und ein betrunkenes Team.
GPS Koordinaten:
morgens:
abends: 55.871993, -6.339534
Unsere heutige Route: ca. 25 km
Amazon Link für alle anderen Einkäufe:
Amazon Link für alle anderen Einkäufe:
Kommentar schreiben