08.05.2024
Schönen guten Morgen,
uff....ich spüre noch ein wenig die zwei Bier von gestern Abend. Es waren wirklich nur zwei....aber auf leeren Magen. Nicht ganz fit. Dabei haben wir heute eine ordentliche to do Liste hier auf Anglesey. Der kleinen Insel von Wales.
Also aufstehen, Jungs wecken, auch nicht fit, haben gestern wohl an der Whisky Flasche gerochen während ich im Pub war.
Wir stehen noch auf dem Pub Parkplatz, hat uns n 10er gekostet. Nacht war ruhig und gut.
Schnell noch den Sand der letzten Tage raus fegen und saugen. Mein POWERCLEANY (Partnerlink!) mach noch immer einen prima Job. Hat ordentlich Power und Ausdauer beim Saugen und Blasen. Kann ihn weiterhin empfehlen.
Müll entsorgen, einen Karton auch noch, in dem war der Koffergrill drin. Dann los. Motor an und erstmal verfahren. Drehen nach 2 Meilen, zurück, richtige Abzweigung nehmen und auf schmalem Weg runter ans Meer, Traeth Coch Pentraeth. Über einen Sandhaufen drüber...zack, da. Das Meer nah. Ist Ebbe oder Flut? Muss noch schauen. Ich parke auf feuchtem Sand. Untergrund fest. PKW stehen auch dort rum.
Kaum geparkt, klopft es. Ältere Dame....die Flut kommt heute hoch, meint sie. Ich solle doch vielleicht besser umparken. Könnte sonst feucht werden von unten. Wir stehen hier zwar in einer geschützten Bucht, ohne nennenswerte Wellen, das Wasser kriecht dennoch an unseren Strand.
Ich danke ihr für die Info, nehmen sie ernst und parke um. Sie wohnt hier und hätte hier schon einige versaufen sehen, meint sie noch.
In 1 h ist erst Flut. Das Wasser kann ich beim reinkriechen beobachten. Faszinierend. Wie ein Seeungeheuer das langsam an Land wandert.
Vögel solls hier bei Flut auch geben. Doch seh ich ausser ein paar Gänsen niemanden rumvöglen. Der Wind kalt, der Himmel hochneblig mit etwas Sonne. Ich setz mich in Zottl und schreibe eine enttäuschte Email. An wen?
An YESIM. Seit bald 48 h geht meine eSIM nicht mehr. Dabei hieß es, wenn man gegen die undefinierte Fair Use Klausel verstößt, wird man max. nur 24 h geblockt. Somit...gibts jetzt ne Mail an den Support.
15 Minuten später die Antwort. Bereits vorher merke ich: das Netz ist zurück! Zufall? Oder hat da jemand bei Yesim (Partnerlink) einen Knopf gedrückt? Vermute letzteres. Ich hab wieder Netz und eine freundliche Antwort mit Entschuldigung. Okay...akzeptiert. Ich lade gleich mal ein Video zu Ende hoch. Läuft.
Nebenher und schon vorher hab ich allerdings noch einen anderen Entschluss gefasst: Ich wechsel auf Starlink. Schnauze voll von diesen Mobilfunk Anbietern. Immer nur Ärger.
Mit den Pennern von o2 Deutschland schlage ich mich auch noch rum wegen ca. 100 Euro die irgendwohin verschwunden sind. 80 Euro hatte ich überwiesen, Ankunft bei o2 Deutschland wurde bestätigt per Email, aber auf meinem o2 Account kamen sie nie an. 15-10 Euro hatte ich vor Marokko noch auf meinem o2 Account...nach Marokko waren die plötzlich weg. Und keiner sagt mir, was mit dem Geld passiert ist. Modernes Raubrittertum bei o2. So gut es geht, werde ich die SIM Karte nicht mehr nutzen. o2 ist ein absoluter Drecksladen in meinen Augen! Ich sage sowas nicht gerne, aber wer mir Geld stiehlt, ohne jegliche vernünftige Erklärung die nachvollziehbar ist, hat es nicht anders verdient.
Also...Starlink. Ich brauche:
Die Starlink Antenne: 225 Euro
Einen Router für den Van: 50 Euro
Einen 12V-230V Wandler, so dass ich die Antenne mit 12V betreiben kann, 150 Euro (wird in die Schweiz verschickt, gekauft bei Aliexpress)
Halterung um die Antenne aufs Dach zu pappen (besorgt Timo) und baut mir Magnete dran (Tausend Dank, Bub): Kosten für die Halterung, gibts bei Starlink, 79 Euro. Magnete....2x10 Kg, Kosten...keine Ahnung.
Friedrich bekommt traurige Augen, sieht unser Budget unerwartet schnell schrumpfen, doch das erste mal scheint er zu verstehen, dass diese Investition wichtig ist. Wir brauchen immer und überall zuverlässiges Netz. Ohne Netz, keine Videos online und kein Verdienst für seine Hosentaschen. Er nimmt es also fast wie ein großer Bär...aber nur fast. Deprimiert ist er dennoch.
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Nachdem alles bestellt ist, gibts 3Bears Frühstück. Mein Rabattcode TRAVEL12 für 12 Rabatt ist übrigens noch immer aktiv. Mindestens bis Ende 2024. Könnt ihr also gerne weiter nutzen. Tausend Dank! Das freut Friedrich immer riesig! Und den Rest auch.
Im Anschluss an ein leckeres Essen: Nochmal vor die Tür. Die Flut ist durch, kam uns nah, erreichte uns jedoch nicht. Ohne umparken, hätte sie und aber definitiv erreicht.
Und jetzt: Abfahrt. Wir müssen weiter. Haben noch mehr vor. Noch mehr Geld ausgeben.
Und so düsen wir kurz einmal gen Westen über die ganze Insel, an Holyhead vorbei bis zum Leuchtturm South Stack. Parken dort am Visitor Center, zahlen glaub 6 Pfund fürs parken. Besichtigung Leuchtturm kostet 10 Pfund. Ticket hier auch kaufbar, oder aber am Leuchtturm. Ich warte erstmal ab mit einem Kauf.
Drohne fliegen ist verboten!
Ich hole meinen eScooter raus und düse bei dichtem Hochnebel und Wind die 500 m zum Start des Leuchtturm Zugangs. Geht bergauf, dann kommen noch zwei kleine Parkplätze, dann ist Schluss mit Straße. Ab hier führen 400 Treppenstufen das Cliff runter zur Brücke, die auf die kleine vorgelagerte Insel führt, auf der der Leuchtturm steht.
Über die Brücke komm ich noch. Dann ist Schluss. Nein, mir ist nicht die Puste ausgegangen. Auch haben mich die tausende von Seevögeln, die hier auf den Felsen sitzen und brüten nicht abgeschreckt. Es steht ein Waliser vor mir, der Geld möchte. 10 Pound. Vor mir ein Ehepaar, 15 Jahre älter als ich, wollen auch auf die Insel, haben aber nur 8 Pfund dabei. Ich steuere den Rest bei. Erst wollen sie nicht, dann nehmen sie es an. Zurück laufen, 400 Stufen, zum Auto, Geld holen, wieder zurück...ist keine Alternative. Der 1809 gebaute Turm macht in einer Stunde Feierabend und leuchtet dann alleine vor sich hin.
Der Leuchtturmwärter kommt mir mit dem Gesamtpreis noch etwas entgegen, weil ich so freundlich bin und die Zeche der anderen beiden teils übernehme. So muss ich für drei Leute statt 30 nur 24 Pfund zahlen. Super! Dankeschön. So hilft man sich halt in Wales gegenseitig!
Jetzt aber ab zum Turm. Wir bekommen auch noch eine Führung und dürfen hoch bis zur Leuchtfunzel. Der Turm gut erhalten. Macht noch immer seinen Leuchtjob. Heute aber nicht mehr mit Öllampen sondern mit Strom. Nur 150 Watt braucht es. Den Rest machen die Linsen die sich um die Halogenlampe drehen. 25 Meilen Leuchtweite. Die halbe Strecke bis Irland, das 58 Meilen weg ist.
Im Maschinenraum stehen noch Batterien, ein alter Dieselgenerator, Infotafeln. Auch heute kann der Turm noch 24 h mit Batterien betrieben werden. 10 Minuten stromere ich durch den Raum, dann geht die Tour auf den Turm los. Vorbei an einigen blauen Vitron Geräten, fast wie in Zottl, die Treppe hoch. Die ist innen an der Außenwand des Leuchtturms angbracht und dreht sich 30 m hoch. Nix für Leute mit Höhenangst. Das ist nicht ohne. Sehr schmal und gut steil. Oben dann noch ne halbe Leiter hoch und zack...ganz oben. Uff...erstmal durchschnaufen.
Dann beginnt der Fürher zu sprechen. 15 Minuten bekommen wir Infos zum Turm. Früher wohnten hier mehrere Familen von Leuchtturmwärtern. Waren Selbstversorger. Eine Brücke gab es nicht.
Als der Turm gebaut wurde, musste alles mit Booten angeliefert werden. Delfine konnten und können das Treiben hier noch heute beobachten, wenn sie denn vorbei schwimmen.
Der Turm ist 60 m über Wasser und 30 m über Fels. Runter fallen ist vermutlich recht tödlich.
Der Turm ist noch heute voll in Betrieb, läuft jedoch automatisch. Und statt Dieselgenerator bekommen sie Festlandstrom.
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Nach 20 Minuten beginnt der Abstieg vom Turm und der Rückmarsch über die Brücke und dann 400 Stufen hoch. Uff....Wales, das Land der vielen Treppenstufen. Was ich hier schon Treppen hoch und runter gerannt bin....wahnsinn.
Schnaufend komme ich oben beim eScooter an. Steige auf und düse zurück zu Zottl. Wir haben noch mehr vor heute. Die Zeit drängt. Aber: erstmal was essen. Die Spaghetti von gestern müssen noch weg. Lecker! Um 18 Uhr breche ich auf zum nächsten Stopp.
Rund 20 oder 25 Meilen sind es bis zum nächsten Halt. Ein Strand. Das Wetter leider wenig strandhaft. Weiter grau und windig. Da helfen auch 18 Grad nix. Fühlt sich dennoch kalt an.
Das Ziel heisst: Maes Parcio Ynys Llanddwyn. Ein abgelegner Strand mit riesen Parkplatz. Sprich: bei gutem Wetter und am Wochenende ist hier der Teufel los. Heute Abend, als wir uns durch den Wald mit vielen Speed Bumps gekämpft haben, ist nix los. Die Toiletten leider zu, wollte hier noch meinen BioToi Urin entsorgen. Wird langsam Zeit, weil bald voll. Naja...dann halt woanders. Einen Zahlautomat zum Parken finde ich nicht. Bei der Einfahrt hatte ich Kameras gesehen...scannen die hier die Kennzeichen?
Also, mal schnell an den Strand. Der ist riesig breit und lang und vorne auf der Landspitze steht ein Leuchtturm den man sich erwandern kann. Dabei sollte man jedoch auf die Gezeiten achten. Bei Hochwasser kommt man nicht mehr zurück und muss warten. Doch soviel hab ich heute nicht mehr vor, ist ja schon 19 Uhr durch.
Nach einem frischen und windigen Blick an den Strand, zurück zum Van. Co-Pilot, mach den Aufklärer klar!! Im Van raschelt es und schwups, geht der Flieger in die Luft. Der Co-Pilot in seinem Element. Den Start überlässt er jedoch mir. Warum? Naja, falls es von irgendwo einen Anschiss gibt, dass man hier nicht fliegen darf, trifft dieser mich und nicht ihn. Clever ist er schon, oder?
20 Minuten fliegt der Co-Pi bei ordentlich Wind. Ich esse derzeit die im Tesco gekauften Pfefferminz-Karamell Bonbons und kreiere damit eine neue Sucht. Alter, sind die lecker!
Nach 20 Minuten reicht mir der Co-Pi den Controller...aha...ich darf auch landen. Na prima. Das ist schnell erledigt, die Drohne verschwindet in Zottl. Und niemanden hat es auch nur ansatzweise interessiert. Warum? Naja, keiner hier!
Und jetzt? Weiter....wir sind noch nicht am Ende.
Nochmal 12 Meilen geht es zur Menai Bridge. Parken dort schwierig, null Platz. Daher parke ich an der Hauptstraße vor dem Ort Menai Bridge. Der Ort heisst echt wie die Brücke?! Merk ich jetzt erst als ich die Zeilen einen Tag später tippe.
Vorn dort geht zum Sonnenuntergang, der hinter Wolken stattfindet, nochmals der Aufklärer in die Luft. Zwei Brücken und eine Insel im Fluss sind das Ziel des Objektivs. Als auch das eingetütet ist, weiter. Nochmal 15 Meilen rum bis zum Ziel. Dabei verlassen wir die Insel Anglesey und fahren wieder in den Snowdonia National Park rein. Verkehr ist nicht mehr viel unterwegs, das Tageslicht schwindet immer mehr. Ich lasse es ordentlich laufen. Wie fliegen über die wellige Landstraße.
So erreichen wir Llanberis. Auf P4Night sah ich, dass es hier einen Stellplatz gibt. Soll 16 Pfund oder nix kosten. Schauen wir uns das mal an. Denn genau hier will ich ohnehin hin. Von hier startet morgen unsere Zugfahrt. Aber dazu morgen mehr.
Ich fahre also auf den Stellplatz....leer! Die Höhenbarriere offen. Der Parkplatz geht hinter dem Stellplatz noch weiter. Dort sehe ich einige Kastenwagen stehen. Seltsam. Warum stehen die nicht hier auf dem Stellplatz?
Da es spät ist, ich kaputt, parke ich brav auf dem Stellplatz. Sieht alles ziemlich neu aus. Und als ich aussteige und bei letztem Tageslicht zahlen will...geht es nicht. Die Automaten sind noch in Folie eingewickelt. Zahlen unmöglich. Das ist ja mal eine nette positive Überraschung am Abend. Das man hier auch mal irgendwo for free parken darf! Cool! Danke! Freut Friedrich.
Vor dem Stellplatz hatte ich eine neue V&E gesehen. Hier werde ich nun also noch meinen BioToi Urin los. Leider fliest kein Wasser. Aber egal, meinen BioToi Flüssigkeitskanister hab ich leeren können. Konnte halt nicht nachspülen.
Zurück bei Zottl baue ich mir noch schnell ein 3Bears Oatsotto (KAI12, 12% Rabattcode), arbeiten noch ein wenig und liegen gegen 2 Uhr im Bett. Uff....ein langer und umtriebiger Tag. Morgen wird es vermutlich auch wieder spät. Doch jetzt....schlafen. Finden Frieder und Co-Pi auch und watten schon tief vor sich hin neben mir. So ists gut!
Gute Nacht und viele Grüsse
Kai und die Stellplatzbären
GPS Koordinaten:
morgens: siehe Blog vom Vortag, abends
abends: 53.127957, -4.135379
Unsere heutige Route: ca. 150 km
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