Mittwoch 24.03.2024, Aus dem Gewerbegebiet nach England
Schönen guten Morgen,
ruhige Nacht wars hier im Gewerbegebiet von Hoek van Holland. Super genächtigt. Klar, nicht romantisch, aber praktisch. Und ja, hier und da mal einen LKW oder Kühler brummen hören, aber nicht wirklich störend. Unterm Strich ne gute Lösung hier zu pennen. Auch wenn Freistehen in den Niederlanden verboten ist. Aber was ist nicht alles verboten auf dieser Welt und wird trotzdem gemacht....
Aber lassen wir das, aufstehen, Tee, zwei Niederländische rosa Muffins von Henk und schon sind wir bereit. Ah..nee...Moment...Co-Pilot und Friedrich müssen noch nach vorne kommen. Das KOMMEN beschränkt sich jedoch auf GETRAGEN werden. Die Herren laufen noch immer nicht freiwillig. Dafür gibts auch keinen Muffin. Lange Gesichter bei den beiden....ooookayyy.....hier eure Muffin. Teilt ihn euch, krümelt nicht rum. Wobei...krümelt ruhig, unser neuer Staubsauger von POWERCLEANY wirds schon richten. Der macht einfach Spaß.
Jetzt aber Motor an und los. 2 km sind es zum Hafen. Ich liebe kurze Wege. Fünf mal Blinken, zwei Kreisverkehre und einmal über die Schienen...zack stehen wir am Hafen (51.976201, 4.126054). Vor uns ein Heilbronner Wohnmobil. Die Welt ist klein. Aufs Hafengelände kommen wir noch nicht, keiner da, der uns reinlassen könnte. Es ist 11 Uhr. Dampfer fährt um 14:15 Uhr. Liegt aber schon im Hafen, konnte ich von der Straße aus sehen.
Das Wetter windig, Sonne Wolken Mix und ein Schauer zieht auch noch über uns hinweg. Echtes Aprilwetter bei einstelligen Temperaturen. Kann nur besser werden!
Gegen 12 Uhr, nachdem ich schon Daten gesichert habe und das Cockpit staubgewischt, kommt plötzlich Bewegung in unsere Reihen. Gut was los hier, die Wartereihen haben sich mit Campern und PKW gefüllt über die letzte Stunde. Als wir an den Schalter kommen, heisst es super freundlich: ihren Reisepass bitte!
Japp, Reisepass, wir verlassen die EU. Da reicht der Personalausweis nicht aus soweit ich weiss. Ich strecke ihr meinen hin und verschweige mal den Rest der Truppe.
Sie checkt den Pass und die Buchung und kurz drauf bekomme ich den Pass zurück und ein Ticket und darf weiter. Das war easy. Und wie ich so weiter rolle, geht mir durch den Kopf, wie gerne ich Boot fahre und wie wenig Bock ich noch auf fliegen habe. Früher so viel geflogen...jetzt...danke nein. Keine Lust. Zu kompliziert und verrückt alles. Da setz ich mich lieber in Zottl und zottl los.
Als nächstes stoppe ich bei den niederländischen Grenzern. Reisepass....alles klar...weiter. Dann stehen noch ein paar Leute rum, die Fahrzeuge stoppen und von innen checken. Mich winken sie vorbei. Danke dafür Jungs! Weiss ich zu schätzen. Zudem haben sie gerade einen anderen an der Angel.
200 m später: Stillstand. Nix geht mehr. Schranke unten. Weiter warten. Ich setze mich an den Laptop und tippe Blog, sichere Daten. Wie schön ist das wieder in einer schönen, geräumigen Dinette. Im KaiMAN immer das Umbauen, im Rhoen Camp kein Umbau aber etwas weniger Platz. Jetzt...einfach luxuriös. Der Zottl Grundriss passt zu uns. Bei diesem Grundriss bleiben wir auch, wenn es mal einen Zweitvan geben sollte.
Klar ist nämlich, der nächste Van (und es wird irgendwann einen geben!) wird sicher kein 6 m Van, auch wenn das praktisch und handlich ist. Und auch ein Umbauvan fällt raus. Zwei wichtige Erkenntnisse für mich aus meiner Van Testerei.
30 Minuten später geht es für uns weiter. Die Schranke hebt sich, PKW fahren, Womos noch nicht. Kurz drauf dürfen die Kastenwagen auf den Dampfer, die Teilintegrierten nicht. Liegt daran, dass wir dort parken, wo die Höhe max 2,70 m ist. Wir sind mit Zottl 2.63 m. Das reicht also. Wer hier also beim Buchen schummelt bei der Höhe, könnte ein Problem bekommen. Wir nicht. Alles legal. Für unsere 123 Euro für den einfachen Weg mussten wir nicht schummeln.
Wenig später sind wir auf der Stena Britannica, ich schnappe Kameras, Laptop und was ich sonst noch so brauche und steige aus. Deck 9 ist der Aufenthaltsbereich, eine Kabine habe ich nicht gebucht. Für 6 h Überfahrt macht das keinen Sinn. Das Schiff nicht voll, wir parken auf Deck 3. Merken!
Das Boot macht einen super Eindruck. Entweder renoviert oder recht neu. Kein Rost, innen alles top in Schuss, sauber, nicht verlebt und einladend zum Verweilen. Sehr schön! Diverse Sitzbereiche mit bequemen Sesseln oder Stühlen. So muss das sein. Gefällt mir. War kein Fehler von Hoeck van Holland nach Harwich überzusetzen.
Gegen 14:30 Uhr verlassen wir bei ordentlich Wind den Hafen. Dampfen über den Kanal raus aufs offene Meer. Die See stürmisch leicht wellig, doch interessiert dies das Schiff praktisch nicht. Ich filme noch einige Zeit draußen und verziehe mich dann in den Innenraum. Durchgefroren. Wind und einstellige Temperatur sind halt nicht so toll auf dem Schiff. Auch wenn ich im Hafen auf dem Schiff noch eine Weile draußen in der Sonne auf Deck saß.
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Die nächsten 5 Stunden verlaufen mit Arbeit und Twix. Ich schneide das Video von gestern und beginne jenes von heute bis mir die Daten ausgehen. Eine Stunde vor Harwich drehe ich dann praktisch Däumchen. Mist!
30 Minuten vor Harwich, raus in Kälte und Wind. Kurz ein paar Aufnahmen und wieder rein. Irgendwie kommen wir auch mit einer Stunde Verspätung an...doch ist das mal wieder die Zeitumstellung die mir hier eine rein haut. Danke!
Irgendwann dürfen alle wieder zu den Fahrzeugen, Deck 3...ich finde Zottl sofort. Puh....
Im Van alles ruhig, die Fellbäuche zufrieden am chillen und keiner richt nach Whisky. Gut...waren sie wohl zu faul, das Zeug zu suchen.
Das Entladen geht flott und nun heisst es: LINKS FAHREN! Mental bin ich darauf noch null vorbereitet. Muss mir das nun immer wieder sagen.
An der Grenze, Pass....wohin, was machst du hier? Alles sehr freundlich und schon bin ich drin. Auf Auto checken haben die an der Grenze heute keine Lust, winken mich durch. Danke dafür!
Und so sind wir nun also in Harwich. Fahren links....und kämpfen mit der Orientierung, filmen und Zielführung. Alles wie immer auf den ersten Metern links. Wäre nett, würde einer vor mir fahren, dann müsste ich nur folgen. Doch so...sind wir alleine unterwegs. Jedoch nicht weit. 1,6 Meilen und schon stoppe ich wieder an der Straße. Hunger!
Auf Google Maps fand ich hier einen gut bewerteten Fish & Chips (51.932572, 1.253071) Laden. Versuchen wir mal unser Glück.
15 Minuten später verlasse ich glücklich den Shop, 9,7 Pfund ärmer aber ne mittlere Portion ergattert. Frisch gemacht. Gegessen wird sofort hier an der Straße in Zottl. Hunger...und es schmeckt super. Absolute Empfehlung. Traumhaft und zu viel. Den Fisch schaffe, ich die Pommes nicht. Gibts dann morgen, aufgewärmt in der Pfanne mit etwas Öl.
Mittlerweile 21:30 Uhr. Pennen will ich hier an der Straße nicht. Also Motor an und weiter. Fühl mich noch fit, hab ja auch den ganzen Tag nix gemacht.
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Und so dümpeln wir auf der linken Seite und bei Dunkelheit über die englischen Landstraßen. Wenig los, froh bin ich über meine gescheiten ORC Zusatzscheinwerfer. Die machen ordentlich hell. Kein Vergleich zum lahmen Sprinter Fernlicht. Vor uns ist es heute endlich mal wieder taghell.
So treffen wir auf die M12 gen Cambridge. Dort hab ich einen schönen Schotterplatz an einem See ausgemacht. Kostenlos, keine Barrieren. 72 Meilen. Easy.
Blöd wirds, als die M12 plötzlich gesperrt ist wegen Baustelle und wir noch über Land gondeln müssen bis wir irgendwann, 30 Meilen vor dem Ziel, auf die M11 gen Norden treffen. Die letzten Meilen gehen somit wieder schnell und um 23 Uhr rum erreichen wir den Parkplatz. 4-5 Camper stehen dort, der Platz groß, macht also nix. Wir stellen uns mit Abstand dazu, schnell den Motor aus und fertig. Uff....
Eigentlich wollte ich noch Blog schreiben, doch bin ich praktisch echt verdammt müde und verschiebe das auf morgen früh. Läuft ja nicht weg. Und meine Erinnerung funktioniert ja hoffentlich auch noch.
Somit endet dieser Tag heute also erfreulich. Wir sind in England, fahren links bisher gut, einfach Vorsicht bei Kreisverkehren, immer schön nach rechts schauen! Morgen ziehen wir weiter gen Wales und schauen uns dort die nächsten Tage in nördlicher Richtung etwas um. Das Ziel bleibt Schottland.
Gute Nacht und bis morgen.
Viele Grüsse
Kai und das Fish & Chips Team
GPS Koordinaten:
morgens: Hoek van Holland Gewerbegebiet
abends: 52.138583, 0.148337
Unsere heutige Route: ca. 120 km
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