#898 Spanien - Rückfahrt, Trennung und Wiedersehen

26.03.2024 Spanien und ein Wiedersehen, von La Peza nach Sellent

Schönen guten Morgen, 

Wir stehen in La Peza auf dem kostenlosen Stellplatz gegenüber des Dorfes mit tollem Blick auf den Dorfhügel, einen morgendlichen Regenbogen, Regen und Wind. 

Denke, das fasst es ganz gut zusammen. Noch immer Huddelwetter draußen. Zwar auch immer mal ein Sonnenstrahl, aber mehrheitlich einfach nicht zum vor die Tür gehen.

So sitze ich erstmal im Van, tippe den Blog von gestern zu Ende, stelle Warmwasser und Heizung an und gehe im Anschluss duschen. Das klappt nun ziemlich gut im Rhön Camp. Wassertemperatur stabil bei voll aufgedrehtem Wasserhahn. Doch der Verbrauch pro Duschvorgang auch bei ca. 20 Liter. Aber nicht schlimm, wir können hier ja wieder 20 Liter nachschütten. Kostenlose V&E gibt es hier am Platz. 

Gegen 11 Uhr klopft es an der Tür. Ein mir unbekanntes Ehepaar steht vor der Tür und freut sich, mich hier zu treffen. So trete ich das erste Mal heute vor die Tür, wir reden ein wenig, Fotos werden gemacht. Immer wieder nett!

Danach zurück in den Van und ne kleine Runde putzen. Wir haben noch immer Tonnen von marokkanischem Sand überall im Van. Ich wische über den Boden, putze die Küche, sauge die Sitze vorne ab. Besonders den Beifahrersitz. Der Co-Pilot hat sich beschwert, dass er auf Sand sitzt. 

Wieder stelle ich fest, dass mein Staubsauger diesen Anforderungen nicht gewachsen ist. Die Batterie bekommt das nicht hin, der Filter ist sehr schnell zu. So geht das nicht weiter. Nach Marokko versuchen wir mal ein anderes Produkt. Wir sind gespannt. 

Nach der Putzaktion treffe ich auch Mona und Niko. Die beiden wollen in Kürze los. Ich auch. Muss nur noch kurz Entsorgen und Frischwasser füllen. 

Nachdem dies gemacht ist, treffen wir auch auf Tino. Und wir stellen fest: alle müssen noch zu Lidl und einkaufen. Das können wir ja noch zusammen machen. Danach dann aber wohl unterschiedliche Pläne. Unsereins will Wäsche waschen, die anderen Kilometer machen. 

Erstmal aber 20 km nach Guadix und zum Lidl. Warum Lidl? Weil es dort normalerweise gescheite Parkplätze gibt und immer Platz für große Fahrzeuge, weil Preis/Leistung stimmen, weil die Shops alle gleich aufgebaut sind und man schnell findet, was man benötig. Rein. Raus. Fertig. 

Leider sind heute, ein Tag vor Gründonnerstag, bei Lidl alle Parkplätze voll oder so blöd überdacht, dass Vans nicht drunter passen. Tino und ich mit unseren 6 m Fahrzeugen, finden irgendwo einen Platz, der 7 m Sprinter von Mona und Niko jedoch nicht. Zu lang. Sie ziehen weiter, gehen tanken. Wir folgen nach dem Einkauf. 

Unser Einkauf in der neuen und großen Lidl Filiale geht schnell. 30 Euro später stehe ich wieder im KaiForceONE und verräume alles. Ein paar Minuten später fahre ich auf die Tankstelle zu, 1,47 Eur/Liter. Die Tankstellen im Umkreis wollen alle rund 1,60 Eur/Liter Diesel. Hier also ein Schnäppchen. Die Tanke ist neu, ohne Personal. Naja,...eine Dame steht rum und beaufsichtigt das Treiben an der Tanke. Und während ich tanke und sie grüsse, drückt sie mir noch was rundes in die Hand. Sieht aus wie ein Wasserball der aufgeblasen werden muss. Doch ist es am Ende eine Innenabdeckung für die Frontscheibe. 

Nachdem alle ihre Vans vollgetankt haben, heisst es Abschied nehmen. 3 Wochen gemeinsames Reisen neigen sich heute dem Ende zu. War ne tolle Tour, mit tollen Leuten und grandiosen Strecken. Es hat alles gepasst, wir haben uns gut ergänzt und es hat eigentlich alles gut geklappt. Und das schöne ist: der Abschied ist nicht für lange. Ich werde alle in zwei Wochen in Wolfurt wieder sehen. Daher kullern auch keine Abschiedstränen. Naja, nur beim Co-Pilot...von ihm hat sich nämlich niemand verabschiedet. Ging voll vergessen. Er wollte aber aufgrund des Sturm auch nicht vor die Tür. 

So fahren Mona und Niko vom Hof, anschließend düse ich davon. Zurück nach Guadix Downtown, zum Waschsalon. 

Wie sich herausstellt, eine scheiss Idee. Ersten tierisch Verkehr und Stau. Zweitens, als ich am Waschsalon ankomme, alle Waschmaschinen belegt. Ich müsste warten. Und parken kann ich auch nicht gescheit. Daher....drehen...vergessen wir das Thema für heute. Machen wir lieber ein paar Kilometer gen Norden. 

Zurück auf der Autobahn fahren wir erstmal gen Murcia. Kommen nochmals an schneebedeckten Bergen vorbei, sehen im Anschluss aber, wie die Temperatur langsam etwas steigt. 

Bei wenig Verkehr entscheide ich um 15 Uhr: Zeit für ne Pause. Ich bin hungrig und sau müde. Kleiner Rastplatz...Toast mit Käse und geräuchertem Lachs. Lecker. 

Im Anschluss weiter gen Murcia und später Valencia. Nebenher Kontakt mit Mona. Die sind shoppen in Murcia. Dort überhole ich sie auch, kämpfe weiterhin mit starkem Seitensturm. Selbst der Seitenwindassi muss hier und da eingreifen. Echt heftig. 

Um 18 Uhr verlasse ich 100 km vor Valencia die Autobahn mangels Rastplatz, muss kurz was am Laptop machen und überlegen, wo wir heute übernachten wollen. Ich bin bei Caudet. Sehe, dass es dort einen kostenfreien Stellplatz gibt. Doch hab ich heute keinen Bock auf Stellplatz. So suche ich weiter und werden nach 10 Minuten fündig. In 60 km Entfernung gibts was am Berg. Soll windstill sein. Nix wie hin!

Da die Dunkelheit irgendwann droht, gebe ich dem Sprinter etwas die Sporen und fahre mit 105-110 km/h über die Bahn. Macht er auch gut. Der Motor macht hier im Süden echt Laune. Am Berg keinerlei Probleme. Schaltet zwar mal 2 Gänge zurück, hält aber die Geschwindigkeit. Die 190 PS merkt man also schön!

Bei Rotgla i Corbera verlassen wir die Autobahn und wenden die Nase des KaiForceONE nach Sellent. 4 km später erreichen wir das Dorf, fahren die erste rechts, am Kickplatz und Freibad vorbei, über einen Fluss und durch Orangen Plantagen. Es riecht intensiv nach Zitrusfrüchten. Nach einigen Kurven und ein paar Höhenmetern erreiche ich unser heutiges Ziel. Einen Parkplatz mit Grillstelle und einem weissen, alten Van. Mist...da steht schon einer. Doch sehe ich, dass es rechts noch einen Weg runter gibt zu einem zweiten Parkplatz, der noch komplett leer ist. Super...meiner! Drehen, parken. Feierabend. 

Ich schicke Mona und NIko meinen Standort. Tino steht am Meer mit 4 anderen ihm unbekannten Vans. Nach Meer und Sand und Wind war mir heute jedoch nicht. Allerdings dürfen wir festhalten: Windgeschützt ist es hier nicht. Es fegt ein ordentlicher Wind über den Platz. So ein Mist. Dann wrid das nix mit x-Boil 19 Hobo Grill heute. Schade! 

Macht aber nix, denn der Abend verläuft eh anders als gedacht. 

Mona und Niko sind in meiner Nähe, haben schon einige Plätze angefahren, auch auf Campingplätzen nachgefragt, doch ist alles voll. Osterferien! Camping und Stellplätze gerammelt voll. 

So fragen sie, ob sie zu mir kommen dürfen. Klar doch, meine Antwort und 20 Minuten später ruft Mona an und fragt nach dem richtigen Weg. Apple Karten verarscht sie nämlich bei der Anfahrt. 

Ich sitze lustigerweise gerade auf dem Klo....und Mona ruft gerne per Videocall an....toll. 

Aber immerhin finden sie mit meiner HIlfe zu mir und fahren 5 Minuten später auf unseren Hof. Dabei erblinden wir fast, denn Niko der alte Scherzkeks fährt mit Festtagsbeleuchtung bei uns vor. Alles an was geht. Der Co-Pilot stöhnt, Friedrich schimpft und ich bin fast blind. 

Aber egal, dafür gibts bei Niko noch ein Jever und ein Bier von mir. Bis 22 Uhr sitzen wir noch zusammen und genießen den Abend. Trotz angenehmer Temperatur draußen, müssen wir drin sitzen, der Sturm einfach zu stark. 

Im Anschluss haue ich mir noch schnell ein paar Tortellini mit Tomatensauße in den Topf. Sind die auch endlich mal gegessen. Und da es zu viel war, bleibt noch Frühstück für morgen übrig. Auch praktisch. 

Um halb Mitternacht Uhr, schreibe ich nun diese Zeilen und freue mich aufs Bett. Morgen heisst es nochmal Kilometer machen. Es wird der 28. März sein. Bis 1. oder 2. April will ich in Freiburg sein. Und es liegen noch 1.700 km vor uns. Packen wir es an....morgen. 

Gute Nacht und liebe Grüsse

Kai und Team

GPS Koordinaten:

morgens: siehe Vortag am Abend

abends: 39.032759, -0.576326 

Unsere heutige Route: ca. 450 km