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#892 Marokko - Tschüss Atlantik, hallo blaue Farbe

20. März 2024, Richtung Tafraoute

 

Moin,

 

Bis neun Uhr geht der Schlaf. Endlich mal wieder etwas länger. Danach wie immer erst das Handy, dann aufstehen und in die Dinette setzen. Rechner an. Internet ist hier ganz okay mit Inwi, also Blog klar machen und danach schneiden. 

Draußen verpasse ich nix. Alles ruhig in der Nachbarschaft und das Wetter kühl und eher bewölkt.

Zudem auch irgendwie keinen Elan vor die Tür zu gehen und im Sand zu stehen. Sand hab ich auch genug im Van. Aber immerhin ist hier drin kein Wind. Der bläst draußen nämlich auch. 

 

Gegen 11 Uhr öffne ich mal die Schiebetür, nach einem Käsebrot halte ich die Nase in den kalten Wind. Nix mehr von Hitze zu spüren. Aber der Himmel bekommt einige blaue Lücken. Vielleicht ja doch noch etwas Sonne?

 

Von den Nachbarn höre ich, dass sie keine gute Nacht hatten. Beide gesundheitlich etwas angeschlagen. Niko hat sich nochmal hin gelegt, Mona arbeitet oder bespaßt den Hund. 

 

Immerhin Tino ist fit und munter. Doch unsere Abfahrt verschieben wir erstmal etwas nach hinten. Wir müssen nicht unbedingt los heute, doch sollten wir uns langsam gen Norden aufmachen, wenn wir am 26. in Ceuta die Fähre nach Spanien nehmen möchten. Wir sind noch ziemlich weit weg vom Hafen momentan. 

 

Um 12 Uhr purzelt Niko aus dem MegaMobil. Fit ist anders aber fahren kann er wohl. So machen wir uns nun ready to go und verlassen den Strand wenig später. Der 7 m Sprinter kommt erst etwas schlecht weg auf dem weicheren Sand, kommt dann aber doch in Schwung und erreicht den Asphalt ohne Probleme. Tino und ich auch. Problemlos wie immer! 

 

Auf dem Parkplatz unserer ersten Nacht hier, pumpe ich mit Niko’s Hilfe schnell meine Reifen von 2 auf 3 Bar auf. Währenddessen treffen wir noch einen Schweizer mit dem wir uns ein wenig unterhalten. Dann müssen wir weiter. Das Ziel heute: ein 4x4 Spot von Park4Night bei Tafraoute. Das sind so 200 km, 4 h Fahrzeit. Doch da Mona und Niko noch in Guelmim am Marjan Shop stoppen wollen, wird’s wohl mehr. 

 

Der Co-Pilot macht einen entspannten Eindruck, verwattet wohl noch die Nachwirkungen der Geburtstagsfeier gestern. 

 




Mit heftig Seitenwind aber immerhin Sonne und blauem Himmel fahren wir gen Guelmim. Werden auch noch unseren Müll los und rollen nach ner Stunde Fahrt auf den Parkplatz des Marjane. 

 

Ich könnte durchaus auch das ein oder andere gebrauchen. Aber ohne filmen auch kein Einkauf. Somit bleibe ich im Auto, lasse den Motor laufen und erledige Dinge am Handy. Draußen 25 Grad, die Sonne knallt voll ins Cockpit. Daher bleiben Motor und Klima an. Klar, ich könnte den Motor ausstellen und die Türen öffnen. Kann man machen…wenn man im Anschluss mit 10 oder mehr Fliegen im Van weiter reisen will. 

Die Fliegen weiterhin eine echt nervige Sache in Marokko. 

 

Nach 20 Minuten kommen Mona und Niko mit leicht gefülltem Einkaufswagen zurück, verladen alles und schon gehts weiter. 150 km liegen noch vor uns. Erst wieder Richtung Zentrum Guelmim, dann jedoch auf ne Art Umgehungsstraße und als wir diese in Richtung N1 verlassen, sehe ich auf der Gegenfahrbahn einen Sprinter…schaue genauer hin und sehe einen Landy mit Anhänger…das gibts doch nicht: das ist Thomas! Was macht der denn hier!? Schon so weit westlich? Ich dachte, der hängt noch ganz woanders. Das ist ja der Knaller. 

 

Anhalten und/oder drehen ist nicht, so fahren ich weiter und folge den Google Maps Anweisungen auf meinem Handy. Viele fragen warum ich nicht mit dem MB Navi navigiere. Ganz einfach: Kein Kartenmaterial für Marokko! Somit nutzlos!

 

Mit ordentlich Seitenwind krachen wir über die Landstraße. Bei LKW Gegenverkehr schaukelt der Van heftig und sogar der Seitenwind Assistent schaltet sich ein. Wobei der mehr irritiert als dass er Wirkung zeigt, hab ich so das Gefühl. 

 

Die nächsten Stunden düsen wir über Landstraßen und Nebenstraßen die mehr aus Baustelle bestehen als aus Asphalt. Die Landschaft ändert sich, wird bergiger und blumiger. Überall stehen vereinzelte Bäume rum, was der Landschaft ein wenig einen bizarren Touch gibt. Verkehr ist praktisch keiner. Wir haben die Straße für uns. 

 

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Unterwegs mal kurz ein Stopp um am Laptop was zu erledigen. Ansonsten wird gefahren. Das Wetter weiterhin gut, doch teils nur noch 15 Grad draußen. Echt frisch mit Wind. Wir sind im Antiatlas. Nicht mehr viel übrig von der Wärme der letzten Tage. 

 

Einige Kilometer vor Tafraout, meint Google: Alter, fahr hier links!

Erst find ich die Straße nicht, liegt versteckt hinter einem riesigen Schild in arabischer Sprache. Irgendwo geht es hier also wohl hin. Schauen wir mal, wie weit wir kommen. Es geht berghoch auf betonierter und unebener Piste. Kurvig, eng und einspurig. Die Sonne scheint und immerhin kommt kein Gegenverkehr. 

 

Wir würgen uns den Berg hoch und ich frage mich, ob wir hier überhaupt fahren dürfen. Was wohl auf dem arabischen Schild da unten stand….hm…

 

Nach rumpelnder Bergfahrt kommen wir endlich an den P4N Platz. Ein Parkplatz für 3 Fahrzeuge entlang der Straße nicht der Brüller….hm…aber links davon geht ein Weg noch ein Stück den Berg hoch bis zu einer Kuppe. Ich schnappe meine Kamera und laufen das Stück ab. Oben kann man zwar nicht stehen, zu uneben…aber ein Stück weiter links dürfte gehen. 

 

So starten wir die Vans, räumen noch ein paar Steine aus dem Weg und fahren dann den steilen Berg hoch. Problemlos. Alle. 

Oben angekommen parken wir hinter der Kuppe….doch dann meint Niko: Da hinten sieht es auch cool aus von hier! Hinlaufen?

 

Ich laufe los…alleine…Niko parkt den Sprinter. Ich laufen 100 m bergab, durch eine kleine Senke und auf der anderen Seite wieder etwas hoch. Alles etwas lehmig und schräg und teils etwas ausgewaschen, aber für unsere Fahrzeuge gut fahrbar. Am End eine freie Fläche. Da passen drei Vans gut hin. Machen wir! 

 

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Als ich alles in Augenschein genommen habe, kommt Mona noch angelaufen und wir entscheiden: hier fahren wir hin. Somit hecheln wir schnell zurück zu den Vans. 

Alle Motoren nochmal an und los. 10 Minuten später stehen wir an der neuen Location, blicken ins Tal auf einen blauen Fels. Cool!!

 

Da ich verdammt hungrig bin, schnell drei Maultaschen plus Reisnudeln in einen Topf. 20 Minuten später esse ich und stelle die Heizung an. Es ist definitiv kalt draußen. 

Ein Zusammensitzen mit den anderen gibts heute nicht. Jeder bleibt für sich. Die MegaMobil Besatzung muss erstmal wieder fit werden. Tino hat auch gerne mal seine Ruhe und ich auch. Somit bleibt jeder in seinem Van und geht seiner Arbeit nach. 

 

Meine Arbeit endet nun allerdings. 23:30 Uhr. Zähne sind schon geputzt. Ich kann praktisch direkt ins Bett fallen. Internet gab es vorhin noch, nun nicht mehr. Somit also auch schnell schlafbereit. 

 

Morgen schauen wir uns hier etwas um und düsen dann weiter gen hoher Atlas. Das es so jedoch nicht kommt, weiss ich jetzt noch nicht. 

 

Gute Nacht und viele Grüsse

Kai und Team

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: Plage Blanche

abends: bei Tafraout: 29°41'00.8"N 9°01'52.4"W

 

Unsere heutige Route: ca. 240 km

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Ingrid Pichler (Sonntag, 21 April 2024 17:45)

    Hallo Kai,

    die Route auf der Google Maps Karte ist schon der nächste Fahrtag, nicht der 20. März 2023.

    Liebe Grüße
    Ingrid

    PS.: Wir verfolgen dich jeden Tag auf YouTube und ich lese sehr gerne deinen Blog.