Guten morgen zusammen,
noch stehen in den Bergen...doch sonst alles wie immer. Klarer Himmel und kalt sieht es aus. Somit alles wie immer...doch heute wird sich einiges ändern!
Aber bleiben wir erstmal im geruhsamen Zustand. Aufwachen, rausschauen, schöne Aussicht...es wird zur Gewohnheit, das ist gefährlich. Wehe wenn es dann mal nicht mehr so ist. Aber heute, perfekt!
Raus aus den Federn, Co-Pilot und Fridrich sanft an den Füssen ziehen, so dass auch sie aufwachen. Ich meine, ein Gegrummel zu hören. Einfach ingnorieren. Winterschlaf könnt ihr nächste Woche machen. Aufstehen!
Als ich vor in die Dinette Laufe, fällt mir ein, dass ich gestern das Thermometer rausgehngt hatte. Hängt magentsich gehalten an der Schiebetür. Was meldet es per Funk? Ein Blick auf die Anzeige...puh...sooooo kalt!!?? -7 °C...in Italien auf 800 m. Damit hätte ich nicht gerechnet.
Mittlerweile hab ich auch weitere, Kabelgebundene Thermometer an neuraligschen Stellen verlegt. Innen an der Schiebetür wo das Fligengitter ist (-1 Grad), zwischen Außenhaut und Wassertank (0 Grad) und hinten an der C Säule im Keller auf der rechten Seite, sehr nahe der Tür (-4°C). Wohlgemerkt: alle Fühler liegen INNEN!
Leicht schockiert bin ich über die Temperaturen an der Schiebetür und der Hecktür. Das ist heftig kalt. Da hilft nur eins: Heizen!! Somit, meine Truma Combi D6 auf 19°C und schon wirds warm. Nachts schlafe ich immer bei 12 Grad Innentemperatur. Perfekt für micht und hat nix mit Diesel oder Stromsparen zu tun. Wenns wärme ist, schlafe ich schlechter in Zottl.
Draußen ist alles mit einer Schicht Raureif überzogen. Sieht toll aus, auch wenn die Landschaft an sich eher karg aussieht was Farben angeht. Braun herrscht vor.
Lassen wir die Landschaft mal auftauen, die Sonne geht auf, ich mach mir was zu futtern.
Daran anschließend kommt Aktivität auf. Wir fanden in 50 m Entfernung gestern Abend ja einen Fluss. Dort will ich mir 20 Liter abzapfen. Bewaffnet mit meiner Gießkanne und zusammen mit Ursula gehen wir Wasser holen. Fühlt sich ein wenig an wie vor 200 Jahren als man für Wasser noch zum Brunnen musste.
Und oh Wunder, ich schaffe es, die Gießkannen im seichten Wasser zu füllen. Ohne nasse Füsse zu bekommen, ohne reinzufallen. Das Jahr startet weiterhin positiv! :) Zweimal laufe ich, somit ca 16 Liter mehr im Tank. Aufgrund von kleiner Schwebteilchen im Wasser, hab ich nie den Bodensatz mit eingefüllt. Will ja nicht, dass meine Pumpe verreckt.
Nach getaner Arbeit, kommt noch die Drohne raus, Rundflug über unseren Schlafplatz, die angerenzenden Hügel und ein Blick ins nächste Tal. Sieht schön aus von oben.
Da schon alle mehr oder weniger abfahrbereit sind, muss ich mich etwas sputen. Zottl aufräumen, Daten noch sichern, meine Mitfahrer auf ihren Platz buchsieren. Zig Handgriffe!
So schön es ist, mit mehreren unterwegs zu sein, es bedeutet für mich auch immer etwas Stress. Ich bauche immer und für alles am längsten. Bedingt durch meine YouTube Aktivitäten. Einfach mal so los und den Kasten zurück lasssen? Nee, Objektiv muss mit, Ersatzbatterien, Action Cam muss mit, Schluck Wasser noch, usw....zack...und schon warten wieder alle auf mich. Natürlich haben dafür fast alle Mitreisenden Verständnis, nur der Co-Pilot rollt mal mit den Augen, dennoch lässt man immer alle warten.
Nun denn, irgendwann hab ich dann auch alles fertig, aufsitzen Abfahrt.
Wir müssen zum Glück nicht zurück gen Genua, sondern halten uns gen Piacenca. Allerdings einen enorme Gurkerei. Zwar durch teils gradndiose Schluchten und echt sehenswert, aber auch laaangsam, links, rechts, bergab oder bergauf, eng. Aber gewaltig! Eine coole Strecke, doch die Kilometer vergehen in Zeitlupe.
Als wir endlich in Piacenza ankommen, heisst es erstmal: einkaufen. Ich bracuhe Futter für nächste Woche, und etwas Hackfleisch für morgen. Katja will noch mal kochen und hat nur so komisches vegetarisches Zeug dabei.
In einem riesen Einkaufszentrum an der Umgehungsstraße halten wir, meine GoPro Hero7 spinnt wieder, will nicht aufnehmen, ich bin kurz davor, das Scheiss Ding aus dem Fenster zu werfen. Ich hasse das Drecks Ding!
Im Anschluss: parken, einkaufen in einem riesen Laden, feststellen, dass ich keinen Geldbeutel dabei habe, Katja hilft aus und schon sind wir wieder draußen.
Ich zahle schnell meine Schulden zurück und schon jagen wir weiter. Aber stopp: zu einem sagen wir Tschüss. Dietmar verlässt und heute. Er will noch bis Deutschland, zwischen pennen irgendwo und dann morgen weiter gen Sauerland. 1000 km total von hier.
So verabschieden wir ihn gebührend. Danke, dass Du dabei warst Dietmar, bist ne coole Socke, kannst jederzeit wieder mitkommen! War ne coole Tour mit Dir im Team. Danke, dass Du dabei warst. Komm gut nach Hause!
Doch in Kolonne bleibt er uns erstmal noch erhalten. Wir fahren zusammen gen Mailand, weiter nach Chiasso. Da schlägt Google eine Umgehungsroute vor. Die ignoriere ich. Google spinnt heute!!! Kein Stau und ich soll von der Autobahn runter. Hat wohl schlecht geschlafen das liebe google.
Auch über die Grenze in die Schweiz gehts ohne Probleme, juhu...wieder Internet, ich muss nicht mehr an Katja's Router Internet schnorren. Ich hatte mir für 15 EUR 6 GB bei Aldi Talk besorgt. Die waren aufgebraucht und ich konnte nur in der gleichen Vertragsperiode nachladen. So wären übrig gebliebene Daten am 4. Januar bereits verfallen.
Unser Ziel heißt heute Campione d'Italia. Eine Exklave italiens, umgeben von der Schweiz. Liegt am Lago di Lugano, direkt gegenüber von Lugano. Vor dem ehemaligen Casino liegt ein großer Parkplatz, direkt am See. Groß genug für Womos und super ruhig.
Da ich mich ja heute bisher noch nicht verfahren hatte, erledige ich das noch in Campione. Biege links ab, statts geradaus durch einen Tunnel...und schon muss ich eine Ehrenrunde durchs Dorf drehen. Somit erreicht Ädu, der direkt hinter mir war, als erste den Schlafplatz. Ich komme 5 Minuten später, Katja ist 10 min später da. Die war Google gefolgt und etwas komisch gefahren.
17:00 Uhr und alle hungrig. Seit dem Frühstück nix gescheites mehr gehabt. Wir packen unseren Kram, sichern die Vans so gut es geht und laufen los. Einiges Bars sind offen, uns ist aber nach Essen und nicht nach trinken. Alle Restaurants sind jedoch zu. Auf P4N haben wir eine Empfehlung fürs Grotta Rialdo gesehen. Das suchen wir, laufen durch die halbe Stadt, bis wir dann doch mal Google Maps fragen. Aha...falsche Richtung, zurück und Trepp nuff. 10 Minuten später stehen wir davor. Google hatte uns schon gewarnt, erst ab 18:30 Uhr auf. Doch wir wollten checken ob nicht heute zufällig Ruhetag ist oder die im Urlaub sind.
Est sieht es verlassen aus, doch dann sehen wir Licht und vor dem Haus werkelt einer mit Holz rum. Sicher für den Holzofen. Er gibt uns auf italienisch zu verstehen das ab 18:30 Uhr offen ist. Gut!
Wir laufen zurück, vertreiben uns die Zeit bis 18:20 Uhr und laufen wieder hin. Um 18:32 Uhr, typisch Deutsch, entern wir das Lokal. Eher rustikal, wir sind die Ersten.
Die Bedienung ist freundlich, wünscht uns noch ein gutes neues Jahr. Wir bestellen Pizza und Calzone und 30 Minuten später können wir loslegen. Lecker! Wir geben die Empfehlung für das Restaurant weiter. Zu viert zahlen wir für Softdrinks, die Pizzen, zwei Espresso, 85 CHF.
Den restlichen Abend verbringen wir zusammen in Clemens. Trinken unsere letzten Bierchen und um 23 Uhr sind wir alle Bettreif. Bei 0 Grad schleppen wir uns in unsere Vans und gehen sogleich ins Bett. Co-Pilot und Friedrich sind überglücklich als sie mich sehen, lassen sich ins Bett tragen und fallen sogleich zusammen mit Flauschy in tiefen Schlaf. Ham die es gut und müssen abends nicht auch noch die Badrunde machen wie ich.
Nebenbei sei noch erwähnt, der Parkplatz verfügt über eine öffentliche Toilette. Die war sauber, hat als Klo aber nur n Loch im Boden. Dafür gibt es am Wasserhahn aber fließend Wasser. Mülleimer stehen auch rum.
Und mit diesen bahnbrechenden News beende ich den heutigen Blog und schließe die Augen...schnarch...
Gute Nacht und viele Grüsse
Kai
GPS Koordinaten:
In den Bergen: 44.499922, 9.350490
Campione d'Italia: 45.971172, 8.970690
Kommentar schreiben