14.03.2024 Sandkampf nach Foum Zguid
Schönen guten Morgen,
der vergessene Blog. Ich vergass ihn total zu schreiben und muss nun, am 13. April mich erinnern, was am 14. März lief. Nur gut war ich am 14. März immerhin noch so clever, mir ein paar Stihkworte zu notieren. Dann mal los...
...8 Uhr wach und aufstehen. Netz schlecht, daher wohl auch keinen Blog getippt.
Um 10 Uhr trete ich bei Sonne und Wind aus dem Van und kurz darauf düsen wir auch schon los. Wir stehen irgendwo in der Erg Chegaga Wüste, noch nahe M'hamid. Heute geht es weiter nach Westen bis Foum-Zguid. Einer weiteren Stadt an der Wüste. Eine mir gut bekannte. War ich dort doch vor 1,5 Jahren schon einige Tage.
Jetzt aber erstmal Motor an und los. Eine 120 km Piste liegt vor uns. Und das Ende kenne ich...wird übel steinig und langsam. So sagen wir also Tschüss zu unserem Baum, der uns heute Nacht beherbergt hat. Danke dafür. Ich hoffe, wir sehen uns irgendwann mal wieder.
Die ersten Meilen laufen gut. Das Land flach, guter und fester Belag. Wir düsen über die schnell wiedergefundene Piste. Friedrich geht wenig später in die Luft und zeigt, was er kann. Der Betrieb in der Wüste nimmt zu. Touri Pickups kreuzen unseren Weg. Ein Wüstenverkaufsshop steht rum. Hier hält wohl jeder Wüsten-Touri-Ausflug. Wir nicht.
Ich beeordere Friedrich nach 20 Minuten wieder auf die Erde und wir filmen vom Boden weiter. Fahren über ordentliche Piste auf eine Oase zu. Passieren sie, treffen auf Wanderer die hier durch die Sonne marschieren, Franzosen... Und als die Oase im Rückspiegel kleiner wird, erscheinen vor uns größer werdende Sanddünen. Huch...als wir dem Sand immer näher kommen, biege ich irgendwann ab und fahre zwischen die Dünen. Wind, Sand....sofort das Zeug in den Augen als ich aussteige. Wo ist meine Sonnenbrille!
20 Minuten Pause für Fotos, genießen und Sand aus den Augen reiben. Danach weiter. Mit viel Sand hatten wir eigentlich heute nicht mehr gerechnet, doch was nun kommt, übertrifft alle Sanderlebnisse die wir bisher hatten auf diesem Trip. Es wird gigantisch.
Die nächsten Kilometer stopp ich nur noch einmal auf einem mini kleine, festen Lehmplatz. Friedrich in die Luft. DAS muss aus der Luft gefilmt werden. Überall weicher und teils tiefer Sand. Immer wieder Überfahrt kleiner Dünen.
Wir sind noch immer mit 2 Bar in den Reifen unterwegs, das passt also. Und so cruisen wir hier durch den Sand auf teils schmaler Piste, umkurven Pflanzen, Bäume oder Dünen. Die Strecke geht gefühlt ewig und macht Spaß ohne Ende. Wir wissen ja mittlerweile, die Vans packen das locker und so wird auch das Grinsen im Gesicht wieder richtig breit.
Auch Friedrich hat seinen Spaß am Himmel. Was für eine schöne Überraschung, dieser Sandabschnitt. Und der Abschnitt will gar nicht aufhören. Immer weiter geht es. Friedrich geht so langsam der Saft aus und ich muss ihn landen lassen. Aber wo? Ich kann hier ja nicht im tiefen Sand stoppen. Die Gefahr, nicht mehr los zu kommen, wäre durchaus gegeben.
Per Funk gibt Friedrich den Akkustand seines fliegenden Teppichs durch, er scheint etwas besorgt und auch eingestaubt. Unser am Boden aufgewirbelter Sand erreicht ihn auch in der Höhe.
Glücklicherweise kommt irgendwann ein etwas festerer Abschnitt und ich kann Friedrich einweisen, so dass er gefahrlos landen kann. Hui...er schaut gut staubig aus, als er von seinem Teppich taumelt und sich erstmal kurz setzt. In den Sand. Das ist ungewöhnlich!
Ohne Luftunterstützung geht es weiter durch Sand bis wir wieder vermehrt Lehmboden unter unseren BF Goodrich ATs haben. Unsere kleine Kolonne stoppt und wir schnaufen mal kurz alle durch. War anstrengend aber auch sau geil! Sand macht echt Laune!
Auf festem Untergrund geht es nun weiter. Links von unser, entlang der Piste, immer wieder Lehmbauten die zu einer Rast einladen. An den ersten fahren wir vorbei. Irgendwann gebe ich per Funk durch....Pause am nächsten...vielleicht gibts n Tee?
Tino biegt kurz drauf von der Piste ab und wir stoppen vor einer Sanddüne die zu einer dieser kleinen Lehmburgen gehört. Außer uns kein anderer Touri da. Wir werden freundliche begrüsst und setzen uns unter einen überdachten Sitzplatz, etwas erhöht und mit Wind. So lassen sich die knapp 30 Grad aushalten.
4 Tees kommen später in Gläsern angetragen. Also wieder kein echter marokkanischer Pfefferminztee. Er schmeckt zwar, aber trägt keinen Turban. Aber egal, wir sitzen schön, haben es gemütlich und machen Pause. Währenddessen hören wir, wie der Besitzer versucht, seinen Pickup zu starten. Doch der will nicht. So fragen wir kurz darauf, ob wir irgendwie helfen können.
Doch leider schafft meine kleine Power Starthilfebox es auch nicht, den Pick up zum Laufen zu bringen. Da scheint wohl mehr als nur die Batterie nicht mehr zu tun.
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Durch Zufall erhaschen wir noch einen Blick ins Innere dieser kleinen Burg und dürfen dann auch noch ganz rein. Wow...wunderschöner Innenhof mit Pflanzen, Sitzmöglichkeiten und Türen zu Zimmern. Super schön und farbenfroh. Sah man dem Bau von außen nicht an. Hier kann man nächtigen wenn man ohne Camper unterwegs ist.
Foto- und Videoaufnahmen später erfahre ich noch, dass der Besitzer hier nicht wohnt sondern in einem 4 km entfernt gelegenen Dorf. Wo es hier noch überall Dörfer gibt...verblüffend. Dachte, hier gibt es nix außer Sand.
Es geht auf 16 Uhr zu, viele Kilometer liegen noch vor uns. Wir düsen weiter. Die Piste wird nun übler, wir langsamer. Wir kommen dort vorbei, wo Julia, Timo und ich vor 1,5 Jahren unser Nachtlager aufgeschlagen hatten. Fahren jedoch weiter. Wir halten an unserem Ziel fest: Foum-Zguid!
Doch kommen wir nur langsam voran, die Sonne sinkt immer tiefer, es geht auf 19 Uhr zu. Die Sonne verschwindet hinter den Bergen und wir holpern noch immer über die Steinpiste gen Ziel. Doch so langsam ist das Ende in Sicht. Und 15 Minuten nach dem die Sonne uns für heute verlassen hat, erreichen wir den letzten Militärposten der Piste und 1 km später Asphalt. Uff...wir sind alle ziemlich geschafft von der Schüttelei.
Luftaufpumpen? Ach...vergiss es. Sind nur 4 km bis zum finalen Ziel. Die können wir auch mit 2 Bar fahren. Ich gebe dem Sprinter die Sporen, fahre vor. Einmal schnell durch Foum-Zguid, Militärstadt, aufgeräumt und sauber. Hinter dem Dorf links und der Beschilderung Camping La Palmerie folgen. Der einzige Camping der mein Vertrauen hier genießt. Gehört Rachid und ich bin gespannt, ob er sich an mich noch erinnert. Letztes mal war ich hier mit Silvio zwei Nächte und wir hatten eine tolle Zeit.
Kurz noch 400 m Schotter, dann nehme ich die Einfahrt, es wird langsam dämmrig. Kurz darauf sehe ich Rachid, erkenne ihn, lasse das Fenster auf der Beifahrerseite runter, grüße ihn, er macht große Augen und lacht dann und freut sich sichtlich. Japp, er hat mich sofort erkannt. Und das, obwohl ich in einem völlig anderen Fahrzeug sitze.
Ich parke den Van auf dem Kiesplatz der mit Palmen durchsetzt ist, angekommen. Feierabend. Stuhl raus, Tisch raus, Bier her. Rachid kommt wenig später noch hergefahren und drück uns allen ein süsses Stückle in die Hand als Begrüssung. Viel mehr läuft nicht mehr heute. Mona kocht noch einen grandiosen Nudelauflauf. Wir sitzen draußen, kein Wind, warm. Ein perfekter Abend mit leckerem Essen. Dankeschön Mona!
Um 22 Uhr endet der Abend allerdings. Allen fallen mehr oder weniger die Augen zu. Die letzten zwei Tage hatten es in sich und haben uns ziemlich geschafft. Somit
ist auch klar: morgen bleiben wir hier. Ausruhen, abreiten, etwas putzen und chillen. Auch das Thema Wüste hat sich mit dem heutigen Abschnitt erledigt. Wir werden sie hier hinter uns lassen und
in eine andere Richtung aufbrechen. Wo es hin geht, erfahrt ihr wenn ihr dran bleibt.
Gute Nacht und viele Grüsse
Kai und das Staubteam
GPS Koordinaten:
morgens: Erg Chegaga Wüste
abends: Camping La Palmerie, Foum-Zguid
Unsere heutige Route: ca. 120 km
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