11.03.2024 M'Hamid Kurzstrecke & Sandstrum und eine Ziege
Schönen guten Morgen,
nachts irgendwann mal aufgewacht und Windgeräusche am Dachfenster gehört. Heute morgen, um 6:30 Uhr ist davon noch immer gut was zu hören. Der Sand fliegt tief als ich hinaus blicke. Die Wind App WINDY hatte also recht: heute ist Sandsturmtag. Fahren unter diesen BedinngueBedigungenn, in die Wüste, nicht ratsam. Somit klar: heute geht es nicht weiter. Mal wieder ausgebremst.
Im Marokko WhatsApp Chat geht es schon hin und her. Die anderen beiden Vans möchten auf einen Campingplatz. Warum, erschließt sich mir nicht so ganz. Aber egal. Dann bewegen wir uns halt Richtung Camping Camp Bivouac Hassi Smara in 2 km Entfernung. Der letzte Camping vor der Wüste mit Dünenanschluss.
Tino und Sprinter bewegen sich bereits um 9 Uhr gen Camping. Ich bin noch lange nicht fahrfertig, sitze gerade noch am Rechner und schneide. Somit fährt heut jeder wie er mag.
Ich arbeite bis 11 Uhr. Der Wind weiter stark, Sand fliegt, Sonne scheint durch milchigen Sandhimmel. Es wird warm im KaiForceONE. Motor an, Mercedes Klima volles Rohr. 10 Minuten später ist es deutlich angenehmer und kühler im Van. Die Klima kann was. Ja, der Motor läuft, das interessiert hier in Afrika keine Sau. Was hier an Umweltverschmutzung läuft ist deutlich schlimmer als mal ne Stunde einen sauberen Diesel laufen zu lassen. Vermutlich reinige ich gerade marokkanische Luft....oder so. Schlechtes Gewissen? Nope...die Alternative wäre, hier im Van vor Hitze zu sterben. Tür öffnen ist nicht, der Van wäre sofort eine Sanddüne.
Ihr seht also, es braucht keine 12 V oder 230 V Klima. Steht man frei, Motor an, Türen zu, kühl. Läuft! Sowas auf einem Stell- oder Campingplatz zu machen, ist sehr grenzwertig und halte ich nix von. Ein laufender Motor kann zu Unmut bei anderen Campern führen. Auch bei mir. Sowas nervt einfach.
Wenn man im Notfall sowas machen MUSS, vielleicht kurz die Nachbarschaft informieren und erklären, warum man den Motor laufen lassen muss. Sorgt vielleicht eher für Verständnis.
11 Uhr, wir sind kurz vor der Abfahrt, der Sand fliegt noch immer, trete ich vor die Tür. Allerdings nicht unvorbereitet. Skibrille auf. Der Wind kann mir so erstmal nix. Ich erklimme die kleine Sand/Steindüne hinter mir, werde begleitet von einem Hund der hinten an meinen linken Hinterrad lag. Der hofft wohl auf Essen...hab ich leider keins! Sorry. Bin mir aber sicher, Tino hatte ihn noch versorgt.
Nachdem ich einmal komplett eingestaubt werde, bis auf die Augen, zurück in den Sprinter und Abfahrt. Jedoch nicht gen Camping. Unser Team fährt erst noch tanken. Tank ist halb leer. Der muss vor der nächsten Wüstentour voll werden. Also 25 km zurück gen Zivilisation. Durch M'Hamid durch, hier gibts keine gescheite Tanke, nur Diese/Benzin Verkaufsstellen mit Literflaschen. Eher was für Mopeds als für Autos.
Durch den Sandsturm über den Berg von gestern und nach Tagounite. Dort am Ortseingang die letzte gescheite Tanke vor der Wüste. 45 Euro später ist der Tank wieder voll. Nett sind sie hier, einer hat gleich meinen YouTube Kanal abonniert. Danke dafür!
Und nun, durch zwei Polizeikontrollen und den Sturm zurück nach M'hamid. Eigentlich wollte ich noch einkaufen, aber bei dem Wind und den vielen Menschen die hier unterwegs sind heute, hab ich keine Lust mehr drauf. Dringend brauchen wir auch nix. Also weiter, durch M'hamid und wieder raus in den Schotter. 4 km später fahre ich auf den ziemlich sandigen Campingplatz. Hier sollte man schauen wo man lang fährt ohne Allrad. Für mich, mit 4x4, alles easy, ich treffe die anderen und parke ums Eck bei ihnen. Der Camping weit weg von voll. 5-6 Fahrzeuge stehen rum, Platz ist für 30-40. Sehr angenehm!
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Anmelden mit Pass, der wird abfotografiert und gut ist. Zurück am Van, Schwatz mit den anderen und dann noch etwas arbeiten.
Der Platz nett gemacht, einiges an Palmen und Bäumen steht rum, das Dusch und WC Haus ist gleich mehr oder weniger neben uns, ansonsten überall Sand. Ein Wüstencampingplatz halt. Darf einen nicht überraschen. Aber schön ist es. Und soll nur 30 DH, also so 3 Euro die Nacht Kosten. Dromedar Touren kann man von hier aus machen oder in die Wüste Ballern mit nem Jeep. Hunde gibts auch. Und ne kleine Ziege.
Nach 3 h Arbeit kommt Niko gegen 14 Uhr vorbei und fragt ob ich Bock aufn Tee hab. Logo...Moment....und schon sitzen wir vorne an der Rezeption und ordern einen Pfefferminztee bei der französischen Betreiberin des Platzes. Der kommt kurz darauf und ist gut. Allerdings nicht so hoch eingeschenkt wie die Marokkaner das können. Aber egal. Er schmeckt. Auf ein Schnapsglas 2 Stück Zucker...muss süss sein!
Um uns rum schlawänzelt eine kleine Hausziege. Lässt sich streicheln, schaut auf den Hinterbeinen stehend auf unseren Tisch und will immer an die weisse Serviette die mit dem Tee kam.
Am Ende vom Lied steht die Ziege auf dem Tisch und frisst das letzte Stück Zucker, Niko und ich stehen daneben, filmen und fotografieren. Lustige Sache!
Der Sandsturm mittlerweile etwas weniger stark. Nur hier und da heftige Böen die uns nochmal einstauben. Ansonsten beruhigt sich das Wetter langsam. Was ein Glück, denn wir wollen heute Abend gerne draußen essen. Bei Lagerfeuer. Und nicht selbst gekochten.
Daher ordern wir auch noch schnell zwei Chicken-Gemüse Tajins bei der Französin für heute Abend. 6 Euro eine, das ist geschenkt.
Bevor es diese leckere Belohnung allerdings gibt, muss ich noch etwas weiter arbeiten. Erstmal aber die Wattstunde Solartasche vor die Tür, die EcoFlow braucht noch ein paar Watt.
Zudem haben wir hier halbwegs gutes Netz, da will ich noch schneiden und Videos hochladen. Bisher funktioniert meine Inwi Karte gut. 30 GB schon verbraucht, keine Probleme. Auch wenn ich das Gefühl habe, das meine eSIM von YESIM mit Maroc Telekom hier und da mehr Geschwindigkeit bietet.
Um 16:30 Uhr kommt Niko mit zwei Jevern vorbei...zisch...zisch...Prost. So kommen wir auch noch mit unserem Campingplatz Nachbar ins Gespräch. Er mit Anhänger unterwegs und Pickup als Zugfahrzeug. Aber so richtig zufrieden ist er nicht. Mit Hänger ist man bei weitem nicht so flexibel wie mit nem Allrad Camper. Gespann bei Sand nicht der Knaller. Auf engen Steinpisten auch nicht. Die Länge und das Zuggewicht schränken ein.
Später sitzen wir vor dem MegaMobil Sprinter und schauen Hund Mara zu, wie sie mit lokalen Hunden des Campingplatzes spielt. Da staubt es mindestens so wie beim Sandsturm. Dieser hat sich zum Glück komplett gelegt.
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Um 18:30 Uhr heisst es: TAJIN! Ein Lagerfeuer brennt, Tische auf Teppichen stehen rum, LED Beleuchtung auf dem Campingplatz brennt. Es wird romatisch und schön.
Und die Tajin ist der Hammer! Extrem lecker und gut gewürzt. Ein Gedicht. Camping und Essen eine absolute Empfehlung meinerseits. Hier kann man es super aushalten und wir denken darüber nach, um einen Tag zu verlängern.
Um 20 Uhr sitzen wir wieder vor dem MegaMobil Sprinter, trinken noch einen Absacker und genießen den recht lauen Abend am Rand der Wüste in M'hamid. Um die Camper herum wurden noch Kerzen aufgestellt, die eine schöne Stimmung verbreiten. Toll hier! Die Sterne funkeln über uns, der Mond ist als Mini-Sichel zurück und die Hunde schlafen. Hoffentlich tun sie das heute Nacht auch.
Bis 22 Uhr sitzen wir noch draußen, reden und genießen. Danach ist Schluss, alle in die Vans und ich an den Laptop. Bis Mitternacht kämpfe ich mich noch durch. Dann fallen mir die Augen zu und ich gebe auf. Schlafen...schnell.
Müde falle ich ins Bett mit meinen zwei wattigen Gesellen die heute ne echt ruhige Sandkugel geschoben haben. Aber die letzten Tage waren ja auch anstrengend. Und wir dürfen nicht vergessen: für meine Mit-Van-Reisenden ist das hier Urlaub. Da gibt es dann also auch ruhigere Tage für Erholung und ja...arbeit. Denn auch Mona, Niko und Tino sind hier nicht im 100% Urlaub. Alle sind selbständig, alle haben nebenher auch noch Emails und Dinge abzuarbeiten. Auch dafür braucht es Zeit.
Heute aber nicht mehr, ab ins Bett. Da lieg ich noch immer super gerne und schlafe auch top. Die letzten Nächte waren super. Das die kommende nicht so doll wird, weiss ich ja momentan noch nicht. Also erstmal gute Nacht und bis morgen. Mal schauen, wie es weiter geht.
Viele Grüsse
Kai und das Sandbärenteam
GPS Koordinaten:
morgens: 2 km von unterstehendem Campingplatz entfernt
abends: Camp Bivouac Hassi Smara
Unsere heutige Route: ca. 60 km
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