08.03.2024 Die Wüste setzt uns heftig zu. Wie weiter in Ramlia?
Hallo zusammen,
willkommen zurück. Hier nun die direkte Fortsetzung vom letzten Blog/Vlog.
Wir sind auf dem Weg von Merzouga nach M'hamid durch die Wüste. Entlang der algerischen Grenze. In Ramlia wissen wir nicht weiter. Wo geht der Weg lang? Die Koordinaten von Pistenkuh sind nicht fahrbar, der Weg gesperrt. Wir müssen also selber suchen. Südlich des Dorfes Ramlia geht es nicht weiter.
Wir drehen also und fahren zurück ins Dorf. Treffen dort auf Franzosen in der Bar und kommen mir ihnen ins Gespräch. Der eine meint, man könne einige Kilometer in nördliche Richtung fahren und dann eine Flussbettquerung finden. Ist er bereits gefahren. Sandig. Aber machbar.
Tino, der noch ein Stück in westliche Richtung gefahren war, meint: wir können auch hier in westliche Richtung weiter. Gibt n Weg!
Also, alle aufsitzen, Tino fährt vor. Wir folgen. Es geht zwischen Gärten und Palmen durch. Erst die Strecke ganz passabel, dann immer übler werdend. Sehr loser Sand, extrem tiefe Spurrillen. Links und rechts des Wegs Zaun. Hier bloss nicht stehen oder stecken bleiben. Ein echter Alpraum. Wir sind mit 2 Bar in den Reifen unterwegs, also parat für Sand. Aber so tief, so ausgefahren und so viel. Absolut am Limit. Bloss kein Fahrfehler. Kurz muss ich vom Gas, eine schmale Überfahrt über ein Bewässerungsrohr...dann wieder Gas und staubend weiter. Es ist heftig und der Puls ist am Anschlag. Die Jungs neben mir sind kurz davor aufzustehen und ins Bett zu gehen um das Elend nicht länger mit anschauen zu müssen.
Doch plötzlich biegt Tino vor mir rechts ab. Geradeaus ginge es über einen Sandhügel ins Flussbett. Sieht heftig sandig aus...daher bin ich erstmal froh, fahren wir rechts. Hier der Untergrund sofort etwas härter, der Puls entschleunigt sich, die Jungs bleiben im Cockpit. Aber ein wenig seltsam kommt es mir schon vor, dass wir rechts abbiegen. So kommen wir nicht durch den Fluss. Hm...
Wir fahren an den angelegten Gärten vorbei, bis wir auf freies Sandland kommen und auf einem festen Stück stoppen. Zeit für eine Besprechung und Routensuche. Die Stimmung ist etwas angespannt bei allen. Wo lang? Wie? Was liegt an Sand rum?
Geradeaus am trockenen Fluss entlang in nördlicher Richtung? Niko und ich laufen die Strecke ein Stück ab...doch sind irgendwann alle Spuren weg. Zurück zu den Vans.
Ein wenig hab ich das Gefühl, die anderen würden am liebsten umdrehen und zurück nach Merzouga. Das sagt zwar niemand, und ein wenig geht mir das auch durch den Kopf...doch wäre das zu einfach. Dennoch bei allen die Bedenken, heftig im Sand stecken bleiben. Absolut verständlich nach der letzten Passage. Das war heftig viel Sand. Doch eigentlich haben die Vans es problemlos gemeistert. Also mache ich einen Vorschlag:
Zurück zum Ort. Dann, wie der Franzose sagte, auf Piste in nördliche Richtung am Fluss entlang, bis wir deutliche Spuren in das Flussbett finden, müssten so 4-5 km sein. Finden wir sie nicht, oder wird der Sand zu heftig, drehen wir um! Alle sind einverstanden.
Zudem: Unser Team fährt vor. Nicht mehr Tino. Wir scouten die Strecke, geben per Telefon durch, wie die Beschaffenheit ist. So fahren wir immer ein paar Kilometer vor, die anderen kommen nach meiner Mitteilung nach. Das klingt für alle gut....das TCL Team geht dabei das größte Risiko ein...nämlich stecken zu bleiben. Aber was solls, wir sind gekommen um hier durch die Wüste zu kommen und nicht dafür, zurück zu fahren. Also los...no Risk no Fun! Und wenn wir stecken bleiben, muss der MegaMobil Sprinter uns halt mit der Winde rauswürgen.
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Nun aber zum Dorf zurück, jedoch auf anderem Weg. Auch mit tiefem Sand aber deutlich einfacher zu fahren. Im Dorf gen Norden, die anderen bleiben zurück, ich suche den Weg mit Hilfe von Google Maps, Mapy.cz und des Co-Piloten Spürnase.
Die Strecke hier und da sandig, unter dem Strich aber gut fahrbar. Immer wieder stoppe ich, gebe Infos per Telefon durch, warte auf die anderen, fahre dann wieder vor. Komme an toten Eseln vorbei und fahre immer am Flussbett entlang, bis die Piste endlich nach Westen knickt und wir den Weg ins Flussbett finden. Der Franzose hatte recht. Aber wie sandig ist es? Fahrbar?
Während die anderen aufschließen, laufe ich los und die Piste ab. Die Sonne langsam tiefer, späterer Nachmittag. Wir sind deutlich langsamer voran gekommen als gedacht. Aber egal!
Nach einigen hundert Metern....ja, fahrbar...zwar sandig, hier und da leicht ausgefahren, aber unter dem Sand harter Lehmboden. Den Sand scheint es hier nur hingeweht zu haben. Gut. Zurück zum KaiForceONE. Bericht an die anderen die mittlerweile bei mir sind. Weiter.
Wieder fährt unser Team voraus, der Rest wartet auf meinen Bericht und folgt dann. So geht das die nächsten Kilometer immer weiter. Wir kommen ordentlich voran, müssen aber so einige tiefe Sandfelder durchqueren. ESP daueraus, meist erster oder zweiter Gang. Der Sprinter performt wie Hölle. Ein geiler Van! Wie der sich durch den Sand wühlt, ohne Sperren oder sonstiges, ist eine wahre Pracht. Ich bin nicht von Mercedes Benz gesponsert, aber was die da an Allrad gebaut haben: GEIL! Ohne jegliche Probleme kommen wir durch alle langen, ansteigenden, tiefen und sonstigen Sandpassagen durch. Im Leben hätte ich das nicht erwartet. Problemlos, könnte man sagen. Klar, wir laufen immer wieder Strecken ab, checken die Sandbeschaffenheit, doch am Ende fahren ALLE Fahrzeuge problemlos durch den Quark. Es ist geil. Und mit jeder Sandpassage steigt unser Vertrauen in das, was die Vans können.
Nach der letzten heftigen Sandpassage, in der auch Friedrich nochmal zeigen kann, was er drauf hat, ist der einheitliche Tenor: es reicht! Erstens wissen wir gerade nicht genau, wie die Piste weiter führt, zweitens geht gleich die Sonne unter und drittens: wir sind alle fertig für heute. Platt! Wärme, Piste erkunden, fahren...mental müde und körperlich ausgelaugt. Pause! Ende für heute. Wir bauen unser Lager mitten im trockenen Flussbett auf und schauen morgen, wie es weiter geht.
Der Rest vom Abend ist schnell erzählt. Kochen, Bierchen, Essen unter freiem Himmel bei etwas Wind. Die anderen fallen irgendwann müde ins Bett, mit Tino sitze ich noch etwas länger draußen und wir genießen den wahnsinns Sternenhimmel. Als es zu kühl wird, setz ich mich in den Van und arbeiten noch ein wenig
Vermutlich gegen Mitternacht breche ich alles ab und geh pennen. Durch für heute. Hoffentlich finden wir morgen einen Weg raus aus dem Flussbett und irgendwie zurück auf die Pistenkuh Strecke. Von der sind wir momentan nämlich seeeehr weit weg. Das Ziel morgen: M'hamid erreichen!
Gute Nacht und bis morgen.
Kai und die Pistensucher
GPS Koordinaten:
morgens: sieh Blog Vortag, abends
abends: 30.709521, -4.454379
Unsere heutige Route: ca. 5 km
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