25.02.2024 Von ganz unten nach ganz oben
Schönen guten Morgen,
6:30 Uhr ist die Nacht heute zu Ende. Ziemlich früh für einen Sonntag. Aber andererseits auch ganz praktisch. Denn wir haben heute so einiges vor.
Dennoch, keine Hektik. Erst um 8:30 Uhr sind wir fahrfertig, verlassen diesen windigen Platz am Rand des Canyons. Unten das Dorf Gorafe noch im Sonntagsschlaf. Wir wach und on the road. Das Ziel: Gorafe Wüste!
Erstmal Schotter durch die Botanik. Am ersten Haus rechts, am zweiten links. Nach Schotter kommt Beton. Da schauen Flauschy und ich überrascht. Ja, Beton. Die haben hier einen Weg in die Wüste betoniert. Immer schön oben auf dem Lehmkamm entlang. Breit genug für ein Auto. Mit Gegenverkehr rechnet man hier wohl nicht. Gut, die ein oder andere Ausweichstelle gibt es, in einer steht ein Hymer Joghurtbecher. Vermutlich mit Allrad. Irgendein MLT. Wir ziehen dran vorbei, stoppen kurz darauf. Trotz Wind muss hier einfach die Drohne in die Luft und unsere Blechdose verfolgen. Die Landschaft einfach zu gewaltig. Bereits auf den ersten Metern ist klar: das hier toppt alles, was wir bisher in Spanien gestehen haben. Gewaltig, einmalig! Ich spare mir die Beschreibung, schaut euch die Bilder und das Video an. Das sagt glaub mehr, als ich in Worte fassen kann.
Der Betonboden hört schon bald auf, es geht auf ausgewaschenem Lehmboden weiter. Sehr lange. Immer oben auf dem Bergkamm. In vielen Kurven und etwas hoch und runter. Drohen in der Luft, anspruchsvolles Terrain. Ich fahre am Anschlag. 30 Minuten fliege ich, dann ein Stopp, Drohne einholen. Kurze Pause. Und wie ich mich so umschaue, sehe ich Löcher in den Lehmbergen und eine Tür.
Tür auf...wow. Eine Höhlen-Bar. In einer Höhle. Krass! Was man hier nicht alles findet. Stühle, Tische, Betten, Fernseher...mit sowas hätte ich hier nicht gerechnet. Mehrere Räume, Feuerstelle. Niemand zuhause. Zum Glück.
Nach dieser Überraschung ziehen Flauschy und ich weiter. Ohne Drohne in der Luft, nun mit vermehrten Bodenaufnahmen. Die Strecke weiter anspruchsvoll. Kein Matsch, aber Lehm, ausgewaschen und felsig. Volle Aufmerksamkeit auf filmen und fahre.
Das Wichtigste für diese Strecke: Bodenfreiheit. Und auch Allrad im weiteren Verlauf.
Immer wieder kurze Stopps an Aussichtspunkten, die Landschaft einfach nur gewaltig. Wie Nevada und Grand Canyon. Nur nicht ganz so groß. Dennoch eindrücklich, die verschiedenen Farbtöne von rot bis braun.
Die Strecke führt nun vermehrt bergab. Teils steil in Kurven. Nicht wirklich in gutem Zustand das Ganze. Doch der Sprinter und die BF Goodrich ATs machen das top. Wir haben keine Probleme.
Seit bald zwei Stunden haben wir kein anderes Fahrzeug oder Mensch gesehen. Wir sind hier tief in der Wüste, komplett alleine. Doch es ist ein markierter Weg den wir hier fahren. Alles legal. Rundkurs durch die Wüste.
Irgendwann sind wir unten, am Grund des Canyons. Hier fliesst eigentlich Wasser bei Regen. Doch wir fahren auf Sand und feinem Kies in dem Bachbett. Alles trocken. Aber schon irgendwie ein komisches Gefühl. Neben uns die farbigen Lehmberge, vor uns das Bachbett, dass sich durch die Berge windet. Teils etwas eng. Aber der Sprinter wie immer, top unterwegs.
Nach vielen Kurven merke ich im letzten Moment...wir müssen hier links, raus aus dem Bachbett. Und uff...okay...gut haben wir Allrad.
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Es geht berghoch. Aber so richtig. Steil! Vorne schart es kurz, dann schiebt hinten und wir fahren aus dem Stand die Steigung hoch. Schotterboden.
Den Weg haben sie wohl kürzlich irgendwie erneuert. Die nächsten hunderte Meter sind zwar steil, aber gut geebnet und geschottert. Es folgen enge, steile Kurven. Der Hammer. Was für eine geile Offroad Strecke hier durch die Wüste. Ein muss für jeden Sprinter oder kompakten Allradler. Overlander Trucks sind hier zu große und schwer, aber die kleinen Allradler sind hier in ihrem Element. Ich hab so richtig Spass und bin irgendwann oben und aus dem Canyon raus. Aussichtspunkt. Pause!
Flauschy sieht etwas mitgenommen aus. Ihr Flausch ist bei der Wackelei etwas durcheinander geraten. Kann ich gut verstehen. Auch ich bin gut geschüttelt. Zwei Stunden sind wir nun unterwegs.
Nach 20 Minuten Fellpflege und Hirnlüften, jagen wir weiter. Noch immer Schotter, wir heizen mit Speed und Staubwolke über die Piste. Macht auch Spaß.
Landschaftlich noch immer erste Sahne, farbenfroh in allen Erdtönen und Formen. Der Schotter verabschiedet sich, der Lehm kommt zurück. Aber die Strecke deutlich besser zu fahren als die andere Seite dieses Rundkurses. Denn seit wir aus dem Canyon hoch gefahren sind, befinden wir uns praktisch auf dem Rückweg zum Ausgangspunkt.
Und irgendwann, als absehbar ist, dass bei weitem das Schlimmste geschafft ist, fahre ich rechts ran und pausiere richtig. Frühstück. 3Bears Porridge für Flauschy und mich.
Nach ner Stunde Pause und diversen PKWs die entgegen kamen und wieder zurück fuhren, machen wir uns auch auf den Weg. Haben ja noch einige Kilometer vor uns. Also los, zurück auf die Lehmpiste, nochmal etwas steiler und ausgewaschener den Berg hoch, Kurven, nochmal hoch...dann ist es geschafft. Wir sind wieder ganz oben. Auf Schlafplatz Level. An dem fahren wir 15 Minuten später auch vorbei und weiter auf Schotter bis zur Hauptstraße. Wir kommen dort raus, wo wir gestern Abend falsch abbogen. Nun aber flott, ab auf die Autobahn und 80 km abspulen.
Das Wetter weiterhin auf der grauen Seite, wie schon seit heute morgen. Kaum ein Strahl Sonne. In die Gorafe muss ich nochmal bei schönem Wetter!
In Granda von der Autobahn, irgendwie der Beschilderung Sierra Nevada folgen und wieder raus aus der Stadt. Sogleich beginnt es auch berghoch zu gehen und hört nicht mehr auf. Fahrzeugkolonnen kommen uns entgegen. Sonntag...Urlauberwechsel, Wochenendtouris...alles spült es raus aus der Sierra Nevada. Wir wollen hoch zum Skigebiet Hoya De La Mora, Der Parkplatz auf 2.300 m. Unser Team Meteorologe meinte, da könnte es nochmal eine weisse Überraschung geben. Die nehmen wir natürlich mit, denn hoch wollten wir hier so oder so. Und ein letztes Schneeabenteuer in Spanien, können wir ja durchaus nochmal mitnehmen.
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Die Anfahrt auf gut ausgebauter Strecke ist problemlos. Ausser, dass ganz vorne ein dämlicher Schleicher fährt und niemanden vorbeilässt. Das nervt. Hätte den Sprinter hier gerne etwas flotter bewegt.
Je höher wir kommen, desto näher die Wolken. Auch etwas Schnee ist abseits der Fahrbahn zu sehen. Altschnee von vor ein paar Tagen.
So erreichen wir Hoya De La Mora, fahren einmal durch den Ort und finden den Parkplatz am Stadion für Womos. Hier ist auch noch gut was los. Nicht voll, aber gut gefüllt. Wir suchen uns ein Plätzchen. Mittlerer Nachmittag. Was nun?
Draußen Nebel, grau und 1 Grad. Noch in die Stadt?
Der Nieselregen beantwortet die Frage..nein. Heut nicht mehr. Machen wir morgen.
So setze ich mich an den Rechner und schneide. Kümmere mich noch ums Internet und stelle fest, dass 60 GB Sunrise für 60 CHF Mist waren und nicht reichen. Die 60 GB sind aufgebraucht und ich hab noch immer zwei Videos zum hochladen. Da muss ich mir morgen was überlegen.
Der Parkplatz hier oben kostet eigentlich 5 Euro. Doch gibt es keine Zahlungsmöglichkeiten und auch das Schrankensystem ist abgebaut. Somit...parken wir hier umsonst. Das ist schon cool. Generell in Spanien: Stellplätze meist kostenlos im Inland. Wenn ich da an die Schweiz denken....20-30 CHF für Stellplätze die nix bieten. Was da wohl einer Spanier denkt, wenn er in der Schweiz Urlaub macht? Glaub der kommt nie wieder. Könnte es verstehen!
Für mich ist Spanien weiterhin ein geniales Reiseland und ich bin hier definitiv nicht das letzte mal. Einfach weg bleiben von der Küste, schon hat man mit den ganzen Überwinterern in ihren Joghurtbechern, Blechdosen und Linern plus Schlangenbuchtern nix mehr zu tun. Aber ich bin ja froh, stehen die alle dort. Dann ist das Inland leer und schön! Also belassen wir es doch so. Jeder wie er mag!
Als Abendessen wärme ich die Reste von gestern auf, zum Nachtisch zwei Puddings. Einen für mich, einen halben für Flauschy und den Rest für mich. Das Wetter draußen weiter nicht einladend. Windig, 1 Grad und bisher nix weisses. Schauen wir mal, was morgen passiert. Bin gespannt....
Im Bad dann einen riesen Überraschung auf dem Weg ins Bett. Meine Zahnpastatube, die gestern spurlos verschwand, ist wieder zurück. Liegt zwischen Klo und Eingang. Gibts doch nicht. Wo war die? Ich hab gestern Abend ALLES genau abgesucht. Spukt es im KaiForceOne? Oder was ist los?!
Naja, auch egal. Gute Nacht für heute und bis morgen.
Viele Grüsse
Kai und Flauschbär
GPS Koordinaten:
morgens: siehe Blog vom Vortag
abends: 37.100149, -3.399494
Unsere heutige Route: ca. 250 km
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