#865 Spanien - Kurzstrecke im Stausee

22.02.2024 Stausee Embalse de la Fuensanta

Schönen guten Morgen, 

Um 9 Uhr ist für uns die Nacht zu Ende und ein stürmischer Tag beginnt. Schon jetzt pfeift es um den Van. Hoffentlich bläst es uns nicht in den Stausee. Wir stehen ja schon ein wenig nah am Ufer!

Die Sorge kann ich Friedrich allerdings nehmen. 3,X Tonnen bläst es so schnell nicht weg. Er schaut dennoch etwas beunruhigt. 

Der große Weis(s)e ist da deutlich unbekümmerter. Hat aber Bedenken, dass Staub fliegen könnte bei dem Wind, was wiederum nicht gut für seinen Pelz ist. 

Oh man, mit was für zwei Watteeiern bin ich denn da unterwegs? Wird Zeit, das Wochenende ist und die beiden Herren sich etwas entspannen können. Vielleicht werden sie dann wieder normal?! Aber was ist schon normal bei den beiden?

Unsereins verlässt nun lieber das Bett, auch wenn es schwer fällt. Liege ich doch einfach so gerne hier hinten. Viel Platz, gemütlich, kuschlig...Aufstehen ist somit nie eine leichte Sache.

Wenig später sitze ich in der Dinette und am Rechner. Das Internet lahm wie nix, obwohl 2 Balken 4G anliegen. Dennoch tippe ich den Blog von gestern und schneide etwas vor mich hin. Draußen Sonne aber auch ne Menge Wind. Die Sonne knallt voll ins Cockpit, irgendwann wird es warm im Van. So nehme ich das Handtuch, welches dort als Sichtschutz hängt ab und ersetze es mit der dafür vorgesehen Project Camper Matte. Besser! Deutlich besser! Man merkt sofort, dass der Van abkühlt. Die Matten sind echt top. Ich nutze sie nur selten im Sprinter, weil ich vorne den Papageientaucher sitzen habe, Kameras und Kable...alles irgendwie im Weg. Aber jetzt, wenns zu warm wird im Van, muss die Matte an die Scheibe. 

Als Frühstück, wir haben ja wieder Milch, 3Bears Porridge (12% Rabatt Code KAI12). Nuss/Schoggi mit reinen Haferflocken. Super Mischung. Schmeckt dem Team...das bekommt es mit, vergisst alle Bedenken und futtert mir fröhlich das Frühstück weg. Das ist echt nicht fair!

Naja, aber was ist schon fair? Unfair ist auch, dieser Sturm draußen. Eigentlich wollte ich heute die Roomtour des KaiForceONE filmen. Doch...bei dem Sturm echt schwierig. Ich verschiebe den Dreh auf Nachmittag. Vielleicht wirds ja besser. 

Nebenher chattet der Co-Pilot mit unserem Team Meteorologen. Der hat Infos für uns, die  den Co-Piloten aufhorchen und ihn eine Plan für morgen machen lassen. Könnte spannend werden, meint er. Wir müssen aber hoch hinaus dafür. Mal sehen ob das klappt. Ist auf jeden Fall ein Hin und Her an WhatsApps. Der Co-Pilot dabei immer aufgeregter. 

Irgendwann brauch ich ne Arbeitspause, schnappe zwei Kameras und lauf ne Runde. Da drüben stehen Ruinen im See. Also zumindest standen sie früher IM SEE. Jetzt stehen sie an Land. Der Wasserpegel des Sees so tief, dass die Ruine freigelegt ist. Mal anschauen gehen.

Dabei werde ich auch gleich von Wind und Staub begrüsst. Ruckzuck knirscht es zwischen den Zähnen...ah...das kenn ich doch aus Marokko. Gut für die Verdauung oder so...etwas Sand im Magen/Darm!

Ich kämpfe mich durch alle Wind und Sandwolken durch und erreiche die alten Mauern (Ruinas casa Embalse). War mal ein großes Gebäude, linksseitig stehen nur noch 30 cm Grundmauern, rechts noch größere Wände. Sonst ist nix zu sehen. 

Was aber auffällt. Hier sind Autospuren, eine festgefahrene Spur gibts und es ist ebener als bei uns drüben. Und auf Google Maps finde ich eine Zufahrt. Hmm....

In Wind und Sandsturm laufe ich zurück zum KaiForceONE, komme dabei auch etwas ans Seeufer und merke...der Untergrund wird weicher. 

Lieber Timo,

falls du hier mal hin fährst, komm nicht auf die Idee, hier nah ans Ufer hinfahren zu wollen. Da wird es weich, dafür bist Du, bzw, dein Van, zu schwer. Da war ja mal was in Marokko...du erinnerst Dich? Das ist genauso wie mit Stopp Schildern. Immer schön anhalten! Schauen. Wenn frei ist, weiter fahren! Immer!

Gerne doch, gute Tipps für dich, immer! 

Schöne Grüsse

Co-Pilot

Zurück im KaiForceONE fälle ich die Entscheidung: wir parken um. Somit aufräumen und los. Co-Pi will aber noch, trotz starkem Wind, ne Runde den Aufklärer in die Luft lassen...na dann mach mal!

Die Drohen fliegt, der Co-Pi Steuert, ich fahre. Bergauf auf losem Schotter Untergrund. Kein Problem. Ohne Allrad...könnte es ne Herausforderung geben. Mit ist definitiv besser. 

Oben auf die Straße, 50 m Asphalt, wieder links...an Bäumen vorbei, entlang dem Hang und dann mit Abstand zum See in der Ebene zur Ruine. Klappt alles problemlos. Angekommen. Parken. Weiter windig. Solarpanel raus...fliegt um...umstellen...dann hält es. 

Der Wind kommt irgendwie von überall heute. Die Ruine auch nicht wirklich ein Windschutz. Aber egal...so sitze ich halt drin bei dem sonnigen Wetter. Man kann nicht immer gewinnen. Auf Sandstrahlung hab ich halt auch keine Lust. Ohne Wind wäre hier perfektes Wetter, denn kalt ist es nicht. 20 Grad haben wir sicherlich, ich lauf in kurzer Hose rum. Für Februar...gar nicht schlecht, oder?

Und dann gehts los. Die Verfilmung der Roomtour startet. Erst kurz ein paar Shots draußen. Dann rein und durch den Van. Detaillierte Vorstellung von allem, woran ich denke. Ich laber mir nen Elch, hoffe, dass das am Ende überhaupt noch jemand schaut. Doch ist mir wichtig, dass gewisse Dinge gesagt und auch auch geklärt werden. 

Denn: wir sind gerne im Van. Fühlen uns sehr wohl. Der Grundriss ist klasse, passt besser zu uns als der KaiMAN. Nicht umbauen zu müssen, ist einfach toll! Dennoch haben wir im THE FORCE fast überall gut Platz. Außer halt im Bad, das ist eher klein und man muss gewisse Abläufe anpassen. Doch auch damit kommen wir gut klar. Als solo Reisender ist das hier ein cooler Van. 

Ich liebe die Dinette, das Bett die Küche, den Keller. Das Bad etwas weniger, die Heizung bräuchte einen weiteren Auslass im Dinette Bereich, dann wäre sie top. Die laute Dieselpumpe bekommt man wohl noch leiser und für viele weitere Dinge gäbe es auch Lösungen, wenn es mein privater Van wäre. Man kann ja Dinge anpassen. 

Der Dreh geht sicherlich 2 Stunden. Danach bin ich echt erschlagen. Filmen, reden, schauen das alles passt...ist echt sau anstrengend. Bin froh, als alles im Kasten ist und ich mich an den Laptop setzen kann und um 17 Uhr beginne, das Video sofort zu schneiden. Heute ist Donnerstag, Sonntag soll es live gehen...wenn ich es hochgeladen bekomme bis dahin. Netz gibts hier zwar meist, aber kein wirklich schnelles. 

Und so verrinnt der Rest des nachmittags, ohne dass ich es wirklich merke. Es wird dunkel und irgendwann ist es 20:30 Uhr und ich habe Hunger. Kochen? Och nö....das dauert zu lange. Also schnell ein paar Scheiben Brot mit Käse. Tuts auch. Gurke dazu. Auch lecker!

Danach heisst es, weiter schneiden. Das Roomtour Video bekomme ich fertig. Sowas ist schneller zu schneiden als Reisevideos. So fange ich gegen 21:30 Uhr noch ein Reisevideo an und schneide weiter bis 0:30 Uhr. Treffen mit Tino aufm Berg bei Saragossa. War geil dort. Und Tino treffen ist immer ne lustige Geschichte. Zudem findet er auch gleich wieder Dinge im Rhön Camp raus....was Strom angeht!

Um 1 Uhr liegen wir final im Bett. Zeit für ein wenig Schlaf. Doch kommen von draußen komische Geräusche und der Wind legt ne Schippe drauf. Ist das Sand der da auf den KaiForceONE prallt? Oder...hmm.....Regen?

OMG...das ist REGEN. Ich checke das Regenradar...ja...unfassbar. Genau hier, eine kleine Regenwolke. Nur hier! Sonst in ganz Südspanien trocken. NUR BEI UNS, EINE REGENWOLKE! Leute, jetzt mal ehrlich, das ist doch nicht normal oder? Sowas gibts doch nicht wirklich?! Das kann doch nicht sein! Das es wieder mal nur DA regnet, wo wir sind!

Das Problem: wir stehen hier auf Lehmboden. Bei viel Regen, wird der weich und matschig. Was bedeutet, wir könnten morgen ein Problem bekommen. Sollen wir jetzt noch wegfahren? Auf höher gelegtes Terrain? Festeren Untergrund? Dass der See plötzlich voll läuft und wir nasse Füsse bekommen, glaube ich ja nicht...aber man weiss ja nie... Und wie ich so darüber nachdenke...schlafe ich ein. 

Gute Nacht und bis morgen.

Kai und die Absaufbären

GPS Koordinaten:

morgens: wie gestern abend

abends: 500 m weiter dem See entlang, bei der Ruine

Unsere heutige Route: ca. 2 km