19.02.2024 Kein Plan & Streik
Schönen guten Morgen,
in einem Monat ist es soweit. Der Co-Pilot feiert seinen Geburtstag. Doch nerven kann er mich mit dieser Information heute nicht. Auch wenn ich ihm ansehe, dass er das nur zu gern täte. Doch es gibt andere Dinge, die Vorrang haben. STREIK!
Warum? Na ihr könnt es euch denken. Seit 4 oder 5 Tagen keine Milch mehr an Bord. Das gabs noch nie und gibts hoffentlich auch nie wieder. Doch Einkaufen in Zentralspanien ist echt so ne Sache. Ich komme hier an keinen Supermärkten vorbei. Und wenn es dann doch mal nen kleinen Shop irgendwo gibt, so ist es unmöglich, in der Nähe zu parken. Das Konzept der Grünenwiese Shops, scheint es hier nicht zu geben. Einkaufen ist also nicht drin...auch wenn die Einkaufsliste immer länger wird. Nun ja, Friedrich freut es auch ein wenig. Nicht einkaufen heisst: kein Geld ausgeben! So verlebt er also momentan echt glückliche Tage. Vermutlich die Glücklichsten seinen Wattelebens. Denn der Diesel ist ja auch günstig.
Der Vormittag vergeht heute mit Aufstehen, Solarpanel rausstellen, Blog tippen und Frühstücken. Ei mit trockenem Knäckebrot mit Käse und Schinken. Könnt schlimmer sein... Gibts in Spanien eigentlich Schwarzbrot?
Gegen 12 Uhr wird zusammengeräumt und mit Luftunterstützung fahren wir ab. Co-Pilot und Friedrich liegen hinten im Streik. Der einzig normale im erweiterten Team ist Kai, der Offroad-Qualm-Bär. Er sitzt vorne bei mir, ganz stolz auf dem Beifahrersitz und muss sich gleich mal gut festhalten. Die Abfahrt ist übelst rumpelig. Wir schwanken von links nach rechts. die Bodenwellen unsynchron. Hinten schepperts in den Schränken. Der Aufbau weiter ruhig. Der kann was!
Nach dem Bergabstück wird die Piste ruhiger, ich kann mich mehr aufs Fliegen konzentrieren. Schotter-Lehm Weg. Nach einigen Kilometern, während diesen die Game of Throns Burg immer kleiner wird im Rückspiegel, erreichen wir eine kleine Ortschaft, El Pobo de Duenas. Durchqueren sie so, dass wir nicht stecken bleiben und kommen vor an eine Hauptstraße.
Dann heisst es Abschied nehmen. Die Wege trennen sich. Tino will durch Mardrid und gen Süden, ich will das nicht. Möchte östlich an Madrid vorbei. Durch die Berge. Heute eigentlich nur zu einem abgelegenen See. Nach den 250 km gestern, heute etwas gechillter. Wenn ich wüsste...
Somit also Tschön Tino, bis in Bälde. Danke für die coolen 3 Tage und deine Hilfe beim Rhön Camp Ladebooster und Solarregler.
Falls ihr mal einen Fachman in Sachen Van Elektrik braucht, es gibt nur einen! Tino Eggert, www.tinoeggert.com ! Niemand ist so gut und genau wie er, davon bin ich überzeugt.
Die nächsten 20 km fahren wir noch im Parallelflug, dann biege ich in Molina de Aragon links ab, er fährt geradeaus gen Madrid. Gute Fahrt!
Wir kommen an einem kleinen Supermarkt vorbei...Innenstadt...keine Chance zu parken. Also weiter. Einen Pass hoch, deutlich über tausend Meter, wir folgen der CM-210 und fahren in den Parque Natural desl Alto Tajo. Landschaftlich ein Genuss. Berge, Schluchten, Wälder, Grün. Wow. Echt genial. Und dann heisst es...links!!! Schotter! 6 km noch, dann sind wir da!
Erst gemächlich am Bach entlang, dann....holla die Waldfee...gut bergauf. Stein, Lehm-Schotter Boden. Durch Wald und mit Kurven. Fronttriebler mit Hecklastigkeit....lieber nicht hier hin fahren. Ein normaler Kasten dürfte es bei Trockenheit schaffen.
Wir, Allrad und Sprinter, kommen problemlos hoch. Der Motor unangestrengt, die Reifen greifen und es macht einfach Spass mit Allrad.
Oben auf dem Pass wieder schön sonnig. Das Wetter immer besser werdend. Heute morgen noch graue Wolken, jetzt blauer Himmel und Sonne. Allerdings immer noch dieser verdammte, kalte Wind. Der geht mir auf den Sack und den werd ich versuchen, in den nächsten Tagen abzuschütteln. Wenn ich wüsste....
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Nach der Passhöhe sofort wieder runter ins nächste bewaldete und von der Sonne beschienene Tal. Unten der Tajo und ein kleiner Badesee. Als wir unten ankommen, schauen zwei Kai's blöd aus dem Cockpit. Überall stehen Schilder: parken nur von 6-22 Uhr erlaubt. Fuck! Echt jetzt?
Okay, ist Nationalpark und ich werde dagegen nicht verstoßen, dennoch bin ich schwer genervt. So ein schöner abgelegener Spot, niemand hier. Und wir können nicht bleiben. Und wissen auch nicht wohin. Und wollten auch nicht viel fahren heute. Oh man.... Ich hab schon keinen Bock mehr, mich umzuschauen...mache es aber dennoch.
Parkplätze, See, überall Schilf, nur ein schmaler Zugang. Wir sind über 1000 m hoch, das Wasser sicher affenkalt. Die weiteren Straßen haben ein Fahrverbot. Wir müssen zu allem Übel also den gleichen Weg wieder zurück den wir gekommen waren. Verdammt!
Drohne in die Luft. Ob erlaubt oder nicht...mir wurscht. Ein Verbotsschild sehe ich nicht. Also hoch mit der DJI Mavic 3 Pro. Schauen wir uns etwas um.
Nach dem Flug...geh ich pennen. Kein Scherz. Ich leg mich kurz hinten aufs Bett...und schlafe ein. Wache um 16 Uhr wieder auf, die Schatten lang. Huch...sicher ne Stunde gepennt.
Wach werden, aufstehen, Motor an, Abfahrt. Alles wieder zurück. Ach so, kein Netz haben wir hier. Ich konnte also nicht mal schauen, wohin nun.
Auf dem Bergabstück kurz vor der Straße kurz Netz...dann ist es wieder weg. Egal, wir folgen der CM-210 nach irgendwo. Bis halt Netz kommt und wir einen Schlafplatz suchen können.
Glücklicherweise kommt das Netz wieder, ich logge einen Schlafplatz ein und fahre weiter. Berg hoch, runter, links, rechts, Schluchten, Berge, Wälder. Krass.
Oh...hier links....vorbei....4 km später, drehen, Berg wieder hoch, nun rechts und zack: fuck! Straße CM-2201 gesperrt! Oh nee! Zum Pennplatz wären es noch 4-5 km. Aber nix geht. Die Straße ist verbarrikadiert. Keine Chance. Da hilft auch kein Sprinter mit Allrad Antrieb. Was ist nur los heute, dass hier nix klappt!
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Wieder suche ich auf P4N. Finde nix gescheites, fahre die CM-210 wieder runter. Folge ihr einfach. Irgendwo hin. Langsam ist mir egal wohin!
Wieder gehts durch die Schluchten und über Berge, durch kleine Dörfer, mal Netz mal nicht. Es geht auf 18:00 Uhr zu und wir irren irgendwo durch die Gegend. Auf einem Pass sehe ich links einen Weg steil hoch gehen...zack...vorbei. Verdammt. 1 km später drehen, wieder hoch, rechts. So, und nun beginnt eigentlich erst der Tag!
Erst mörder bergauf, dann steil, dann ebener aber matschiger. Ohne 4x4...lieber nicht! Steil und ausgewaschen war es, nix für Frontantrieb. Der Sprinter fährt hoch, als wäre dort nix. Oben dann drei Matschlöcher die das Grinsen zurück ins Gesicht bringen. GEIL! Einfach geil! Ich hab einen sau Spaß. Kamera aufstellen und durch....wow!
Nach dem Dritten Loch geht es wieder etwas bergauf, durch Wald nun. Bis wir auf eine gerodete Ebene kommen. Die letzten Sonnenstrahlen erreichen uns. Hier bleiben wir. Schön hier. Der Weg führt nach nirgendwo....da kommt heut sicher keiner mehr. Ebene Fläche anfahren. Motor aus. Fertig.
Und irgendwie hab ich Bock auf Lagerfeuer. Also X-Boil X-Fire 19 raus, Anzünder rein, etwas Holz sammeln und los. Brennt schnell, Topfträger drauf und Pot mit Maultaschen und Suppe drauf. 30 Minuten später und etwas Holz mehr, ist das Essen fertig. Draußen stockdunkel und kalt. Gegessen wird drin. Draußen sitzen ist nicht.
Nach dem Futter: Arbeit. Bis 23.30 Uhr. Danach ruft das Bett und Kai und ich folgen. Morgen gehts hier weiter. Wie? Keine Ahnung!
Im Bett tippe ich noch flott diese Zeilen und dann gehts ins Schlummerland.
Gute Nacht und bis morgen.
Kai und Kai
GPS Koordinaten:
morgens: siehe Blog vom Vortag.
abends: 40.499327, -2.179639
Unsere heutige Route: ca. 100 km
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