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#859 Spanien - Zaragossa und mit Allrad auf 800 m zu einem Treffen

16.02.2024, Saragossa und ein Berg

        

Schönen guten Morgen, 

 

8:30 Uhr ist es, als ich mitten in Saragossa aufwache. Wir sind noch da. Niemand hat uns geklaut. Niemand hat geklopft. Niemand hat eingebrochen. Saragossa is sicher! 

Nun....ich glaube nicht, dass ich das nach nur einer Nacht und im Winter beurteilen kann, aber zumindest hatten wir in dieser einen Nacht keine Probleme. Was super ist!

 

Aufstehen um 9 Uhr, anziehen. Arbeit heute keine. No Time! Wir haben heute noch so einiges vor. Naja...ich...der Rest vom Team pennt noch den Schlaf der Gerechten. Dabei bekommen sie gleich einen wichtigen Job. Doch vorher fülle ich meinen Rucksack. Alle Kameras, Laptop, Action Cams, Festplatten die wichtig sind, Drohne, Geldbeutel, Pass, Geld. Alles kommt an den Mann. Nix bleibt zurück im Van. Wenn sie einbrechen, finden sie ein paar Objektive und eine handvoll Bargeld. Und einen stinksauren Co-Pilot der sie hoffentlich zerfleischen wird, bis auf die Knochen. Ja, das kann er, wenn er will. Er ist ein Bär!

 

So schnappe ich meinen Rucksack, trete um 10 Uhr vor die Tür, drücke auf ABSCHLIEßEN und laufe los. Der Van wird kleiner. Kein so wirklich gutes Gefühl, ihn alleine zurück zu lassen, hab ich nicht.  Aber Co-Pilot und Friedrich werden es im Notfall schon richten. Gäb halt ne riesen Sauerei im Van...das ganze Blut etc des Eindringlings. Und der fleckige Pelz vom Co-Pi danach....das will man nicht wirklich erleben.

 




Gut...ich laufe über den Ebro (Puente de Santiago), denn an dem liegt Saragossa und an dem Campo Ebro parken wir. Kurze Wege, wir stehen wirklich Downtown. 

Nach einer langen Fußgängerampelrotphase erreiche ich den Platz vor der riesigen Basilica de Nuestra Senora del Pilar. Weil das echt zu viele Buchstaben sind und ich mir den Namen null merken kann, nenne ich die Hütte nun einfach Basilica. Muss reichen. 

 

Vor dem Gebäude ein riesen Platz. Das Gebäude gewaltig hoch mit Türmen und farbigen Dächern und allem was so zu ner Barocken Basilica dazu gehört.

 

Schwer, die ganze Hütte auf ein Bild zu bekommen. Frührungen gibts hier. Die Komplettführung kostet 10 Euro laut Internetrecherche. Anfangs denke ich, der Bau kostet auch Eintritt, doch dem ist nicht so. Ich darf ohne Geldforderung eintreten. Die Basilica will ich nun tatsächlich mal von innen sehen. Für mein Architekten Herz....nein ich bin kein Architekt und hab auch keine Ahnung davon, leider, dennoch finde ich es beeindruckend, was damals statisch alles möglich und machbar war.

 

Die Basilica von innen gewaltig. Kann man nicht anders sagen. Von aussen gefiel sie mir gestern Abend mit Beleuchtung besser als heute ohne. Doch innen...wow! Die gewaltig hohen und gewölbten Decken mit Deckenmalereien die man schier nicht erkennt weil alles so hoch ist. Einfach gewaltig. Gut besucht das Steinhaus, die letzten Kirchen die ich sah, waren deutlich leerer. 

 

Das Gebäude ist die größte und eine der wichtigsten Barockkirchen Spaniens. Eine Überlieferung sagt, dass hier die Jungfrau Maria, also die Mutter von Jesus, am 2. Januar des Jahres 40 n. Ch. dem Apostel Jakobus dem Älteren erschienen sein soll. 

Jo, das kann man Glauben. Für mich gibts da dann aber doch ein paar Ungereimtheiten in dieser Konstellation. Vielleicht hatte der Apostel auch einfach nur falsches Gras geraucht....naja...oder das Richtig! Wer weiss, herausfinden werden wir das nicht mehr. Niemand kann irgendwas beweisen. So ist das halt beim Glauben. Aber lassen wir das Thema. 

 

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Neben dem Hauptgebäude gibt es noch diverse Nebenkapellen. Alles reich geschmückt. Der Grundstein geht auf das Jahr 1118 zurück und wurde über die vielen Jahre immer wieder erweitert und bekam Anbauten.

 

Heute hat das Gebäude eine Länge von 130 m, ist 67 m bereit und hat elf Kuppeln. Kann man sich anschauen wenn man in der Ecke ist. Lohnt sich.

 

Ich stehe nach 15 Minuten wieder vor der Tür im leichten Sonnenschein. Das Wetter nach regnerischer Nacht heute trocken aber verdammt windig. Doch immerhin trocken und auch etwas Sonne dabei. Könnte schlimmer sein. 

 

Von hier laufe ich weiter über den riesen Platz mit angrenzenden mehrstöckigen, alten Gebäude und Kaffees zu einer weiteren Kirche, der Catedral de Salvador. Vor Ort heisst sie dann zwar Catedral de Saragossa....aber was solls. Mir eigentlich wurscht. Namen sind Schall und Rauch. 

Rein gehts nicht. Filmen darf man drin nicht. Führung kostet...ich bin raus bevor ich drin bin. 

 

So laufe ich noch etwas durch die schmalen Einkaufsstraßen. Schokoholiker sollten aufpassen hier. Es gibt so einige interessante Shops was das angeht. Unterm Strich gefällt mir, was ich sehe. Nicht sonderlich voll, ich mag die schmalen Gassen in denen man fast verlogen geht.

 

Wie das wohl bei Schnee aussieht.....oh man, Co-Pilot...GEH AUS MEINEM KOPF!!!

 

Nach 2 Stunden bin ich zurück beim Van. Dort noch alles, wie ich es verlassen hatte. Kein Blut, keine Leichen, der Co-Pilot am chillen. 

 

In der Kirche hatte ich vorhin einen Anruf von Dirk von Avanti on Tour bekommen, als ich ihm schrieb, ich sei in der Kirche, antwortete er: Betest du für mehr Schnee???

Nun ruf ich mal zurück. Ne halbe Stunde labern wir, parallel kommt ne WhatsApp von meinem Nachmittags Date rein: Bist du immer noch nicht unterwegs? 

 

Jo, ich sollte mich auf den Weg machen. Tschau Dirk, Van klar machen und los gehts. Nochmal über den engen Parkplatz und raus auf die Straße. 60 km liegen vor uns. Aus Saragossa sind wir schnell raus. Autobahn paar Kilometer, dann über Land in Richtung Desert Monegros. Und auch rein. Die Straße wird immer schmaler bis wir auf das Dorf Farlete treffen. Hier links...sofort Schotter, Lehm Piste. Knappe 10 km noch. Am Himmel dunkle Wolken, sieht nach Regen aus. Lehmboden und Regen...rutschige Mischung. Aber egal. Sprinter und Allrad werden es schon richten, hoffe ich! Und wir halten fest: eine weitere Wüste in der ich bin und es regnet! 

 

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Die erstem Kilometer sind easy. Leicht bergauf, kurvig, etwas grober Fels hier und da. Im Grunde aber kein Problem. Erst gegen später wird es ernst. Einige heftige Steigungen, mit oder ohne integrierte Kurve, mehr Lehm als Schotter. Heftig. Alles leicht angefeuchtet denn es regnet hier und da auch etwas. 20% Steigung auf solch Belag ist schon ne Nummer. Doch der Sprinter mit 4x4 und BF Goodrich ATs noch weit weg vom Limit. Er schafft alle Steigungen und kleinen Absätze. Nichts bringt ihn aus der Ruhe. So kenne ich das vom MAN. Nix anderes hatte ich vom Sprinter erwartet. 

 

Wir steigen immer höher. Meistern alle Herausforderungen. Am Ende noch etwas Matsch, dann eben und der letzte Anstieg, wir sehen das Ziel bereits. Ein Gebäude mit Funkmasten. Unser Ziel für heute. 

 

Etwas lehmig-rutschig geht es den Berg nochmals etwas steiler hoch. Links Abhang. Der Van rutscht an der Hinterachse gaaanz leicht. Nix kritisches, aber man spürt so ein wenig, dass die Räder Grip suchen. Und dann sind wir oben und klar ist: zweiter werden wir heute nicht mehr! Wir sind erste. Aber der Zweite ist uns dicht auf den Versen. Wir sehen ihn ein Stück unten am Berg schon anrollen. Ein Ford Transit 4x4.

 

5 Minuten später fährt dieser Ford genau auf uns zu. Fahrer stoppt und winkt. TINO! Mein Lieblingsstromer und Kumpel. Kurzfristig abgesprochen, ich hatte den Spot ausgesucht und zack, sind wir hier. Geil hat das geklappt. Tino auf dem Weg gen Südspanien und Urlaub. Freut mich, dass es mit diesem Treffen geklappt hat. 

 

So stehen wir hier oben, über uns mehrheitlich Wolken, auch Regen zieht noch über uns hinweg. Geile Location, nette Gesellschaft. Wir blicken auf Saragossa und bis in die Pyrenäen. Ein Hammer Schlafplatz. Wir bleiben hier, keine Frage.

 

Nach dem ersten Regen kommen wir auf meinen Rhön Camp zu sprechen. Ich erzähle von meiner Booster Problematik und der nicht sauberen Befüllung der Batterie. Tino will mal den Aufbau der Elektrik sehen. Also Hecktüren auf, Keller ausräumen, Elektroschrank öffnen. Da ist alles verbaut. Tino rollt sogleich mit den Augen...wer hat das denn verbaut???

 

Der Ladebooster ist falsch montiert. Der muss hochkant verbaut werden, so dass die Kühlrippen ordentlich funktionieren und es keinen Hitzestau gibt. Rhön Camp hat ihn liegend am Boden verbaut. Nicht gut!

Die verbauten Sicherungen sind auch nicht optimal und die ein oder andere fehlt auch. Alles in allem bekleckert sich Rhön Camp hier nicht mit Ruhm. Das ginge durchaus besser. 

Auch der verbaute Solarregler für die Solartsche ist nicht optimal verkabelt. Die Ströme laufen nicht über den Shunt. Somit wird auf dem Victorn Display der Stromertrag nicht angezeigt. Das ist nicht perfekt, aber dennoch funktioniert das Setup. Aber Tino bietet an, das morgen kurz anzupassen. Auch beim Booster will er die Einstellungen checken. 

 

Für heute sitzen wir noch etwas draußen, jeder kocht noch schnell was und isst und später genießen wir ein paar Sonnenstrahlen, die die Sonne beim Untergang unter den Wolken herschickt. Herrlich...und Besuch kommt noch. Diego, aus Belgien mit seinem HRZ Sprinter. 13 Jahre alter Van, alleine unterwegs und freut sich über Gesellschaft. So sitzen wir noch ne ganze Weile zu dritt zusammen, unterhalten uns auf Englisch. 

 

Bei anbrechender Dunkelheit machen wir draußen Schluss. Tino und ich sitzen noch bis 21 Uhr im KaiForceONE zusammen und trinken noch ein oder zwei leckere Schlucke von Prinz Produkten. Ab 21 Uhr bin ich dann wieder alleine, starte den Laptop und arbeite noch bis 1 Uhr. Gut beobachtet von Friedrich und Co-Pilot.  Irgendwie noch immer im Aufpassermodus die beiden. 

 

Um eins, der Wind draußen wieder stärker, geh ich schlafen. Immer wieder ein schöner Moment, hinten ins Bett zu klettern und unters Federbett zu kriechen. Ich mag das Heck des KaiForceONE. Der Name übrigens nicht von mir, sondern aus YouTube Kommentaren, unter anderem von meiner Schwester Sonja. Somit heisst der Van jetzt: KaiForceONE. Passt!

 

Nur aber mal schlafen und bis morgen. Soll sonnig werden. Hoffen wir, es stimmt. 

 

Gute Nacht und bis dann.

 

Kai und das Aufpasserundzerfleischerteam

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: sie Blog vom Vortag am Abend

abends: 41.719479, -0.467133

 

Unsere heutige Route: ca. 70 km

 

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Kommentare: 1
  • #1

    svx-biker (Mittwoch, 06 März 2024 19:41)

    Leider das falsche Video im Blog verlinkt. Macht nix, wir gehen direkt auf youtube ;)