13.02.2024 Schon wieder Sonne
Schönen guten Morgen,
das ist ja schier nicht zu glauben. Wieder scheint bei uns die Sonne in den Van. Heute von rechts. Verrückt. Kennen wir so gar nicht. Draußen jedoch noch kühl, die Nächte sind verdammt frisch.
Einen Waldbrand haben wir mit unserem Feuer gestern Abend auch nicht ausgelöst. Alles steht noch so, wie es gestern Abend stand. Und: der Wind ist weg. Kein 60 km/h Sturm mehr. Sehr angenehm im Van.
Stress kommt dennoch erstmal keiner auf. Für heute der Plan...hm...vermutlich die Vollendung des gestrigen Plans. Zu den Wohnungen in den Höhlen in Arguedas. Versuch wäre es zumindest wert.
Doch erstmal etwas arbeiten und frühstücken. Ich mische mir eine 3Bears Porridge Mischung, koche die Milch auf und wenig später esse ich nicht. Denn natürlich will die Fellfraktion ihren Anteil. Schlagen sich die Bäuche voll, für mich bleibt ein kläglicher Rest. Dafür sind die Herren Frieder und Co-Pi danach auch ausgeknockt. So hab ich immerhin meine Ruhe.
Vor die Tür...Sonne aber nicht warm. T-Shirt geht anfangs, mit Pullover ist aber angenehmer. Ich trete an den Abgrund, filme, rede und höre es unter mir rascheln. Plötzlich erhebt sich aus den Bäumen einer diese riesen Vögel. Geier? Adler? Verdammt groß und majestätisch. Ich renn zum Van, hole meine Canon mit 600er Objektiv und halte drauf. Wenig später starten noch weiterer Jäger ihr Tagwerk. Wow!
Nach Frühstück, Vögeln und Arbeit ist es 12 Uhr. Huch...wo ist der Vormittag hin. Kurz überlege ich, ob ich überhaupt abfahren soll. So schön hier. Ruhig, Alleine. Entspannt. Doch...nein...weiter! Schönes Wetter, da können wir filmen und fliegen unterwegs.
So lasse ich um 13 Uhr, nach langer Routenplanung, den Motor des Rhön Camp von Seecamper an und fahre los. Tunlichst darauf bedacht, den Rückwärtsgang einzulegen. Vorwärts ginge es ziemlich schnell, ziemlich bergab. Co-Pilot überwacht alles genau, gibt seine Tatze hoch und wir fahren rückwärts los. Zurück auf den Hauptweg und dann links. Wir folgen der Plateauabrisskannte. Rechts Felder, links nicht. So folgen wir der Grenze der Bardenas Reales. Der Halbwüste, die wir in den nächsten Tagen auch noch besuchen wollen.
Die Strecke erst simpel, hier und da ne Pfütze oder etwas Matsch. Co-Pilot fliegt und gibt Kommandos auf seine Art und Weise. Es wird fuchtelig im Cockpit. Friedrich hofft einfach nur, dass nix kaputt geht.
Wir kommen an ein par stillstehenden Windrädli vorbei und verlassen im Anschluss das Plateau. Anfangs geht es gemäßigt runter, dann heftig steile Passagen. Auf Fels, Stein, Lehm Mischung. Coole Strecke. Die bergauf fahren, wäre sicher auch lustig. Wir fahren langsam und vorsichtig und ohne Rutschen die Gefälle runter. Sicher 20%. Die Reifen machen ihren Job, der Rest auch.
Nach einigen dieser Passagen sind wir unten angekommen und fahren entlang der Bardenas Reales Grenze mit Flugunterstützung der Zivilisation entgegen. Alles auf Schotter....sehr genial. Tolle sandsteinige Landschaft und interessante Erdfarben. Einmal stoppe ich noch an einem Wasserbecken für ein paar Fotos.
6 km weiter erreichen wir Asphalt, fahren gen Westen und nach Arguedas. 25 km entspannt Fahrt später erreichen wir die Dorfgrenze, fahren rechts und folgen Google Maps und der Beschilderung zum Stellplatz. Den finden wir schon gut belegt vor, doch findet sich noch eine Bucht mit einer Bucht Abstand zum nächsten Van. Links von uns ist zwar noch Freifläche, die dient aber der Ausfahrt und ist kein Parkplatz. Somit steht zumindest links von uns niemand....ja...denkste. Aber dazu gleich mehr.
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Parken. Essen. Hunger. Bock auf Spiegelei! Somit Pfanne auf den Herd und los. Dazu Gruyere Käse, Schwarzwälder Schinken, Saure Gurke. Toast. Festessen!
Nach dieser Stärkung eine kurze Pause und um 17 Uhr, bei tief stehender Sonne gehts in die Höhlenwohnungen. Drei oder vier davon sind noch zugänglich. Total gab es hier mal über 50 Stück. Vieles verfallen oder nicht mehr zugänglich ohne waghalsige Kletterpartie. Man sieht dem Berg aber an, dass er eine Art Schweizer Käse ist.
Warum wohnt man in Höhlen? Im 19 Jahrhundert waren die Mieten für viele hier zu hoch. So musste man sich anderweitig helfen und zog in den Berg. Die Wohnungen konnten flexibel an die Lebensbedürfnisse angepasst werden. Zimmer mehr? Kein Problem...Schaufel und Hacke...zack..neues Zimmer.
Temperiert waren die Behausungen auch top. 18-22 Grad das Jahr über. Perfekt!
Es grenzt immer Raum an Raum, keine Gänge dazwischen. Strom gab es nur für die reicheren und meist war auch Viehzeug und Arbeitsmaterial mit in der Wohnung untergebracht.
Spannend anzuschauen. Man könnte praktisch direkt wieder einziehen.
Nach 45 Minuten hab ich alle zugänglichen Wohnungen gesehen. Auf klettern und abstürzen hab ich keine Lust. Das überlasse ich lieber den einheimischen Jugendlichen die hier die Wände hochklettern um in abgelegenere Wohnungen zu kommen.
Und als ich zurück komme, steht links neben uns, da wo eigentlich kein Parkplatz mehr ist, ein fettes Concord Ding aus Frankreich. Geschätzt 8-10 m lang und viel zu große für diesen Stellplatz. Ist ja nicht so, dass es hier nicht noch einen anderen, größeren Stellplatz gäbe. Doch ist der weiter weg von den Höhlen. Der Franzose parkt nun also längs neben uns, quasi dort, wo man eigentlich ausholen will, wenn man den Stellplatz verlassen möchte. Sehr clever.
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Unsereins holt noch schnell seinen Hocker aus dem Keller und setzt sich ne Stunde in die Sonne. Länger bleibt sie nicht mehr am Himmel. Und als sie weg ist, wird es sofort frisch. Pullover an und wenig später rein in den Bus.
Laptop an, arbeiten und schneiden. Momentan schaffe ich es tatsächlich, täglich ein Video zu produzieren. Gar nicht schlecht aber auch ne Menge Konzentration und Arbeit.
Das Abendessen besteht aus Oatsotto von 3Bears Porridge. Lauch, Pilze Geschmack...seeehr lecker. Hab ich beim Umzug in den Rhön Camp zufällig in meinem Bestand gefunden. Wollte das schon immer mal probieren, dachte aber, ich hab es gar nicht in meinem Besitzt. Doch, oh Wunder....da ist es. Schmeckt super!
Danach arbeite ich, Friedrich schaut raus und betrachtet die Nachbarschaft. Co-Pilot chillt und denkt über Honigbeschaffung nach. So schaut zumindest sein seliger Gesichtsausdruck aus. Was wirklich in seiner Watte vorgeht, keine Ahnung!
Der Berg mit den Höhlen wird nachts übrigens farblich wechselnd angestrahlt. Rot, grün, blau, violett. Alles dabei. Schöne Stimmung. Draußen ist, nachdem andere Franzosen ihre Kinder eingefangen haben, irgendwann auch Ruhe. Mehrheitlich stehen hier Franzosen und Deutsche. Der Platz bietet vielleicht 10-12 Fahrzeugen Platz. V&E gibts. Alles kostenlos. Echt cool in Spanien!
Bis 1 Uhr arbeite ich. Video fertig. Kann hochgeladen werden. Bräuchte mal wieder ein Wlan. Jetzt gehts aber erstmal pennen. Hoffen wir auf eine ruhige und entspannte Nacht. Und da wir etwas schräg stehen, schlafe ich heute gedreht. Geht auch gut wie sich herausstellt. Die Kästen über mir sind nicht im Weg.
Gute Nacht und bis morgen.
Kai und Team
GPS Koordinaten:
morgens: siehe Blog gestern
abends: 42.173913, -1.591889
Unsere heutige Route: ca. 70 km
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