08.02.2024 Massif Central, Mont Mézenc
Schönen guten Morgen,
da sind wir also. In Frankreich. Der erste Morgen der neuen Tour mit Ziel Spanien. Unterwegs mit einem Rhön Camp THE FORCE von Seecamper am Bodensee.
Geschlafen haben wir auf Höhe von Valence in den Bergen der Ardeche. Ruhig wars, gut genächtigt. Die Matratze im Rhön Camp top, die Bettlänge von 2 m perfekt für mich. Für eine Person Platz ohne Ende.
Gegen 8:30 Uhr aufstehen und was zu Essen machen. Toast....also Toaster raus. Einstecken...hm...kommt kein Strom. Wechselrichter nicht an? Ich checke das Victron Panel...hm...da werd ich nicht schlau draus. Muss ich nachher mal am Inverter schauen, ob der an ist. Vermutlich nicht. Egal...dann halt 3Bears Porridge. Das kann ich mit Gas machen. Gekocht wird ja nun nicht mehr mit Strom sondern wieder mit Gas. 6 Kg sind dabei für 2 Monate. Reicht locker.
Nach dem Porridge stelle ich auch die ersten Dinge im THE FORCE fest. Im Dinettebereich nur 1 Heizungsauslass. Nicht viel. Das kleine Bad dafür mit einem Ausströmer fast überfordert. Da wirds schnell richtig warm drin. Im Keller finde ich später zwei Auslässe. Wollen die dahinten Sauna machen? Komische Verteilung. Was sie sich dabei wohl gedacht haben? Auf der Küchenseite keinerlei Auslass. Ob das bei wirklich kalten Temperaturen ausreicht?
Aber ganz krass ist die Lautstärke der Dieselpumpe der Truma. Alter...die tackert unter dem Auto, also wolle sie ein Loch in den Unterboden schlagen. Unglaublich laut. Hat Rhön Camp die Pumpe nicht vom Chassis entkoppelt? Das geht ja gar nicht! Das muss ich mir mal von außen anschauen in den nächsten Tagen.
Vor die Tür und Wechselrichter checken. Der hängt links im Keller bei der Elektronik. Somit halben Keller ausräumen...aha...ist aus. Ich schalte ihn ein. Er erwacht zum Leben. Super! 230V Strom hätten wir nun. Über dem Keller, also im Bett, thronen Co-Pilot, Friedrich und Flauschy. Schlafen noch...naja...jetzt nicht mehr...sie liegen praktisch halb draußen bei offenen Türen. Vorhang gibts keinen. Ich höre grummeln...und lasse die Tür noch etwas länger auf. Arrangiere die Dinge im Keller neu und lüfte. Beides wichtig.
Und als das erledigt ist, Drohne in die Luft und Abfahrt.
Ich verfolge mich mal wieder selbst. Motor an, rückwärts aus dem Grasparkplatz raus und an den Baumreihen entlang vor zur Straße. Mülleimer und Sitzgarnitur lasse ich links liegen. Die Aussicht auch. Wir ziehen weiter. Der Aufklärer in der Luft. Co-Pilot ist voll am Werk und fliegt. Fahren und fliegen darf ich natürlich nicht. Daher übernimmt der Co-Pilot immer den Flugjob.
Die Sonne scheint, leichter Wind, 10 Grad. Wir fahren über eine Höhenstraße, gut zu fliegen. Allerdings stehen Bäume und Funkmasten rum. Aufpassen mein großer, weisser Kumpel!.
15 Minuten später landet der Co-Pi. Ich sammle die Drohne ein und weiter. 80 km liegen vor uns.
Der Sprinter macht weiterhin viel Spaß auf diesen Strecken. Kurven, hoch, runter, Ortsdurchfahrten. Der Sprinter zieht gut, ist nicht untermotorisiert, liegt gut auf der Straße, auch in den Kurven. Top Standard Fahrwerk von MB. Trotz Höherlegung ab Werk, wankt er in Kurven nicht. Respekt. Echt cool.
Natürlich heize ich auch nicht durch die Kurven wie ein Idiot. Vernünftig und angemessen für ein Womo fahren wir. Hier und da lasse ich schnellere PKW vorbei. Überholen ist auf diesen D-Straßen schwierig. Eine Kurve jagt die nächste.
Getriebe wechselt die Gänge sanft, der Motor weiter leise und ruhig. Bisher mit dem Sprinter alles top.
Muss dazu aber auch sagen: der MAN konnte all das genaso gut. Außer der Motor: der war in allen Lebenlagen deutlich präsenter und lauter. Auch war der MAN mit 180 PS nicht ganz so willig und spritzig. Kann aber auch daran liegen, dass er mehr Gewicht auf den Rippen hatte. All die Anbauten etc waren natürlich nicht leicht.
Und der Aufbau?
Ruhe herrscht. Nix klappert oder knarzt. 700 km sind nun gefahren. Einzig hier und da bewegt sich was im Schrank. Ich hab mein Zeug nicht perfekt geladen. Für 2 Monate lohnt das ja fast nicht. Den Van hab ich ja nur zur Verfügung gestellt bekommen. Ich bekomme übrigens auch kein weiteres Geld für dieses Projekt, auch keinen Diesel Support. Die variablen Kosten gehen auf mich. Ich werde mit sowas also nicht reich!
Auch spare ich bei Zottl nichts. Er ist angemeldet und kostet mich halt seine fixen Kosten wie Steuer, Versicherung, etc. Das mal nur so am Rande zur Info.
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Wir folgen lange der D533 in westliche Richtung. Tiefer rein ins Zentralmassiv. Bewegen uns zwischen 600 und 700 m Höhe. Null Schnee. Die Landschaft waldig mit Feldern und hier und da Dörfern oder Städten. Alles schaut sehr französisch aus. Ich mag es. Gefällt mir.
Wir kommen durch Lamastre, Désaignes und Sain-Agrève. Unser Ziel: 1.753 Meter hoch. Einer der höchsten Berge im Massif Central in Zentralfrankreich.
Irgendwann kommen wir auf die D120 und steigen auf über 1000 m an, bis wir eine Art Hochebene erreichen. Schneestecken an den Straßenrändern zeigen, dass hier wohl mal mit Schnee zu rechnen ist. Doch...nix...hier liegt keiner. Alles braun. Von Winter keine Spur. Die Sonne scheint weiter, wir haben 7 Grad.
Irgendwann erreichen wir Fay-sur-Lignon. Wir sind auf der D 500. Rund 20 km noch bis zum Mont Mézenc. Vermutlich sehe ich ihn schon, wenn es der Klotz dahinten ist.
10 km später links auf die D274. Ein Schild lässt mich stutzen. Da steht irgendwas von Straße geschlossen ab Chaudeyrolles. Hm...ich stoppe...während ich überlege, fährt ein Franzose an uns vorbei und die Strecke weiter. Aha...wie im Elsass. Straßen zwar gesperrt, aber fahren kann man sie trotzdem. Weiter!
An zwei weiteren Fermer Schildern komme ich vorbei. Ignoriere sie. Hier liegt nirgendwo Schnee. Nix. Auch ist keiner vorhergesagt laut Team Meteorologe Christian. Regen soll kommen, aber kein Schnee.
So folgen wir der Straße weiter, die irgendwann einspurig wird. Seit 20 km auch deutlich welliger der Untergrund. Hier merke ich, dass das Sprinter Fahrwerk härter ist als jenes des MAN mit THE GREEN MONKEY Fahrwerk. Der Sprinter gibt mehr an seine Insassen weiter. Dennoch, rollen wir noch immer entspannt vor uns hin.
Die Strecke immer etwas ansteigend, kommen wir noch an Parkplätzen vorbei und irgendwann treffen wir sogar etwas Eis auf der Straße an. Herrlich...leider nur sehr wenig und kurz. Aber immerhin. Eis schonmal gefunden in Frankreich.
Und so erreichen wir den Parkplatz den wir auf Google Maps sahen. Allerdings abgezäunt und abgeschrankt. Im Winter ist hier Wintersportgebiet. Schneeschuhlaufen, wandern und was auch sonst noch. Der Parkplatz ist keiner, 1 km weiter den Berg runter ist ein großer Schotterparkplatz.
Doch mit meinem kleinen 6 m Sprinter, stelle ich mich einfach vor die Absperrung. Stehe so nicht auf der Straße und außer mir ist eh keiner hier. Kaum gedacht, kommt ein Franzose angefahren...parkt genauso wie ich. Aha...guck...ich passe mich hier nur an.
Schnell etwas komisches Trockenbrot aus Norwegen essen und anschließend Drohne in die Luft. Noch ist es sonnig, doch ziehen immer mehr Wolken auf.
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Um 15 Uhr ringe ich mit mir. Soll ich noch auf den Berg? Wir parken auf rund 1.570 m. Der Berg 1.753 m hoch. Viele Höhenmeter sind es nicht. Gegen Abend droht Regen und Wind, morgen Vormittag soll es auf machen, doch glaub ich daran nicht wirklich. Also...Wanderschuhe an, Rucksack...los.
Über eisige, schlammige, matschige Wege, oder auch mal Waldboden, geht es erst flach, dann bergauf. Der Wind rauscht über mir durch die Bäume. Die Jungs wollten lieber im Van bleiben und dort aufpassen. Super! Glaube ja, sie halten einen Mittagsschlaf.
Nach 20 Minuten komme ich aus dem Wald und es geht steiler bergan. Die Wege angelegt und gut markiert. Verloren geht man hier nicht. Wanderschuhe aber eine Empfehlung.
So schiebe ich mich den Berg hoch. Bin hier praktisch alleine. Die Insassen der zwei PKW, die auch noch bei mir standen, kommen mir entgegen. Grüßen freundlich und zack...bin ich alleine auf weiter Flur. Quäle mich immer höher, erreiche die Baumgrenze und schaue gefühlt bis Mittelmeer und Atlantik.
Die Französische Armee fliegt hier übrigens rum. Vorhin flog ein Jet auf Berghöhe über mich hinweg. Gut flog ich da nicht gerade Drohne.
Nach 45 Minuten Aufstiegt für rund 1,5 km bin ich oben. Ja, nicht schnell, ich filme auch noch nebenher, ist die Sonne mehrheitlich weg, aus Westen kommen Wolken, der Wind ist giftig und ich sehne mich zurück in den Seecamper Van. Aber cool ist auch die Sicht von hier ganz oben. Perfekter Rundblick über weitere Hügel, Felder und Feuer.... Was treiben die hier? An vielen Ecken raucht es vor sich hin. Ein Hang steht halb in Flammen. Sehr seltsam!
Ich verweile noch etwas und mache mich dann auf den Rückweg. Reicht für heute bei dem Wind.
Runter geht schneller. Ruckzuck bin ich über die Matschpisten wieder am Van. Treffe noch auf 3 Franzosen die meinen Van betrachten. Gefällt ihnen wie ich raus höre. Mir auch. Auch wenn das Bad sehr klein ist. Mit Klo drin muss man schauen dass man selbst auch noch reinpasst. Deutlich kleiner als im KaiMAN und in Zottl.
Im Van erstmal ausruhen und an den Laptop. Die nächsten Stunden verstreichen. Ich schneide und tippe Blog. Um 21 Uhr werfe ich den Gasherd an und erhitze mein Essen von gestern. Schneide noch Kartoffeln durch. Lecker!
Bis Mitternacht halte ich durch. Dann geht es ins Bett. Morgen ziehen wir weiter. Draußen Regen und Wind...drinnen gemütlich und warm. Uns gehts gut....gute Nacht im riesen Bett des Rhön Camp Vans.
Viele Grüsse
Kai und das Mittagsschlafteam
GPS Koordinaten:
morgens: bei Saint-Romain-de-Lerps, 44.968158, 4.796122
abends: Mont Mézenc, 44.915925, 4.178529
Unsere heutige Route: ca. 80 km
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