Sonntag, 17. Dezember 2023, Eisglätte bremst uns aus
Moin,
Aufwachen, Blick raus: Hell und Tauwetter. Oh man, wo sind wir denn hier gelandet? Wird es jetzt Frühling? Trüb, grau, Plusgrade. Braucht kein Mensch so ein Wetter. Was ich nicht weiss: es wird noch schlimmer
Erstmal Heizung hoch drehen, Heisswasser anstellen, etwas im Bett arbeiten und dann duschen.
Danach gut lüften und parallel vor die Tür. Mittlerweile schneit es leicht. Das kommt überraschend, aber erfreut!
Wir stehen hier an einem kleinen Stausee mit mini Staumauer. Das Wasser rauscht heute. Gestern Nacht war nix zu hören. Liegt das am Tauwetter?
Die Landschaft noch verschneit, die Bäume aber schneelos und alles sieht etwas traurig und traurig aus.
Gegen 12 Uhr schnappe ich mir Flauschy und wir fahren ab. Aber, welch Überraschung, auch Co-Pi und Friedrich wollen mit vorne sitzen. Überstunden schieben? Flauschy auf ihrem letzten Arbeitstag dieser Tour begleiten? Ihre Intension bleibt unklar. Aber alle drängeln sich auf dem Beifahrersitz.
Zurück auf die 26 und ab gen Süden. Nach 30 Minuten Fahrt wundere ich mich etwas. Zum einen ist der Schneefall in leichten Regen übergegangen. Zum Anderen verhält sich der KaiMAn etwas seltsam. Er fühlt sich schwammig an wie ich so mit 70-80 km/h über die leicht verschneite Straße düse. Ein wenig so, als würde der Van ein Eigenleben entwickeln. Ein etwas stärkerer Bremstest bringt es dann an den Tag: es ist spiegelglatt. Und ich meine spiegelglatt. Die Verzögerung ist praktisch null. Das ABS rattert aber wir verlieren kaum an Geschwindigkeit. Verdammt! Heftige Eisglätte!
Sofort nehme ich Gas weg, fahre nur noch 40-50. Weitere Bremstesets zeigen, es wird nicht besser. Eine Schweineglätte liegt über der Straße. All das bei Null Grad und Regen. Solange es geradeaus geht, kommen wir klar. Vor Kurven muss ich auf 30 kmh runter. Und ich hoffe einfach mal, es kommen keine Gefällstrecken. Leicht berghoch ist kein Problem, Dank Allrad. Aber Berg runder wäre wohl ein Desaster. 20 Minuten fahre ich so vor mich hin. Auch die Locals sind im Schneckentempo unterwegs. Es wird jedoch nicht besser und so entscheide ich, die nächste Abfahrt links oder rechts zu nehmen. Wir bleiben stehen. Zu gefährlich hier noch den den KaiMAN kaputt zu fahren. Das ist es nicht wert. Wir haben zwar heute ein Ziel, doch die Sicherheit geht vor.
Als links eine Einfahrt in ein kleines Wohngebiet zu sehen ist, blinke ich und bremse und rutsche an der Einfahrt vorbei. Verzögerung gleich null. Blankes Eis auf der Straße.
Etwas zurück und dann voller Einsschlag nach links. Am Eingang des Wohngebiets stellen wir uns an die Straße. Motor aus. Das wars. Weiter geht es hier erst, wenn die Situation sich bessert.
Der Gang vor zur Straße ist eiglatt und die Straße selber ein Albtraum. Ich kann mich kaum auf den Füßen halten. Auch die Einheimischen schleichen nur noch auf der Straße an uns vorbei.
So sitze ich nun im KaiMAN und warte. Eigentlich wollten wir heute Kilometer machen. Schließlich haben wir eine abendliche Verabredung irgendwo. Doch so…läuft nix. Zwei Stunden stehen wir an Ort und Stelle. Dreimal laufe ich vor zur Straße und checke den Belag. Immer noch glatt. Allerdings leicht besser. Die Spikes der Autos rauen den Belag etwas an. Ich habe Hoffnung, dass wir hier heute noch weg kommen.
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Bestätigt wird die Hoffnung, als endlich ein Schneepflug kommt der das Eis von der Straße kratzt und streut. Yes! Motor an und ab gehts. Wir sind wieder im Spiel. Ab gen Süden. Anfangs die Straße noch rutschig. Doch mit jedem Meter gen Süden wird es besser und wärmer. Bei der Abfahrt 1,5 Grad, erreichen wir irgendwann heisse 4 Grad, später sogar plus 7 Grad. Es bild sich schon fast Schweissperlen auf der Stirn….äh…stell mal jemand die Heizung runter!
Dafür verschlechtert sich die Sicht. Zum einen wird es ab 15 Uhr dunkel, zum anderen hängen die Wolken verdammt tief und Nebel mach uns zu schaffen. Zudem ist ne Menge Verkehr. Für Sonntag und Glatteis ist echt gut was los. So kenne ich das schon gar nicht mehr.
Auf meinem Handy läuft übrigens WhatsApp und ein Punkt kommt immer näher auf uns zu. Unser abendliches Date. Doch noch liegen hunderte Kilometer zwischen uns.
Draußen wird es immer dunkler und der Schnee nimmt ab. Die Straße zeigt noch Eisreste, hier und da gibt es Spuren im Schnee die andeuten, dass hier heut jemand von der Straße gerutscht ist. Ein Transporter liegt sogar noch im Graben. Doch Glätte herrscht jetzt zum Glück keine mehr.
Wir tanken unterwegs noch mal irgendwo voll und setzen unsere Fahrt auf der 26 fort. Wir passieren Kristinehamn und fahren immer weiter südlich. Der WhatsApp Punkt kommt immer näher. Auch an Mariestad kommen wir vorbei und lassen es links liegen. Das Wetter mit Regen und mittlerweile ordentlich Sturm lädt nicht zu einer Stadtbesichtigung ein. Zudem stockdunkel und der Punkt wartet.
In Skövde passiert es dann. Wir habe die Stadt hinter uns gelassen, sind auf der Ausfallstraße gen Süden, als plötzlich orangene Scheinwerfer zu sehen sind und die Lichthupe erscheint. Die ich natürlich sofort zurück geben. Da sind sie also….und wir sind gerade voll aneinander vorbei geschossen. Ich fahre noch 5 km weiter und dann von der Schnellstraße ab. Zum Glück kommt nach der Abfahrt sofort eine Parkmöglichkeit. Kurz werden ein paar WhatsApps ausgetauscht….ich warten.
15 Minuten später erscheinen die ominösen orangenen Scheinwerfer wieder. Halten auf uns zu und parken neben uns. Ein fetter 7 m Sprinter steht da nun, aufgemotzt mit allem was es braucht. Ein geiles Teil…und vorne sitzen Mona, Niko und Mara.
Für euch vielleicht eine Überraschung…für uns war es geplant. Die beiden sind auf dem Weg gen Norden. Wir auf dem in den Süden. So trifft man sich unterwegs.
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Ich freu mich riesig die beiden zu treffen. Ein Hallo in Sturm und Wind. Kurz checken wir P4N nach einem Pennplatz. In der Nähe ist nix, aber in 30 km Entfernung an einem See. Dann mal los.
Durch Sturm und Regen düsen wir zum Platz. Enge Waldstraße, über Felder und durch Sturm. Aber wir schaffen es und kommen dort an, wo ich hin will. Anfangs fuhr der Sprinter vor, jedoch mit falschem Ziel wie sich später rausstellt. Die letzen 6 km führen wir und erreichen einen See mit Parkplatz.
Ja, und der Rest vom Abend wird schön, gemütlich, lustig und einfach genial. Fondue Käse, Brot, Cola, Wein, Glühwein, Schnaps, Likör. Alles fließt durch unsere Kehlen. Wir feiern ein wenig uns und unser Treffen hier in Südschweden. Wir sind 500 km vor Rödby wo wir am 20. Dez übersetzen wollen.
Ein schöner Abend nimmt seinen Lauf, wie es sich gehört. Weihnachtsgeschenke werden ausgetauscht und gegen Mitternacht haben wir genug Glimmer im Kopf, um pennen zu gehen.
Schön wars, Mona und Niko zu treffen. Zwei ganz besondere Menschen die wir immer gerne um uns haben. War toll, euch beide hier am Ende unserer Tour getroffen zu haben. Wünsche euch noch einen tollen Urlaub im Norden. Habt ihr euch nach einem harten Jahr mehr als verdient!
So sitze ich nun hier um 1 Uhr nachts und tippe diese Zeilen. Morgen wird ausgeschlafen und weiter gezogen. Auf zum nächsten Treffen. Zwei stehen noch an… Seid gespannt wer uns noch über den Weg fährt auf unserer Reise gen Süden.
Jetzt aber erstmal gute Nacht und bis morgen.
Kai und Team
GPS Koordinaten:
morgens: siehe Blog vom Vortag abends
abends: 58.306251, 13.565112
Unsere heutige Route: ca. km
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