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#825 Schweden - Eisregen in Östersund

Samstag, 16. Dezember 2023, Regen, Eisglätte und 360 km in 6 h

 

Moin,

 

Schönen guten morgen aus Östersund. Der Metropole irgendwo in Mittelschweden. Genächtigt haben wir hier super. Der Parkplatz am See war ruhig und niemand wollte was von uns. 

Beunruhigend war allerdings das Geräusch von Regentropfen das irgendwann in der Nach doch deutlich hörbar auftauchte. Der Eisregen kam also wie vorhergesagt. Aber wie schlimm ist es? Die Welt um uns rum nun ein Einsberg?

 

Nein! Draußen alles normal. Der KaiMAN auch kein Eisklotz. Hm…komisch. Dann steh ich jetzt um 10:30 Uhr wohl mal auf. Anziehen, durchs Bad und vor die Tür. 

Mild ist es, etwas über Null Grad. Ordentlich Wind. Auf der Motorhaube des KaiMAN eine lose Eisschicht die angetaut ist. Der Boden nicht rutschiger als gestern. Wasser auf Schnee tut nicht weh!

 

Und da ich heute irgendwie Lust hab auf fahren, beschließe ich, Östersund gen Süden zu verlassen. Wir geben mal als Ziel Mora ein. Ob wir soweit kommen, ist jedoch ungewiss. 

 

Um auf dem hiesige See Auto zu fahren, ist es noch zu früh im Winter. Die Strecke auf die kleine Insel Norderö ist erst im Januar befahrbar. Dann wird der Fährverkehr eingestellt und man kann mit dem eigenen Auto auf einer Ice Road rüber zur Insel düsen. Hätte ich ja zugeben gerne mal gemacht. Muss ich wohl nochmal wieder kommen. 

 

 




Motor an, Flauschy nach vorne holen und los gehts. Wir rollen vor zur Straße wo die Überraschung lauert: Total vereist. Ein Eispanzer auf der Fahrspur. Ups…das hatte ich jetzt nicht ganz so erwartet. Die ersten Meter fahre ich jedoch problemlos. Bremstest: Verzögerung rutschig aber war schon schlimmer. Damit kommen wir klar. Auch sind Kreisverkehre, Kurven, Kreuzungen, Steigungen heftig gesplittet. Das geht schon. Vorausschauend und vorsichtig fahren!

 

In der Stadt klappt da alles gut. Auch die Bergpassage mit anfahren klappt. Wiedermal bin ich sehr froh um den Allradantrieb. Macht alles deutlich entspannter. 

 

Das Eis auch irgendwie griffig. Ich vermute, es liegt an den Fahrzeugen mit Spikes. Jedes Spike greift ja in das Eis und hinterlässt eine Verletzung im Eis. Das macht das Eis griffiger für alle. Und vermutlich ist das Eis irgendwann weg gefräst von all den Spikes die reinpieksen. 

 

Auf der E45 ein ähnliches Bild. Ziemlich eisig aber Traktion und Grip ganz okay. Wir können also weiter fahren. Aufpassen in den Kurven. 

 

Und so ziehen wir weiter. Die Temperatur größtenteils im Plus, nur hier und da mal leichte Minusgrade. Die Landschaft noch schön verschneit, doch lassen die Bäume so langsam ihren Schnee auf den Ästen auf den Boden plumpsen. Es taut. 

 

Wir rollen so mit 70-80 über die E45. In Kurven auch mal deutlich langsamer. Zum Glück gibts davon aber nicht viele. Verkehr hält sich auch sehr in Grenzen. Wir haben so ziemlich unsere Ruhe auf der Strecke. Hörbuch an und gut ist. 

 

Und so fahren wir heute 360 km durch den schwedischen, weissen Wald. Schaut schön aus. Mal mehr, mal weniger Schnee. Aber immer weiss. Zwischendurch für 21 irgendwas tanken. Die günstigste Tanke auf der ganzen Strecke. Friedrich wäre stolz auf mich…doch hat er heute frei. 

 

Irgendwann bei Sonnenuntergang kommen wir wieder beim riesen Holzbär vorbei. Sagen aber nur kurz Hallo aus dem Auto und düsen weiter gen Mora. Es wird langsam dämmrig. Die Sonne schickt letztes Rosa an den Himmel bevor sie abdankt für heute. So wie mein Hörbuch (Sophie Bonnet - Provenzialisches Feuer) …fertig…ich stoppe und suche mir schnell ein neues raus. Aus der Not und weil es schnell gehen muss: Lisa geht zum Teufel von Tessa Henning. 

  

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Die Strassen nun wieder verschneiter und weisser. Aber sowas schreckt uns nach den vielen Tausend Kilometern auf den Straßen hier oben nicht weiter. Wir düsen weiter, kurz vor Mora durchqueren wir ein Kälteloch, kurz mal minus 6,5 Grad. Doch in Mora wieder leichte Plusgrade. Dennoch die Straßen rutschig und leicht weiss. 

 

Hier stoppe ich auf einem Shopping Center Parkplatz und schaue, wo ich pennen könnte. In Mora selbst will ich nicht bleiben. Keine Lust auf Stadt heute. Also außerhalb etwas suchen. In 40 km finde ich etwas an einer kleinen Staumauer. Aber ist da geräumt? Hm…ich hoffe es. Sowas muss ja auch im Winter irgendwie zugänglich sein, Stormprduktion usw. Vielleicht hab ich ja Glück. 

 

Also wieder auf die E45 und wenig später auf die 26. Dieser folgen wir etwas kurvenreich gen Süden bis es im Wald irgendwann links geht für uns. 400 m später sehe ich die Lichter der kleinen Staumauer und…sowohl der Weg als auch der kleine Parkplatz sind geräumt. Jackpot. Gutes Stück weg von der Straße stehen wir hier super ruhig und einsam. Genial. Danke P4N für diesen schönen Ort. 

 

Ich fahre erst vorwärts auf den geräumten Parkplatz, drehe dann aber doch noch und fahre rückwärts rein. So kommen wir besser weg falls irgendwas sein sollte oder morgen noch n Fahrzeug kommt. 

 

Kaum ist der Motor aus, stehe ich schon in der Küche. Hunger! Und da ich gestern nicht verfresse war, hab ich nochmal eine lustige Suppenportion aus Kartoffeln, Würstli, Reisnudeln und etwas Zwiebeln. Lecker! Und vor allem schnell fertig. 

 

Nach dem Essen widme ich mich meinem Laptop. Schneiden, Webseite, planen der nächsten Tage usw. 

Ja, heute war nicht viel los, aber ich denke, die nächsten Tage haben es noch in sich. Denn wenn alles nach Plan läuft, treffen wir auf unserer Heimfahrt noch ein paar Freunde hier und da. Darauf freu ich mich schon riesig. Endlich mal wieder bekannte Gesichter. 

 

 

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Es war zugegeben etwas einsam die letzten Wochen. Nicht schlimm, ich komm damit gut zurecht, doch hatte ich gedacht, hier und da doch mal den ein oder anderen Camper zu treffen. Aber die Vanlifer fahren wohl alle lieber in den Süden als in den Norden. 

 

Um halb eins klappe ich den Rechner zu und werde von 3 Paar Glasaugen angestarrt. Eine leere Eisbär Bierdose steht rum und ne SMASH Packung leer… Die müssen die drei Halunken heimlich hinter dem Rechner gegessen haben, während ich geschuftet habe. Tolle Rollenverteilung!

 

Letzter Blick vorne raus…hm…ist das…GRÜN? Kamera…Einstellungen vornehmen…ja. Polarlicht am Himmel. Allerdings nicht intensiv. Aber hey, immerhin. Schnell noch ne kurze Aufnahme, paar Bilder aus dem KaiMAN raus. Das muss reichen. Morgen könnte nochmal etwas mehr los sein am Himmel. Mal schauen wo wir dann sind und ob wir was sehen. 

 

Für heute Augen zu und schlafen. Die Fahrerei auf Eis und Schnee ist anstrengend, auch wenn wir es gewohnt sind. Doch 360 km in 6 h ist echt ein mieser Schnitt. Dabei sind wir echt nicht geschlichen. 

 

Mal sehen bis wo wir morgen kommen. Am 20. will ich die Fähre von Rödby nach Fehmarn nehmen. Hoffe das schaffen wir. 

 

Jetzt aber erstmal ins Bett. Blog tippen..und schlafen. 

 

Gute Nacht und bis morgen.

 

 

Kai und Team

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: siehe Blog vom Vortag

abends: 60.754920, 14.146516

 

Unsere  Route 16/17. Dez: ca. 679 km

 

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