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#766 Norwegen, Lofoten - Unterwegs mit Timo und Julia

Donnerstag, 12. Okt. 2023, Haningsvear und Eggum

 

Guten morgen ihr Lieben,

 

Schön, seit ihr auch wieder mit im Van. Freut uns sehr!

Um neun Uhr wache ich auf, der Rest schläft noch wattig und fest. Somit etwas Ruhe für mich. Kurz ein paar Dinge am Handy erledigen und dann raus aus den Federn. Wetter ganz ordentlich. Runde 5 Grad und heiter bis wolkig mit moderatem Wind. Herbst auf den Lofoten, echt gechillt schön. 

 

Da die letzte Mahlzeit schon einige Stunde her ist, mal schnell ein 3Bears Porridge bauen und einwerfen. Immer wieder lecker. Wir sind noch immer bei Banana Split…doch heute ist die Tüte leer. Aber morgen also eine neue Geschmacksrichtung. Das wird die Crew auch freuen. 

Co-Pilot, kaum ist das Porridge fertig, hellwach und vorne im Cockpit. Schaut mit großen Augen und fordert seinen Anteil mit starrem Blick. Ja, ja, bekommst ja auch was ab. 

 

Gut gestärkt geh ich nun das Thema neue Drohne an. Die DJI Mavic 3 Pro fährt ja nun schon lange mit. Ausgepackt hab ich sie neulich, heute will ich fliegen. Keine Bäume, wenig Wind…gute Location. 

Somit starte ich den Aufklärer….erstmal Anmelden bei DJI…verdammt…wie heisst mein Account? Im dritten Versuch klappts. Wir sind drin. Und los….äh…nein…. Die Drohen verlangt ein 1,3 GB Update der Software. Oh man....

 

Geht hier nicht. Swisscom Datenvolumen ist alle und Holafly ist langsam und ich kann keinen Hotspot machen. Insgesamt kann ich Holafly nicht empfehlen für große Datenmengen und intensives Surfen. Die drosseln sehr schnell. Vermutlich auch jetzt wieder. Normal für Social Media, Whatsapp etc funktioniert es gut. Aber für große Datenmengen…vergesst es. Ist ein Scheiss. 

 

 






Ich packe die Drohne also wieder weg, hole meine DJI Mavic Pro raus und fliege mit der. Nachdem ich zwischen Controller und Handy ein neues Verbindungskabel nutze,  sind die Bildausfälle Geschichte. Auch der Gimbal ist wieder stabil. Sie fliegt wieder gut. 

 

Irgendwann ist es 12 Uhr, meine Nachbarn auch wach, wir ziehen los. Rückwärts durch den Matsch, drehen und vorwärts weiter. So der Plan. Vorsichtig, um den Boden nicht noch mehr umzugraben. Funktioniert bei beiden Vans alles problemlos, wir kommen auf den Weg und zurück über die Rumpelpiste zur Asphaltstraße. Timo hat in einer Pfütze wieder Bodenkontakt. Wir nicht. 

 

Nun geht es durch herrlich herbstliche Landschaft auf die E10 und gen Henningsvear. Die letzen 10 km an hohen Klippen entlang die auch immer mal einen Kieselstein fallen lassen. Neben der Straße liegen ordentliche Kaventsmänner rum.

 

Über zwei Brücken drüber die Henningsvear seit 1983 mit dem „Festland“ verbinden, durchs Dorf durch und zack: Sportplatz. Heut bei weiter moderatem Wind und milchiger Sonne. Nicht perfekt aber besser als beim letzten Besuch. Drohne hoch…Bilder…Videos und landen. Cool! 

Die anderen beiden wollen noch einen Kaffee trinken gehen. Mir ist nicht danach. Ich arbeite lieber etwas. 

Sie planen ins Dorf von hier aus zu laufen. 10 Minuten. Na dann mal los ihr beiden.

 

Als ich 30 Minuten später mal raus schaue…ist Timo's Van weg!!! Oh….die sind doch gelaufen…warum fehlt jetzt der Van? Wurde der jetzt hier vor meiner Nase etwa geklaut??!!! Und ich hab nix mitbekommen? Gut, ich hatte mich mal einen Moment hingelegt weil ich mich nicht gut fühlte. Aber trotzdem…in Norwegen werden doch keine Autos geklaut? Oder doch?!

Ich schreibe Timo eine WhatsApp und frage nach, ob sie gelaufen oder gefahren sind. 

15 Minuten später die Antwort: gefahren!

Uff…ich bin echt erleichtert und froh. Van nicht gekauft, die Bande nur einfach faul!

 

15 Minuten später kommen sie wieder angefahren, Timo überreicht mir noch ein Stück Kuchen, viele lieben Dank, dann fahren sie ab. Wollen noch etwas die Küstenstraßen fahren, die ich bereits kenne. 

 

Für mich ist der Lofoten Besuch etwas ein Balance Akt. Vor 2 Jahren im Frühling/Sommer war ich ja schon hier und will euch jetzt nicht alles doppelt und dreifach zeigen. Nix schlimmer als Langeweile und aufgewärmtes Zeug. Daher manche Dinge im Schnelldurchgang oder nur nebenbei erwähnt. Oder mit dem Verweis auf die Videos der letzten Tour.

Ich hatte es glaub auch schon geschrieben, ich bin nur jetzt auf den Lofoten wegen Timo und Julia. Ohne deren Urlaub wäre ich erst viel später hier aufgetaucht. Aber was macht man nicht alles, um ein paar Tage mit guten Freunden abzuhängen. 

 

Irgendwann breche ich auch auf, stoppe noch kurz am Ortseingang von Henningsvaer aufm Parkplatz, laufe schnell ins Dorf, mache ein paar Aufnahmen und dann weiter. 

Wieder über die Brücke, die Klippen entlang und auf die E10. Dieser 40 km folgen, über zwei Brücken. Bei der ersten packe ich noch die Drohne aus. Windig!

 

5 km vor dem Wikinger Museum rechts ab und auf schmaler Straße, 10 km gen Eggum. Unser Stellplatz für heute Nacht. Die Fahrt schon krass nach da hinten, der Berg links sieht irgendwie bedrohlich aus. Hoch, dunkel und dazu der graue Himmel… Der Co-Pilot bekomme etwas Angst wie mir scheint. Er dünkt mir ruhiger als sonst. 

  

               

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In Eggum, am Weg in Richtung Stellplatz, ein deutliches Schild wie und was zu zahlen ist. Übernachtung kostet 200 NOK, nur der Besuch der alten, deutschen Radarstation 40 NOK. Zahlen kann man per Vips, Bankkonto, Bar im Briefkasten. 

 

Einen Kilometer geht es jetzt noch die Straße hinter auf Schotter mit vielen Schlaglöchern. Ich fahre wie besoffen. Friedrich wird schon ganz grün. Oder ist das sein Schal der abfärbt im wirren Sonnenlicht. Auf der einen Seite steht nämlich gerade die Sonne tief, von der anderen zieht eine Regenwolke rein. Das Licht fast apokalyptisch. Der Co-Pi macht große Augen… Und kaum sind wir am Parkplatz und erspähen den Van von Timo und Julia, beginnt es zu regnen. Zum Glück nicht lange. 

 

Bei Trockenheit husche ich rüber zu den beiden, Apéro mit Chips, Dipp und Bier. Draußen bewölkt mit Löchern. Ob das heut was mit Polarlichtern wird?

Generell ist das hier ein top Spot für Polarlichter und Mitternachtssonne. Riesen Blickwinkel, keine Berge im Weg und nördliche Ausrichtung. 

Gegen 17 Uhr klopft es an der Van Tour. Steht ein Norweger vor der Tür und wir dürfen unsere Übernachtung direkt bei ihm bezahlen. Prima Sache! Timo zahlt alles, ich überweise es im via PayPal zurück. Papierkram gibt es keinen, weder Ausweis, noch Adresse noch sonst irgendwas wird verlangt. 

 

Gegen 20 Uhr beginnt der Kochprozess. Heut ist Timo am Herd bzw. Feuer. Auf seiner kleinen Hobo Fennek Holzkochstelle dünstet er Zwiebeln an, brät Lachs, Schmierkäse, Sahne dazu, Gewürze und am Ende die Zwiebeln. Julia kocht nebenher Nudeln. 

All das steht auf dem Hobo in einer eher kleinen Pfanne und ich denke nur: Hoffentlich kippt das Ding nicht um. Doch es hält!

Uns überrascht draußen noch ein ordentliches Graupelschauer. Doch den Hobo stört das alle nicht, der wird mit Holz befeuert, kleine Scheite sind dafür notwendig, brennt sehr effizient und verbraucht wenig Hols. Es gibt dafür auch einen Gaseinsatz. Super kompaktes Packmass, leicht und passt irgendwo immer noch rein. 

 

Dann gibts Essen. Und es schmeckt topp! Die Nudeln auf den Punkt und die Soße ein Träumchen.

 

Um 22 Uhr stellen wir uns vor die Tür und beobachten den Himmel. Hm…kaum Aktivität. Das ist etwas enttäuschend. So macht das keinen Sinn draußen zu frieren. Also rein in den KaiMAN und noch bis Mitternacht schneiden. Das vernachlässige ich schon wieder sehr, seit ich mit den anderen beiden durch die Lande streife. 

 

Gegen 1 Uhr ist Schluss. Alle müde. Die Wattefraktion lässt sich im Heck mühelos stapeln. Alle geschafft vom heutigen anstrengenden Tag…äh…ja…genau…was hab ihr genau heute gemacht?? 

Ein böser Blick von Friedrich ist die Antwort…oha...okay.... Ich glaub wir schlafen jetzt lieber und lassen das mit der Diskussion. 

 

Gute Nacht und bis morgen.

 

Viele Grüsse

 

 

Kai und Team

 

 

Stellplatz abends: Eggum, 68.307752, 13.653703

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