11. September - Lago Ritom
Gutem Morgen zusammen,
die Nacht war besser als die letzten, das Gehuste geht aber unvermindert weiter. Vor allem morgens sind Nase und Husten ein absoluter Quell der Freude. Immerhin kommt das Zeug los.
Ansonsten geht heute nicht viel. Ich setze mich etwas an den Laptop und arbeite. Trete bei Sonne vor die Tür und begrüsse meine Nachbarn. Moin!
Zu mehr bin ich erstmal nicht in der Lage. Setze mich auf meinen Stuhl, erst in der Sonne, dann im Schatten. Verrückt, wie schön das Wetter noch ist obwohl ich in der Schweiz bin. Aber auch heute soll das Wetter halten. Herrlicher Spätsommer in den Schweizer Bergen.
Jens stößt etwas später auch dazu und macht sich kurz drauf auf den Weg. Wandern. Für mich undenkbar. Ich bin froh wenn ich hier auf dem Stuhl sitzen kann. Aber: ich wandere dennoch ein Stück mit ihm mit. Denn Jens und Emmy laufen genau gegenüber den Berg hoch. So drehe ich meinen Stuhl, hole mein 600 m Objektiv und die Canon EOS R6 und begleite sie aus der Ferne, im Sitzen. Natürlich kommt dabei auch die ein oder andere Aufnahme zu Stande. So stelle ich fest, das Emmy fitter ist als Jens. Läuft gerne voraus und muss dann wieder auf den Herren warten. Aber ist ja klar: jünger und Allrad! Da geht bergauf immer besser!
Als die beiden sich den Berg hochgekämpft haben, gibts oben erstmal ein Leckerli für beide. Dann entschwinden sie leider meinem Objektiv und ich wende mich wieder der Sonne zu. Laufe noch kurz zum Lago Ritom vor der hier in den Bergen eingebettet liegt. Was für ein herrliches Herbstpanorama.
Thomas und Susanna machen sich auch noch auf den Weg mit ihren eBikes. Ich stelle meine Solartasche von Wattstunde auf. Die beiden radeln in Richtung Lukmanierpass. Ich bin die Strecke ja auch schonmal mit dem eScooter gefahren vor 3 Jahren. Gut zu fahren bis der Weg dann aber für den eScooter zu heftig wurde.
Der Co-Pilot fliegt noch eine kleine Platzrunde mit unserer alten DJI Mavic Pro. Die neue ist bereits unterwegs zu uns und sollte morgen in Sattel ankommen.
Unsereins nutze die Ruhe im Camp und setzt sich an den Laptop. Arbeiten in der Dinette, wieder richtig schön. Gute Sicht nach draußen, Fenster und Schiebetür offen, schöner Durchzug bei der Wärme.
Gegen 14 oder 15 Uhr kommen alle von ihren Touren wieder. Laptop zu, ab vor die Tür.
Die Schwachstelle dieses Spots ist: kein Netz! Nix. Null! Doch muss ich dringend noch ins Internet. Denn ich habe für heute ein Video eingeplant, das ich stoppen will. Der Block dazu ist noch nicht fertig. Und Video ohne Blog ist blöd.
Da ich mich etwas fitter fühle als die letzten Tage, schnappe ich meinen wieder voll funktionsfähigen eScooter und mache eine kleine Tour vor zur Staumauer. Dort, ich erinnere mich, gab es vor drei Jahren ein klein wenig Netz. Hoffentlich ist das heute auch noch so.
Ich jage also die 4 km vor zur Staumauer, finde Netz von 3G bis 5G, sehr schwankend. Aber es reicht für ein paar WhatsApp, YouTube Studio und diverse andere Kleinigkeiten wie WhatsApp Status. So wissen alle immerhin, dass ich noch lebe.
Als die kleine Staumauer so langsam vom Schatten gefuttert wird, wende ich den Driveman Offroad und düse die 4 km zum Camp zurück. Richtig cool zu fahren mit Luft in den Reifen. Macht wieder richtig Laune.
Im Camp gehts es nach meiner Ankunft um wichtige Themen: was wollen wir zu Abend essen. Jeder zählt auf was er noch hat...doch am Ende macht uns Susanna einen leckeren Nudelauflauf im Omnia. Neues Gericht, die wollte es unbedingt ausprobieren, schmeckt Bombe. Dazu ein Salat. Man leben wir heute gesund. Fehlt nur noch obst...hm...das wäre noch Himbeergeist. Ist ja auch ne Form von Obst.
Nach dem Essen verfeuern wir noch die letzten Holzreste, ohne Feuer nämlich verdammt frisch. Dazu macht eine SMASH Tüte die Runde und weil die recht schnell leer ist, wird Friedrich verspeist. Völlig überraschend schmeckt er gar nicht wattig. Was ist denn da los? Auch nicht zäh! Und warum höre ich ihn von drinnen vor sich hin grummeln? Seltsam!
Ah...in meinem vernebelten Hirn kam da glaub was durcheinander...das ist die Toblerone von Friedrich... Ups...wie kam die denn vor die Tür? Naja, sie schmeckt auf jeden Fall vorzüglich. Dankeschön Manfred, für diesen leckeren Nachtisch. Friedrich hätte diesen Prügel ohnehin in den nächsten 3 Jahren nicht aufgegessen bekommen, somit helfen wir alle ihm ein wenig.
Möglich, dass es auch noch einen Whisky gibt und andere Dinge die von innen desinfizieren. Doch alt werden wir auch heute nicht. Ist ja schließlich auch Montag. So beschließen wir den Abend wieder um 23 Uhr und ich begebe mich in die Höhle des Friedrich. Strafende Blicke streifen mich und er ermächtigt sich der Jameson Flasche.
Ja, ja, trink ruhig, aber jammer nicht, wenn dir morgen das Wattehirn schmerzt. Noch bevor er Kontra geben kann, schnappe ich ihn und es geht nach hinten ins Schlafgemach.
Wir schlafen mal etwas und ich hoffe, dass ich morgen noch ein klein wenig fitter bin. Denn morgen wollen wir weiter ziehen.
Gute Nacht und viele Grüsse
Kai
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12. September 2023, Gotthard Pass
Guten Morgen,
start wie immer. Husten, husten, husten..... Danach Emmy aus dem geöffneten Dinette Fenster beobachten. Sie sitze vor der Haustür des Oski und wartet auf Futter wie mir scheint.
Unsereins sitze am Laptop und tippt vor sich hin. Rechts von mir herrscht noch Ruhe. Irgendwann erscheint Jens links, moin, ich purzel aus Zottl und setze mich in den Schatten. Ja, noch immer Sonne. Unfassbar! Jens stößt kurz darauf dazu, Emmy ebenfalls. Dort sitzen wir die nächsten Stunden und unterhalten uns über alles mögliche.
Verwundet sind wir über die Tatsache, dass sich bei Susanna und THomas nix rührt. Niemand hat sie heute bisher gesehen. Sind die noch im Van? Der steht allerdings voll in der Sonne und Fenster sind keine offen. Sehr seltsam!
Das Rätsel löst sich gegen Mittag als die beiden mit Wanderstiefeln an den Füßen angelaufen kommen. Puh...gut...ich dachte schon...naja, lassen wir das! Da sind sie ja. Wohlbehalten und ausgewandert.
Die beiden essen einen Happen, unsereins isst Keckse mit Marmelade, lecker! Und während dessen erzählen wir, dass heute morgen ein Polizeiauto hier vorbei kam. Fuhr an uns vorbei, stoppte an der Beiz, dort gabs einen Kaffee und im Anschluss kamen sie dann zu uns gefahren. Stoppten und schauten sich unsere Parktickets an. Während der Aktion hielt ich Emmy unter Controlle da Jens gerade in Oski verschwunden war. Bei mir sahen sie das Parkticket nicht sofort und erwähnten freundlich, dass man hier eins benötige. Ich informierte genau so freundlich, dass ich eines habe, hier an der Beifahrerscheibe. Das stellte sie zufrieden. Die beiden Cops wünschten uns noch einen schönen Tag und machten sich wieder auf den schönen Weg ins Tal.
Das die einzige Action an unserem Dienstagmorgen. Doch das sollte sich nun langsam ändern. Susanna und Thomas packen zusammen und fahren ab gen südliches Tessin. Sie wollen dem sich nähernden Regen ausweichen und haben noch ein paar Tage frei.
Zurück bleiben Jens und ich ohne Sichtschutz. Blöd...so packen wir wenig später auch zusammen und fahren ab. Die Wolken am Himmel bedeuten nix gutes, Regen ist im Anmarsch. So rollen wir die 4 km am See entlang, dann an der engen Streckenpassage vorbei, zum Glück ohne Gegenverkehr. Kurz vor dem Tal müssen wir 15 Minuten an einer Baustelle warten. Und wohin geht es jetzt?
Tja, man glaubt es kaum. Aber für Jens ist das die Tour der ersten Male. Er war noch nie am Lago Ritom. Check! Erledigt! Und er hat noch nie eine Nacht auf dem Gotthard Pass verbracht. Das geht
ja gar nicht und muss schleunigst geändert werden.
So erklimmen wir jetzt also, über die alte Passstraße, den Pass. Im strömenden Regen. Es haut mal kurz ordentlich runter. Die Vans werden wieder sauber. Die Scheibenwischer zeigen wieder, dass sie doch berechtigterweise mitfahren. Als wir gen Tremola abbiegen, lässt der Regen nach. Als wir die vielen Kurven auf Kopfsteinpflaster überstanden haben, ist es wieder trocken und die Sonne drückt leicht durch die Wolken.
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Das nenn ich mal Wetter auf engstem Raum. Luftlinie sind wir vielleicht 10 km vom Lago Ritom weg.
Wir parken uns leicht unterhalb des Passtrubels auf einem Parkplatz mit Grasbewuchs. Angekommen. Stuhl raus, Bierchen in die Hand und die Sonnenstrahlen geniessen. Weiterer Regen ist im Anmarsch. Emmy genießt ihre Freiheit und stromert durchs Gelände. Wir stoßen an...Prost.
Als Abendessen gibts heut was schnelles. Ich hab noch Hackfleisch, Jens so Löwenzeug als Soße und Spaghetti. Daraus baut er schnell ein Abendessen, wir können es so gerade noch vor der Tür bei ohne Sonne und kühler Luft genießen. Kurz darauf fallen die ersten Tropfen. Schnell alles wegräumen und ab in den Van. Ich in Zottl, er in Oski. Jeder schnell ein paar Sachen erldeigen und später schnappe ich mir Whisky, Friedrich und ein Glas und gehe rüber zu Jens. Der hat noch dänisches Bier dabei und so wird das ganze noch ein ganz entspannter und schöner Abend. Wie in den guten alten Zeiten, als es anfangs gefühlt nur Jens und mich als Vanlifer in der Schweiz gab.
Gegen Mitternacht bin ich zurück in Zottl und muss mir wieder böse Blicke von Friedrich gefallen lassen. Irgendwie ist seine Toblerone verschwunden, scheint er sagen zu wollen. Hm...ja...komisch...in Zottl verschwinden immer mal Dinge. Ich beruihge ihne und meine, dass er ja von meiner etwas ab haben kann. Das beruhigt ihn. Uff...Krise abgewendet. Ab ins Bett. Morgen müssen wir nach Hause. Drohne abholen und abends hab ich Eigentümerversammlung wegen einer möglichen Solaranlage die auf unser Dach soll.
Jetzt aber erstmal gute Nacht...und...äh....ja...morgen kommt komplett anders als ich gerade denke.
Bis morgen und viele Grüsse
Kai und Team
GPS Koordinaten:
morgens: Lago Ritom
abends: Gotthard Pass
Unsere heutige Route: ca. 29 km
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