10. September 2023 - Wir werden weniger und einer mehr
Moin,
uh...frisch hier im Van. Heizung an. Man merkt, dass es langsam Herbst wird. Vor allem hier in den Bergen auf 1.600 m. Die Täler kühlen in der Nacht ordentlich aus, die Sonne kommt erst spät über die Berge.
Daher, als ich vor die Tür trete nach meinem morgendlichen Hustenmarathon, bin ich warm angezogen. Ein ruhiger Start in den Morgen im Camp. Erst mit der Sonne kommt etwas Dynamik ins Spiel. Besonders bei uns im Team, denn alle müssen vor die Tür. Vor allem die, die nicht arbeiten am Sonntag. Also Co-Pi und Friedrich. Es kostet mich enorme Überredungskunst, die beiden dazu zu bewegen, endlich ihren wattigen Hintern vor die Tür zu bewegen. Beide auf dem Weg gen Winterschlaf und noch undynamischer als sonst schon. Doch mit dem Hinweis, dass es für sie möglicherweise etwas gibt, lassen sie sich dann doch vor die Tür tragen. Die feinen Herren laufen selbstverständlich nicht selbst.
So sitzen sie nun auf meinem Stuhl, leicht in der Sonne und wärmen ihren Pelz. Scheint, es gefällt ihnen, doch zeigen sie es nicht so. Neben ihnen sitzt Manfred. Mit einer Tüte in der Hand. Also einer Plastiktüte! Da dünkt mir, ist irgendwas drin. Aber was? Ist das hier jetzt wie beim Weihnachtsmann?
Wart ihr brav?
Nein!
Warum nicht?
Weil halt!
Aber das ist doch keine Antwort!
Ist es wohl!
Nein, ist es nicht!
Doch!
Nein!
Doch
...
Am Ende ein genervter Weihnachtsmann der schnell die Geschenke übergibt und dann seine Ruhe haben will. Äh...ich glaub ich schweife ab!
Manfred ist nicht der Weihnachtsmann, hat keinen Bart, stellt keine Fragen. Er greift einfach in die Tüte und holt einen Prügel raus. Himmel...was ist das denn....dann erkenne ich es und staune. Vor allem über das, was drauf steht! CO-PILOT in großen Lettern! Das auch wirklich klar ist, für wen der Prügel ist!
Im Anschluss greift Manfred wieder in seine Tüte, ein weiterer Prügel, beschriftet mit FRIEDRICH! Puh....gut....kein Streit im Team!
Und zu guter Letzt...noch ein Prügel auf dem KAI steht. Wow....jetzt können wir uns im Team aber ordentlich duellieren. Jeder von uns hält eine riesen Toblerone in Händen! So gibt es wohl (vorerst) keinen Futterneid im Team.
Gut, da wäre noch Flauschy, aber die isst keine Schoggi. Schlecht für den Flausch!
Lieber Manfred, vielen lieben Dank für diese gelungene, süße Überraschung! Wir freue uns riesig drüber.
Lustig ist, so erzählt Manfred, dass es den Beschriftungsnamen CO-PILOT noch gar nicht gab. Dieser wurde erst auf Drängen von Manfred kreiert!
Die Fellfraktion ist mächtig stolz auf ihre Schokoprügel. Im Augenwinkel sehe ich, dass der Co-Pilot schon etwas an der Verpackung rumzieht...will er die jetzt sofort essen???
Dem schiebe ich einen Riegel vor und versuche, ihm die Toblerone weg zu nehmen. Erst hält er dagegen...dann hat er einen schwachen Moment und ich nehme die Schokostange an mich. Jene von Friedrich auch. Bringe alles in Zottl. Hinter mir höre ich irgendwas von "Haltet den Dieb"...und... "So geht das doch nicht!".
Mittlerweile geht es auf 11 Uhr zu, Die zwei flauschigen Banditen sind zurück in Zottl und suchen die Tobleronen, hier draußen machen sich Ädu, Gerrit und Christian auf den Weg. Ädu direkt gen Portugal in den wohlverdienten 3-wöchigen Urlaub, der Rest nach Hause. Alle anderen bleiben noch. Das Wetter zu schon um abzufahren.
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Nachdem die drei Fahrzeuge abgefahren sind, gibts eine lange Früshtückstafel. Hunger hab ich nicht wirklich, begnüge mich mit ein paar niederländischen Keksen, selbstgemachter Feigen-Brumbär Marmelade von Thomas und Susanna (Lieben Dank) und Walliser Käse. Verstehe dabei nicht so ganz, warum Manfred so komisch schaut als ich das zusammen genüsslich esse.
Wenig später, die Sonne ist gewandert, bringt Manfred's Knaus TI nicht mehr genug Schatten. Wir wandern eine Etage tiefer zu einem Baum. Dort passiert nun das, was ich seit Tagen, wenn nicht sogar Wochen vor mir her schiebe:
Eine kostspielige Entscheidung/Investition fürs ganze Team. Nächtelange Diskussionen mit Friedrich gingen diesem Tag heute voraus. Budgetanträge wurden gestellt, abgelehnt, neu eingereicht, wieder abgelehnt. Vermittlerin Flauschy musste eingreifen und selbst der Co-Pilot mischte sich auf seine ganz diplomatische Weise ein: Tatzenschlag auf den Tisch! Es war ein Kampf!
Eine wirkliche Entscheidung kam bei all dem auch nicht heraus, doch der Widerstand des kleinen Braunen wurde etwas geringer. Ich sehe das als Zustimmung und mache heute den Letzten Schritt.
Im Schatten eines Baumes im Wallis, gehe ich auf die Webseite von www.digitec.ch und wähle eine neue Drohne fürs Team aus. Da wir was großes, ordentliches brauchen, wird es eine DJI Mavic 3 Pro. Kostenpunkt: 1.865 CHF. Dazu noch ein Akku und ND Filter. Wir landen bei über 2.000 CHF Rechnungspreis. Der Kurzs zum Euro ist ca. 1:1. KAUFEN!
So, wäre da mal geschafft. Uff....war keine einfache Entscheidung. Doch ist meine DJI Mavic Pro, sicher fünfjährig, echt in die Jahre gekommen und hat auf Island immer wieder gesponnen. Gimbal zittern, zwei Füße hab ich abgeflogen, Videobild immer wieder instabil. Es ist wirklich Zeit für ein Upgrade des Equipments. Ich hoffe, die DJI Mavic 3 Pro hält mindestens so lange wir die DJI Mavi Pro.
Nach diesem Einkauf könnte ich jetzt einen Whisky vertragen...doch ich muss noch fahren. Und genau das machen wir gegen 15 Uhr: Abfahrt!
So nehmen wir Abschied, ich werden wohl keinen dieses Jahr mehr treffen. Denn unsere neue Tour steht vor der Haustür und die geht bis Weihnachten. In die Schweiz komme ich erst wieder Ende Dezember. Habe ein wenig die Hoffnung, dass man sich Silvester im kleinen, privaten Kreis nochmal trifft. Das hat ja bald schon Tradition. War die letzten 3 Jahre so.
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Dann mal los! Zottl's Motor an und abfahrt. Schön wars hier, ein tolles Wochenende mit den wohl besten Freunden, die man sich vorstellen kann. An dieser Stelle ein großer Dank an alle, die mich und meine Kamera aushalten ab und an. Ich halte mich an solchen Tagen/Abenden allerdings auch etwas zurück mit filmen. Denn ein wenig soll es ja auch ein privates Treffen sein.
Wir rollen nun wieder ins Walliser Haupttal und folgen diesem gen Nufenenpass. Im Doppelpack mit Thomas und Susanna vor mir. Die beiden haben noch Zeit und kommen 1-2 Tage mit. Und heute Abend treffen wir noch jemanden.
Unterwegs stoßen wir auch wieder auf Manfred, der ein paar Minuten vor uns los gefahren war. So fahren wir bis Naters zusammen...dann winken und weiter. Sonne, tolles Wetter, kurz noch tanken...sorry Friedrich....er hat echt nen schweren Tag heute.
Das Wallis zieht sich immer wieder wie Kaugummi, eh wir in Ulrichen aufschlagen, vergehen gefühlt Stunden. Die Sonne schon schräg am Himmel. Jetzt noch schnell über den Nufenenpass. Wie immer traumhafte Landschaft mit vielen Kurven, Gletscherblick und wenig Verkehr um diese Uhrzeit.
Auf der anderen Seite runter ins Bedretto, hallo Tessin, lange nicht gesehen. In Airolo kurz über Landstrasse entlang der Autobahn und wenig später steil bergan auf enger Strecke gen Lago Ritom.
Die Strecke ist nicht ohne. Eng, schmal, einspurig, wenig Ausweichstellen, enge Ortsdurchfahrt. Alles dabei, was Tessiner Straßen ausmacht. Diverse Male müssen wir stoppen um Gegenverkehr passieren zu lassen, die Sicht wird immer genialer wenn es mal Ausblick gibt. Meist fahren wir durch Wald den Hang hoch.
Die Strecke ist nichts für Fahrzeuge die größer oder höher sind als Zottl! Oben wird es richtig eng, felsig, tiefe Tunneldurchfahrt. Anspruchsvoll zu fahren, vorne und hinten nur noch ein paar cm Platz zu Mauer und Fels wenn es um die Kurve geht. Man muss fahren können wenn man hier hoch will.
Wir kommen oben ohne Probleme an, fahren direkt weiter hoch zur kleinen Staumauer des Lago Ritom und noch 4 km Schotterweg am See entlang bis wir nach einem kleinen Steigungsstück und einer weiteren Engstelle, endlich den Zielparkplatz erreichen. Uff...das war anstrengend. Pause.
Aber nix da, kaum geparkt und ausgestiegen, nährt sich von hinten etwas Graues. Ein Kastenwagen...oha...das ist doch...GR Nummer....OSKI...mit JENS an Bord. Wooohoooo!!! Japp, Jens! Von Vanamericana. Er ist die nächsten zwei Tage auch mit am Start. Was mich sehr freut, haben wir uns ja auch schon monatelang nicht gesehen. Und zu meiner Freude hat er Emmy dabei, die gleich rausspringt und die Gegend erschnuppert.
Da sind wir nun also. Lago Ritom. Abgelegen, nicht für alle erreichbar, herrliche Landschaft, letzte Sonnenstrahlen...der Abend kann kommen.
Ja, und er kommt...mit Highfire, Raclette unter dem Feuer, leckeren Getränken und schönen Gesprächen. Das Feuer wärmt von außen, die Getränke etwas von innen. Schon hier mit euch!
Gegen 23 Uhr ist Feierabend. Alle Müde und reif fürs Bett. Morgen ist ja auch noch ein Tag.
Gute Nacht und bis zum nächsten Blog Beitrag.
Kai und das Toblerone-Team
GPS Koordinaten:
morgens: Camping des Glaciers, Wallis
abends: Lago Ritom, Tessin
Unsere heutige Route: ca. 203 km
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