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#741 Island - Abschied mit 28 Stunden Verspätung

Freitag, 11. August 2023,  Tschö Island

 

 

Moin,

 

Da klingelt doch irgendwas….mach das aus Co-Pilot!!!! Ah…nee, der liegt ja noch weiter weg als ich. Ich glaub, da bin ich schneller. Mein Arm schnellt Richtung Handy und stellt das elende Gebimmel aus. 8:30 Uhr. Gut genächtigt. Keine Störung. Und das, obwohl wir mitten in Sedisfjödur freigestanden haben. Interessierte…niemanden!

 

Heut ist etwas mehr Dynamik im Team, daher sind wir auch um 10 Uhr abfahrbereit, der Rücksack für die Fähre ist gepackt und der Motor läuft. Eine Runde durch Seydisfjödur erspare ich mir. Es laufen schon Menschenmassen durchs Dorf. Zwei…äh nein, drei Kreuzfahrtschiffe liegen schon im Hafen. Für die Bewohner muss da ja mal echt übel sein. 

 

Am Hafen ist gut was los. Durch ein Missverständnis werde ich dort hin geschickt, wo die stehen, die schon eingecheckt haben. Hab ich jedoch noch nicht. Also muss ich nochmal ne Runde drehen, dort anstellen wo die stehen, die noch einchecken müssen. Alles etwas chaotisch vom Gefühl her, viele Ordner und es fühlt sich an, als würden sie das zum ersten mal machen. 

 

Ist aber auch schwierig, wenig Platz, riesen Andrang, dann sortieren nach Dänemark und Faröer Inseln. Da darf keiner falsch parken oder fahren, sonst landet er am falschen Ziel. 

Der Check-in verläuft langsam aber wir kommen irgendwann dran und dürfen uns in die nächste Schlange stellen. Kabine 5026…wir sind unser eigener Nachbar zur letzten Fahrt mit dem Einsbärdampfer. Lustig. 

 

Ich stehe als vorletzter in Reihe 11 und habe Hunger. Mal n Happen essen, ist sicher kein Fehler. Gibt wohl erst abends wieder was. Also…Roggenbrot mit Käse und Tomate. Immer wieder was Feines. Parallel dazu kommt der Eisbärdampfer in den Hafen getuckert. 

Und wie ich so vor mich Hinkaue, aus der Schiebetür schaue, winkt mir Hannes quer über den Platz zu. So kaue ich etwas schneller und laufe im Anschluss rüber. Bei denen gibts Pfannkuchen….hm…lecker. Die Sonne scheint, kaum Wind, direkt warm. Fast der wärmste Tag der Tour. Aber keine Sorge, bleibt nicht lange so, noch als wir warten, zieht es wieder zu. 

 






Irgendwann gehts   plötzlich schnell. Die Reihe von Hannes und Familie bewegt sich…Bording startet….geht aber noch ewig bis wir drauf dürfen. 

 

Wir sind am Ende die Vorletzten die auf den Dampfer drauf fahren. Ich hatte schon Bedenken, ob wir überhaupt mitkommen. Flüge sind ja auch gerne mal überbucht, warum dann nicht auch Fähren? Im Kopf gehe ich schon durch, wie wir am Hafen zurück bleiben…vielleicht bietet man uns ne Stange Geld an wenn wir auf unseren Platz auf dem Boot verzichten…hm…ich glaub ich würds annehmen. Zeitlich würde es noch reichen bis zum CSD. 

Doch wir schaffen es noch auf den Stahlriesen, kaum sind wir drauf, wird die Klappe geschlossen. Hinter uns könnten noch zwei 6 m Vans parken. Mehr Platz ist nicht mehr. Der Kahn ist voll!

 

Diesmal merke ich mir auch genau mein Deck auf dem der KaiMAN steht, mache Fotos und ein Video. Ich will nicht nochmal auf dem Kahn umherirren und mein Auto suchen. Und schon gar nicht morgen früh um 5 Uhr wenn wir auf den Färöern ankommen. Als letzter in der Reihe heisst nämlich: als erster rückwärts runter vom Kahn! Ich würde also alles blockieren wenn ich nicht auftauche. Gut, wir haben eh schon 28 Stunden Verspätung, käme dann auf 10 weitere Minuten wohl auch nicht mehr drauf an. 

 

Meine Kabine finde ich sofort, Rücksack und Lapi Tasche rein und ab an Deck. Doch haben wir den Hafen schon verlassen, schwimmen im Fjord auf offenes Meer zu. Die haben es echt eilig die 28 h Verspätung wieder reinzuholen. 

 

 

 

               

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An Deck treffe ich auf Hannes, häng noch ne Weile mit ihm im Wind ab, dann gehts für mich erstmal heiss duschen…ah….herrlich… Im Anschluss etwas arbeiten und um 18:30 Uhr geh ich in die Cafeteria zum Abendessen. Gleiches Essen fast wie auf der Hinfahrt. War damals gut, ist jetzt auch gut. Fisch, Fleisch, Gemüse, Salat. Prima! Und auch nicht sooo voll, denn wir haben doch leichten Seegang. Man merkt es beim Laufen…und an den Gesichtern einiger Menschen die wohl null Seegang vertragen. Mich freut das leichte Geschaukel. Gerne mehr davon. 

 

Nach dem Essen arbeiten bis 20:45 Uhr. Erst jetzt: Feierabend…ab aufs Deck mit den Heizstrahlern, da hab ich eine Verabredung um 21 Uhr. 

 

Ich sitze schon ein paar Minuten, als Hannes eintrifft. Bepackt mit Alkohol aus dem Duty Free Shop. Alter…ich dachte wir holen uns ein Bier aus der Bar, setzen uns hier gemütlich hin und labern etwas. Jo, weit gefehlt, Abende mit Hannes laufen anders. Rum, Gin, Lakritz Likör…Bier. Alter Schwede…die Mischung ist heftig, irgendwann sitzen wir zu dritt da, weil wir noch ins Gespräch mit einem Deutschen kamen. Ein lustiger Abend der bis Mitternacht geht. 

 

Bei etwas stärkerem Seegang, verabschieden wir uns und ich schwanke gen Kabine. Setze mich dort noch an den Laptop, schreibe ein paar Zeilen und schneide noch bis 2 Uhr. 

Dann lege ich mich mit Klamotten ins Bett und penne noch 1,5 h. Um 3:30 Uhr Klingel mein Wecker. Um 4 Uhr muss ich aus der Kabine raus sein. Na wenn das mal gut geht…hoffentlich höre ich den Wecker und hab mich auch nicht mit der Zeitumstellung vertan. Hab das extra noch diverse Male mit Hannes durchgerechnet. Eigentlich müsste alles stimmen…aber man weiss ja nie. 

 

Zur Sicherheit, dass ich nicht so tief schlafe, lasse ich auch gleich mal noch das Licht an im Zimmer. Dann schlafe ich ein….

 

Jo, dann mal gute Nacht und bis morgen…wenn das mal alles gut geht!

 

Viele Grüsse

 

Kai

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