Freitag, 4. August 2023, Anfahrt Pfui, Runde Hui, Lake
Moin Leute,
Die Nacht war ruhig, heute morgen ein paar Türen schlagen und als ich um 10 Uhr aus dem Van schaue, sind schon wieder alle weg und wir fast alleine auf dem großen Parkplatz. Prima!
Und was läuft heute? Naja, als erstes mal ich. Nach Blog schreiben im Bett, das funktioniert prima wenn ich mir abends schon den Lapi ans Bett lege, aufstehen, frisch machen im Bad, anziehen und vor die Tür. Kleine Platzrunde.
Der Camping liegt ruhig, ist günstig, bietet aber kaum was. Ich find nur zwei WCs und ne Möglichkeit abzuwaschen und zu kochen. Kein Gemeinschaftsraum, aber ne schöne Zeltwiese. Keine Duschen, kein Storm. Dafür mit 750 aber auch unsere günstigste Übernachtung auf der Insel. Und für mich völlig ausreichend. Ich brauche weder Dusche noch WC noch Raum. Ich muss nur irgendwo legal parken dürfen. Alles andere haben wir. Dafür fahren wir ja ein gut ausgestattetes Fahrzeug von MegaMobil. Und wir fahren es gerne. Sehr gerne!
Noch immer keinerlei Probleme. Wir sind jetzt sicher schon weit über 1000 km Piste gefahren und haben null Probleme mit dem Möbelbau. Alles hält und verhält sich ruhig. Auch der MAN zeigt keine Ermüdungserscheinung. Einen Van, der das so mitmacht, kann ich bedenkenlos jedem empfehlen, der ein Neufahrzeug sucht und mich nach meiner Meinung fragt. Bin begeistert.
Uff…abgeschweift…nach meiner Platzrunde schnell die Drohne in die Luft. Canyon anschauen und Wasserfall. Kann man wohl auch hinlaufen, aber Canyon aus der Luft geht irgendwie einfacher.
Gegen 11 Uhr packe ist das Team, setze es vorne hin, selber laufen wäre ja zu viel des Guten, und fahre ab.
Weit kommen wir nicht. Einkaufen…aus einem „eigentlich brauche wir nicht viel, wir müssen ja die Vorräte essen“ Vorsatz, wird doch ein etwas größerer Einkauf. Tja….
Der Laden gut, hat alles was wir benötigen. Dumm nur, dass ich mal wieder ohne Geldbeutel unterwegs bin. Das merke ich zum Glück noch mitten im Einkaufsprozess und nicht erst an der Kasse. Verdammt!
Naja, weiter einkaufen und am Ende Korb an die Kasse stellen, dort Bescheid geben, schnell raus rennen, Geld holen und wieder zurück.
Hab ich schon erwähnt, dass es leicht nieselt? Das Wetter heute nicht die Wucht. Eher auf der grauen Seite. Morgens noch schöner.
Nun aber Abfahrt. Doch wieder kommen wir nicht weit. Ich kurve noch beim Tourist Info Center vorbei, auf der Suche nach einem brauchbaren Mülleimer. Unser Müll ist recht voll und sollte weg. Doch Fehlanzeige….hier gibts keine Tonnen…weiter. Hallenbad…hm…japp, da stehen Mülleimer am Eingang. Also kurz warten bis keiner schaut und zack, ist meine kleine Mülltüte Geschichte. Warum ich nicht auf dem Camping meinen Müll entsorgt habe? Gab keinen Mülleimer!
Ihr fragt euch, wo wir heute hin wollen? Nun, auf Tipp von Thomas machen wir heut die Laki Runde. Piste, nur 4x4, 40 km hin, dann 20 km Rundkurs und wieder zurück. Laki ist ein über 200 Jahre altes Vulkansystem, dass sich über 25 km erstreckt und immer wieder Krater ausgebildet hat. Damals brach hier die Hölle auf. 1 Jahr lang spuckte der Vulkan vor sich hin. Riesige Lavamengen krochen bis ans Meer. Gas und Asche vergifteten 25% der Bevölkerung und 75% des Tierbestands. Eine Katastrophe unsagbaren Ausmasses. Die Aschewolke so gross, dass sie Einfluss auf das Klima nahm in Island und Europa. Es folgten deutlich Kältere Winter. Auf Island schien die Sonne nicht mehr richtig.
Wenn ich das höre, frage ich mich: was wäre eigentlich, wenn sowas heute passieren würde? Alles sorgt sich ja um den Klimawandel und das es wärmer wird. Was jedoch, wenn irgendwann wieder ein Supervulkan ausbricht und für Abkühlung sorgt? Wäre es da nicht gut, vorab etwas vorzuheizen um die Abkühlung aufzufangen?
Hm…nur so ein Gedanke des Co-Piloten. Er ist kein Gegner des Klimawandels, auf keine Fall. Doch hat er bis heute noch nie den Gedanken gehabt, dass ein Vulkan uns hier üble Scherereien bei der globalen Temperatur machen könnte.
Naja…ich schweife schon wieder ab. 5 km Ringstraße in östliche Richtung, dann rechts auf die ausgeschilderte Zufahrt gen Laki. 49 km! Erst noch 10 km Asphalt, dann rechts und Schotter. Dort steht ein weisser Dacia auf der Straße, ich mache Anstalten daran vorbei zu fahren, als der Fahrer mir zuwinkt. Problem?
Ich halte auf gleicher Höhe an. Amerikaner, ist sich unsicher, ob er nach Laki fahren kann/soll mit seinem Auto. Als ich ihm sage, dass ich auch dort hinfahre, kann er es schier nicht glauben. Mit dem großen Auto, meint er.
Ich denke: ja, mit was denn sonst?
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Da ich die Strecke nicht kenne, fällt es mir schwer, ihm eine Rat zu geben. Von Thomas weiss ich, dass es einige Furten gibt. Ob ein Dacia da durchkommt? Vermutlich schon…aber man weiss ja nie.
Nach kurzer Unterhaltung verabschiede ich mich und mache mich auf, den Schotter zu bezwingen. Die ersten 30 km Piste sind…naja…von der Strecke ganz ok. Die Landschaft…ich ab schon interessanteres gesehen. Erst grün und wellig, dann etwas trockener und wellig. Die Piste ok, nicht all zu viel Wellblech, mal grober Schotter, mal feiner. Wir kommen im Schnitt aber flott voran mit Staubwolke hinter uns. Kleinere Furten/Pfützen, eine breitere mit großen Steinen aber nicht sonderlich tief. Ich kann mit Gummis durchwaten. Einige knackige Anstiege, hier und da Parkplätze für eine Rast und überall grauer Himmel. Immerhin das mit dem Nieselregen legt sich wieder.
Dann jedoch…Warnschilder und eine richtige Furt. Vielleicht 30 m breit und so tief, dass ich nicht durchwaten will mit meinen Gummies. Das der KaiMAN es da durch schafft ist klar, doch will ich noch ein paar Fotos machen. Und wie ich das mache, kommen auf der anderen Seite ein Pickup und ein VW TXY im Offroad Look angeschossen und jagen durch die Furt.
Ich schau mir das an und bleibe Kopfschüttelnd zurück. Statt langsam und vorsichtig, jagen die Affen voll durch die Furt. Dabei stehen dort extra Schilder, man soll langsam fahren. Gilt wohl nicht für Franzosen. Wird ja n Grund haben, warum man langsam fahren soll. Zum einen zum Schutz des Fahrzeugs, Bugwelle, Ansaugung, Elektronik etc. Zum andern der Untergrund, es kann immer und überall mal ein dicker, fetter Stein oder Fels lauern. Sie jagen durch und sind so schnell weg wie sie kamen. Man, man, man…
Wenig später ne Horde Mopeds die auch noch durch die Furt fahren. Deutlich vorsichtiger und weit links. Dort am wenigsten Tief, dort auch Fahnen gesteckt, die die Furt nach links hin begrenzen.
Als die auch weg sind, was etwas dauert denn nach der Furt pinkeln einige erstmal in die Botanik, mache ich uns klar. Drohne in die Luft, Kameras an und los.
30 cm Wasser, vielleicht auch 35 und recht loser Untergrund. Auf Mitte der Furt muss ich mal kurz etwas mehr Gas geben um hier nicht stehen zu bleiben. Sperre drin, ESP aus.
Wir fahren langsam im Schritttempo durch und wieder raus. Immer wieder schön zu sehen, was der KaiMAN kann.
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Jetzt aber weiter, weg vom Wasser, steil berghoch mit riesen Riffelblechwellen. Das haben wir hier nun schon mehrfach so gehabt
Nach einigen weiteren Kilometern ein kleiner Parkplatz mit Aussicht auf ein 200 Jahre altes Lavafeld. Pause…16 Uhr…Hunger.
So wird gestoppt und ich werf mir etwas leckeres dunkles Brot ein mit Käse, Tomate und Gurke. Fühlt sich gesund an. Muss ich beibehalten wenn ich zurück auf dem Kontinent bin.
Nach 1,5 h Pause jagen wir weiter. Die Landschaft nun anders. Alles nur noch altes Lavafeld links von uns. Rechts Berg, dazwischen die Straße. 7 km noch. Mitten durchs Lavafeld geht es auf den letzen Meilen, dann erreichen wir nach einer letzten Steigung den Parkplatz von Laki. Kein Mensch da. Kleine Rangerstation mit WC und Büro des Rangers. WC sehr sauber. Das Ganze liegt wettergeschützt in einer kleine Mulde. Nächtigen darf man hier jedoch nicht. Der Camping der Laki Runde liegt auf der anderen Seite an der Haupt-Ranger-Station.
Ich schaue mich um, doch durch die Muldenlage sehe ich nicht viel. Auf den Laki hoch, von 600 auf 800 Höhenmeter, will ich nicht. Zu kalt, zu schlechtes Wetter.
Mein Navi sagt, dass es oben, am Ende der nächsten Steigung, noch einen Parkplatz gibt. Dann mal hoch. Dort stehen auch zwei PKW, Dacia und ein Toyota Land Cruiser. Der Berg steil und mit Waschbrett Belag…aber kein Problem für den MAN. Oben parken , Kamera und raus. Von hier sehe ich schon die ersten Krater. Das schreit nach Drohne…Co-Pilot…flieg….
Wow…Licht zwar bescheiden, die Sicht aber der Hammer. Wir sehen Lavafelder und diverse Krater der Ausbruchsserie von vor 200 Jahren. Beeindruckend. Das muss hier ja Höllenartig gewesen sein damals. Unvorstellbar was für Bilder das gäbe, würde sowas heute passieren.
Landen und weiter. Es gibt hier auch noch einen 1 km Info-Wanderweg, doch entscheide ich mich dagegen. Aus der Luft alles gesehen. Infos bekomme ich auch im Netz.
Wir folgen der Straße weiter, am Lavagebiet und an Vulkanen entlang. Schwarze Landschaft, angenehmer Lavasand als Farbahn. Ruhe herrscht im Van. Herrlich. Berghoch…oben…links oder rechts in die Sackgasse mit Aussichtspunkt? Rechts…400 m später Parkplatz im Kreis und wow! 360 Grad Ausblick. Gewaltig. Lavafelder, in der Ferne grün/schwarze Berge, Vulkankegel, ganz hinten der Vatnajökull Gletscher. Okay…mittlerweile kann ich sagen: die Anfahrt eher unspektakulär, aber hier nun, dies Runde, ist gewaltig geil.
Und wie die Laki Runde weiter geht, ob wir freistehen müssen oder einen Campingplatz finden, das erfahrt ihr im nächsten Blog und Videol
Viele Grüsse
Kai und Team
GPS Koordinaten:
morgens: Tjaldsvæðið Kleifar Camping, 63.801212, -18.056406
Unsere heutige Route: ca. 50 km
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