Dienstag, 1. August 2023, Landmannalaugar Autsch
Moin Leute,
Morgens höre ich die Nachbarn. Türen, Kinder…Ohropax tiefer ins Hirn…weiter schlafen. Doch immer wieder dringen die elenden Geräusche an mein Ohr und Hirn. Einer der Gründe, warum ich gerne irgendwo alleine und frei stehe. Keine nervigen Camping Nachbarn!
Um10 Uhr lasse ich es bleiben mit dem Schlafen. Aufstehen, Blick raus…ui…Sonne. Vor die Tür…mild. Fast schon warm. Kaum Wind. Dann aber mal flott.
Foto Equipment klar machen, Essen und Trinken, Wanderstiefel und los. Ich laufe auf das alte Lavafeld zu, finde den Wanderweg für die 4-12 km Runde und schon bin ich im Anstieg auf das Feld hoch.
Dann jedoch ein fataler Fehler. Ich laufe rückwärts, filme den Weg dabei den ich gerade gelaufen bin und übersehe, dass hinter mir am Wegesrand ein dicker, scharfkantiger Lavabrocken liegt.
Und so stolpere ich rückwärts über diesen Felsbrocken, falle mit dem unteren Rücken drauf. Stütze mich noch mit der rechten Hand ab und spüre sofort einen Schmerz. Autsch…fuck…. Den Sturz auf den vielleicht Oberschenkel hohen Fels federt mein Rucksack etwas ab. Danke dafür. Dennoch triff mich der Fels am unteren Rücken und an der Hand.
Die Handinnenfläche trifft es härter. Ich schneide mich am scharfkantigen Fels am Handballen. Sofort tritt Blut aus. Fuck! Natürlich nix dabei….
Ich Rappel mich wieder auf, nur gut hat meine Doofheit keiner gesehen und so laufe weiter den Berg hoch. Lecke einige Male über die Handwunde. Das muss es tun. Zum Glück der Schnitt nicht tief, die Blutung stoppt recht schnell und ich würge mich im prallen Sonnenschein aufs Lavafeld. Warm…zu warm angezogen. Jacke aus…sonst sterbe ich hier gleich.
Oben ein kurzer Stopp an einem Aussichtspunkt. Zum Glück noch nicht viel los jetzt um 11 Uhr. Dann mal weiter. Atemberaubende Landschaft, zum einen latsche ich auf gutem Weg mitten durchs Lavafeld, zum anderen blicke ich auf Berge, sowas hab ich noch nicht gesehen. Unterschiedlichster braun, grau und Schwarztöne. Alles Vulkan gemacht von diversen feuerspeienden Monstern die hier rumstehen. Es sieht gewaltig aus. Hier Drohen fliegen…aber ist verboten.
Ich durchquere das vielleicht 1 km breite Lavafeld komme an eine Ebene mit Wiese und Co-Pilots Lieblings Watteblumen. Da hätte er jetzt Freude dran und könnte darin rumtoben….äh…nein. Man darf nicht vom Weg runter und der Co-Pilot tobt nicht. Nie. Naja…nur wenn er einen Tobsuchtsanfall hat wenn mal wieder die Milch alle ist oder keine Bamsemums mehr am Start sind. Aber dann auch im Sitzen. Vornehmlich am Tisch.
Eingerahmt wird die riesige Grasfläche durch die schon beschriebenen Berge, selbst Schneereste sind zu sehen an einzelnen Berghängen. Ein Traum von Anblick. So friedlich und ruhig…und….Alter…warum kommen da jetzt plötzlich so viele Leute!?
Bisher schön ruhig, kommen nun Wanderer wie am Fließband. Ist da gerade ein Wanderbus angekommen? Viele Amis wieder mal, wie schon so häufig trifft man von denn hier überraschend viele an.
Auch einen kleinen See entdecke ich hinter mir, am Ende des Lavafeldes. Vielleicht 10 m im Durchmesser und die meisten der einströmenden Wanderer laufen daran vorbei. Ich laufe hin…aha…kaltes Wasser…Türkies grün liegt er da versteckt. Zu und Ablauf seh ich keinen.
Jetzt aber weiter. Ich muss mich entscheiden. Große oder kleine Wanderrunde? Auf n Berg oder nicht? Zum Glück wähle ich die kleine Runde. Laufe somit zwischen hohem Berg und Ende Lavafeld entlang, mal ein schmaler Pfad, mal breit. Komme an rauchender Erde vorbei, leichter Schwefelgeruch und muss danach noch eine Felsentreppe hoch, um wieder auf das Lavafeld zu kommen. Aussichtspunkt. Pause und filmen und fotografieren.
Während ich das mache, kommen immer mehr Menschen angewandert. Es wird voll. Als ich gehen will, muss ich mich durch die Menschen schlängeln um wieder auf den Wanderweg zu kommen.
Das ist hier eine Wanderautobahn. Nix wie weg. Nochmal an einem rauchenden Etwas vorbei und dann: links oder rechts? Rechts ne große Runde, links die Kleine. Da die meisten rechts laufen, laufe ich links. Nix los, und kürzer. WinWin!
Und wie ich so laufe, höre und sehe ich zwei Drohnen am Himmel. Hm…soviel also dazu.
Der Rückweg führt mich nun auch wieder durch das Lavafeld. Der Weg diesmal aber deutlich schlechter zu laufen. Kein Weg, eher ein Pfad über Fels und Gestein. Aufpassen wo man hintritt, sonst ist der Fuss kaputt.
Immerhin wenig los.
Amazon Link für alle anderen Einkäufe:
Das Lavafeld spuckt mich seitlich aus, dann noch etwas am Bach entlang und schon stehe ich wieder an der Mountain Mall. Durst…auf Cola. Also kurzer Stop und zwei Cola kaufen. Anschließend zum KaiMAN. Cola ins Eisfach.
Hey Co-Pilot, was sitzt du da wieder auf der Bettkannte…äh…was hast du da in der Tatze…etwa eine SD Karte und ein Akku der DJI Mavik Pro?! Jo…unschuldig und etwas stolz schaut er, als ich die Karte an mich nehmen und in den Laptop stecke. Oh ha…Drohnenaufnahmen…von mir im Lavafeld…und den Bergen…VON HIER!
CO-PILOT…BIST DU ETWA WIEDER GEFLOGEN?????
Ein unschuldiger Blick, eindeutlich ein JA. Oh man…wo soll das nur enden? Der wandert irgendwann noch ins Gefängnis. Aber: wie sollte er wissen, dass man hier nicht fliegen darf? Die Schilder konnte er nicht sehen. Ich hab also kein Recht, böse auf ihn zu sein. Ich wuschl ihm durch den Pelz und bedanke mich.
30 Minuten später genieße ich eine kühle Coke. Was ne Wärme heute. Doch mittlerweile einiges an Wolken am Himmel und als wir abfahren, tröpfelt es leicht.
Amazon Link für alle anderen Einkäufe:
Mittlerweile 16 Uhr. 10 km zurück müssen wir. Erstmal wieder die zwei Furten queren und dann Holperstrecke zurück, bis Google Maps sagt: jetzt rechts, hoch zu einem schwarzen Vulkan und dessen Krater.
Es tröpfelt noch immer etwas und wir fräsen den steilen Berg hoch. Oben sehr wellig und wackelige. Wir werden gut geschüttelt, kommen aber problemlos hoch. Den Spot hatte mir Tino empfohlen…und es lohnt. Tolle Aussicht über die Ebene aus der wir kommen, vor uns ein mit Wasser gefüllter Krater und über uns…äh..ja…stärkerer Regen. Schnell ein paar Fotos und dann das Kommen und Gehen von innen beobachten. Ganze Reisebusse würgen sich hier hoch. Ein Dacia, Mitsubishi, etc nach dem anderen. Autobahnfeeling. Kein Geheimtipp hier oben.
In Regenpausen gehe ich vor die Tür, treffe auf zwei kleine spanische YouTuber die hier ein Video für ein Gimbal drehen. Mit einem Finnischen Fotograf mit Freundin komme ich noch ins Gespräch. Lustige Treffen immer wieder.
Dann aber voller Regen. Für sicher 1,5 h. Ich sitze im KaiMAN, froh ihn zu haben, arbeite, Esse Porridge und sitze es aus.
19:30 Uhr, endlich trocken. Drohne hoch…kurzer Flug…Abfahrt mit Drohen in der Luft. Runter auf die 208 und wieder 3 km gen Landmannaglaugar. Dann links, einen schmalen Weg entlang. Tief eingeschürft in die Botanik. Bloß kein Gegenverkehr jetzt. Drohne in die Luft, Pfützen am Boden. Gut zu fahren. Und am Ende erreichen wir einen Parkplatz. Hier geht eine Straße den Berg hoch, doch ist die gesperrt. Zum Krater müsste ich nun hochlaufen…aber da die Drohne gerade noch und in der Luft ist, fliege ich hoch. Spart Zeit.
Der parkende Dacia fährt ab, wir bleiben alleine zurück. Irgendwie unbefriedigt, ich hatte gedacht, wir können bis hoch zum Kraterrand fahren. Manno!
Motor an…zurück 500 m…dann…hm…rechts geht noch ein wenig befahren aussehender Weg weg. Wo es da wohl hin geht?
Und wie es von hier aus mit uns weiter geht, das erfahrt ihr im nächsten Video/Blog.
Viele Grüsse
Kai und Team
GPS Koordinaten:
Morgens: Landmannalauge Camping: 63.991826, -19.058630
Unsere heutige Route: ca. 20 km
Amazon Link für alle anderen Einkäufe:
Amazon Link für alle anderen Einkäufe:
Kommentar schreiben