Montag, 31. Juli 2023, Anfahrt Landmannalauga und ein Treffen
Moin Leute,
Die Welt hat mich um 11 Uhr wieder. Der Rest der Wattenasen schläft noch tief und fest. So wirklich den Drive zum Aufstehen hab ich ehrlich gesagt auch nicht. Also bleib ich noch 30 Minuten liegen. Kann ja nicht schaden.
Dann seh ich die WhatsApp Message von Sascha von BioToi..telefonieren…ok….jetzt oder heute am späten Abend. Lieber jetzt…ich sollte aufstehen.
Draußen das Wetter so lala. Nicht Fisch nicht Fleisch aber immerhin kein Dauerregen und kein Sturm. Um uns rum noch immer Wald, ein echt ungewohntes Bild. Hatten wir schon lange nicht mehr.
Von der Nachbarschaft hört man nichts. Die sind entweder schon weg oder leise.
Raus aus dem Bett, Beifahrersitz drehen, Laptop auf die Knie und Blog schreiben. Gerade angefangen, klingelt der Laptop. Sascha von BioToi…die nächsten Minuten Besprechung des Caravan Salons und noch ein paar weitere Dinge.
Es ist 1 Uhr als ich den Blog endlich fertig habe und den Laptop zu klappe. Geld wollte übrigens noch niemand von uns. Hatte erwartet, es kommt evtl. jemand vorbei, der abkassieren will.
Erst gegen 14 Uhr machen wir uns auf den Weg. Das Ziel: Landmannalauga! Praktisch der dritte Anlauf. Jetzt muss es ja klappen heute.
Wir würgen uns aus unserem Wald raus, fahren vor zum Eingang des Campings und stehen im Camper Stau. Irgendwie gerade alles am Abreisen. Mit Wohnwagen und Anhänger. Volles Programm. Dagegen reisen wir mit leichtem Gepäck.
Ich stoppe kurz, muss ja noch irgendwie zahlen. Eine Rezeption oder ähnliches gibts hier nicht. Am WC Haus hängt n Zettel mit irgendwas mit 1700 ISK geschrieben. Vermutlich der Preis pro Nacht. Von anderen Campern vernehme ich, dass wohl abends jemand zum kassieren kommt. Aber wohl ab 23 Uhr nicht mehr…so spät waren wir ja dran.
Zum Glück hängt ein Briefkasten am Gebäude, so kann ich 1700 ISK einwerfen. Meine letzten ISK. Mehr hab ich nicht. Aber jetzt wird mit Karte gezahlt…oder es geht halt nicht.
Nun aber los. 400 m Piste, dann Hauptstraße. 100 km liegen vor uns. Davon sehr viel Piste. Doch erstmal noch den Asphalt genießen.
Wir folgen der 32, später der 26. Bekannte Strecke für uns, wir waren hier schon. Und zwar fuhren wir die Strecke, als wir uns abends mit Thomas trafen. Nach unserer Island Durchquerung auf der F26.
Tanken dürfen wir auch noch kurz und wenig später biegen wir rechts auf die 208 ab. Erst noch etwas Asphalt, dann startet Dirt Road der übelsten Kategorie. Wellblech der übelsten Sorte. Schnell fahren ist nicht, immer wieder Schlaglöcher oder Kurven. Es ist eine echte Tortur für alle.
Rund 50 km liegen vor uns und es wird nicht besser. Dazu starker wind von rechts der uns ordentlich einstaubt.
Zwischendurch immerhin mal etwas kurvigere Strecke durch Lava mit weniger Riffelblech. Doch kaum gefreut, ist es zurück. Wir folgen der Strecke und den rumstehenden Strommasten mit wenig Spass.
Die Landschaft verändert sich irgendwann. Von Staub und Stein in schwarz und grün. Die Berge sind moosig grün bewachsen, der Boden schwarz. Toller Kontrast, sieht cool aus. Was bleibt, ist das heftige Riffelblech immer wieder.
Irgendwann kommt links ein Parkplatz…ich hab die Schnauze voll…stoppe. Pause für alle. In Schwarz-Grüner Landschaft. Zum Riffelbelag hat sich auf den letzten Kilometern auch Regen gesellt. Das nervt.
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Somit 5 km vor dem Ziel eine 2 h Pause. Warten, dass das Wetter besser wird. Die Piste wird dadurch leider nicht anders.
Nach richtigem Regen ist irgendwann Schluss mit Wasser von oben. Trocken. Dann mal weiter. Drohne in die Luft und los. Das Licht bescheiden aber die Landschaft toll und ich hoffe, fürs Video bekomme ich die Aufnahmen noch etwas gepimpt.
4 km fliege ich und als das Landmannalauga Camp zu sehen ist, landet der Aufklärer und wir fahren die letzten üblen Meter ohne Luftbegleitung. Heftige Schlaglochpassagen folgen, dann ein Parkplatz und danach noch zwei coole Flussdurchfahrten. Die zweite ordentlich tief, das Wasser geht 5 cm über den Schweller. Coole Sache! Das macht Spaß.
Alles andere schreckt eher etwas ab. Denn hier ist der Teufel los. Menschen, Autos, Zelte…nix mit Ruhe und Abgeschiedenheit. Hier steppt der Bär im Quadrat. Aber ist halt auch ein Must See Stop für alle Island Besucher. Hier fahren sogar Busse hin. Und auch sonst alles was irgendwie 4x4 hat.
Nach den Furten suchen wir uns einen Parkplatz, sehr viel frei ist nicht mehr. Im Anschluss: Kamera schnappe und los. Location erkunden.
Zahlen kann ich noch nicht, der Schalter ist zwischen 19 und 20 Uhr geschlossen. Und in dem Zeitfenster befinden wir uns derzeit. Weiter….WC und Dusche 500 ISK…gut Betrieb. Filmen unmöglich. Weiter…was stehen da hinten für Busse?
Das Camp liegt direkt vor einem alten Lavafeld dass sicher 30 m hoch ist. Direkt davor noch ein dampfender Fluss in dem zig Köpfe schwimmen. Ansonsten farbige Berge um uns rum, diverse Brauntöne und Schattierungen. Genau dafür ist Landmannalauga bekannt. Diverse Vulkane haben hier die Landschaft geprägt, farblich wie auch vom Höhenprofil her.
Bei den Bussen angekommen…Knaller…da ist ein Shop drin. Nichts wie rein. Gut sortiert, alles was man so mal kurz brauchen könnte, gibt es. An der Kasse ein junger Mann. Ich frage ob ich filmen darf. Ja, kein Problem, gerne, meint er.
Ich frage wo er her kommt. Er: Island.
Ich erstaunt: wow….cool…endlich mal ein echter Isländer.
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Das freut ihn und wir kommen ins Gespräch. Dabei stellt sich raus, dass er 6 Monate, von Jan bis Juni 2023 in Seewen, Schwyz war. Bei Freunden…also praktisch Luftlinie vielleicht 5 km weg von Sattel. Das ist mal echt der Knaller und er gibt ne Runde Grey Goose Whisky aus und ich kaufe zwei Bier, Ballerina Kekse und zwei Snickers.
Ein wenig labern wir noch, dann ziehe ich weiter. Der Shop ist gut besucht.
Mittlerweile 20:30 Uhr…die Kasse offen. Ich zahle 2500 ISK. Standard Preis fürs Hochland und darf somit ne Nacht hier pennen und die Toiletten nutzen.
Kurze laufe ich noch zum natürlichen Pool. Holzumkleiden stehen rum, filmen undenkbar. Hier paddeln Hinz und Kunz und irgendwo ist immer gerade ein nackter Hintern zu sehen der sich umzieht. Für mich ist klar: nö, da muss ich nicht rein. Da hatte ich viel schönere Pools mit schöneren Erinnerungen.
Ich laufe zurück zum KaiMAN. Hunger. Und Bock auf Reis. Hatte ich glaub seit der Fahrt mit dem Eisbärdampfer nicht mehr. So schneide ich mir isländische Wienerli in Stücke, brate sie an, Reis dazu, Gewürze, Bohnen und ne Tomate. 30 Minuten später esse ich, wie Bud Spencer und Terrence Hill, direkt aus der Pfanne. Lecker!
Die nächsten Tage wird generell wohl etwas karierter gegessen. Die Vorräte müssen weg. Das schont unser Reisebudget und macht Friedrich umgänglicher. Wir brauchen ja ne neue Drohne…
Nach und während dem Essen schneide ich Video und bereite später noch den Blog für morgen vor. Und hoffe nebenbei, dass wir morgen etwas schöneres Wetter als heute erwischen. Regen und Grau am Landmannalauga ist eigentlich Höchststrafe.
Um 1 Uhr fallen mir die Augen zu. Ich merke langsam, dass ich seit 5 Monaten praktisch nonstop unterwegs bin. Die körperliche Batterie lässt langsam etwas nach. Es wird Zeit für etwas Ruhe und durchschnaufen.
Dann mal gute Nacht und bis morgen. Daumen drücken für schönes Wetter bitte! Dankeschön.
Gute Nacht
Kai und die Riffelblechgeschädigten
Morgens:Þjórsárdalur Camping Ground: 64.104838, -19.953672
Landmannalauge Camping: 63.991826, -19.058630
Unsere heutige Route: ca. XX km
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