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#715 Island - Gehts weiter oder Abbruch?

14. Juli 2023 - Landmannalaugar Fahrt?

  

Hallo zusammen,

 

willkommen zurück auf unserem wilden Trip nach Landmannalaugar. Aber kommen wir auch hin? Wir stehen an einer schwierigen Furt. Und Thomas will es wagen.

 

Da Thomas vor mir steht, meint er: ich versuche es. Steigt in seinen 6 m Sprinter und fährt ins Wasser. 5 m alles okay…dann sehr tief…geht aber noch, doch bald schon unter Wasser riesige Steine. Der Sprinter wankt drüber, schwankt, irgendwas kracht auf einen Stein…dann steht der Sprinter. Ich stehe mit der Kamera am Rand des Flusses und denke nur: fuck!

Doch der Motor läuft noch und Thomas haut den Rückwärtsgang rein. Setzt zurück. Versucht es etwas weiter links…das hebt ihn schier aus den Angeln vorne links. Er steht schräg im Fluss, das linke Vorderrad auf einem großen Unterwasserstein. Es liegen also überall riesige Steine im Wasser. Die Strecke, die er genommen hat, wohl nicht die Richtige.  Keine Chance auf diesem Weg durch die Furt zu kommen. Er haut den Rückwärtsgang rein und kommt zurück in Richtung unseres Ufers wo ich mit der Kamera stehe und filme. Doch genau vor mir lauert ein großer Felsbrocken, schwarz, schaut etwas aus dem schwarzen Wasser raus. Als Thomas diesem immer näher kommt, gebe ich ihm Zeichen, dass es da nicht weiter geht. Er stopp kurz vor dem Fels, nochmal vorwärts und ein Stück nach  links, dann wieder rückwärts und an den "Strand" zurück. Wieder in Sicherheit und an Land.

 

Uff….Eine erste Sichtprüfung zeigt keine Schäden am Sprinter. Aber für uns geht es hier und so nicht weiter. Einen zweiten Versuch will keiner wagen. Was tun? Hier direkt am Wasser leider kein Platz zum pennen. Auf der anderen FLussseite steht ne Sitzgarnitur und ist n Parkplatz. Hilft uns nicht. Kommen wir ja nicht hin.

 

Somit bleibt nur eins: Abbruch! Drehen zurück. Der KaiMAN nun das Führungsfahrzeug. Co-Pi und Friedrich äußerst still. Friedrich wagt es nichtmal zu maulen, weil wir die gleiche Strecke wieder befahren. Heute Vormittag gab es noch einiges an Geschimpfe, weil wir sau teures Bier gekauft haben. 

Nach drei Kilometern kommt ne Art möglicher Parkplatz. Es ist 21 Uhr und wir sind echt durch für heute. Also parken wir erstmal dort und bleiben hier heute Nacht. Bis zu einem Camping wären es in alles Richtung mehr als 1 h Fahrt. Daher…hier bleiben und ausruhen. Plan für morgen machen.

 

So parken wir, die Sonne schaut noch etwas vorbei, der Wind schon den ganzen Tag extrem stürmisch. Ich koche mir Nürnberger und n Spiegelei. Das muss reichen heute. Nach dem Essen schaut Thomas noch vorbei und wir besprechen den Plan für morgen. 

Vermutlich nochmal 100 km Piste bis Landmannalaugar. Wieder eine Piste mit vielen Flussdurchfahrten. Das wird spannend. Oder kommt es doch anders?

 

Gegen Mitternacht macht sich Thomas auf den Weg nach Hause. Ich stelle meinen Rechner auf den Tisch, schneide und schreibe im Anschluss noch diese Zeilen. 

Um 2:27 Uhr, also jetzt, bin ich endlich fertig, klappe den Lapi zu und gehe mit der Flauschfraktion pennen. Schauen wir mal, was morgen auf uns wartet.

 

Gute Nacht und bis morgen

 

Kai und Team

 

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Samstag, 15. Juli 2023

 

Moin,

 

9:30 Uhr wach. Noch hundemüde, ich döse nochmal kurz ein, bekomme danach aber den Dreh in Richtung Wachheit. Bis 10 Uhr liege ich noch im Bett und mache ein paar Dinge am Handy. Nebenher schafft die Truma auf Vollgas und wärmt den Van. Draußen das Wetter gar nicht ganz schlecht. Der Sturm ist Geschichte und sogar die Sonne schaut hervor. Wow!

 

Aufstehen, Frühstück machen, Bett hoch fahren und in die Lounge setzen zum Frühstück. Thomas ist auch schon fit und gegen 11:30 Uhr brechen wir auf. 

 

Nachdem wir die Furt gestern nicht gemeistert haben, müssen wir heute etliche Kilometer zurück auf der F233. Bis zum Abzweig auf die F210 

 

Die Drohnen gehen direkt bei der Abfahrt in die Luft, ich versenke meine kurz darauf an einer Steigung im Gras. Einmal nicht aufgepasst, weil ich auf dem Videobild sah, dass meine vordere Dachluke offen ist, vergesse ich in einer Steigung die Drohne auch steigen zu lassen. Prompt kollidiert sie mit der Steigung und legt sich auf den Kopf. Anhalten, hinrennen. Mist, der letzte von zwei Füßen nun auch schwer lädiert und wenig später ab.

Es wird Zeit für eine neue Drohne, die DJI Mavic 3 dürfte es werden. 

 

Ich sammle also die Drohne ein und folge Thomas, der schon oben auf dem Berg ist. Heftige Steigung, jedoch alles kein Problem für den MAN. Auch die folgenden kurzen wie langen Bachfahrten, kein Problem. 

 

Irgendwann nach 30 Minuten verlassen wir bekanntes Territorium und fahren auf neuer Strecke. Zu einem Highlight des heutigen Tages. Eine Furt oberhalb eines Wasserfalls. Auf Videos sah dies spektakulär aus…ist man vor Ort, ist es ne Wasserdurchfahrt wie jede andere auch. Steine, Weg finden, vorsichtig sein. Dennoch die Drohne in der Luft, der Gegenverkehr wartet. Meine Drohne spinnt erst, der Gimbal ist auch angeschlagen und wackelt teils heftig. 

 

               

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Nachdem wir durchs Wasser sind, aufsitzen und weiter. Einige schnelle Fahrpassagen durch Sand und Schotter folgen. Tolle Landschaft, grün und schwarz. Geniale Kontraste. Das Wetter nun leider zugezogen grau. Noch einige kleinere Furten kreuzen wir. Später die erste Hütte…3 Schafe…wir kommen der Zivilisation näher. Auch etwas Verkehr kommt uns entgegen. 

 

Die Strecke wird mieser, steiniger, langsamer zu fahren. Leicht nervig und wir sowie die Vans werden übel durchgeschüttelt. Bei einer Pause stellen wir fest, dass wir uns etwas nach Asphalt sehnen. Zwei Tage Piste reicht erstmal wieder. Es macht Spaß, aber ist unheimlich anstrengend. 

 

20 Minuten nach unserer Pause haben wir 50 km Piste geschafft. Tolle Landschaft mit Gletscher im Hintergrund und viel Schwarz um uns rum. Der Asphalt ist zurück. Wir stoppen auf einem Rastplatz an der Ringstraße. Happen essen und schnell ein paar Daten sichern. 

 

Danach düsen wir in östliche Richtung der 1 entlang bis Hjörleifshöfði Cave. Hier führt eine üble 3 km Schotterpiste hin. Der Parkplatz fest leer. Sehr schön.  

 

Schneller Blick in die Höhle. Eine weitere müssen wir etwas bergauf erkämpfen und kurz drauf stehen wir wohlbehalten wieder vor unseren Vans. Und nun? Vik, Campingplatz. 

30 km zu fahren, Asphalt, sehr entspannend. 

 

Bei Ankunft am Camping Vík tjaldsvæði werden wir von einem spanischen Mädel abgefangen die gleich die 1950 ISK einkassiert. Dusche kostet 300 extra. Freie Platzwahl. Personalien wollen sie, wie immer, keine. 

Wir zahlen per Kreditkarte und parken ein Stück weiter vorne auf ein Rasenstück. Pause! Sehr verdient.

 

Zur Ankunft erstmal einen kleinen Rum zum aufwärmen. Kalt ist es. Danach Kaffee und Kuchen. Thomas hat noch einen Schwarzwälder Kuchen aus der Dose dabei. Was es alles gibt. 

 



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Im Anschluss sichere ich Daten, tausche meine kurze Hose gegen die lange Jogginghose. Kalt! Die Winterjacke ist schon lange an.

 

Gegen 20 Uhr die Frage der Fragen: was essen? 

Wir entscheiden uns für Rösti. Ich hab noch eine Packung dabei, die mir Jens gab, als ich vor 1,5 Jahren gen Skandinavien aufbrach. 

Wir teilen sie, jeder macht sein eigenes Rösti unter meiner Anleitung. Anfangs klappt alles gut. Doch leider bleibt bei uns beiden beim Wenden der Rösti etliches am Boden kleben. Mist. Schön wird das heute also nicht. Glaub, meine beschichtete Pfanne ist nicht mehr so der Hit. 

 

Egal, schmecken wird es trotzdem, wir kaschieren alles mit viel Käse und zack…sitzen wir am Highfire Tisch und essen. Super knusprig und sehr lecker. 

Dazu ein leckeres Gull Bier. Jetzt noch 5 Grad mehr und etwas Sonne, dann wäre es ein perfekter Abend. 

Nach dem Essen Abwasch und noch bis Mitternacht in Zottl abhängen. Routenplanung für morgen, Wetter checken.

 

Um 3 Uhr nachts beende ich mit genau diesen Zeilen den Blog. Im Schein meiner Olight Lampe sitzen Co-Pi und ich in der Lounge und arbeiten. Ich schreibe, er liest doch fallen ihm immer wieder die Äuglein zu.

 

Jetzt erstmal gute Nacht und bis morgen. Hoffen wir auf Sonnenschein. 


Viele Grüsse

 

 

Kai und Team

 

GPS Koordinaten:

Start: 63.898636, -18.708227

abends:  Vik Camping, 63.419011, -18.995624

 

Unsere heutige Route: ca. 112 km

 

 

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