12. Juli 2023 - Bier, Hasen und Vulkan
Hallo zusammen,
im letzten Blog/Video kam ich soeben am Campingplatz an und fragte mich, ob wohl Kumpel Thomas schon da ist.
Naja, wenig überraschend, ist Thomas mit seinem 4x4 Sprinter da. Parkt schon auf der großen grünen Wiese und wir stellen uns brav dazu.
Endlich mal wieder ein bekanntes Gesicht. Und so beginnt dann auch ein ziemlich lustiger Abend. Erstmal ein schnelles Begrüssungsbier. Dann, es ist schon auf 20 Uhr zugehend, entscheiden wir: Heute luxuriös! Wir gehen essen. lassen kochen. Nein, nicht vom Co-Pilot, der ist total zerwattet von der heftigen Pistenfahrt heute, wir gehen echt isländisch essen. Hier direkt am Campingplatz. Und dazu kann ich mich auch gleich noch anmelden am Campingplatz. Der kostet....ich weiss es nicht mehr. Im Video nenne ich den Preis.
Nächster Stop: Restaurant. Bier und Essen bestellen. Das Bier kommt schnell, GULL, sehr lecker. Das echte isländische Essen dauert etwas länger...kommt dann aber auch. Leckere Pizza....tja...was können wir dafür, wenn es hier nur italienisches Essen gibt. Schmeckt aber und kostet ein Gewehr.
Auf unserem Weg zu den Vans sehen wir...einen Zwerghasen. Alter...wir hatten zwei Bier und sehen hier schon Hasen. Ist es unser Augenlicht, einen isländische Fatamorgana oder ein echter Hase? Schwer zu sagen.
Wir setzten uns vor die Vans, ja, das geht heute mal. mit Mütze, Winterjacke, Handschuhen und ner Menge Stoff der auf unseren Vanletts steht. Wo anfangen...hm....beim Jameson....dann Rum...Schnaps...anderer Whisky, Kirsch, Whisky...Gut haben wir morgen noch keine Pläne, das dürfte eher ein ruhiger Tag werden.... Jo, wenn ich nur wüsste...
Der Abend geht bis zwei Uhr, einige Kurze, diverse Hasen in allen Farben, selbst rosa sehen wir. Dunkel wir es weiterhin nicht und wir sind die Einzigen, die noch wach sind. Haben unseren Spaß an diesem Abend.
Statts um 2 Uhr dann pennen zu gehen, arbeite ich noch ne Stunde und leg mich um drei aufs Ohr. Mit dem Wissen, dass wir morgen wohl einen Pausetag haben werden. Keiner rechnet damit, dass die Vulkan Gegend morgen wieder zugänglich ist. Wegen ihm sind wir ja eigentlich hier und dort wollen wir als nächstes hin. Vermutlich aber wohl erst in ein paar Tagen. Somit also Zeit zum Ausruhen morgen, durchschnaufen und arbeiten. Super! Egal also, ob ich morgen etwas verkatert bin oder nicht.
Donnerstag, 12. Juli - Alles kommt anders
Moin,
um 11 Uhr wache ich auf und stelle fest: alles andere als fit. Der Alkohol von gestern und zu wenig Wasser lassen mich unfit und mit Kopfschmerzen aufwachen. Verdammt. Aber egal, liegt ja nix an heute.
Erstmal liegen bleiben, gegen 12 Uhr aufstehen und ein 3Bears Porridge bauen. Genau das richtige Katerfrühstück. Thomas lebt auch, macht nen recht fitten Eindruck und als ich gerade auf der Trittstufe des KaiMAN Platz nehmen will, stehen ist echt anstrengend, kommt er mit News vorbei: Der Vulkan ist wieder zugänglich!
Mir fällt schier der Porridge Löffel aus der Hand. WHAT?!! Offen?! Heute...wo kommt das denn her? So war das aber nicht geplant. Ich bin verkatert und der Vulkan macht auf....oh verdammt. Doch es wird noch schlimmer.
Thomas informiert, dass der Weg zum Vulkan 10 km beträgt....EIN Weg. Da man auch zurück muss, also 20 Km total. Jetzt fällt mir schier auch noch der Porridge Topf aus der Hand. Himmel, Arsch und Zwirn....es ist klar...wir müssen da heute hin. Wer weiss, wie lange offen ist. Und einen Vulkan besucht man wohl nur einmal im Leben. Wir sind zwei Stunden von einem zugänglichen weg.
Ich versuche, mich mit dem Thema anzufreunden...20 km....bin ich noch nie in meinem Leben an einem Tag gelaufen. Ich laufe nicht gerne. Ist mir zu langsam. EScooter nicht dabei, kein Fahrrad...verdammte Axt. Was ein Mist. Ich muss da echt hinlaufen wenn ich da hin will. Und ich will...aber laufen!!! Oh man.
Um nach 13 Uhr fahren wir ab, stoppen bei nem Geysir der ums Eck sein Wasser versprüht. Mörder voll, wir bleiben nicht lange, der Vulkan hat Priorität. Mit jedem Kilometer Fahrt hoffe ich, dass ich bis 18 Uhr rum fitter bin und laufen kann.
Nächster Stopp...Tanken...2 h später biegen wir auf den Parkplatz des Vulkans ab. Polizei vor Ort, alles geregelt, der Parkplatz proppe voll. Volksfeststimmung. Parken 24 h kostet 1000 ISK. 17 Uhr.
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Um 18 Uhr wollen wir los. Ein Höllen Wind schon den ganzen Tag. Aber immerhin recht sonnig. Umziehen, Happen Essen, Rucksack klar machen und um 18 Uhr ist Abmarsch.
Vom riesigen und vollen Parkplatz erstmal einen ordentlichen Hügel steil hoch. Schotter Weg, grob, die Fahrradfahrer haben Mühe damit. Oben wird es flach und ordentlich laufbar. Hier gabs schonmal n Vulkanausbruch vor nem Jahr. Daher besteht hier praktisch schon alles was Wege angeht.
Bei Gegensturm, Staub und grobem Weg laufen wir weiter. Thomas gibt immer die Kilometer zahlen durch....2 km...3 km...4 km...5 km...es geht noch über einen Hügel. Ne Menge Volk unterwegs. Wir sind bei weitem nicht alleine. Ich fühl mich weiterhin nicht fit. Wäre es nicht der Vulkan, ich wäre nicht gelaufen. Nicht mit so nem Kater. Aber...Vulkan halt! Einmal im Leben! Muss man machen. Auch ich!
Nach dem Berg wird die Luft schlechter. Rauchig, der Wind bläst uns den Rauch der brennenden Bodenbepflanzung, Flechten und Moose, entgegen. Nicht toll. Aber wird immer hin irgendwann wieder besser. Wir laufen immer mit der Menge weiter. Bei 6 km kommt der Fahrradparkplatz. Ab hier geht es nur noch zu Fuss über ein altes, bewachsenes Lavafeld weiter. Extrem mühsam zu laufen. Soll man sonst nirgendwo Boden zerstören, wird hier alles niedergetrampelt was nicht weglaufen kann.
Fuhren bisher immer mal wieder Super Jeeps von Polizei, Rettung oder Vodafone vorbei, sind nun nur noch Fußgänger unterwegs. Wir kämpfen uns weiter durchs Gelände, sehen hauptsächlich Rauch und wenig Vulkan. Doch er muss hier sein.
4 km kämpfen wir uns über die alte Lava...dann sind wir da. Kurz noch etwas durch den Rauch, dann....Vulkan. 30 m von uns der Vulkankegel. Er spritzt und sabbert. Etwas nach 20 Uhr. Wir waren flott unterwegs.
Was ein Anblick. Selbst auf die frische Lava können wir kraxeln. Wahnsinn. Der kalte Wind wird erträglicher....die Lava wärmt noch. Super!
Auch um den Vulkan ist der Teufel los. Alle Nationen, überall Menschen. Ein Trubel wir auf einem Volksfest und wir mitten drin. Permanent sicher 10 Drohnen in der Luft. Dazu Hubschrauber und Flugzeuge. Drohnen dürfen bis 120 m hoch. Darüber ist der Luftraum für die Hubschrauber. Die fliegen bis 21 Uhr. Dann sind nur noch Drohnen in der Luft.
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Der Boden brennt auch hier überall. Rauch umwabert uns immer wieder. Stört hier aber niemanden. Wird auch nix gelöscht. Brennt langsam vor sich hin.
Das Ganze ist einfach gewaltig und gigantisch. Gegen später legt der Vulkan noch einen drauf, die Lava spritz aus dem Kegel, es ist gewaltig und die Drohnen surren durch die Gegend. Vermutlich landet auch die ein oder andere im Krater. Meine zum Glück nicht. Auch keine Brand- oder Schmorflecken.
Mit zunehmendem Sonnenuntergang und etwas mehr Dunkelheit, sieht das Vulkanspektakel noch genialer und krasser aus. Die Lava am Boden glüht rot-orange....ein Hauch von Hölle hier am Vulkan. Und die Drohne fängt alles Bildgewaltig ein. Glaube, sowas werd ich in meinem Leben wohl nicht nochmal erleben. Der Kater ist vergessen, genießen, filmen, fotografieren und fliegen ist angesagt.
Gegen Mitternacht machen wir uns auf den Rückweg zu den Vans. Nochmal 10 km zu Fuss. Immerhin der Wind hat sich etwas gelegt, kommt jetzt von hinten und hilft. Dennoch, die letzten 3 km ziehen sich wie Kaugummi und ich sehne mich schwer zurück in den KaiMAN.
Die Vans erreichen wir um 2:30 Uhr. Ich bin erledigt. Hungrig, müde und im Eimer. Die Überlegung, jetzt noch zu kochen und zu essen, verwerfen wir...ab ins Bett...platt für heute.
So werfe ich meinen leicht angeschmorten Rucksack, der lag zu lange auf der Lava, auf den KaiMAN Boden. Eine bleibende Erinnerung an unseren verrückten Trip zum Vulkan. Geil wars. Echt absolut geil....aber auch sau anstrengend. Vor allem mit dem Kater in den Knochen.
Wir fahren auch nicht weiter, stehen hier heute auf dem Parkplatz "frei". Ich zahle eine weitere 24 h Gebühr und gut ist.
Was ein Trip...und all das erlebe ich gerade nur, weil Mona und Niko von MegaMobil Campervans und MegaMobil Slowenien mir den KaiMAN für diesen Trip zur Verfügung gestellt haben. Wahnsinn!! DANKE!
Jetzt aber gute Nacht.
Kai und die völlig gechillten Bären.
GPS Koordinaten:
morgens: Skjól Camping, 64.310607, -20.231159
abends: 63.858595, -22.278110
Unsere heutige Route: ca. 140 km
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