Dienstag, 4. Juli 2023 Vollbremsung und wie weiter? Hlíðarfjall!
Moin Leute,
10 Uhr…wach! Draußen…grau, Regen Wind. War zu erwarten, nun aber Gewissheit zu haben, macht es nicht besser. Dazu mal gerade noch so 4 Grad.
Noch im Bett wird mir klar: eine Island Durchquerung bei diesem Wetter macht keinen Sinn. Selbst wenn es ginge, das Bildmaterial würde über 200 km nur Nebel zeigen. Somit…abgeblasen.
Aber was dann? Ich hab keinen Plan B. Und das Wetter ist hier auch mies. Selbst wenn ich hier nun Touren fahre…kommt auch nix brauchbare bei raus. Und ich will wieder offroad gehen, genug von Sightseeing und Ringstraße. War cool, keine Frage, aber ich will weg von Touristenbussen und Strömen. Zurück in die Ruhe, ins echte Island.
Aufstehen…vor die Tür…zahlen. Heute auch jemand da, der meine 1.500 ISK haben möchte. Zahlung per Kreditkarte. Super!
Anschließend sitze ich 30 Minuten im KaiMAN, hinter dem Steuer und weiss nicht, wohin. Ich suche auf Google Maps, finde nix gescheites.
Bei meiner Suche in der Umgebung stoße ich auf die F899. Eine Straße die ins Küstennahe Hochland führt. Verlassenes Tal. Tolle offroad Strecke, viele Bach und Flussdurchfahrten. Da hätte ich Bock drauf. Ist zwar alleine etwas riskant, aber wo soll so schnell jemand zweites aus dem Boden schießen.
Das Tal „nur“ 35 km lang. Zur Not muss ich halt zu Fuss Hilfe holen wenns hart auf hart kommt. Scheinbar hat man nicht überall Netz.
Aber: dorthin bei diesem miesen Wetter fahren, macht auch keinen Sinn. Das Tal soll landschaftlich der Hammer sein. Wir brauchen also Sicht und keinen Nebel.
Aber für mich steht fest: in das Tal fahre ich, sobald hier besseres Wetter ist. Also wohl Freitag oder Samstag. Heut ist Dienstag.
Was mach ich also die nächsten Tage? Hm…
Erstmal fahr ich nun ab. 20 km Schotter bis vor an die Ringstraße wo der große Parkplatz des Goðafoss ist. Dort parke ich mich hinter einen Overlander Truck. Packe den Laptop aus und beginne zu schneiden. 13 Uhr…der Nachmittag verstreicht….es bleibt grau und kalt.
Ich arbeite, kümmere mich nochmal um meine defekte SSD externe Festplatte, komme aber nicht weiter. Scheiss Ding!
Gegen 19 Uhr koche ich mir was. Hot Dog Kebab. Bratwurst enthäuten, mit dem Sparschäler in streifen schneide, anbraten. Paar Knobi Zehen dazu. Perfekt.
Im Anschluss…weiter schneiden. Ich komme gut vorwärts. Schlechtes Wetter hat auch seinen Vorteil.
Gegen 23 Uhr entscheide ich: wir fahren ab. Die Jungs haben heute noch kaum was gearbeitet. Das soll sich noch etwas ändern.
Als Ziel suche ich mir den Parkplatz des größten Skigebiets Islands raus. Das liegt oberhalb von Akureyri. 70 km von uns. Einmal kurz übers Hochland und wir sind fast da.
Bei Dämmerlicht und grauem Himmel also auf die 1 und gen Westen. Nix los. Wir sind komplett alleine auf der Straße und der Welt. Müssen noch durch einen 7 km langen Tunnel der uns ca. 1200 ISK kostet. Abrechnung via Nummernschilderfassung und Rechnung nach Hause. Da wird Mona aber Augen machen…muss ich ihr vorher noch sagen, dass da ne Rechnung kommt.
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Erst nach der Überquerung des Damms und in Akureyri kommt uns das erste und einzige Fahrzeug entgegen heute Nacht. Ein Taxi. An einer Ampel mit rotem Herz müssen wir warten. Da überlege ich mal kurz, wann ich zuletzt an einer Ampel in Island stand…ich glaub noch gar nicht! Verrücktes Land.
Im Ort gehts für uns links und im Anschluss steil den Berg hoch. Was wir dabei von Akureyri sehen, gefällt. Die Stadt macht einen aufgeräumten Eindruck.
Erst auf 542 m ist für uns Schluss. Wir erreichen das Skigebiet mit seinen Parkplätzen. Die ersten Parkplätze, die kein übernachten verboten Schild tragen. Das heisst zwar nicht, dass es hier erlaubt ist, aber es fühlt sich für mich so nicht ganz so falsch und verboten an. Eigentlich ist Freistehen in Island ja verboten.
Ich will und kann aber nicht jede Nacht 1500-2500 ISK für einen Parkplatz ausgeben, den ich eigentlich nicht benötige. Ich brauche keine Toilette, keine Dusche, keinen Aufenthaltsraum…Daher suche ich mir hier und da extrem abgelegene Spots um zu nächtigen. Wenn es niemand mitbekommt, ist es nie passiert. Ich empfehle niemandem, dies nachzumachen!
Ich parke mich auf den höchsten Parkplatz. Wir hängen hier auch immer wieder in den Wolken, sind also ziemlich gut versteckt.
Und da ich noch fit bin, es erst 1 Uhr ist, arbeite ich noch etwas. Um 3 Uhr kommt sogar mal kurz die Sonne raus und strahlt ein wenig die Wolken an. Das Schauspiel ist jedoch nur von kurzer Dauer. Schon bald ist alles wieder dicht.
Um halb vier liege ich im Bett. Nicht wirklich richtig müde, aber wird schon gehen mit schlafen. Vorne verdunkle ich weiterhin nicht. Im Van somit auch nicht voll dunkel. Stört mich jedoch nicht die Bohne. Ich schlafe weiterhin richtig gut im KaiMAN.
Schauen wir mal, was der morgige Tag so bringt, geht mir noch durch den Kopf. Dann bin ich weg….
Gute Nacht und viele Grüsse
Kai und Team
GPS Koordinaten:
Morgens: Kiðagil Guesthouse, 65.502097,
-17.455656
Abends: Skigebiet Akureyri, 65.665877, -18.214553
Route: ca. 70 km
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