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#700 Island - Am Ende einer Ente

28. Juni 2022, Am Ende einer Ente

 

 

Moin Leute, 

 

Ich schlafe noch als ich von einem Klopfen geweckt werden. Hab ich das geträumt? Oder hat es wirklich geklopft? Wieviel Uhr ist es eigentlich? Blick aufs Handy…Himmel…10 Uhr…es hat wohl echt geklopft. Bin ja auf nem Camping und muss noch zahlen. 

 

Schnell was anziehen, Schiebetür auf…niemand da. Hm…hab ich es doch geträumt? Ich fahre das Hubbett hoch und kurz darauf wieder ein Klopfen. Co-Pilot? Bist du mich hier am ärgern?

 

Ich schaue zur Schiebetür…da steht jemand. Stellt sich raus, ist der Chef vom Campingplatz. 1.500 ISK darf ich per Karte zahlen. Dafür muss ich aber kurz mitkommen in den Aufenthaltsraum. Dort steht der Kartenleser. 

 

Meine Kreditkarte wird klaglos akzeptiert vom Gerät. Friedrich ist wieder 1500 ISK ärmer. Armer Kerl. Er hat es hier nicht leicht, Diesel über 2 Euro und dauernd Campingplätze zahlen. 

 

Dem Zahlvorgang folgt ein nettes Gespräch. Seit 8 Jahren haben sie den Campingplatz schon. Die Gebäude sind eigentlich Container. Dieser hier ist ein Doppelcontainer. Wir sind hier gerade im Aufenthaltsbereich mit kleiner Küche. Daneben ein WC, Waschtrockner und ein WC mit Dusche. Alles inklusive. Keine permanenten Zusatzkosten. Cool! 

 

Der Eigentümer echt nett und nach dem Gespräch packe ich meine Sachen und gönne mir eine heisse Dusche. Herrlich! Den ganzen Wüstensand abwaschen. 

 

Im Anschluss reinige ich dann auch noch den KaiMAN. Durchfegen, Durchwischen, Staubwischen im Cockpit. Was ein Staub! Unglaublich. Wie Zottl in seinen besten Marokko Zeiten. 

 

Wobei der KaiMAN hauptsächlich im Cockpit und der Küche staubig ist. Cockpit weil ich dauernd das Fenster auf habe zum filmen, Küche weil die Schiebetür einige mal unten aufsprang.Im Heck ist deutlich weniger Staub. 

 

Nach der Reinigungsaktion bei grauem Wetter und etwas Wind plus leichtem Nieselregen, leere ich noch meinen BioToi Urinbehälter und fahre dann zum Wasser bunkern. Langer Schlauch….ich fahre aufs Gras und dabei fast die Abdeckung eines in den Boden eingelassenen Containers ab. 

Nach dem Wasserfüllen unbedingt erst rückwärts fahren….mein Mantra die nächsten Minuten: rückwärts, rückwärts, rückwärts.

 

 






Es funktioniert, ich fahre erst ein paar Meter rückwärts, dann vorwärts und wieder auf die Hauptstraße. Richtung 917 auf die wir dann recht zügig abbiegen. Ziel ein Wasserfall. 

Vorbei am Flugfeld und wenig später, nachdem wir Asphalt gegen Gravel Road getauscht haben, kommt der Parkplatz des Gljúfursárfoss ins Bild. Parken, aussteigen, Wasserfall. 

Kein gewaltiges Ding, aber schön geformt fällt er 45 m in die Tiefe und fliesst dann ab gen Meer. 

 

Einige Minuten filme und fotografiere ich. Dann ist alles im Kasten und ich auch. Aufwärmen, kühl  mit Wind, und arbeiten. Es ist Mittag, Happen essen also auch noch. Bis 15:30 Uhr arbeite ich. Draußen windig aber trocken. Von den 18 Grad von vor einer Woche ist aber nix mehr übrig geblieben. Kalt ist es. 

 

Von DJI bekomme ich die Info, dass mein Paket unterwegs ist. Coole Sache. Die sind echt top! Danke dafür. 

 

Und nachdem alle wichtigen Dinge gemacht sind: Motor an. Weiter. Wir haben noch was vor. 

Wir fahren die 917 zurück nach und durch Vopnafjörður. Dann auf die 85, durchs Hochland über langgezogene Hügel und Kurven. Nur noch hier und da Schafe, sonst nicht viel.

Bakkafjörður lassen wir rechts liegen, fahren ein Stück der Küste entlang und dann wieder durchs Hochland. 

An einem Freibad Schild kommen wir noch vorbei. Doch ich schalte nicht schnell genug und schon sind wir vorbei. Es ginge hier nach Selárdalslaug zu einem kleinen Thermalbad. Geöffnet bis 22 Uhr. 

 

Nach 1,5 Fahrt erreichen wir Þórshöfn, 400 Leute, Großstadt für isländische Verhältnisse. Eine Muschelfabrik begrüsst uns. Ne Tanke und n Shop gibts. Dann bin ich auch schon wieder draußen und fahren gen Entenschnabel. Ja, die Halbinsel Langanesbyggð sieht aus wie eine Ente. Und am Schnabel ist ein Leuchtturm befestigt. Da will ich hin. 50 km Piste. Immerhin nix los. 

   

 

               

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So gurken wir vor uns hin, stoppen noch an einem überraschend auftauchenden Vogelfelsen mit Aussichtsplattform für schwindelfreie. Die Strecke in ganz ordentlichem Zustand, entlang des Meeres oder der Steilküste. Viel Schwemmholz liegt rum und Unrat. Der Strand schwarz, die Klippen rau. Landschaftlich mal Steine mal saftiges Gras mit Schafen. Letztere sind wenig an Autos gewöhnt, springen immer auf und jagen davon wenn wir kommen. 

 

Es ist 21 Uhr als wir endlich am Leuchtturm ankommen. Die Strecke wohl auch mit einem 2WD Fahrzeug zu meistern. Allerdings ging es zweimal steil bergab…das muss man zurück wieder hoch. Was bin ich beruhigt, hab ich Allradantrieb. 

 

Das Wetter nieselig, grau und windig. Schnell ein paar Bilder vor dem Leuchtturm, dann auf den Parkplatz parken und Feierabend. Wer glaubt, ich fahre die Strecke heute nochmal zurück um auf einem Campingplatz zu pennen, der irrt. Alles was recht ist, aber darauf hab ich echt keine Lust. 50 km Piste, 2h Fahrt wären das.

 

Ich mache es mir im Heck gemütlich. Schneide und esse noch n Happen. Die restlichen Tortellini müssen weg. 

So gibt es diese mit Tomatensoße und Käse. Lecker. 

 

Um 1 Uhr trete ich nochmal vor die Tür. Trocken, kein Wind und fast ein ganz klein wenig Sonne vor der Haustür. 

Schnell noch ein paar Aufnahme und Fotos, dann zurück und noch arbeiten bis 2 Uhr. Um halb drei liege ich endlich im Bett. Dürfte eine ruhige Nacht werden. Vermute mal, es kommen keine ungebetenen Gäste hierher heute Nacht. 

 

Gute Nacht und bis morgen

 

Kai und Team

 

 

Morgens: 65.704726, -14.918435

Wasserfall: 65.745718, -14.673571

Abends: 66.378444, -14.534900

 

Route: ca. 150  km



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