#673 Albanien und das achte Land - Gestrandet am Strand

11. Mai 2023 - Landflucht

Moin,

heute ändert sich der nicht so richtig vorhandene Plan ziemlich. Aber erstmal...aufwachen...bei Regen. Es tropft ordentlich auf den KaiMAN. Nicht unbedingt dass, was sich alle so von Urlaub vorstellen. 

Meine erste Aktivität, Insta Post und Story von gestern, dann aufstehen und das Wasser im Truma Boiler auf 60 Grad heizen. Duschen steht auf dem Programm. Aufheizen kann ich mit Diesel oder Strom. Ich entscheide mich für Strom, die FORSTER 500 AH Untersitzbatterie ist voll, ich kann Strom verballern und somit Diesel sparen und die Truma Heizung schonen. Und wo ich gerade dabei bin, stelle ich auch noch die Heizung an, auch betrieben mit Strom. 

Da wir heute sicher wieder einige Stunden fahren werden, wird die Batterie durch den Ladebooster wieder gut gefüllt. 

Bei Akkustand 75% ist das Wasser heiss und ich kann die Dusche im MegaMobil Lounge 600 genießen. Die Druckwasserpumpe liefert schönen Druck, dass Wasser ist heiss und der Platz für meine Körpergröße gut. Wer dicker oder größer ist, hat aber weniger Spass. Der Van ist für kleine Menschen super, bis 1.80 m geht es prima. Wer größer ist, keine Empfehlung!

Nach dem Duschen das Abfluss Problem. Es gibt nur einen Abfluss und der ist nicht da, wo das restliche Wasser in der Duschwanne steht. Wir stehen leicht schräg bergab. So muss ich das Wasser von Hand gen Abfluss befördern. Das ist nicht State of the Art und nervt etwas. Sonst war es aber ein tolles Duscherlebnis. Auch ist die Dusche super schnell trocken gewischt mit einem Schwamm und Mikrofasertuch. 

Im Anschluss arbeite ich bis halb 12 Uhr. Dann kommt Tini vorbei und teilt mit, dass wir um 12 Uhr los wollen. Oh...äh...okay...dann mal schnell in den Regen vor die Tür und noch kurz bei Tageslicht umschauen. 

Hätte ich die Gummistiefel greifbar, ich würde sie anziehen. Doch die sind hinten in der Außenbox. Also normale Schuhe an und los. Kurz an den Strand der direkt hinter dem Parkplatz beginnt. Sandstrand, ziemlich sauber. Der Strand gehört zum Restaurant wo wir schliefen und gestern aßen. 

Vom Strand laufe ich zum Restaurant, das schön unter Bäumen steht, tolle Atmosphäre, schön gemacht und lädt zum verweilen ein. Wer hier isst kann kostenlos nächtigen. Sicher ist es und die Leute nett. Was will man mehr!

Hier treffe ich auf Alex, Mona und Niko beim Kaffee. Da fällt mir ein, ich muss noch zahlen. Laufe zum KaiMAN, hole mein Geld, will zahlen...25 Euro mein Fisch, Pommes, 2 Bier und n Zaziki. Bedenkt man, dass alles frisch und lecker war, wir hier nächtigen durften, ist der Preis ok. 

Ich kann mit Euro zahlen, allerdings möchten sie kein Münz, nur Scheine. So zahle ich auch gleich noch Tino's Sachen mit, dann passt das mit nem 50 Euro Schein und gut Trinkgeld. 

Um 12:10 Uhr fahren wir ab. Das Ziel: Griechenland! Warum?

Weil in Albanien in den nächsten Tagen schlechtes Wetter mit Unwetterpotential angesagt ist. Fahrten in die Berge, offroad also echt schwierig. Wäre ich alleine, würde ich es aussitzen. Doch bin ich hier nicht alleine sondern mit Leuten unterwegs, für die das hier gerade der Jahresurlaub ist. Die suchen natürlich Sonne und besseres Wetter. Das hoffen wir in Griechenland zu finden. Also los!

Erstmal führt uns der Weg gen Tirana und westlich daran vorbei. Natürlich nicht ohne Stau. Wir stehen sicher 20 Minuten rum bis wir die Einfallstraße nach Tirana verlassen können. Die Albaner fahren teilweise wie die Bekloppten. Aber das schockt nicht, war zu erwarten. Je dicker das Auto, desto bescheuerter die Fahrweise. Nicht immer, aber es ist auffällig. Als hätten sie mit dem dicken Auto auch ihre eigenen Verkehrsregeln gekauft. 

Nach Tirana stoppen wir an einer Tanke, füllen Wasser auf und die Dieseltanks. 173 Lek der Liter Diesel. Als alle voll sind, gehts weiter. 

Die Landschaft bis und rund um Tirana nicht der Brüller. Doch danach wird es wieder besser. Berge, Täler, Flussläufe, ordentliche Straßen. Wir kommen gut voran. Das Wetter zwischenzeitlich mal fast sonnig, dann wieder wolkig und regnerisch in den Bergen. 

Am Straßenrand werden Erdbären, Obst und Gemüse verkauft. Wir stoppen allerdings nicht, fahren weiter, das Ziel Griechenland, ohne große Zwischenstopps. 

Gegen 19 Uhr erreichen wir endlich die Grenze. Nachdem wir nochmal über einen Pass mit Tunnel mussten, der Landschaftlich grandios war. Die ganze Strecke auf der E853 und später der SH97 Landschaftlich großartig.  

Bei der Ausreise aus Albanien müssen wir an einem neuen Grenzgebäude kurz warten, dann geht es weiter. Reisepass, Fahrzeugschein....und schon sind wir wieder raus aus Albanien. Einen Kreisverkehr später stehen wir an der Griechischen Grenze. Dort lacht der Grenzer als er Co-Pilot und Friedrich sieht und meint: Das seien die besten Reiseparnter überhaupt! Japp, Recht hat er!

Die Griechen lassen uns nach vorlage des Reisepasses ohne Probleme rein. Zurück in der EU. Ich kann meine irische Vodafone SIM Karte wieder aktivieren. Da ist noch Roaming Guthaben drauf. 

5 km fahren wir nun noch bis zur ersten Stadt nach der Grenze, Sagiada. Dort parken wir am Hafen. Das scheint niemanden zu stören und da es hier einige Restaurants gibts, gehen wir essen. Nach so einem Fahrtag hat niemand Lust auf kochen. 

Im Restaurant spricht der Kellner Deutsch, Gyros gibts leider nicht, somit also Hühnchen mit Pommes und Zaziki plus ein Bier. Die Sonne verschwindet hinter dem Berg während wir aufs Essen warten. Es wird frisch. Gut, hab ich noch meine Fließjacke mit dabei. Total zahlen wir am Ende für 6 Personen die vollgefuttert sind 124 Euro, das bei 24% MwSt. Kann man lassen...in der Schweiz wäre man wohl das drei bis vierfache los geworden...wenns denn reicht!

Wir zahlen, gehen zurück zu den Vans und eigentlich denke ich, wir pennen am Hafen. Aber nö, wir fahren nochmal nen Kilometer an den Strand. 

Gut hab ich nur ein Bier getrunken und nur einen Abschieds-Uso. Aber der ist noch nicht im Blut als wir losfahren. Ein Stück die Straße die wir kamen zurück. Dann links und ab an den Strand. Immer der Weissware nach die dort schon steht. Gut was los hier in Griechenland. 

Wir suchen uns ein freies Plätzchen, parken und stehen direkt am Meer auf Gras. Wow! Was ein Spot. Vor uns die Insel Korfu in der Dunkelheit. Da war ich vor über 22 Jahren schonmal. Jetzt steh ich hier mit einem MegaMobil Lounge 600, mit tollen Freunden und als Selbständiger. Letzteres auch der Grund, warum hier immer mal wieder etwas Werbung oder Firmennamen erwähnt werden. Davon lebe ich! Ohne dies, wäre all das, was ich seit zwei Jahren mache nur schwer möglich. 

Am Strand genießen wir noch einen letzten Absacker und im Anschluss gehts für alle pennen. Nach der langen Tour sind wir etwas platt. Dazu der volle Magen...Zeit für Schlaf. 

Das sagen sich Co-Pi und Friedrich auch und ich darf sie auf das Hubbett befördern. 

Gute Nacht und bis morgen

Kai und Team 

GPS Koordinaten:

morgens: 41.776061, 19.602696

abends: 39.632015, 20.173367

Restaurant: Alekos in Sagiada 

Unsere heutige Route: ca. 340 km