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#670 Albanien - SIM Karte ONE & Pistenkuh Offroad Strecke Albanien

8. Mai 2023 - Bar Restorant "Syri i Sheganit", SIM Karte ONE in Koplik, Offroad

  

 Moin,

 

gestern Abend am Restaurant Syri i Sheganit gestrandet und genächtigt. Heute morgen stehen wir also noch immer dort. Meine zweite Nacht im KaiMAN war gut. Prima geschlafen. Der Rest vom Team auch. Heute, Montag, nun auch wieder Co-Pilot und Friedrich am Werk und Flauschy hat frei. 

 

Der Start in den Tag heute stressfrei. Wir sind in Albanien, das Kilometerfressen hat ein Ende. Heute liegen so 180 km vor uns. Doch die sollen es ordentlich in sich haben.

 

Gegen 11 Uhr verlassen wir den Restaurant Parkplatz, die Angestellten winken uns zu und wir fahren ab gen Koplik. Erstes Ziel heute: Internet! Wir benötigen alle SIM Karten. Tino, er war schonmal in Albanien, weiss wo ein gut erreichbarer ONE Shop ist. Wir fahren also im Konvoi gen Koplik, parken vor dem Ort an einem Friedhof. Müssen ja nicht mit unseren großen Autos in den kleinen Ort fahren. Die Parksituation eng, die Ortsdurchfahrt auch. Daher fahren Tini und ich mit Tino ins Dorf. Zurück bleiben Alex, Mona und Niko und die Hunde Franz und Mara. 

 

5 Minuten später kämpfen wir uns im Dorf durch die Hauptstraße, nachdem wir am ersten brennenden Müllberg am Ortsrand vorbei kamen. Fast wie in Marokko. Überall parken oder stehen Autos die unsere Fahrspur blockieren, wilde Hunde laufen durch die Gegend und es dauert bis wir den angepeilten Parkplatz erreichen. Dort zahlen wir 2 Euro und laufen los gen Innenstadt. Weit kommen wir allerdings nicht. Tini's Telefon klingelt. Alex ist dran. Es gibt Stress am Friedhof. Ein Mann macht etwas Ärger. Wir müssen zurück kommen und die Fahrzeuge weg fahren, weil niemand Zugang zu meinem Van hat. Mist, also Kommando zurück. Der Parkwächter gibt Tino die 2 Euro zurück und wundert sich, dass wir schon wieder abfahren. Englisch versteht er leider nicht. Man kann hier übrigens auch sein Auto waschen lassen. Wie auch an vielen anderen Orten. Waschanlagen mit Handbetrieb gibts hier überall. 

 

Durch die geschäftige Hauptstadt zurück, am Feuer vorbei zum Friedhof. Der Mann mittlerweile weg, ich reiche Mona meinen MAN Schlüssel, so können sie die drei parkenden Vans nun zur nahen Tanke fahren. Wir drehen wieder um und fahren in die Stadt zurück. 

Feuer, Hauptstraße, parken. 2 Euro zahlen und in die Stadt laufen. ONE ist mitten in der Stadt an der Hauptstraße. Vodafone gibts auch, aber will ich nicht. War ich nicht überzeugt von in Irland. Wieso sollte es hier besser sein?

 

Im ONE Shop nix los. Zwei Mitarbeiterinnen. Eine davon spricht top English. So ist der SIM Karten Kauf echt easy. Wir entscheiden uns für die 35 GB Variante, gültig 21 Tage, 4G. Kostet ca. 18 Euro. Wir benötigen unseren Reisepass, können mit der VISA Karte zahlen. Nach 20 Minuten haben wir 3 SIM Karten, alle freigeschaltet und funktionstüchtig. Auch im Router. Geil. ONE Shop in Koplik ist eine absolute Empfehlung. 

 

Glücklich latschen wir zurück zu Tino's Van, würgen uns wieder durch die Hauptstraße, am Feuer vorbei, und fahren zur Tankstelle. Dort stehen die anderen drei Vans. Mittlerweile schon vollgetankt. Wasser gibts an der Tanke auch. 

 






Bis alle Wasser gefüllt haben, dauerts noch einen Moment. Ich nutze die Zeit für Frühstück: Pocket Porridge von 3Bears. Schnell gegessen, keine Sauerei und geschmacklich top. Findet Tini auch. Der Rest der Mitreisenden verschmäht die 3Bears Pockets. Selber schuld...sie wissen nicht, was sie verpassen. 

 

Gegen vermutlich 13 Uhr brechen wir endgültig

auf. Alle wieder mit Internet ausgestattet, machen wir uns auf den Weg über Landstraße zu unserem ersten Offroad Trip auf dieser Albanien Tour. 

Auf der E762 fahren wir gen Süden. Sehen Lebendfischverkäufer an der Straße, Obst- und Gemüsestände und stecken in einem Trauerstau fest der sich hinter einem Leichenwagen bildet im Dorf Kallmet i Madh. Wir sind gefühlt mitten drin in Albanien. 

 

Nach dem Trauerzug der durchs Dorf führt, geht es vorerst nur noch bergauf und als wir ganz oben sind, noch ein Stück in der Ebene bis ein Feldweg abzweigt. Tino verlässt den Asphalt, wir folgen. Erstmal stoppen und Luft von 4 auf 3 Bar reduzieren. 

Danach kurzes Briefing mit Tino und schon rollen wir auf großen Steinen bergab. Erstmal alles moderat, könnte man auch noch mit einem normalen Kastenwagen fahren. Und da wir noch in der Höhe sind, es bergab geht, lasse ich noch die Drohne in die Luft. Ein paar Luftaufnahmen von unserem Konvoi in der albanischen Bergwelt. Die Strecke zwischenzeitlich etwas anspruchsvoller. Ich fliege mit den Händen, lenke mit Knie und linker Hand. Immerhin muss ich nicht auch noch schalten.  Dank 8-Gang Automatik übernimmt das die Technik. Dafür immer Kommandos per Funk an den Rest der Gang geben. 

 

Nach 20 Minuten fliegen und fahren sammle ich die Drohne wieder ein. Mittlerweile haben wir einiges an Höhenmetern verloren und fahren nun etwas mehr im Tal. Kommen durch Pfützen, fahren gewundene Straßen, immer mal auch kurze Bergaufpassagen. Mit 6 m Van easy, Mona und Niko mit ihrem riesen 7m Sprinter haben in der ein oder anderen Kurve Probleme, müssen rangieren. Es wird viel gefilmt und gefunkt. Offroad fahren ist anstrengend, man muss ja auch immer darauf achten, wo man lang fährt. Einmal habe ich mit dem Heck Bodenkontakt an einer heftigen Verwerfung. Tini und Alex, auch MAN 6m mit Allrad aber nur mit Seikel Fahrwerk und somit ein paar cm tiefer als ich, streifen mit ihrer Anhängerkupplung öfter mal über den Boden. 

 

               

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Irgendwann kommt über Funk die Ansage: Brücke voraus, aber nicht befahrbar. Wir nehmen den Weg durchs Bachbett, dem Steinpfeil auf dem Weg folgen. Oha...jetzt gilt es ernst. An Bachbetten habe ich ja so meine Erinnerungen aus Marokko. 

Doch so heftig ist es nicht, die Steine zwar große und grob aber fahrbar. 5 m müssen wir durch seichtes Wasser. Kein Problem. Schnorchel nicht notwendig, den hab ich eher schon dran für Island. 

 

Mitten im Bachbett gibts eine Pause, anschließend noch 300 m weiter und bei der Brücke auf der anderen Seite wieder das steile Ufer hoch. Uff....

 

Was dann alles noch folgt ist eine heftige Berg- und Talfahrt auf Dirt Road oder Stein Piste. Es ist der Wahnsinn. Heftig steil bergauf zum Teil. Doch hat mein MAN keinerlei Probleme. Einmal hebt er vorne das rechte Bein, sonst aber immer Traktion. Keine durchdrehenden Räder, auch an den steilsten Stücken inklusive Auswaschungen durch Regen, kein Problem. An zwei baufälligen Brücken kommen wir noch vorbei und drüber. Lose Bretter liegen hier auf Stahl Gerippe. Vertrauenserweckend ist anders. Dann mal Drohne in die Luft und alle bei der Überfahrt filmen. 

 

Und weiter geht...Drohne einfangen und die nächsten Berge warten mit teils heftig ausgewaschenen bergauf Passagen. Die Fahrzeuge nicht am Limit aber gefordert. Mit Zottl wäre diese Piste nicht fahrbar. Keine Chance. Ich bin froh hab ich Allrad und Höherlegung. Ohne dies wollte ich hier nicht unterwegs sein. Wäre ein großes Risiko. 

 

Einmal fahren wir dann noch vermeintlich falsch, müssen auf enger Passstraße drehen und zurück. Nur um festzustellen, dass wir doch richtig waren. Also wieder drehen und zurück. Nur um dann vor einem kleinen Felssturz zu stehen. Wir müssen also erst noch die Felsen zur Seite rollen. Naja, ich nicht, ich filme, die anderen rollen. Sorry!

Nah am Abgrund entlang, kommen wir dann vorbei und kommen unserem Ziel immer näher. 

 



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Unser Ziel liegt am Stausee, an dem auch auch der Real Park Mirditë liegt. Doch erstmal noch über einen weiteren Berg. Wieder runter, rechts und eine heftiger Steigung hoch. Vorher irren wir aber noch etwas umher. Drehen einmal, nur um dann zu merken: Mist, waren ja doch richtig. Also wieder drehen. Hinter einer Kurve liegt Fels auf der Strecke. Gemeinschaftlich räumen wir die Straße. Es geht am Steilhang entlang, Sicht auf die Ausläufer des Stausees. Wow!

 

Ich schicke wieder die Drohne in den Himmel. Die Strecke hat es in sich. Gefühlt fahren wir senkrecht den Berg hoch. Doch der MAN TGE schafft auch diesen Abschnitt Problemlos. Auch wenn ich, weil ich konzentriert bin auf die Drohne, den MAN nicht ganz so schone auf diesem Teilstück. 

 

Oben angekommen geht es auf der anderen Seite wieder runter. Schräg, bergab, schmal...was für ein Fahrtag heute. Unglaubliche Piste. 

 

Am Bergfuss ist unser Ziel, noch immer sicher 40 m oberhalb des Stausees, aber ziemlich cool und abgelegen. Sieht man von dem Real Park Mirdte mal ab. Den sehen wir von hier aus...und die sehen uns. 

 

Verbrauch heute: 15 Liter auf 100 km. Offroad fahren frisst Diesel ohne Ende. 

 

Jetzt aber erstmal Pause. Tisch und Stuhl raus, das letzte Licht des Tages genießen, 19:30 Uhr. Ein langer Tag neigt sich dem Ende zu. Als Abendessen gibts Käse und Fleischplatte mit Cevapcici und Oliven. Als Nachtisch eine Tüte kleine Toblerone aus meinem Bestand. 

Und kennt ihr O'Donnells aus Berlin? Likör Hersteller! Wow...Kirschlikör, aber sowas von lecker. Ein Traum...und das, obwohl ich eigentlich kein Likör Trinker bin.  

 

Bis 2 Uhr sitzen wir draußen. Kaum liege ich später im Bett, beginnt draußen plötzlich starker Wind zu blasen. Von der Seite....schnell einschlafen und hoffen, das morgen wieder die Sonne scheint. 

 

Gute Nacht und viele Grüsse

 

Kai und die gut geschaukelten Bären

 

 

GPS Koordinaten:

morgens: 42.271930, 19.39373

SIM Karten Shop ONE: 6C6P+QR9, SH21, Koplik

Parken für SIM Karte: 42.210092, 19.439841

abends: 41.810390, 19.868308

  

 

Unsere heutige Route: ca. 180 km

 

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