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#665 Irland - Rückfahrt in die Schweiz mit diversen Stopps

28./29./30. April 2023 - Cherbourg, Ettlingen, Oftringen, Sattel

  

 

28. April 2022, Cherbourg, Ettlingen

 

 

Moin zusammen,

 

Gut genächtigt in meiner Schiffskuhle. Die Matratze entweder durchgelegen oder sie soll verhindern, dass man bei Seegang rausfällt. Letzteres gabs jedoch leider nicht. Kein Stück. Schade!

 

Um 8 Uhr wache ich auf, ohne Wecker, liege noch bis 8:30 Uhr entspannt im Bett, stehe dann auf und arbeite ne Stunde. 9:30. Also noch 2 h bis wir in Cherbourg sind. Ankunft soll um 11:30 sein. Alles also easy. Frühstück fällt aus, wie so oft. 

 

Um 9:30 Uhr eine Durchsage des Kapitäns: Good morning….blablalba…local time 10:30 Uhr….mir entgleist fast das Gesicht als ich das höre. Verdammte Zeitzone Irland/Frankreich. Die Franzosen, wie die Deutschen, sind ne Stunde voraus. Schlagartig also nicht mehr 9:30 Uhr sondern 10:30. Wir legen in einer Stunde an. Verdammt! Ich wollte nochmal ne gechillte Dusche nehmen und keinen Stress. 

 

Äh…ja…nix wars. Schnell duschen, trocken legen, packen und um 11 Uhr bin ich an Deck. Ein Blick raus. Wir fahren gerade in den Hafen von Cherbourg ein. Wetter wie in Dublin, grau, wolkig in die Ferne neblig, trocken. Egal, heut is Fahrtag. 1.000 km liegen vor uns. Ziel: Thomas in Ettlingen. Kleine Party heute Abend. Abschied.

 

Kurz vorm Anlegen dürfen wir zu den Autos. Zottl steht vorne rechts, hat die Überfahrt gut überstanden. Das Team liegt hinten in meinem Bett, auch fit und munter und bereit für Frankreich und ein neues Mantra: RECHTS fahren! Die Verwirrung nun also perfekt. Wir müssen wieder umdenken. Fast noch schlimmer als die Gewöhnung an den Linksverkehr. 

 

20 Minuten müssen wir noch warten, fast alle anderen auf unserem Deck dürfen vor uns los, dann sind wir an der Reihe. Ab gehts. Hallo Kontinent, hallo Frankreich. Einmal quer durch den Hafen und auf die Autobahn. Die verlassen wir dann auch nicht mehr heute. Die Truppe neben mir aufgeregt und angestrengt am rechts fahren. 

 

Erst mautfrei, später immer wieder Stopps um 5-25 Euro pro Stopp zu zahle. Total sicher 150 Euro. Die Maut in Frankreich nicht nur ein nervig weil sie Geld kostet, sondern auch, weil man dauernd stoppen muss. Nationalstraße aber keine Alternative heute. Ich will noch Ettlingen erreichen. Daher Tempomat auf 95-100 km/h. Der Verkehr ruhig und wir kommen gut voran. 

 

Einziges Problem: AdBlue! Irgendwann kommt die Warnstufe 600 km, danach ist ein Neustart nicht mehr möglich. Verdammt! Das reicht nicht bis Deutschland. Sind noch 800 km. Na egal....

Ich stoppe gegen 15 Uhr mal zum Porridge Mittagessen und fahre im Anschluss zügig weiter. Paris lassen wir rechts liegen, fahren über Rouen, erreichen gegen Abend Metz und machen uns an die letzten Kilometer. 

 

Zwischenzeitlich war der AdBlue Stand auf 100 km Restlaufzeit geschrumpft. Um kein Risiko einzugehen, an einer Tanke an der Autobahn gestoppt und n 5 Liter Kanister Ad-Scheiss-Blue gekauft. 20 Euro. Ich mag die Kanister nicht, zapfe lieber an Tanksäulen. Plastikmüll muss ja echt nicht sein, schwimmt schon genug im Meer rum. Das Einfüllen…ich erinnere mich an Marokko…ein Albtraum. Damals lief die Hälfte daneben. 

Somit verlasse ich den belebten Rastplatz mit Tankstelle, fahre auf den nächsten ruhigeren Rastplatz ohne Tanke und fülle AdBlue nach. Glücklicherweise diesmal ohne Sauerei. 5 Liter laufen problemlos rein. Danach den Container in den Müll und weiter. 

 

Es geht auf Mitternacht zu als wir die Deutsche Grenze erreichen. Jetzt wird auch noch der Sprit knapp. Das würde zwar noch reichen bis zu Thomas, doch nicht mehr um die Heizung laufen zu lassen morgen früh. Verdammt. Also Umweg über ne Tankstelle, voll machen und weiter.

 

Einmal fahre ich dann auch noch falsch und als ich endlich das Ziel erreiche, ist es 0:20 Uhr. Doch zu meiner großen Freude brennt noch ein Lagerfeuer, Thomas, Martin und Jens sind noch wach. Sitzen draußen vor einer Halle und sehen recht entspannt aus.

Ich bin durch für heute, ziemlich platt, aber zwei Würstli, n Bier und n Whisky gehen schon noch. Das ergibt genau die richtige Bettschwere. Die erreiche ich gegen 2 Uhr. 

Augen zu, Team neben mir…gute Nacht!






Der nächste Tag, 29.04.2023:

 

Moin aus der Nähe von Ettlingen,

 

Gut genächtigt, fühle mich fit und halbwegs ausgeruht. Der Morgen startet entspann mit etwas Arbeit und um 12 Uhr dem ersten Bier. Ettlinger FUSEL Bier. Schmeckt gut, schade gibts nicht mehr davon. 

 

Ansonsten schaue ich mir noch Thomas’ Fuhrpark an, der aus Landy, Anhängern, Fiat 500 Abarth und Motorrad besteht. Interessante Mischung. Der 500 steht jedoch kurz vor dem Verkauf. Ein Motorsound wie ein Ferrari und 180 PS auf 1 Tonne Gewicht mit tiefem Schwerpunkt hört sich nach sehr viel Spass an. 

 

Gegen späteren Nachmittag, wir sitzen entspannt bei leckerem Käsekuchen und entfachtem Lagerfeuer, rauscht Timo auf den Hof mit Julia auf dem Beifahrersitz. Moin ihr beiden, lange nicht gesehen! 

 

Pakete wechseln daraufhin von einem Van zum anderen, ich darf noch ein verspätetes Geburtstagsgeschenk auspacken und Friedrich darf etwas seinen Pelz lüften. Alle happy und zufrieden und der Abend kann kommen.

 

Die Runde am Feuer wird noch etwas größer und da alle irgendwie Hunger haben, wird um 17 Uhr der Schwenker befüllt. Die Party zu Thomas’ Abschied kann beginnen. Für ihn steht in 2 Wochen der Start in ein einjähriges Sabatical bevor. 12 Monate reisen stehen auf seiner Agenda. 

Und eins kann ich euch sagen: hier steht heut keiner hungrig auf. Der Schwenker ist kurz davor sich durchzubiegen vor lauter Obst äh…Gemüse, Fleisch und Würstli.

 

Der Abend geht bis weit nach Mitternacht. Diverse hochprozentige Getränke werden getestet. Darunter auch mein Redbreast 12 von Jameson. Holz ist auch genug vor Ort, niemand muss frieren, hungern oder verdursten. 

Ich glaube, es ist gegen 2 Uhr als wir das Feuer ausgehen lassen und den Weg ins Bett finden. Zeit für ein paar Stunden Pause und Schlaf. Morgen geht es für uns nach Hause. Hoffentlich finden wir den Weg!

 

               

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Moin,

 

Kein neues Haustier und halbwegs fit bin ich gegen 10 Uhr wach. Draußen höre ich schon Stimmen der anderen Camper die hier auf dem Hinterhof von Thomas' Halle noch genächtigt haben. Thomas leider schon weg, hatte heute noch andere Verpflichtungen. Der Morgen startet entspannt und erste gegen 13 Uhr bricht unser Team auf. Timo und Julia wollen noch gen Darmstadt, unsereins zurück in die Schweiz. Allerdings kommt noch ein Zwischen stopp. 

 

Motor an und los. Nix wie über die Grenze um wieder ordentlich Internet mit Swisscom zu haben. Mein Roaming aufgebraucht. 1,5 h später erreichen wir Basel und auf dem ersten Parkplatz nach Basel stoppe ich und arbeite zwei Stündchen. 

 

Gegen 17:00 starte ich Zottl wieder und fahre die nächste Etappe. 50 km bis Oftringen. Hier war ich schonmal, vor meinem Irland Trip. Jetzt besuche ich Hilde und Fredy. Erstere kann richtig gut nähen und stricken und Fredy kocht super. 

 

Ja und so kommt es dann auch: wir essen super lecker ein Gericht aus nem riesen Wok und parallel werden Co-Pilot, Friedrich, Flauschy und Finchen komplett neu eingekleidet. Es ist der Hammer! Mütze, Pullover, Latzhose für Co-Pi und Friedrich. Flauschy und Finchen bekommen Strickkleidchen. Alle ne Mütze. Der Co-Pilot, als Chef der Truppe, bekommt sogar noch einen zweiten Pullover und ne zweite Hose. Nun weiss auch jeder wer der Co-Pilot ist: es steht auf seinem Pullover!

 

Die Sachen sind grandios, die vier sehen aus wie Dressbären. Echt der Knaller und wir haben viel Freude am Einkleiden der Truppe. Einzig ich gehe leer aus….naja…nicht ganz, ich darf ja das super leckere Essen von Fredy genießen. Lecker!!!

 

Gegen 22 Uhr verabschiede ich mich von den beiden, sage nochmals tausend Dank auch an dieser Stelle, und mache mich nun endgültig auf die letzte Etappe mit meinen komplett neu eingekleideten Mitreisenden. 

 

Gegen 23 Uhr erreichen wir Sattel. Den Heimathafen für 3 Nächte. Vor mir liegt noch ein Berg voll Arbeit. Die Wohnung muss noch leerer werden, putzen steht auf dem Programm und Zottl laden für den nächsten Tripp.

 

Arthur und Bettina kommen noch vorbei zur Wohnungsübergabe und Erklärung, sie würden gerne Mitte Mai einziehen. Wenn ich also Ende Mai nach Hause komme vom Albanien Trip, dann ist die Wohnung schon in anderen Händen und ich nur noch Gast zum Waschen. Wohnen werde ich dort nicht mehr groß. Hab zwar noch ein Zimmer das komplett vollgestellt ist, aber lange Aufenthalte plane ich dort nicht. Wir ziehen also in 3 Tagen erstmal in den Van. Nur um eine Nacht später wieder auszuziehen. Mehr dazu aber im nächsten Blog. 

 

Jetzt erstmal die ersten Dinge in die Wohnung tragen, vor allem schmutzige Wäsche. Die muss dringend und schnell gewaschen werden, so dass für den Albanien Trip alles wieder sauber ist. 

 



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Von euch verabschiede ich mich an dieser Stelle. Danke, dass ihr uns durch Irland begleitet habt.

 

Was für uns ein toller Trip, ein tolles Reiseland. Im Süden und Südwesten ist freistehen etwas schwierig, viele Verbote und Höhenbeschränkungen. Je weiter nördlich desto einfacher wurde es.

Die Menschen sehr freundliche, das Guiness lecker. Müllentsorgung teils eine Herausforderung. Nutzt besser nur kleine Müllsäcke und macht sie nicht übervoll. Sonst passen sie nicht in die kleinen Öffnungen der Mülleimer in den Städten. Wasser gibt es an Tankstellen, Standorte dazu findet ihr in der App Park4Night. Entsorgung war mit Kompost TrockenTrennToilette kein Problem. Ich musste hier und da die Umgebung etwas düngen oder in öffentlichen Toiletten Urin entsorgen. Chemieklo geht nur auf Campingplätzen oder hier und da auf einem der wenigen Stellplätze die ich sah. Ich war in Irland jedoch zum Freistehen. Besuchte keinen Campingplatz. 

 

Irland war toll! Wir kommen wieder! Hatten eine geile Zeit hier. Landschaftlich ein Traum!

 

Viele Grüsse und bis zum nächsten Trip. 


Kai und das neu eingekleidete Team

 

 

Unsere Route: ca. 1.261 km

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Reyhan (Montag, 05 Juni 2023 13:25)

    Vielen lieben Dank.
    Es war wieder ein Vergnügen !