26. April 2023 - Malin Head nach Glenveagh-Nationalpark
Hallo zusammen,
10 Uhr...ich erwache endlich nach 8 Stunden top Schlaf. Schon lange nicht mehr so gut gepennt. Das Ende von Irland scheint mir gut zu bekommen. Auch der Blick raus überrascht positiv: Sonnig und blauer Himmel. Ich hatte mit deutlich mehr Wolken gerechnet. Und auch der Wind scheint mir nicht mehr so stark wie gestern. Dann könnte ich ja...hm...
Genau...Aufklärer holen und los. Der Wind tatsächlich schwächer, auch wenn ich in 20 m Höhe sofort ne Windwarnung bekomme. Egal...weiter. Nach 10 Minuten Flug, die Drohne grad hoch und weit weg, meldet der Controller einen "Batterie Fehler". Sowas hatte ich bisher noch nie! Ich rechne jeden Moment damit, dass der Akku den Geist aufgibt und die Drohne einfach wie ein Stein vom Himmel fällt. Doch irgendwie passiert...nix. Ist der "Batterie Fehler" eventuell ein Fehler?
Ich bringe den Flug wie immer zu Ende. Lande und genieße die Ruhe. Ich bin bis gerade eben ganz alleine hier am Ende Irlands gewesen.
Nach dem Flug erstmal wieder rein in Zottl und aufwärmen. 10 Grad draußen, eisiger Nordwind und die Sonne gefühlt ohne jegliche Kraft. Dabei haben wir doch schon Ende April. Aber immerhin über Solar kommt gut was rein, von 200 WP aufm Dach 100 Watt. Die mobile Tasche verkneife ich mir heute, zu windig.
Und wie es so auf Mittag zu geht und ich noch etwas in Zottl arbeite, fahrt ein Mini-Laster auf den Parkplatz. Eine rollende Kaffeebar. Hatte davon schon irgendwo hier Schilder gesehen. Doch gestern war von Kaffee nix zu sehen...aber heute. Cool. Da trifft es sich gut, hab ich noch nicht gefrühstückt habe.
Ich warte 20 Minuten, trete dann vor die Tür und ordere eine heisse Schoggi und ein Salted-Karamel mit Schokoladenüberzug Süßstückchen. Heftig geil. Beides. Die heisse Schoggi sogar mit kleinen Marschmallows! Beides für zusammen knapp 7 Euro. Friedrich bekommt nix mit....pennt noch. Ist ne Barausgabe, sieht er also auch nicht auf der Kreditkartenabrechnung. Und wenn er mal wieder die Kasse checkt...naja...dann hats da halt ne Differenz. Wird ihn wieder Stunden kosten der Sache auf den Grund zu gehen...aber so ist er immerhin beschäftigt.
Er wird wieder alle im Team befragen, ob jemandem was aufgefallen ist. Alle werden verneinen...bis einer umfällt und es raus kommt. So ist es immer...
Ich unterhalte mich noch etwas mit der Inhaberin der rollenden Kaffeebar und fotografiere im Anschluss noch ein wenig. Ein lokaler Touristenguide kommt noch vorbei mit ner Gruppe und ich lausche etwas. So erfahre ich, dass hier der SOS Funkruf der Titanic einging als sie den Eisberg traf.
Auch spannend: Malin Head, früher mit Gletschern überdeckt und dadurch runter gedrückt, hebt sich noch immer langsam an, ist also am in die Höhe wachsen durch das fehlende Gegengewicht der Gletscher.
2 Stunden sitze ich am frühen Nachmittag noch am Rechner und arbeite. Bestelle neue Festplatten und SD Karten bei Digitec.ch. Speichermedien für Albanien und Island. Dringend notwendig und ruckzuck sind 330 Euro weg. Teurer Spass!
Ein Reisebus kommt auch noch bis zum ersten Parkplatz, wirft seine Fracht ab, die stürmen den Kaffeestand. Gut fürs Geschäft und ich komme auch noch mit einem Herren ins Gespräch. Der allerdings nicht ausm Bus, selber Camper und erkundigt sich nach meinen AT Reifen und meinen Erfahrungen.
Die sind positiv was Traktion auf Schotter, Erde und Schnee angeht. Jedoch sind sie lauter als normale Winter/Sommer oder Allwetterreifen. Geradeauslauf ist auch nicht überragend. Aber daran gewöhnt man sich. Verbrauch...ich merke keinen signifikanten Mehrverbrauch. Schön ist, dass ich sie nun konstant mit 3,5 bar fahre, was den Fahrkomfort auf irischen Straßen deutlich verbessert.
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Später hole ich mir noch einen Kaffee an der Kaffeebar und gegen 15:30 Uhr rolle ich Zottl von seinen Steinkeilen, verräume diese wieder dahin wo der Co-Pilot sie her hatte und verabschiede mich von der Kaffeedame. Dann rollt unser Team den Berg runter bis zum Klohaus.
Vor diesem Stand die letzte Stunde ein riesen Tanklaster. Ich vermute, der hat hier die Gülle abgepumpt. Somit also Platz für neue Gülle. Wobei das WC von mir nur 9 Liter Urin bekommt. Wei ich das Klo nicht fluten will, gieße ich langsam ein und stelle fest: Null Geruch! Mein Zitronenkonzentrat leistet ne top Arbeit. Ich tue nach jeder Leerung ca 150 ml in den Tank und nach jedem Wasserlassen reinige ich mit etwas Wasser/Zitronensäure Mischung den Bereich des WCs, der mit Urin in Kontakt kommt. Ich liebe die BioToi weiterhin! Nix anderes kommt mir in meine Vans. Auch der MAN von MegaMobil bekommt eine BioToi Toilette.
Das also unsere letzte Entsorgung hier in Irland. Braune Masse werde ich am Ende des Trips Entsorgen.
Von hier rollen wir nun bei weiterhin schönem Wetter zurück nach Letterkenny, dann noch ein Stück weiter gen Westen und biegen irgendwann links gen Nationalpark ab. Dies unsere letzte Station in Irland. Hoffentlich ein schöner. Immerhin können wir auf den Parkplatz des Nationalparks ohne Probleme nächtigen laut Park4Night.
Die letzten Kilometer gehen mal wieder über üble Straßen. Es schüttelt uns gut durch, der ganze Co-Pilot vibriert vor sich hin. Das bringt ihm wieder ordentlich die Watte durcheinander. So ist er heute Abend gut mit Watte sortieren beschäftigt.
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Nach 8 km Durchschüttelei erreichen wir den Nationalpark, kommen auf einen riesige Parkplatz und parken uns ins Abseits. Ein weiterer TI steht noch rum. Wir stellen uns weit weg und außer Sichtweite von ihm. 18:00 Uhr. Pause!
Um 18:30 Uhr fährt ein Van aus England auf den Platz und stellt sich etliche Parkplätze von uns weg hin. Später komme ich noch mit dem Fahrer ins Gespräch. Er schaut hier vorbei und sagt hallo.
So erfahre ich, dass er einen Doppeldeckerbus umgebaut hat zum Wohnmobil. Die gibts wohl recht günstig. Gerade mal 4.000 Pfund mit 400.000 km Laufleistung...oder waren es Meilen. Egal...war ein Schulbus. Zwei Jahre neben dem Job umgebaut und nun wollen er und seine Frau damit nach Spanien aufbrechen dieses Jahr.
Ja, immer wieder interessant was für Menschen man unterwegs so trifft. Leider sind sie allerdings heute nicht mit dem Schulbus unterwegs sondern mit dem Camper des Vaters.
Als er los muss, weil das Essen fertig ist, stelle ich meine Induktion auf die Küchenzeile, koche Knödel und wärme mein Geschnetzeltes von Gestern auf. Ein Festmal und noch besser als gestern, stelle ich 20 Minuten später fest.
Danach, schnell abwaschen und Video schneiden bis weit nach Mitternacht. Erst gegen 2 Uhr ist Schluss und ich schnappe mir den gut sortierten Co-Pilot und den müden Friedrich und wir gehen schlafen. Wir schreiben schon den 25. April...übermorgen geht es auf die Fähre und nach Hause. Irgendwie echt krass. Einerseits schade, andererseits freuen wir uns auf eine kleine Party am 29. April in Ettlingen, dann auf einen Zwischenstopp in Oftringen, 2,5 Tage zu Hause mit unglaublich viel Arbeit und dann auf die Abfahrt zu Mona und Niko wo wir auf Kai treffen werden und unser vorübergehendes MegaMobil, einen Lounge 600 auf MAN übernehmen werden. Unser Zuhause für die nächsten Monate. Das wird spannend.
Viele Grüsse
Kai und Team
GPS Koordinaten:
morgens: 55.381063, -7.373681
abends: 55.058140, -7.938093
Unsere heutige Route: ca. 104 km
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