#661 Roadtrip Irland - Das Ende ist erreicht!

24. April 2023 - Der nördlichste Punkt

 Moin,

wir erwachen in Letterkenny. Naja, eigentlich nicht wir, ICH erwache. Der Rest wattet noch tief und fest. Ein Blick auf die Uhr: 10 Uhr. Hui...ganz schön lang gepennt...aber lag auch erst nach 2 Uhr im Bett. 

Blick raus, nochmal huch! Der Parkplatz gestern Nacht komplett leer...jetzt komplett voll! Ui! Nix davon mitbekommen. Hab hier gut geschlafen. Kein Lärm, keine Störung und Zottl ist einfach prima gedämmt plus Ohropax. Die Welt könnte unter gehen und wir würden seelig weiter pennen. 

Aufgrund der Parkplatz Knappheit kein Frühstück hier, wir räumen das Feld. Kurz durchs Bad und dann Motor an und weg. 1,8 km zum Tesco Parkplatz. Der sicher größer und da stehen wir nicht so im Weg. Dank Google Maps finden wir den Spot ohne Probleme. 

Parken und nix Frühstück. Erstmal Geld ausgeben. Einkaufen. Keine lange Liste, aber es wird wohl teuer werden. Denn zwei Flaschen Whisky wandern in den Einkaufswagen, 4 Dosen Guinness und diverse andere Dinge. 110 Euro unterm Strich. Gut, die 60 Euro für den Whisky gehen nicht auf unser Konto sondern werden uns von Thomas aus Karlsruhe zurück erstattet. 

In Zottl wird alles verstaut und jetzt: Frühstück! Grosse Portion Porridge. Die Wattefraktion lässt das kalt, ist kein 3Bears drin. Aber, gute News, das Überlebenspaket von 3Bears ist bei Mona und Niko von MegaMobil Campervans angekommen. Der Nachschub liegt also bereit und für Albanien dürfte das hoffentlich reichen. 

Mona versorgt mich auch immer schön mit Infos wie es mit dem KaiMAN voran geht. Allerdings schickt sie keine Bilder mehr vom Van. Sonst wäre ja die Überraschung weg wenn ich am 3. Mai davor stehe. Aber, ich bin schon mörder gespannt, wie der Van aussehen wird. 

Nach dem Frühstück, es ist schon 13 Uhr, machen wir uns vom Acker. Genug Grossstadt. Schauen wir mal, ob wir den nördlichsten Punkt Irlands finden: Malin Head ist unser Ziel!

Erstmal aber durch ein Graupelschauern, dann immer weiter gen Norden. Wie immer, je näher wir dem Ziel kommen, desto schmaler und schlechter werden die Straße. 

70 km fahren wir, entspannt und ohne Stress und bei immer schöner werdendem Wetter. Sonnig aber nur 10 Grad und ein kalter und starker Nordwind. 

Kurz vor Malin Head nochmal steil bergauf, links erscheint der erste Parkplatz mit WC Anlage, Parkplatz gut gefüllt...also weiter bis hoch zum Turm. Hier der Parkplatz auch gut gefüllt, aber ich finde noch eine Ecke am Rand wo Zottl hin passt und nicht im Weg steht. Angekommen! Nördlichster Spot Irlands. Das Ende unserer Reise gen Norden in Irland. Geschafft! Wow! Und alles ohne einen Plan gehabt zu haben vorher. Von Tag zu Tag gelebt und gefahren. Und nun stehen wir, 3 Tage vor der Rückfahrt von Dublin, hier oben im Norden. Bei Sonne und blauem Himmel und affig kaltem Wind. Brrr.....

Dann mal raus und etwas filmen und fotografieren. Der Turm steht hier schon 200 Jahre. Hatte diverse Funktionen. Von Aussichtsturm über Funkturm bis Verteidigungsposten im ersten und zweiten Weltkrieg. Sogar mit der Titanic wurde von hier aus gefunkt als sie auf Testfahrten ohne Eisberg war. 

Einen Spazierweg zum Devils Hole gibts auch noch. Ein Blow Hole wo bei passender Anströmung der Wasserpunk abgeht. Heut eher nicht. Das Meer recht gechillt. 

Nach der ersten Erkundung erstmal wieder in Zottl. Aufwärmen und Funkmikro laden. 

Stunde später wieder vor die Tür und gen Devils Hole laufen. Ein Auf und Ab entlang der Küste, 600 m. 

Die Holes, es gibt eigentlich 3, heute unspektakulär. Weg lohnt sich dennoch. 

Auf dem Rückweg schaue ich noch bei den WCs vorbei. Offen und sauber. Wow! Und dann...zurück zu Zottl. 

Puh...dieser Wind...erstmal ausruhen und Zottl umparken. Der Parkplatz gerade schön leer. Ich stelle ihn auf die linke Seite, doch dort stehen wir bergab. Dachte, dort ist es ebener. Der Co-Pilot....verschwindet kurz und holt ein paar Steine...so zumindest ist es in meiner Vorstellung. In echt laufe ich kurz los, hole zwei große Steine, lege sie hinter Zottl's Hinterreifen und fahre mit etwas Schwung drauf. Super. Wir stehen top gerade!

Ja, so ab und an mache ich mir den Spass und stelle Zottl auf Steine. Keile....würd ich mir für ihn aber nie kaufen. Das passt in meinen Augen nicht zum Freistehen. 

Nachdem wir nun gut stehen, es 18 Uhr ist: kochen! Induktion raus, Fleisch anbrate, Knobi und Zwiebeln dazu, Weisswein, Gewürze, etwas Bouillon Pulver. Parallel Knödel heiss machen und ziehen lassen. Stehen somit also wieder zwei Töpfe auf meiner Induktionsplatte. Funktioniert hervorragend. Gegen Ende zum Fleisch noch Lauch und Sahne. Fertig. 

Geschmacklich...ein Traum! Perfekt geworden!

Ich muss mich bremsen nicht alles zu essen. Die Reste sind für morgen, 3 Knödel von 6 sind auch noch da. 

Gegen halb neun nochmal vor die Tür. Sonnenuntergang. Erst verheissungsvoll, dann ein kompletter Rohrkrepierer. Wolken am Horizont. Die Sonne taucht hinter den Wolken ab und kommt nicht wieder. Naja, so komme ich immerhin schneller wieder in den warmen Zottl. 

Drohnenflug war heute auch keiner mehr möglich, zu stürmisch. Bis nach Mitternacht sitze ich am Laptop und schneide Video #645 vom 8. April. 

Draußen aufm Parkplatz seit 22 Uhr ein kommen und gehen. Unglaublich was hier noch los ist. Müssen die morgen nicht arbeiten? Echt seltsam! Und das bei dem kalten und windigen Wetter. Was wollen die alle hier?

Es ist genauso viel los wie heute Nachmittag als ich ankam. Doch ist es stockdunkel und kalt. 

Irgendwann trete ich dann auch mal vor die Hütte und treffe sogleich auf jemanden, der vor seinem Stativ steht und fotografiert. Polarlicht Jagd....japp...kein Scherz. Er zeigt mir auf seinen Bilder einen leichten roten Schimmer. Polarlicht! Hm....

So hole ich auch meine Sony Alpha 7S3 raus, montiere sie aufs Stativ und mache ein paar Shots. Ja, im Norden etwas rot. Aber verglichen mit Dingen die man so in Norwegen sah, ist das praktisch nix. Nach ein paar weiteren Fotos im eiskalten Wind, breche ich ab. Das bringt nix, lieber wieder rein in Zottl und das Video hochladen und den Blog von heute schreiben. So muss ich beides morgen nicht machen. 

Und so sitze ich noch bis 2 Uhr am Rechner, draußen leert sich der Parkplatz etwas und irgendwann schnappe ich mir Co-Pi und Friedrich und werfe auch uns ins Bett. Morgen verlassen wir diesen schönen Spot, fahren in Richtung Dublin. Allerdings wohl nicht auf direktem Weg, wir haben noch einen letzten Plan den wir in die Tat umsetzen wollen. Zeit haben wir ja noch ein wenig. 

Jetzt aber mal gute Nacht und bis morgen.

Viele Grüsse

Kai und Team.

GPS Koordinaten:

morgens: 54.953098, -7.732512

abends: 55.381054, -7.373577

Unsere heutige Route: ca. 81 km